Reisebericht von einer Kreuzfahrt über das Rote Meer, Ägypten und den Nil

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Reisebericht von einer Kreuzfahrt über das Rote Meer, Ägypten und den Nil

Reiseberichte
Das Rote Meer,  Ägypten und der Nil
Eindrücke von einer Reise mit dem Kreuzfahrtschiff FTI Berlin über das Rote Meer und   von einer Nilkreuzfahrt mit der Amarante Osiris von Luxor nach Assuan   vom 13.1. bis 27.1.2013
Sonntag, 13.1.2013
Früher habe ich immer bei Karl May gelesen, dass sich   die Araber mit Salem aleikum begrüßen und dass das "Friede sei mit dir"   heißt. Aber die Ägypter sprechen ein anderes arabisches Kauderwelsch,   das keiner versteht. Seltsamerweise verstehen sie hier aber alle Deutsch   - und Russisch auch! Und alle sind darauf getrimmt, die Touristen   auszunehmen.
Als wir nach vier Stunden und 15 Minuten mit Airberlin in Hurghada   landen, geht es schon los: Wir sind gerade ausgestiegen, noch nicht bei   der Passkontrolle und Inge muss auf die Toilette. Da steht schon einer   zwischen dem Türeingang von Männlein und Weiblein und versperrt mit   eindeutig vorgehaltener offener Hand allen Besucherinnen und Besuchern   den Eingang. Aber Inge ist gewitzt und versteht Französisch: Schließlich   klebt neben der Tür ein handgeschriebener Zettel, auf dem "No pourboire"   steht. Forsch drängt sie sich an dem Typ vorbei und hat den ersten   Abzocker überlistet. Ein Punkt für Inge.
Der zweite ist schon schlauer: Als wir am Bankschalter stehen und 100   kostbare Euro unserer Rente in ägyptische Pfund umtauschen, zählt der   Beamte einen Haufen verschmutzter Geldscheine geschwind vor sich hin,   reißt verschiedene Banderolen und Bündel auf, mischt große und kleine   Scheine und schiebt dann einen Packen Banknoten mit arabischen   Schriftzeichen durch den Schlitz. Zum Nachzählen haben wir gar keine   Zeit, denn die Warteschlange an der Passkontrolle wird immer länger und   schließlich wollen wir ja noch unsere Koffer vom Band holen. Also   fordere ich vom Bankbeamten eine Quittung. Der lächelt nur   süß-sauer-mitleidig-sanft, schüttelt den Kopf und gibt auf arabisch zu   verstehen, dass daraus nichts wird.
So ziehen wir ab - in der Hoffnung, dass er uns nicht beschummelt hat. Im   Reiseführer steht, dass die Bankbeamten sehr schlecht bezahlt werden und   wir sollten froh sein, wenn auf unseren Koffern nicht schon einer sitzt   und die Hand aufhält, weil er behauptet, er habe sie bewacht, weil sie   vom Gepäckband nicht abgeholt worden seien.
Aber nach 30 Minuten sind sie noch da - wenn auch schon mehrmals im   Kreis gelaufen. So ignorieren wir jetzt alle jungen russischen schwarzen   Lederjacken um uns herum und schließen uns der Rentnerschar an, die sich   hinter dem Mann mit dem Schild von FTI, Big Xtra, Sonnenklar und   Trendtours in Richtung Busse bewegt.  
Die teilt sich dann auf, weil viele direkt in die   Hotels gefahren werden, wir aber auf unser Traumschiff, die "FTI-Berlin"   wollen, die 60km südlich in Safaga im Hafen liegt. Ein Minibus, in   dem schon vier erwartungsvolle und ungeduldige Rentner aus   Ostdeutschland sitzen, steht bereit und der Fahrer ist ganz   erstaunt, dass neben den sechs angemeldeten Gästen plötzlich zehn da   stehen. Er löst das Problem ganz praktisch ägyptisch, indem alle   Koffer wieder ausgepackt werden, vier Notsitze hinten stattdessen   angeschraubt werden und alle Koffer aufs Dach gepackt werden. So   tuckert unser hoffnungslos überladener Minibus mit 16 Rentnern samt   Gepäck unter netten Bemerkungen der Ossis ("Wir waren schon mal  in Ägypten, da ist der Fahrer eingeschlafen",  - "Ob der die Schlaglöcher in der Dunkelheit ohne Licht auch richtig umfahren kann?") auf die Straße   nach Safaga. Es ist sternenklarer Himmel, 16°C, und wider Erwarten   kommen wir eine Stunde später am Stachdeldrahtzaun des   Industriehafens an, an dem normalerweise Mineralerze auf Frachter   verladen werden.
Hier liegt ganz versteckt hinter einer hohen   Laderampe unser "Traumschiff", die ehemalige "Spirit of the   Atlantic" und vorherige "MS Berlin", die tatsächlich 12 Jahre lang   Kulisse der Fernsehserie war.

   Unser Schiff, die FTI Berlin, ein ehemaliges "Traumschiff"
Es begrüßt uns zwar kein Sascha Hehn,   als wir um 23:00 Uhr aus unserem Minibus herauskriechen, aber dafür   freundlich eine osteuropäisch Deutsch sprechende Stimme, die uns   darauf hinweist, dass es für uns ein Mitternachtsbüffet gäbe, weil   wir ja so spät gekommen seien. Das gefällt uns und das kühle Bier   vom Fass auch. Mit der Kabine 230 auf dem Hauptdeck sind wir sehr   zufrieden, weil sie zwei richtige Fenster hat. Sogar ein Fernglas   steht auf dem Fenstersims.

Blick in unsere Kabine 230 auf dem Hauptdeck
Es ist alles da: Bademäntel,   Strandhandtücher, ein großer Kleiderschrank mit vielen Bügeln,   abschließbare Schubladen, eine vernünftige Dusche mit genügend   Wasserdurchlauf und eine Palette von Körperpflegemitteln,  Waschlappen, eine gefüllte Minibar mit  Getränken zu vernünftigen Preisen (   Bier 2,80 € und Cola 2,00 €). Auf der Kommode liegt eine Bordzeitung   mit den aktuellen Informationen und ein Prospekt mit den   Beschreibungen für die Ausflüge am nächsten Tag. Ein Flachbildschirm   ist auch vorhanden, der über Satellit die wichtigsten deutschen   Sender empfängt. Bis auf die Klimaanlage ist auch alles ziemlich   geräuschlos und wir schlafen ziemlich gut.

Montag, 14.1.2013
Am nächsten Morgen schauen wir uns etwas näher auf   dem Schiff um und sind mit allem sehr zufrieden: Die Fenster in   unserer Kabine kann man zwar nicht öffnen, aber man sieht wenigstens   den strahlend blauen Himmel, der uns heute empfängt. Im   Verandah-Restaurant gibt es ein ordentliches Frühstücksbuffet und an   der Kochstation steht ein indonesischer Koch, der vernünftige   Spiegeleier und Omeletts zubereiten kann. Er versteht das Wort   "Spiegeleier" und auch "Two eggs sunny side up", was auf   internationale Kocherfahrung schließen lässt. Ansonsten ist die   Bordsprache Deutsch, was vielen deutschen Rentnern sehr entgegen   kommt, die das Schiff in der Mehrzahl bevölkern. Von den 412   möglichen Fahrgästen sind 302 auf dem Schiff, was nur positiv ist,   denn nirgends drängelt es sich und es gibt auch keine   Warteschlangen. Das fällt uns äußerst angenehm auf. Der Service ist   aufmerksam (viele serbische und ukrainische Kellner) und der Kaffee   aus dem großen Thermobehälter gut (zumindest am Anfang - hinterher   wird er immer dünner).
Um 10:00 Uhr ist Rettungsübung im Yachtclub und   der griechische Offizier weist uns mit deutscher Übersetzerin in   unsere Verhaltensweisen bei Gefahr auf dem Schiff ein. Danach buchen   wir unsere Ausflüge für die gesamte Woche und sind sauer, weil der   geplante Besuch des Katharinenklosters auf dem Sinai und die   Wanderung auf den Mosesberg ausfallen. Wegen der Sperrung durch das   ägyptische Militär, wird uns gesagt. Aber da es nun mal eine   unruhige Zeit in Ägypten ist, sehen wir das ein. So entscheiden wir   uns für einen Besuch in der Felsenstadt Petra, einen Ausflug nach   Kairo und zu Pyramiden und eine Schnorcheltour in den Nationalpark   Ras Mohammed.
Hurghada
Da das Schiff heute den ganzen Tag in Safaga   liegen bleibt, fahren wir für 15 € mit dem Bus in das 60 km   entfernte  Hurghada. Nach einer Stunde setzt uns der Fahrer auf   der Corniche, der Hotelmeile im Süden von Hurghada ab. Anschließend   laufen wir uns auf der trostlosen Promenadenstraße die Füße müde und   schauen uns den Strand im Siva Grand Beach Resort an:

   Strand am Siva Grand Beach Resort Hurghada
Die Leute liegen wie in Italien dicht hintereinander am Strand,  der beileibe nicht feinsandig ist und bei Ebbe vom Meer durch eine dicke  Schlammschicht getrennt ist. Wir sind ärgerlich, dass man uns in manche Hotels  nicht hinein lässt, um dort den Strand zu fotografieren.

   Strand und Sonnenschirme im Siva Grand Beach Resort Hurghada
Laufend finden wir auf der Hotelmeile Geschäfte, die ALDI oder  LIDL heißen. Offenbar glauben die Ägypter, dass sie alles leicht an die  Deutschen verkaufen können, wenn solch ein Name an ihrem Geschäft steht.

Die Souvenirläden sind größtenteils geschlossen; die Saison hat   natürlich auch noch nicht begonnen. Leider sieht alles ziemlich   heruntergekommen aus: Die Straßen sind voller Müll und Bauschutt.   Ein Spaziergang auf einer solchen Straße und einem solchen Badeort   ist nicht mit einer Flaniermeile in Spanien oder in der Karibik zu   vergleichen. Uns schreckt vor allem der allgegenwärtige Dreck ab.   Hier werden wir keinen Urlaub machen.
Mit dem Taxi fahren wir nach El   Dahhar in die Altstadt von Hurghada, die schmutzig und kaum   sehenswert ist. Es gibt einen kleinen Touristenbazar mit billigen   Souvenirs, aber duftenden Gewürzläden. Überall werden wir in die   Läden hineingezogen und müssen Verkaufsgespräche über uns ergehen   lassen, wobei die Verkäufer sehr enttäuscht sind, dass wir weder   Malventee für den Blutdruck noch Ingwer für die Potenz mitnehmen.

   In der Altstadt von Hurghada

   Gewürzladen mit vielen duftenden Gewürzen
Als uns unser Taxifahrer, den wir für   2 Stunden und 70 Ägyptische Pfund (ca.9 Euro) gemietet haben, an der   Bushaltestelle absetzt, besteht meine Finanzministerin Inge   erfolgreich den zweiten Abzockversuch: Sie gibt ihm die   ausgehandelten 70 Pfund und noch 5 als Trinkgeld hinzu. Er nimmt das   Geld entgegen und zeigt ihr umgehend einen anderen 50er -Schein mit   den vorwurfsvollen Worten: "Madame, das sind keine 50 Pfund, die Sie   mir gegeben haben, sondern nur 50 Cent!" Inge lässt sich aber nicht   beirren, sondern sagt, sie hätte keine anderen Scheine und steigt   einfach aus. Wortlos fährt der Taxifahrer ab. Gut gemacht!
Man muss schon auf der Hut sein, wenn auch das Taxifahren hier   unverschämt billig ist. Kein Wunder, bei einem Spritpreis von 32   Cents pro Liter und Fahrern ohne Taxameter.
Bei Sonnenuntergang sind wir wieder auf dem Schiff in Safaga und es   wird ziemlich kühl. Das Abendessen wird in zwei Schichten (18:30 und   20:30 Uhr) im Hauptrestaurant serviert, wenn man ein Menü haben   will. Im Verandah Restaurant wird von 18:30 bis 21:00 durchgehend in   Büffetform gegessen. Es wird regelmäßig im Hauptrestaurant ein   5-Gang-Menü zur Auswahl angeboten, was uns sehr gut gefällt.   Allerdings legen die Kellner eine gewissen Hektik an den Tag, indem   Gang für Gang zeitig hintereinander serviert wird, damit man auch   früh genug die Leute los ist, um die Tische neu für die zweite   Schicht zu decken. Sie sind aber sehr freundlich und erledigen   professionell jeden Extrawunsch.
Abends startet regelmäßig ein   Unterhaltungsprogramm im Yacht Club und in der Sirocco Lounge. Happy   Hour gibt es auch mit halben Getränkepreisen zwischen 19:30 und   20:30 Uhr.
Wir sind sehr zufrieden, dass die Maschinengeräusche kaum in unsere   Kabine dringen, die Klimaanlage übertönt sie. Wir empfinden es als   sehr negativ, dass man  sie nicht abstellen kann. Aber   wahrscheinlich braucht man die Zwangsbelüftung. Wir schlafen   trotzdem gut.

Dienstag, 15.1. 2013
In der Nacht sind wir nach Aqaba gefahren, dem   einzigen Seehafen Jordaniens.
Die Felsenstadt Petra
Um 9:30 ertönt das Schiffshorn - und als wir aus dem   Fenster schauen, laufen wir in Begleitung von 2 Lotsenbooten in den   Hafen ein. 8 Busse stehen am Kai, um uns nach Petra zu bringen. Die   Pässe werden eingesammelt und dann geht es los. Die Stadt sieht bei   weitem nicht so schmutzig aus wie Hurghada, als wir um 10:00 Uhr   losfahren. Erstaunlicherweise liegt oben in den Bergen Schnee und   als wir in Petra ankommen, scheint zwar die Sonne, aber es sind 13°   und der Wind weht heftig. Der Eintritt in diese vorchristliche   Felsenstadt, die zu den neuen 7 Weltwundern gezählt wird, ist   ziemlich teuer mit 50 Dinaren (45 Euro). Es ist eine uralte   Karawanenkreuzung , die die Nabatäer vor 2000 Jahren in einem Tal   von 3 Wadis angelegt haben. Umgeben von 1200m hohen Bergen liegt sie   geschützt auf 700m Höhe.
 
Die Schlucht ist der Hauptzugang zu der   Felsenstadt. Sie ist 1,5 km lang und manchmal nur knapp 3m breit. An vielen   Stellen kann man noch die alten Wasserleitungen aus Tonröhren und   die Original-Bepflasterung sehen. Die Korrosion der Jahrtausende hat   die mehr als 70m hohen Wände blank gewaschen und seltsame Gebilde   entstehen lassen. Wie in allen Höhlen und Felsen dieser Welt rätseln   die Menschen heute, was sie dargestellt haben mögen, wie z.B. an   dieser Stelle, wo die Felsen wie zwei Elephantenköpfe aussehen.

Viele Felsen sind durch Wind und Sand zur bizarren   Gebilden geformt worden.
Man kann mit Pferden bis zum Eingang der   Schlucht reiten und von dort ab mit Kutschen weiter durch die   Schlucht des Wadi Musa bis zum Schatzhaus, wo die Kamele stehen.

Das berühmte Schatzhaus hat eine über 40m hohe   beeindruckende Fassade, die schon um 100 v.Chr. in den Felsen   gemeißelt wurde. Natürlich ist auch dieses Grab nicht von   Grabräubern verschont geblieben. Hier ein kurzes Video davon:
Am Ende der Schlucht öffnet sich   alles zu einer einstmals großen Stadt, von der heute nichts mehr   übrig geblieben ist. Viele Gräber, Inschriften und Torbögen sind   aber noch in dem roten Sandstein erhalten, der in der   nachmittäglichen Sonne richtig leuchtet. Als sich hinter der   Schlucht das große Tal öffnet, sind wir doch erstaunt, wie groß   diese Stadt gewesen sein muss, die bereits um die Zeit von Christi   Geburt 20 000 Einwohner gehabt haben soll.

Am Abend bei der Rückkehr melden sich unsere müden Füße, denn   immerhin sind wir fast 8km durch die Schlucht gelaufen. Als wir   wieder in Aqaba am Schiff sind, erfahren wir, dass in den   Hochsaisonzeiten um 2010 jährlich fast 5 Millionen Besucher diesen   Ort besucht haben, inzwischen sind es nur noch ca. 500 000. So stark   hat die unsichere Lage im Nahen Osten den Tourismus beeinflusst.
Uns trifft es auch, denn unser Ausflug zum   Katharinenkloster und zum Mosesberg wird abgesagt. Das Auswärtige   Amt hat eine Warnung herausgegeben, weil auf der Sinai-Halbinsel der   Weg dorthin aus militärischen Gründen von den Ägyptern gesperrt   wurde. Das ist schade. So werden wir stattdessen in Sharm el Sheikh   einen Ausflug zum Schnorcheln in den Nationalpark Ras Mohammed   machen, um zu erkunden, ob denn das Rote Meer ein schöneres   Schnorchelrevier ist als Hawaii oder das Barrier Reef.
Ärgerlich ist allerdings auch noch eine andere Sache: Vom Schiff aus   bekomme ich keine Internetverbindung, um meinen Freunden eine Mail   zu schicken. Mein Smartphone meldet auch dauernd, dass kein Kontakt   besteht. Hier auf dem Schiff gibt es einen Bibliotheksraum mit vier   Computern und einem raffinierten Scheckkartensystem, das sich nicht   überlisten lässt: Man muss seine Bordkarte einstecken, wird mit   seinem Namen identifiziert und von diesem Moment ab sofort im   Sekundentakt mit 25 Cent pro Minute belastet. Die   Satellitenverbindung ist allerdings so schlecht, dass ich allein 6   Minuten brauche, um lediglich die Webseite von GMX auf den   Bildschirm zu bekommen. Danach bricht die Verbindung ab. Leider ist   die Technik hier hoffnungslos überaltert.

Mittwoch, 16.1.2013
Wir haben gut geschlafen und werden von der Sonne   geweckt, die durch die Fenster in die Kabine scheint. Das Meer ist   ruhig, es ist etwas diesig und man kann sowohl die Sinai-Seite als   auch die ägyptische Seite sehen, als wir durch den Golf von Suez   fahren. Mit dem Fernglas sehen wir die bestehenden und im Bau   befindlichen Ferienanlagen auf der Sinai-Halbinsel und an der   ägyptischen Küste. Es ist ganz schön, mit 9,5 Knoten  (also   17km/h) langsam durch die Straße von Suez zu fahren und sich bei   24°C auf dem Sonnendeck die Landschaft anzuschauen. Liegen gibt es   genug, aber einen passenden Platz ohne Wind zu finden, ist nicht so   einfach, denn heute sind wir den ganzen Tag auf See und alle anderen 302   Passagiere natürlich auch.

Kapitän Gritzelis stellt seine Mannschaft vor.
Am Abend hat der Kapitän zu einem Gala Abend   eingeladen und tatsächlich steht auch in der Bordzeitung, dass die   Herren gebeten werden, einen Anzug oder einen Smoking zu tragen. Die   Damen werden gebeten, in festlicher Abendkleidung (z.B. Hose oder   Bluse) zu erscheinen. Das gilt allerdings nur für das   Hauptrestaurant, im Verandah-Restaurant gilt die übliche legere   Kleiderordnung.
Der Kapitän und die Offiziere sind Griechen. Der Reihe nach werden   bei einem Cocktail in der Sirocco Lounge alle Verantwortlichen   vorgestellt und von den Gästen mit Beifall begrüßt. Die Vorstellung   erfolgt natürlich wie beim Abendessen in zwei Schichten, weil sonst   nicht genug Sitzplätze vorhanden sind.
Anschließend gibt es im Hauptrestaurant ein 6-Gang Menü, das   wirklich lecker ist. Den Abschluss bildet natürlich der Gang aller   Köche mit der Eistorte und den Wunderkerzen durch das Restaurant.   Das ist dem "Traumschiff" nachgeahmt und darf nicht fehlen. Den   Abend gestaltet dann der Kreuzfahrtdirektor Bruno Carletti in der   Sirocco Lounge mit Musik, Akrobatik und Magie.


Donnerstag, 17.1. 2013
Nachdem wir von Aqaba aus einen ganzen Tag und eine   Nacht im Golf von Suez unterwegs gewesen sind, legen wir um 6:00 Uhr   morgens im Hafen von Ain Soukhna an. Das ist auch wieder so ein   schmutziger Industriehafen, der kurz vor Suez liegt. Unterwegs haben   wir viele Bohrtürme im Meer gesehen, ein Kennzeichen dafür, dass   Ägypten hier jetzt offensichtlich Erdöl und Erdgas gefunden hat.
Kairo und die Pyramiden
Von Ain Soukhna sind es nur 130km bis nach Kairo,   sodass wir den Ausflug in das Ägyptische Museum und zu den Pyramiden   gebucht haben. Das war hoch interessant und lohnenswert.
Während der 1 1/2 stündigen  Busfahrt über die gut ausgebaute   Straße erzählt die ausgezeichnete junge Reiseführerin, die 5 Jahre   lang in Deutschland gelebt hat und perfekt deutsch spricht, eine   Menge interessanter Details über das Land und seine Eigenarten.   Unter anderem auch, dass die Hälfte der 80 Millionen Ägypter jünger   als 16 Jahre alt ist und dass es 10 Millionen Beamte gibt. die   morgens um 9:00 Uhr ihren Job beginnen, vielfach nicht kontrolliert   werden und teilweise um 12:00 Uhr schon wieder zu Hause sind, um   einen anderen Job zu machen.
Der erste Eindruck von Kairo, diesem 22 Millionen-Moloch, der im   Smog und Müll erstickt, ist erschreckend und bedrückend zugleich.

Müll auf den Straßen in Kairo
Alles sieht aus wie in Indien, manches noch schlimmer. Die   Reiseführerin erklärt uns, dass die Häuser vielfach nicht zu Ende   gebaut würden, weil man in Ägypten solange keine Steuern zahlen   müsse, bis alles fertig sei.

Die Häuser und Hinterhöfe in Kairo sehen schrecklich aus.

Unser erster Besuch gilt dem   Ägyptischen Museum am Tahrir-Platz. Der ist abgesperrt und es stehen   nur ein paar Zelte mit Protestierern dort, sonst ist alles ruhig. Wir werden aber dreimal kontrolliert, als wir ins Museum gehen. Drinnen beschränken wir uns auf die Ausstellungsräume der alten Zeit   mit Ramses II, den Schätzen aus dem Grab von Tutanchamun und den   Mumien. Alles ist hoch interessant, aber fotografieren darf man   nicht. So können wir die antiken Schätze nur mit den Augen genießen.   Der schöne Museums-Shop ist abgebrannt, aus dem wir uns eine   Papyrusrolle als Souvenir mitnehmen wollten. Schade. Wir sind aber   stark beeindruckt über die Menge dessen, was in dem Grab von   Tutanchamun gewesen ist, der nur 18 Jahre alt geworden ist. Was muss   dann erst in einem Grab von einem Pharao gewesen sein, der dreißig   oder vierzig Jahre regiert hat? Alles ist von Grabräubern geplündert   worden. Nichts ist mehr da.

Das merke ich   auch, als ich in der Grabkammer der Chephren Pyramide bin: Nichts,   aber auch gar nichts ist mehr in der Kammer oder in dem Sarkophag   von Pharao Chephren zu finden. Und trotzdem stehen zwei Polizisten   am Eingang mit einem Flughafenscanner und zwei Grabwächter im   Innern. Eine Camera darf man nicht mit hinunter nehmen. Der schmale   Gang mit 1,20 m Höhe geht 50m in die Tiefe und man muss sich ganz   schön bücken. Unten ist das Grab der Königin und ein Stück weiter   genau unter der Spitze die 7m hohe Grabkammer. Aber alles ist leer. Hatte ich mir doch vorgestellt, einen Stein von der Pyramide als Souvenir mit nach Hause zu können...
Die Pyramiden sind für mich ein besonderes   Erlebnis, weil ich mir sie nicht so groß vorgestellt habe. Sie sind   aufgrund der Ausdehnung von Kairo schon gar nicht mehr in der   Vorstadt Gizeh in der Wüste, sondern fast schon in der Stadt.

  
Die Pyramiden von Gizeh - im Hintergrund die Häuser der Stadt
Für Inge war das besondere Erlebnis der Kamelritt.   Die beiden Kamele, auf denen wir saßen, trotteten zunächst friedlich   hinter dem Beduinen her, der sie an der Leine führte. Sie liebten   sich auch und neckten sich, bis meins das von Inge zwickte. Das   bekam daraufhin "Schüttelfrost" und schüttelte sich so, wie ein Hund   sich schüttelt, der aus dem Wasser kommt. Jetzt könnt ihr euch   vorstellen, wie Inge sich fühlte (und sich krampfhaft am Sattel   festhielt). Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und habe es   gefilmt. Noch mehr hat aber die kleine Chinesin gequieckt, die auf   dem Kamel neben ihr ritt. Hier das Video:
Aber der Film ist verständlicherweise ziemlich   wackelig geworden. Als alles vorbei war, hat sie aber wieder gelacht   und konnte sogar auf dem Kamel sitzen, ohne sich festzuhalten.

Zum Schluss haben wir einen Besuch bei der (oder dem)   Sphinx gemacht und waren erstaunt, dass dieses Denkmal aus Kalkstein   und Granit die Ausmaße einer Kirche hat.

Das begreift man erst   richtig, wenn man nah davor steht.

Wir sind   froh, als wir endlich im Bus sitzen und die aufdringlichen   Souvenirverkäufer losgeworden sind. Aber die Reiseleiterin schleppt   uns noch in eine Parfümfabrik, die von Beduinen betrieben wird, die   in der Oase El Fajum auf Plantagen Lotosblumen, Jasmin, Rosen und   andere Pflanzen züchten, aus denen sie die ätherischen Öle gewinnen.
Um 17:30 Uhr sind wir wieder an Bord der FTI Berlin , die gleich   darauf ablegt und sich auf die Reise nach Sharm El Sheikh macht.
Freitag, 18.1.2013
Für die 175 Seemeilen von Ain Soukhna nach Sharm   El Sheikh hat das Schiff die ganze Nacht gebraucht.
Sharm El Sheikh
Um halb acht legen wir in dem beliebten Badeort   auf der Sinai-Halbinsel an, der vollständig auf den Tourismus   ausgerichtet ist. Als wir aus dem Fenster schauen, sehen wir neben   uns am Kai ein anderes Kreuzfahrtschiff liegen: die MSC Armonia.

Dagegen nimmt sich unser Traumschiff (links im Bild)   ziemlich kümmerlich aus. Dennoch sind wir sehr zufrieden mit unserer   FTI Berlin, die allein und ohne die MSC daneben ganz mächtig und   feudal aussieht. Alles ist eigentlich perfekt: die Größe, der   Service, das Essen, die Kabine.

Über den Pool am Heck kann man aber nur lächeln und   leider ist die  Internetverbindung miserabel. Das sind   eigentlich die Schwachpunkte. Sie ist zwar etwas in die Jahre   gekommen und die Renovierung hätte an vielen Stellen etwas   sorgfältiger ausfallen können, aber sie ist ja schließlich auch 33   Jahre alt.
Die vorausgesagten Temperaturen für heute sind   eingetroffen: Bei fantastischen 24°C bereits um 9:00 Uhr freuen wir   uns auf den Bootsausflug in den Nationalpark Ras Mohammed, der an   der Südspitze des Sinai liegt und eins der besten Tauch- und   Schnorchelreviere sein soll.. Von unserer Anlegestelle bis zum Hafen   sind es nur 5 Min., wo der kleine Kajütkreuzer "Blue Hole" liegt,   der für die mitfahrenden 28 Leute Tauch- und Schnorchelausrüstung an   Bord hat.
Ein paar Kilometer weiter wurde in einer Bucht die Rentnertruppe ins Wasser gelassen (ein paar jüngere Leute waren   auch dabei). Das Wasser war mit 20°C schon ganz komfortabel warm und   das Schnorcheln machte Spaß, wenn auch mehrere Boote aneinander   andockten und den Vorgang zu einem Massenspektakel machten. Hier einige Fotos von dem Schnorchelausflug:
Allerdings war die Unterwasserwelt   nicht überwältigend. Das Wasser war zwar ziemlich sauber und man   konnte 20-30 m tief gucken, aber große Fische waren nicht zu sehen.   Die üblichen kleinen Rifffische umkreisten die Korallen, aber   größere Fische waren nicht zu beobachten. Die Taucher, die mir von   den anderen Schiffen entgegenkamen, müssen das doch als ziemlich   langweilig empfunden haben. Auch beim nächsten Stopp an einem   anderen Riff konnte ich zwar viele kleine Fische beobachten, aber   meine Wünsche nach Napoleonfischen, Barracudas, Riff-Haien oder   dicken Barschen wurden nicht erfüllt, obwohl wir dort allein   ankerten und ich weiter weg vom Schiff und den anderen Touristen   geschnorchelt habe. So bleibe ich also immer noch bei meiner   Ansicht, dass es im Barrier Reef und in Hawaii am schönsten ist.   Wohl muss ich zugeben, dass das Wasser sehr sauber und klar ist. Das   ist in Hawaii wegen der Strömungen nicht immer so. Hier im Roten   Meer ist das Wasser salzhaltiger, weniger sauerstoffreich und neigt   nicht so zur Algenbildung.
Samstag, 19.1.2013
Enttäuschung auf   der ganzen Linie. Dabei fing der Tag so gut an: Wir sind zu Fuß vom   Hafen nach Sharm el Sheikh gegangen und haben gegenüber dem Old   Market ein Restaurant mit einem kostenlosen WLAN-Anschluss gefunden,   an dem ich meine Post empfangen und abschicken konnte.
Danach haben wir uns Naama Bay angeschaut, den   neueren Teil von Sharm el Sheikh, denn die Maya Bay sah ja nicht   sehr einladend aus. Nachdem man wieder versucht hatte, uns mit dem   Taxipreis übers Ohr zu hauen, haben wir gehandelt und sind für 30   Pfund (= 3,75 Euro) die 8 km nach Naama Bay gefahren. Das war zwar   sehr preiswert, wenn man bedenkt, was wir bei uns zu Hause für 8 km   bezahlen, aber beim Aussteigen hat uns der Fahrer auf unseren   50-Pfund-Schein einen zusammengeknüllten Zehner in die Hand gedrückt   und ist abgebraust. Schon wieder beschissen! Sicherlich sind die 10   Pfund (=1,25 Euro) zu verschmerzen, wenn man bedenkt, was man bei   uns den Taxifahrern als Trinkgeld gibt, aber ärgerlich ist das   Verhalten schon. Es ist überall dasselbe: Alle versuchen, die   Touristen zu betrügen und auszunehmen. Das gefällt uns an Ägypten   jeden Tag weniger.

Naama Bay wird als Eldorado für das   Urlaubsgeschehen bezeichnet und hat eine halbwegs saubere   Fußgängerzone, was uns erstaunte, aber dafür ziemlich viel Lärmund   Musik. Zudem liegen an dem recht mittelmäßigen Strand Tausende von   Touristen eng aneinander gepackt in Zehnerreihen hintereinander wie   in Italien.

Es sind viele Russen dabei, dazu jede Menge Shops und   Restaurants. Die Liegen mit Sonnenschirm kosten 5 Euro pro Tag und   vorn am Wasser sind überall Bojen als Schwimmbegrenzung, denn davor   flitzen Bananaboats, Kajütkreuzer oder Glasbodenboote umher.
Eins davon haben wir am Nachmittag   gebucht und sind 1 1/2 Stunden damit am Riff entlang gefahren. Das   erhoffte Aquariumerlebnis mit Tausenden von bunten Korallenfischen,   dicken Napoleonfischen, Barschen oder Riff-Haien blieb aus.   Stattdessen fütterte jemand vom Deck oben die Fische, damit unten   die Touristen einige Butterfly-Fische, Doktorfische, Füsiliere,   Papageienfische oder Schwärme von winzigen Goldfischen beobachten   konnten. Mehr war nicht drin. Traurig. Hatte ich doch gehofft, mehr   als in Hawaii zu sehen, weil mir begeisterte Taucher davon erzählt   hatten. Da war das Schnorchelerlebnis in Ras Mohammed gestern doch   wesentlich besser.
Am meisten hat uns geärgert, dass wir 56 Euro dafür bezahlt haben.   Wir hatten die Tour auf dem Kreuzfahrtschiff gebucht und sehen hier   auf dem Schild, dass sie nicht mehr als 15 Euro kostet. Wieder   hereingefallen! Eigentlich ziemlich unverschämt von der   Ausflugsbuchung. Das haben wir auch auf unserem Fragebogen  bei   der FTI Berlin negativ angemerkt.
Nun mag das alles für Taucher vielleicht noch besser sein, wenn man   weiter hinaus fährt und mehrere Tauchgänge macht. Die Preise sind   zumindest wesentlich günstiger als in der Karibik oder Hawaii, wo   man für einen Tauchgang 100 Dollar bezahlt, während er hier zwischen   10 und 40 Euro kostet. Handeln muss man allerdings; das stellte ich   wieder fest, als die Stunde Glasbodenboot hier mit 5 Euro angeboten   wurde.
Wenn man hartnäckig handelt, ist der Preis für das Tauchen im Roten   Meer wahrscheinlich unschlagbar. Für Schnorchler gibt es bessere   Stellen auf der Welt.

Als wir zum Hafen zurückkommen, liegt   die AIDA zwischen der FTI Berlin und der MSC Armonia und bleibt noch   einen Tag länger als wir. Jetzt werden sich alle Händler freuen,   dass es wieder was zu holen gibt.
Sonntag, 20.1.2013
In der Nacht ist das Schiff von Sharm El Sheikh nach Safaga gefahren   und hat wieder morgens um 5:00 Uhr in diesem schmutzigen   Industriehafen angelegt. Es ist blauer Himmel und die Lufttemperatur   beträgt 24°C.
Um 8:00 Uhr müssen alle Kabinen geräumt sein. Wir   frühstücken anschließend gemütlich und warten darauf, dass wir um   11:00 Uhr abgeholt werden. In der Zwischenzeit lesen wir die   interessante Zusammenfassung über die abgelaufene Woche. Es wurden   712 Seemeilen zurückgelegt und die folgenden Mengen verbraucht.   Darüber hatte ich bisher noch nie nachgedacht, was 302 Passagiere in   einer einzigen Woche vertilgen.
2200 frische Eier, 2700 kg Fleisch, 250 kg Käse, 1100 kg Fisch, 1700 kg Mehl, 1470 Liter Milch, 460 kg Reis, 280 kg Zucker,  1950 kg Gemüse,  1500 kg Obst, 3100 Liter Saft, 2000 Liter Rotwein, 2500 Liter Weißwein, 1760 Liter Weißbier, 1900 Liter Helles Bier, 460 Flaschen Prosecco .
Nilkreuzfahrt mit der Amarante Osiris
Die Fahrt von Safaga nach Luxor dauert mehr als   vier Stunden. 9 Personen sitzen in dem Minibus, von denen wir die   einzigen sind, die von der FTI-Berlin kommen. Die anderen sind   gerade mit dem Flugzeug angekommen.
Es wird aber kein Konvoi gebildet, sondern wir können allein fahren.   Allerdings durchfahren wir unterwegs mehrere Polizeikontrollen. Um   16:30 Uhr treffen wir bei unserem Schiff, der Amarante Osiris, ein,   die uns eigentlich ganz gut gefällt, weil sie nur 36 Kabinen hat,   2008 komplett überholt worden ist und sich in einem recht   ordentlichen Zustand präsentiert.

Die Amarante Osiris an der Anlegestelle in Luxor
Gleich daneben liegt das   Schwesterschiff, die "Amarante Isis" mit identischer Ausstattung.   Das Bad ist viel größer als auf der FTI Berlin, die Kabine auch und   die Betten sind breiter. Es hat fünf ägyptische Sterne, ist aber in   der Qualität nicht mit der FTI-Berlin zu vergleichen. Da aber alles   funktioniert, sind wir zufrieden.
Auf dem Schiff ist ein Ägyptologe, der uns sofort nett empfängt und   informiert, was uns alles hier erwartet und welche Ausflüge man   buchen kann. Hier sehen wir auch, welche Gesellschaften zu   unterschiedlichen Konditionen diese Reise gebucht haben: FTI,   BigXtra, 5vorFlug, starter, LaL und sonnenklar. Alles derselbe   Verein - aber mit unterschiedlichen Namen und Preisen.
Einen Internet-Empfang kriege ich auch kurzzeitig mit einem   Vodaf
one-Stick über Satellit hin, den man sich für 5 $ pro 15   Minuten an der Rezeption ausleihen kann. Das ist zwar ziemlich   teuer, aber was tut man nicht alles, um die Lieben zu Hause   topaktuell über ägyptische Geheimnisse zu informieren... So erfahren   wir auch, dass der Frankfurter Flughafen wegen Glatteis gesperrt ist   und dass die Wahlen in Niedersachsen auf ein Patt hinauslaufen.   Fernsehen gibt es auch, allerdings nur 6 Sender über die   Satellitenschüssel auf dem Vorderdeck. RTL Schweiz und das ZDF haben   allerdings keinen Ton, immerhin kann man Euronews in Deutsch   empfangen.
Sehr angenehm ist, dass das Schiff nur 36 Kabinen hat und alles hier   sehr überschaubar ist. Man hat genügend Platz auf dem Sonnendeck, im   Restaurant und in der Bar. Nirgendwo Gedränge. Außer einer Gruppe   von 6 Engländern sind alles Deutsche auf dem Schiff. Das Abendessen   ist typisch arabisch-ägyptisch mit vielen Salaten (die wir nicht   anrühren), gut gewürztem Hähnchenfleisch, Gemüse und Kartoffeln. Es   ist zwar ein gewaltiger Unterschied zur FTI Berlin, aber ganz   ordentlich. Dazu trinken wir Bier (Marke "Luxor" - 0,5 l für 25 LE =   3 €), das auch gut schmeckt. Wasser und Bier besorgen wir uns auch   für unsere Minibar in der Kabine, die zwar in Betrieb, aber leer   ist. Zum Zähneputzen benutzen wir Mineralwasser. Anschließend   schlafen wir gut, weil wir die Klimaanlage abstellen können und   alles sehr ruhig ist, da das Schiff am Kai festgemacht ist.
Montag, 21.1.2013
Als wir am Morgen aus dem Fenster schauen, kommt   die Sonne heraus und es scheint ein schöner Tag zu werden. Die   Polizisten, die das Schiff bewachen, haben viel Zeit und Muße, sie   sitzen den ganzen Tag am Kai und rauchen Shisha.
Luxor
An allen Ecken sieht man viel Militär und viel   Polizei. Die Kaimauer zu den Schiffen ist nicht frei zugänglich,   sondern überall sind Tore oder Gatter, an denen Wachpersonal steht.
Hinter uns am Kai liegen noch viele   Nilkreuzfahrtschiffe in Dreier- oder Viererreihen nebeneinander.   Viele machen einen wenig vertrauenerweckenden Eindruck.
 
Nach dem Frühstück geht es mit   Pferdekutschen in die Altstadt von Luxor. Es ist ein lautes und   unwahrscheinliches Gewirr von Autos, Pferdekutschen, Eselskarren,   Mopeds und Fußgängern. Obwohl alle Verkehrsschilder fehlen, einigen   sich sämtliche Verkehrsteilnehmer problemlos, wer wie und wo   Vorfahrt hat. Hupen und Sirenen regeln das, wenn mündliche   Verständigung oder Handzeichen nicht helfen.  Hier ein Video davon:
Durch die Verkaufsstände fallen die Müllberge nicht   so auf, auf denen die Verkäufer sitzen.
 
Die Gassen sind so eng, dass man   manchmal gar nicht hindurch kommt. Dennoch kommen einem Mopeds,   Pferdewagen, Eselskarren und Unmengen von einkaufenden Hausfrauen   entgegen. Dazwischen riecht es nicht nur nach Gewürzen, Fischen und   Fleisch; alles wird hier an den Ständen offen verkauft. Es herrscht   richtiges Händlerleben, besser als jedes Foto kann das nur ein Video vermitteln:
Am Nachmittag beginnt unser Besichtigungsprogramm mit den   Tempelanlagen von Karnak und Luxor.
Die Tempelbesichtigungen sind ganz schön anstrengend; besonders, wenn unser Reiseleiter und Ägyptologe Ashraf lang und breit von den ägyptischen Göttern und Pharaonen erzählt. Bisher kannte ich immer nur Cheops aus der Alten   Zeit, Tutanchamun aus der Mittleren Zeit und Kleopatra aus der Neuen   Zeit des Altertums. Von den Göttern kannte ich nur Ra, Isis und   Osiris. Aber jetzt kommen so viele neue hinzu, dass einem ganz   schwindelig wird: Götter mit Widdergesichtern, Falkenköpfen oder   Krokodilgesichtern. Und wer mit wem verheiratet war und welcher Gott   bei welcher Zeugung mitgemischt hat, ist so verwirrend, dass man   schon nach einer Stunde nicht mehr viel davon weiß.

Die Tempelanlage in Karnak ist unser erstes Ziel. Die   massigen Säulen und großen Pharaofiguren sind wie ein großes   Geschichtsbuch, in dem die Pharaonen von ihren Kriegen und Siegen   erzählen. Am meisten natürlich Ramses II, der überall seine Spuren   hinterlassen hat.

Im Dickicht der kolossalen Säulen   spüren wir die Ehrfurcht der alten Ägypter vor der Götterwelt und   besonders vor Amun, dem höchsten Gott.
Die riesigen, mit großen Figuren und Bildern   bemalten Säulen wirken wie ein mit Hieroglyphen geschmückter Wald.   Leider kann man nicht alle gleichzeitig fotografieren.

Unser Reiseführer und Ägyptologe Ashraf erklärt   uns die bildlichen Darstellungen, die in der damaligen Zeit mit   Farbe fantastisch ausgesehen haben müssen.
Da die frühen ägyptischen Baumeister noch keine Rundbögen gekannt haben, sind alle Torbögen aus Steinquadern gebaut, bei denen man manchmal Angst hat, dass sie herausbrechen und herunterfallen. Aber alles hält. Die Obelisken wurden aus massiven Granitblöcken errichtet. Man kann nur staunen, wie die Menschen das vor 3500 Jahren geschafft haben.

Von Karnak aus führt eine 2 1/2 km lange Straße mit Hunderten von Sphinxen (oder "Sphingen" - je nachdem, wie der Plural heißt) zum Tempel von Luxor. Diese Straße wird schon seit einigen Jahren freigelegt, aber wohl nie fertig restauriert werden, denn nach der Revolution wurden die Arbeiten eingestellt.
Am Luxor-Tempel kommen wir leider erst bei   Sonnenuntergang an (hier um 17:10 Uhr!), sodass die Beleuchtung zum   Fotografieren schlecht wird. Dafür sind aber die ersten Strahler an,   was die Standbilder ganz anders erscheinen lässt. Das sieht aber   auch nicht schlecht aus.

Bei fast allen Figuren ist die Nase   abgeschlagen. Das hängt mit den Kriegen und anderen Pharaonen   zusammen. "Wenn jemand die Nase abgeschlagen bekommt, so ist er   seiner Ehre beraubt und nichts mehr wert", erklärt uns Ashraf.
Bevor wir zum Schiff zurückfahren, kaufen wir in der   Papyrus-Galerie noch eine schöne Darstellung der Geburt und Krönung   von Ramses II. Die ist zwar teurer, aber dafür echt und nicht auf   Bananenblätter gemalt wie die, die die Händler draußen anbieten.
Um halb sieben sind wir wieder zurück und haben müde Füße. Nach dem   Abendessen verzichten wir auf den Bauchtanz in der Lounge und legen   uns ins Bett, denn morgen früh geht es früh los in das Tal der   Könige.

Dienstag, 22.1.2013
Schon um 6:30 Uhr   sitzen wir beim Frühstück und um 7:30 Uhr geht es los nach Theben   West.
Theben und das Tal der Könige
Die Fahrt fängt schon problematisch an, weil die Fahrer   der Sammeltaxis zum Streik aufgerufen haben und die Brücke blockiert   haben. Seit der Revolution gibt es solche Streiks dauernd, was   natürlich dem Tourismus nicht gerade zuträglich ist, der so schon   ziemlich zurückgegangen ist. Schließlich lebt Ägypten zu 40% von den   Einkünften durch den Tourismus. Aber unsere 6 Busfahrer haben   verhandelt und nach einer Stunde konnten wir weiterfahren.

Überall  gibt es Wachtposten von Polizei oder Militär an den Straßen.


Wir sitzen auf der Brücke fest, die die Taxifahrer blockiert haben.
Im Tal der Könige darf man inzwischen   weder draußen noch in den Gräbern fotografieren. Es wird streng   kontrolliert. Das ist natürlich sehr schade. Das Tal liegt inmitten   der Wüste, umringt von ziemlich hohen Hügeln, von denen einer an der   Spitze die Form einer Pyramide hat.
Wahrscheinlich haben die Pharaonen früher das Tal aus diesem Grund   für ihre Gräber ausgesucht. Wir hatten eine Eintrittskarte für drei   verschiedene Gräber und haben uns diese angesehen. Es ist schon   unwahrscheinlich, welche Gänge in die Felsen gegraben und kunstvoll   ausgekleidet wurden.
Wir staunen manchmal über die gut erhaltenen   Farben und Reliefs. Immerhin muss man bedenken, dass alles mehr als   3500 Jahre alt ist. Ashraf erklärt langatmig und ausführlich die 63   Gräber der Pharaonen. Das Tal ist sehr beeindruckend und wir sind   sehr froh, dass wir nicht im Sommer bei 40°C und mehr in diesem Tal   sind, denn es ist auch heute schon heiß genug hier.
Wir besuchen die   Grabkammern von Ramses III., IV und IX, die alle sehr gut erhaltene   Reliefs und Wandmalereien enthalten.

Hier zwei Bilder aus dem Grab von Ramses III: Auf dem einen verehrt Ramses III den Sonnengott Ra.; Ra wird   dargestellt mit einem Falkenkopf und Sonnenscheibe.
Auf dem anderen Bild ein Relief  von dem   Gott Chnum; er ist der Schöpfergott, der die Menschen auf der   Töpferscheibe formt. Er wird dargestellt mit einem Widderkopf und   doppelt gedrehtem Horn.
Beide Bilder haben mich zunächst viel Schweiß   gekostet, weil das Fotografieren innerhalb und außerhalb des Tales   verboten ist. Ich traute mich mit meiner Camera nicht heran. Aber   dann kam mir die rettende Idee: Wenn die Ägypter doch gegen ein   Bakschisch alles machen, müsste doch der Grabwächter auch dafür   empfänglich sein. Und siehe da: Das Fotografieren war plötzlich kein   Problem mehr...
Es ist ganz schön heiß,   als wir um die Mittagszeit aus dem Tal der Könige herauskommen.
Die Fahrt geht  weiter zum Hat-sche-psut-Tempel. Der Name ist   natürlich schwer auszusprechen. Für die Amerikaner ist das viel   leichter. Sie sagen "Hot-chicken-soup" zu dieser Königin, die ein   sehr aufregendes Leben mit vielen Intrigen hatte.
Viel Wert legte Hatschepsut auf ihre göttliche   Zeugung durch den Gott Amun und ihre Geburt, was in dem Tempel auch dargestellt wird.

Den Schluss unserer anstrengenden Besichtigungstour durch Theben   West bildet ein Fotostopp bei den Memnon-Kolossen. Die beiden 18m   hohen und jeweils 800 Tonnen schweren Sandsteinfiguren sind das   Einzige, was von dem ehemals riesigen Tempel des Amenophis III übrig   geblieben ist. Diese Statuen waren bereits in der Antike ein   Touristenmagnet, weil von dem rechten Koloss bei Sonnenaufgang ein   merkwürdiges Summen ausging.
Unser Führer   Ashraf schleppt uns zu allem Überfluss noch in eine   Steinschleiferei, in der Alabaster- und Onyxprodukte hergestellt   werden. Wir haben aber die Nase voll von sämtlichen Händlern und   Verkäufern, die uns den ganzen Tag belästigt haben und freuen wir   uns jetzt erstmal auf einen freien Tag auf dem Nil.
Um 19:30 Uhr ist   Captain´s Cocktail auf dem Schiff, wobei den Captain aber der Hotelmanager spielt, denn der wirkliche Captain, der als Steuermann das Schiff unter sich hat, ist ein Fellache im   grauen Kaftan. Das anschließende Gala-Menü ist nicht berauschend,   weil alles nur lauwarm serviert wird. In der Nacht rumpelt es   ziemlich im Schiff, weil das Schiff den Nil aufwärts fährt und nach einer   halben Stunde Wartezeit an der Schleuse von Esra schließlich ankert.
Mittwoch, 23.1.2013
Die Sonne scheint und wir machen es uns bei 26°C   gemütlich auf dem Sonnendeck.
Esra
Es weht kaum ein Wind und wir lassen das Nilufer mit   seinen Palmen, Orangenbäumen, Dörfern und weidenden Kühen an uns   vorüberziehen. Das Schiff fährt langsam stromaufwärts und da der   Wind hier immer von Norden weht, gleicht sich dieser mit dem   Fahrtwind aus, sodass wir auf dem Sonnendeck nur ein leichtes   Lüftchen verspüren. Leider ist die Luft sehr diesig und die Sicht   reicht nur wenige Kilometer.

Eigentlich ist die Fahrt über den Nil sehr entspannend, wenn man rechts und links das Ufer   vorbeiziehen sieht - sie könnte so schön sein, wäre da nicht der   hässliche Gestank von brennendem Müll mit beißenden Qualm, der sich   wie Smog über die Landschaft legt und spätestens alle 5 km neu und   anders in die Nase sticht. Schon nach wenigen Kilometern Sicht ist   alles im Dunst verschwommen. Hier ein kurzes Video dazu:
Leider kann man in dem Video nicht den Gestank   riechen, der uns vom Ufer herüberweht.
Wir hatten gedacht, dass es hier im Niltal anders aussieht als in   Kairo - wo es doch so schön grün hier ist -, aber es empfängt uns   der gleiche Müll. Jedes Haus verbrennt seinen Müll. Was man nicht   verbrennen kann, schmeißt man in den Nil oder seine Nebenkanäle. Es   stinkt sogar auf dem Schiff nach verbranntem Müll. Was ist das nur   für ein Land! Alles erstickt im Müll. Wir hatten schon gedacht,   Indien sei schlimm. Aber das ist noch schlimmer hier.

Auf dem Weg nach Süden besuchen wir den Doppeltempel   in Kom Ombo. Der liegt direkt am Nilufer und ist Horus und   dem Krokodilgott Sobek geweiht.
Das Relief zeigt Sobek, den Gott der Krokodile mit dem Krokodilkopf.
Früher wimmelte es an den sandigen   Ufern nur so von Krokodilen und man wandte sich an den Krokodilgott,   um von den gefräßigen Tierchen verschont zu werden. Heute gibt es   keine mehr bis Assuan, aber dahinter im Nasser See Tausende, die   jeden Tag Tonnen von Fisch vertilgen, was den Fischern im Sudan   überhaupt nicht gefällt. Krokodile wurden früher sogar   einbalsamiert, wie wir im Krokodilmuseum in Kom Ombo gesehen haben.


   Der Doppeltempel von Kom Ombo
Auf der Weiterfahrt wird es langsam Abend und die Sonne geht unter.

Ich hatte mir den Sonnenuntergang auf   dem Nil so romantisch vorgestellt, stattdessen sieht man als   Vordergrund vor der im milchigen Dunst untergehenden Sonne nur Müll,   der von den Bewohnern der Häuser über das Ufer gekippt wird. Die   wunderschönen grünen Palmen, die ich von der Karibik oder Hawaii her   kenne und liebe, sind hier allesamt schmutzig-braun und dick voll   Staub. Schon allein deshalb werde ich nicht mehr nach Ägypten   fahren. Die vorausfahrenden Nil-Kreuzfahrtschiffe blasen uns aus   ihren Auspuffrohren blau-schwarzen Qualm entgegen, sodass der   Aufenthalt auf dem Sonnendeck keinen Spaß mehr macht.
Ärgerlich sind auch die Verkäufer, die einen überall verfolgen. Sie   docken sich sogar hier an den vorbeifahrenden Schiffen an und   belästigen laufend die Passagiere. Anfangs empfanden wir das noch   lustig und interessant, aber inzwischen nur noch lästig. Hier als   Beispiel ein Video von einem Schiff,   das wir gerade überholen.
Unser Reiseführer im Bus hat uns gesagt, dass die   Ägypter zu 60% vom Tourismus leben und dass es das einzige Ziel   aller Ägypter ist, daran zu verdienen. Touristen seien für Ägypter   einzig und allein Objekte, denen man etwas verkaufen müsse. Alles   andere sei uninteressant. Den Eindruck haben wir auch. Besonders   enttäuschend ist, dass die schönen grünen Palmen, die ein   Südseeflair oder zumindest ein Mittelmeer-Feeling vermitteln können,   hier alle grau-braun und schmutzig vom Staub sind. Überall wird   Staub aufgewirbelt und man fühlt sich hinterher auch schmutzig.
Donnerstag, 24.1.2013
Heute ist   wieder ein anstrengender Ausflugstag.
Assuan
Wir sind inzwischen in Assuan angekommen (das  liegt 700   km von Kairo weg), wo die Welt farbiger und ruhiger zu sein scheint.   Schon um 5:00 Uhr stehen wir auf, um halb sechs gibt es Frühstück   und um halb sieben sitzen wir im Bus, der uns zum Staudamm bringt.   Der ist aber wenig spektakulär, obwohl die Dimensionen mit 3,5 km   Länge, 111 m Höhe und 40 m Kronenbreite gewaltig sind.

Der Stausee   davor ist 550 km lang (!), wobei man sich inzwischen im Klaren ist,   dass der Staudamm auch viele Nachteile hat.
Mit einem Motorboot fahren wir über den Stausee   zur Insel Philae, wo der berühmte Isistempel steht. Schon von weitem   spiegeln sich die mächtigen Pylone des Heiligtums im Wasser des   Nasser-Sees. Am Foto kann man erkennen, dass in dieser Gegend nicht   so ein Smog herrscht und die Welt bei dem blauen Himmel und dem   klaren Wasser gleich viel freundlicher aussieht.

Hier in dem ehemaligen Nubien sind die jetzt dunkelhäutigen Verkäufer ebenfalls freundlicher und nicht so aufdringlich. Das gefällt uns schon wesentlich besser.
Der gesamte Tempel wurde von 1972-1980 komplett   zersägt und auf einer höher gelegenen Nachbarinsel neu aufgebaut,   weil die Insel Philae durch den Bau des Staudamms zeitweise unter   Wasser stand. Sogar die ursprüngliche Landschaftsform der Insel hat   man auf der neuen Insel Agilkia nachgeahmt.

Ashraf erzählt uns die Legende von der Geburt des   Horus. Danach ist der Gemahl der Göttin Isis, der Gott Osiris, von   seinem eifersüchtigen Bruder Seth ermordet und zerstückelt worden.    Der hat alle Leichenteile über das gesamte Land verstreut. Zusammen   mit dem Totengott Anubis versuchte Isis , die Teile zusammenzusuchen   und ihn wieder zusammenzusetzen. In Philae soll sie dann das Herz   gefunden haben. Leider schafften die Beiden es nicht, den Körper von   Osiris  wieder zum Leben zu erwecken. Aber mit Hilfe der   anderen Götter wurde Isis dennoch von Osiris schwanger und gebar den   Falkengott Horus.
Nachmittags segeln wir mit einer   Feluke zur Lord-Kitchener-Insel im Nil und spazieren durch den   Botanischen Garten, der aber ziemlich heruntergekommen ist. Es sieht   wunderschön aus, wenn die Feluken geräuschlos auf dem Nil kreuzen.   Neben den großen Kreuzfahrtschiffen nehmen sie sich wie Spielzeuge   aus. Hier ein Video dazu:
Auf dem folgenden Bild ist links die Insel Elephantine zu sehen. Um die fahren  wir herum. Das dauert ziemlich lange, weil die Steuermänner mehrmals kreuzen  müssen, da der schwache Wind aus Norden kommt.

Anschließend landen wir auf der Lord Kitchener Insel, die  ein beliebtes Ausflugsziel der ägyptischen Familien ist, weil sich darauf ein  Botanischer Garten mit vielen exotischen Pflanzen und Spielwiesen befindet.  Leider ist alles ziemlich vernachlässigt.

Ausblick auf den Nil von Kitchener Island aus . Im Hintergrund  auf dem Wüstenhügel ist das Mausoleum von Aga Khan zu sehen.

Freitag, 25.1.2013
Schon am Morgen bekommen wir per Aushang quasi   Ausgehverbot, weil wegen des 2. Jahrestags der Revolution auch in   Assuan mit Demonstrationen zu rechnen ist. Das berührt uns   allerdings nicht, denn wir sind schon um 3:00 Uhr    aufgestanden, um uns am Sammelplatz des Konvois einzufinden, der uns   nach Abu Simbel bringt. Wir wollten erst fliegen, aber die   Verbindungen waren so eingeschränkt, dass wir doch die   dreieinhalbstündige Hinfahrt für die 280 km akzeptiert haben. Den   ersten Konvoi um 4:00 Uhr erreichen wir nicht mehr, aber mit dem   zweiten geht es um 4:20 Uhr in die dunkle Wüstennacht. Schon nach   kurzer Zeit hat sich der Konvoi aufgelöst, denn alle Fahrer machen   wie üblich Wettrennen. Der Sonnenaufgang in der Wüste ist wenig   spektakulär, während wir durch die neu gegründete Wüstenstadt Toshka   fahren, die durch einen breiten Kanal Wasser aus dem Nassersee   bekommt und für 70 000 Menschen Wohnung, Arbeit und ertragreiche   grüne Plantagen bieten soll. Alles sieht allerdings noch sehr   ärmlich aus.
Abu Simbel
In Abu Simbel treffen sich natürlich Hunderte von   Touristen um die gleiche Zeit, weil jetzt beide Konvois angekommen   sind. Insgesamt zähle ich 25 Busse. Hier ein kleines Video von unserem ersten Eindruck:
Die mächtigen 20m hohen Ramses-Figuren am Eingang vermitteln  schon einen starken Eindruck vom gewaltigen Felsentempel. Innen darf man nicht  fotografieren. Hier hat Ramses II auf den Säulen und Wänden seine kriegerischen  Taten und Gottesgleichheit immer wieder neu dargestellt.

Wir staunen über die gut erhaltenen Reliefs und Statuen, vor  allem aber über die bewundernswerte Leistung, diesen Tempel komplett von seiner  ursprünglichen Stelle (185 m weiter und 60 m tiefer) umgesetzt zu haben. Nebenan  ist der Hathor-Tempel, der für Nefertari, die Lieblingsfrau von Ramses II  errichtet wurde. Schließlich hatte er noch 3 Hauptfrauen, zahlreiche Nebenfrauen  und war auch mit seiner jüngeren Schwester sowie 3 seiner Töchter verheiratet.  Mindestens 192 Kinder soll er gehabt haben. Dagegen war August der Starke ein  Waisenknabe.

Im Hathor-Tempel begrüßt uns im Innern ebenfalls eine  fantastische Säulenhalle mit vielen gut erhaltenen Reliefdarstellungen.

Auf der Rückfahrt von Abu Simbel nach Assuan können wir in der  Ferne eine Fata Morgana sehen, die als Luftspiegelung vor den Bergen im  Hintergrund tatsächlich einen See in der Wüste vortäuscht. Ein solches  Schauspiel hätten wir natürlich bei einem Flug nicht gesehen. So nehmen wir die  vierstündige Rückfahrt also gern in Kauf.

Fata Morgana in der Wüste
Um 10:00 Uhr fahren wir im Konvoi zurück, der natürlich keiner  mehr ist. Unterwegs geraten die Fahrer ziemlich in Panik, weil bekannt wird,  dass heute wieder große Unruhen in Kairo stattfinden. Gleichzeitig ist in Port  Said, Suez und Ismailja Aufruhr wegen der Todesurteile gegen die  Fußballanhänger. Es soll schon Tote gegeben haben. Jetzt ist durchgesickert,  dass es am Wochenende wahrscheinlich keinen Sprit in den Städten geben wird,  weil überall Lieferschwierigkeiten herrschen.
So sind sie mehr als glücklich, als wir an einem  Militärstützpunkt in der Wüste mit eigener Tankstelle tanken können. Die Busse  mit Touristen haben nämlich glücklicher
weise Priorität, sodass wir uns nicht in die kilometerlange  Schlange der wartenden Fahrzeuge einreihen müssen.

Lange Lastwagenschlangen an der Tankstelle
Ashraf erzählt uns auch, dass  die Benzinpreise gerade schlagartig um ein Vielfaches gestiegen sind. Diesel  kostet umgerechnet etwa 15 Cent pro Liter, Normalbenzin 28 Cent, Super 32 Cent.  Nun soll der einfache Sprit auf 38 Cent steigen. Außerdem soll das Benzin  rationiert werden. Alle sind erbost und wollen protestieren. Man hört sogar,  dass Tankwagenfahrer vor Wut den Inhalt der Tanks in die Wüste entleert haben.  Beweise gibt es aber keine.
Nachdem wir um 14:00 Uhr wieder auf dem Schiff angekommen  sind, legt dieses sofort ab und fährt nilabwärts in Richtung Esna. Leider ist  das schöne Wetter vorbei; die Sonne ist verschwunden und es ist ziemlich windig  auf dem Sonnendeck. Es ist ungemütlich. Das Schiff fährt auch nach dem  Abendessen bis 23:30 Uhr.

Samstag, 26.1.2013
Der Tag beginnt Gott sei Dank nicht so früh.
Esna
Nach dem Frühstück ist um 8:30 Uhr unsere erste   Besichtigung dran: der Tempel von Esna. Wir liegen nämlich mit dem   Schiff direkt am Schiffsanleger von Esna.

Morgens um halb neun am Samstag ist auf der Bazarstraße noch nicht viel los und es sieht ziemlich traurig aus. Das ändert sich aber schlagartig, als die ersten Touristen vom Schiff kommen. Schon zehn Minuten später kann man sich nicht mehr retten vor den Verkaufsangeboten der Händler.

Ein cleverer Händler weiß, dass die Touristen die aggressive Verkaufstechnik nicht mögen und wirbt deshalb mit einer neuen Masche.
Der Tempel in Esna ist dem Gott Chnum geweiht und liegt 9 Meter  unter dem Niveau der heutigen Stadt. Der größte Teil der Tempelanlage aus der  Zeit um 200 v. Chr. ist noch unter den umliegenden Lehmhäusern begraben. Aus  diesem Grund dürfen auch die Häuser nicht abgerissen oder renoviert werden. Man  erhofft sich bei weiteren Ausgrabungen noch wertvolle Funde. Diese könnten  dadurch nämlich verhindert werden.

Im Innern wird die mächtige Säulenhalle gerade restauriert, d.h. man hat damit begonnen - seit der Revolution von 2011 ruhen die Arbeiten. An der Außenmauer neben dem Tor sind gut erhaltene Reliefs zu sehen.
Auf der Weiterfahrt durch die Schleuse von Esna nehmen die  Verkäufer ihre Chance wahr und bedrängen lautstark die Reisenden auf dem Schiff,  die auf dem Sonnendeck stehen und die Schleusendurchfahrt beobachten. "Ein Euro,  ein Euro!" rufen sie und werfen von der Schleusenmauer Tücher, Handtücher,  T-Shirts und Tischdecken auf das Schiff. Die Touristen fangen sie auf und der  Handel beginnt. Es macht Spaß zuzuschauen, aber die Händler werden frech, wenn  einer das Angebot "Ein Euro" als bare Münze nimmt. Dann werden 15 Euro daraus  und nach einem kurzen  Verkaufsgespräch 5 oder 4 Euro. Immer noch ein  Schnäppchen für viele Sachen. Die Tischdecken jedenfalls sind für diesen Preis  kaum in Deutschland zu bekommen. In China allerdings.
Die Touristen sind natürlich im Vorteil:  Durch die  Erhöhung des Wasserstandes in der Schleuse kündigt sich das Ende der Durchfahrt  an und die Verkäufer senken immer schneller die Angebote.
Hier ein Video von unserer  Schleusendurchfahrt:
Anstrengend ist so eine Nilkreuzfahrt schon, weil man   dauernd aussteigen und Altertümer besichtigen muss. Jede   Besichtigung ist ein Spießrutenlaufen durch die Gasse der Verkäufer,   die sich schon beim Anlegen des Schiffes wie eine wilde Meute auf   die deutschen Rentner stürzen. Alle sind scharf auf die Euros. Wer   nach Ägypten reist, braucht nur wenig umzutauschen. Das einzige Mal,   dass der Kassierer keine Euros nahm und nur Ägyptisch verstand, war   an der Tankstelle in der Wüste.
Luxor   und die Karnak Sound and Light Show
Als wir nach dem Mittagessen in Luxor anlegen, ist es deutlich wärmer, obwohl der Himmel bedeckt ist. Es   weht nämlich kein Wind. Nach dem Abendessen geht es mit einer   anderen Gruppe los zur Karnak Sound & Light Show.. Pünktlich um   21:00 sind wir am Tempel, als die Show startet. Alles ist schön   illuminiert und wird von einem kräftigen Sound unterstützt.
Die gesamte Show läuft in deutscher Sprache ab und wirkt durch  die dröhnenden Lautsprecher  innerhalb der Säulengänge und die  unterschiedliche Beleuchtung sehr geheimnisvoll.
 
Anschließend wandern wir zur Tribüne vor dem heiligen See, in dem   sich die beleuchteten Mauern des Karnak-Tempels spiegeln.

Die beleuchtete Tempelmauer von Karnak mit der   Spiegelung im heiligen See.
Zum Fotografieren ist es zu dunkel, aber zum Filmen wunderschön.  Leider ist die Beleuchtung für ein Video mit meiner kleinen Kamera zu schwach.  Aber wer Interesse hat, kann sich das YouTube-Video des Holidayreporters  anschauen, dem es gelungen ist, davon einen Eindruck zu gewinnen.
In der anderthalbstündigen Show werden die alten Zeiten, ägyptischen Götter und Pharaonen wieder lebendig. Wir sind froh, dass wir uns in der Zwischenzeit mit ihnen beschäftigt haben und auch von unserem Reiseführer Ashraf viel darüber erfahren haben. Abschnittsweise gehen wir zu Fuß durch die unterschiedlich beleuchtete Säulenhalle , wobei Laserstrahlen und Scheinwerfer unterschiedliche Bilder an die Wände werfen und Sprecher mit dunklem Sound die Ereignisse  der damaligen Zeit  schildern.
Abschnittsweise gehen wir zu Fuß durch die unterschiedlich beleuchtete Säulenhalle , wobei Laserstrahlen und Scheinwerfer unterschiedliche Bilder an die Wände werfen und Sprecher mit dunklem Sound die Ereignisse   der damaligen Zeit  schildern.
So wird die Geschichte des alten Ägyptens eindrucksvoll erzählt und effektvoll in Szene gesetzt.

Kurz vor 23:00 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff und packen  unsere Koffer, denn wir werden mitten in der Nacht abgeholt und zum Flughafen  nach Hurghada gebracht.
Sonntag, 27.1.2013
Um 01:00 Uhr stehen wir auf und sind noch sehr   müde, weil wir gerade etwas mehr als 1 1/2 Stunden geschlafen haben.  
Fahrt von Luxor nach Hurghada
Wir verzichten auf den Kaffee und Kuchen, der in   der Lounge für uns zur Verfügung steht. Gleichfalls auf das   Lunchpaket, das uns der Rezeptionist aufzwingen will. Pünktlich um   01:30 Uhr kommt jemand und holt uns und eine andere Dame ab. Wir   drei fahren mit einem Minibus zum Checkpoint, wo ein Polizeiwagen   die Eskorte übernimmt. Irgendwie sind sich die Polizisten aber nicht   einig, wer um diese Zeit die Begleitung übernehmen soll. Schließlich   fährt ein junger Soldat im karierten Hemd mit einem Nissan Pick-Up   vorneweg. Den Militärpolizisten sieht man ihm nicht an. Er könnte   genau so gut ein Terrorist sein. Mit unglaublicher Geschwindigkeit   ( teilweise mit Blaulicht und Martinshorn) saust er dann von einem   Checkpoint zum anderen. Dem Fahrer machte das wie allen Ägyptern   sichtlich Spaß, denn die mögen Wettrennen. Mit allen   Fortbewegungsmitteln haben wir Rennen nämlich erlebt: mit den   Kamelen, Eseln, Pferdekutschen, Taxis, Omnibussen und Schiffen. Es   ist unfassbar. Das Auto wird gestartet, der Polizeiwagen rast los,   nach einigen hundert Metern kommt der erste "sleeping policeman",   das sind die mit Asphalt aufgebrachten Schwellen über die gesamte   Straßenbreite, die die Raser zum Langsamfahren zwingen. Dann wird   stark gebremst, langsam über die Hubbel gehüpft, wieder Gas gegeben,   um dem Polizeiwagen folgen zu können, der das viel rücksichtsloser   macht und immer schneller ist. So geht das: Gas geben, rasen,   stoppen, hüpfen, Gas geben, rasen, stoppen, hüpfen...
Dazu kommen dann alle paar Kilometer Straßensperren, bei denen dann   außer den Hubbeln noch Gitter abwechselnd auf der linken und rechten   Straßenseite stehen. Das erzwingt eine Slalomfahrt. Polizeiposten   stehen an allen Ecken. Ob das jetzt wegen der neuen Unruhen ist,   weiß ich nicht, aber es ist sehr auffällig. Unterwegs wird dann   unsere Autonummer mehrmals notiert. Jedenfalls hat das den Vorteil,   dass wir die 280 km nach Hurghada in 4 Stunden geschafft haben.
Um 6:30 Uhr sind wir am Flughafen und haben noch drei Stunden Zeit bis zum Abflug. Die Kontrollen sind lasch. Anschließend staunen wir über den riesigen Duty-Free-Bereich im Bazar-Stil. Hier kann jeder noch seine ägyptischen Pfunde oder Euros loswerden, denn es gibt alle Souvenirs, die sonst irgendwo am Nil als Spezialitäten angeboten werden.
Abgezockt wird man auch hier: In der Sagafredo-Kaffeebar bezahlen wir für zwei Cappuccino 10,05 Euro. Ziemlich happig. Und das WLAN funktioniert auch nicht. "Kaputt" sagt der Kellner.
Beim Abflug sieht man die Siedlungspolitik und Konzeption der Hotels an der Küste deutlich: Aus dem Wüstensand werden die Wohnbereiche und Hotelbereiche entwickelt. Dazwischen ist Wüste. Hinterland und Infrastruktur fehlt. Das ist halt nur etwas für Touristen, die in Hotelghettos leben und sich amüsieren wollen. Aber irgendwie zweitklassig ist es schon.
Zusammenfassung: Das war Ägypten
Nach Ägypten fahre ich nicht mehr. Es war mir   einfach zu dreckig. Alles voll Müll und stinkende qualmende   Müllhaufen. Dazu überall die halbfertigen Häuser, Ruinen oder   Baustellen. Und der Sand: Meine Camera musste ich immer in   Sicherheit bringen, denn jeder Windstoß enthält feinsten Sand. Die   Bürgersteige und Straßen sind überall kaputt und man muss dann durch   Schutt laufen. Jeden Abend Schuhe putzen und Duschen war nötig,   damit man sich wieder etwas sauberer fühlte. Der Nil war wenig   romantisch, die Sicht immer diesig und voll Smog, der Gestank immer   wieder da.
Die Rache des Pharaos hat übrigens weder Inge noch mich erwischt -   wir haben aber auch kein Wasser getrunken, keinen Salat gegessen,   uns die Zähne mit Mineralwasser geputzt und uns dauernd die Hände   gewaschen.
Die Aggressivität und die dauernden Betrugsversuche der Händler   haben mich sehr geärgert, die ewige orientalische Musikdudelei ging   mir auf die Nerven.
Schön und beeindruckend waren allerdings die alten Tempel,   Pyramiden, Obelisken, Grabkammern, Museen. Deshalb bereue ich es   nicht, dort gewesen zu sein. Das hat sich gelohnt. Aber noch mal   muss nicht sein.
Nun ist meine Sichtweise ja individuell geprägt und muss nicht den   Ansprüchen derer entsprechen, die andere Erwartungen haben. Wer   tauchen will und von der Küste aus mit dem Boot zu weiter entfernten   Riffen ins Rote Meer hinaus fährt, der findet sicher ein schönes   Unterwasser-Aquarium vor, das mit sehr günstigen Tauchgängen zu   besichtigen ist. Und wer Wüstenwanderungen mag, für den ist diese   Gegend ideal und durchaus preiswert. Die ägyptische Küche ist   orientalisch ausgerichtet, aber nicht so lecker wie die arabische   selbst. Die hat doch mehr zu bieten. Das haben wir in den arabischen   Emiraten festgestellt. Dort gab es im Übrigen auch keinen Müll und   keinen Gestank von brennenden Müllhaufen.
Irgendwie wünsche ich Ägypten und den Ägyptern, dass Sie es   schaffen, aus diesem Dilemma herauszukommen, aber ich habe die   Befürchtung, dass es noch lange dauern wird.
Die Muslimbrüder werden dafür sorgen, dass die westlichen Einflüsse   abnehmen und dass man wieder zu fundamentalen islamischen   Grundsätzen zurückkehrt. Zwar geben sogar die Salafisten zu, dass   man den Tourismus braucht, um wirtschaftlich wieder auf einen grünen   Zweig zu kommen. Aber das soll ohne den dekadenten Westen vonstatten   gehen. Ein Ägypter bezeichnete das mit dem Willen nach   "Halal-Tourismus", indem man versuchen werde, Touristen aus dem   Iran, Irak oder Arabien zu gewinnen, die nach Ägypten kommen und die   dekadenten Europäer ablösen.
Daran glaube ich nicht. Irgendwie hoffe ich, dass sich die Vernunft   der Ägypter durchsetzen wird und dass sie begreifen werden, dass   nicht die Rückkehr ins Mittelalter eine Perspektive ist, sondern der   Glaube an eine gemeinsame Zukunft mit aufgeschlossenen Menschen und   Meinungen, die man frei äußern darf.
Das war´s   von Ägypten. Ich hoffe, der Reisebericht hat Ihnen gefallen und es   sind ein paar brauchbare Informationen für Sie dabei, wenn Sie   vorhaben, Ägypten zu besuchen.  Vielleicht haben Sie aber auch   Interesse an anderen Reiseberichten von mir. Schauen Sie doch mal auf meine Reiseseite!      
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