Reisebericht von einem Besuch der Galapagos Inseln

Maui Hookipa Strand

Reisetipps für Hawaii und Reiseberichte von Paul Tresselt

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Reisebericht von einem Besuch der Galapagos Inseln

Reiseberichte
Eigentlich hat unsere Reise eine zweijährige Vorgeschichte, nachdem wir im März 2020 in Guayaquil kurz vor dem Flug nach Galapagos gestoppt wurden. Wir sollten vorher 14 Tage in Quarantäne, was wir aber nicht gemacht hatten und stattdessen nach Quito zurückgeflogen sind. Eine Woche später sind wir damals noch mit der letzten KLM-Maschine nach Amsterdam ausgeflogen worden, als alle Flughäfen Ecuadors gesperrt wurden. Dann kam die Pandemie und unsere Urlaubspläne starben für 2 Jahre.
Unseren Traum von Galapagos wollten wir aber unbedingt verwirklichen. Das hat auch geklappt und hier ist mein Reisebericht vom Februar 2022.
Reiseplanung und Reiseroute nach Galapagos
Es wäre zu schade, auf die Galapagos Inseln zu fliegen und nicht vorher eine Reise durch Ecuador gemacht zu haben. Ecuador ist ein wunderschönes Reiseland und verspricht interessante Erlebnisse in den Anden. Deshalb verbinden die meisten Reiseveranstalter auch einen Besuch von Galapagos mit einer Rundreise durch Ecuador. Da wir die Landschaften von Quito bis Guayaquil schon kennen, wollten wir diesmal direkt nach Guayaquil fliegen. Wenn Sie sich aber für Ecuador interessieren, dann schauen Sie sich doch einmal meinen Reisebericht Ecuador aus dem Jahre 2020 an.
Von Deutschland kommt man nicht in einem Rutsch auf die Galapagos-Inseln, sondern muss einen Zwischenstopp einlegen. Wir suchten uns folgende Strecke aus:

Reiseplanung und Reiseroute Galapagos
Der Grund für diese Reiseplanung lag in den Flugverbindungen. Wir hatten bereits die Buchung für einen günstigen Business-Flug von Frankfurt nach Bogotá mit der Lufthansa mit unseren Prämienmeilen von Miles & More bezahlt, wodurch sich der erste Stop ergab. Nach diesen 11 1/2 Stunden wollten wir nicht gleich weiterfliegen, sondern einen Stopover in einem Flughafenhotel von Bogotá einlegen. Von unserer letzten Tour kannten wir das Habitel, das zu einem unschlagbaren Preis von 39 € samt Frühstück die Übernachtung in einem 5-Sterne Hotel anbietet. Dazu kommt noch der kostenlose Hotelshuttle, der halbstündlich zum Flughafen fährt.und 12 Minuten später da ist. Diese Entscheidung haben wir nicht bereut, denn so konnten wir am nächsten Mittag ausgeschlafen und ohne Jetlag in die Maschine nach Guayaquil steigen. Wer sich für das Hotel interessiert, sollte sich die deutschsprachige Internetseite des Hotels anschauen.
Als ersten Reisebaustein sind wir nicht direkt auf die Galapagos Inseln geflogen, sondern haben erst einmal zwei Wochen Strandurlaub an der Pazifikküste gemacht. Dazu haben wir uns das Hotel Punta Centinela ausgesucht, das 130 km entfernt auf der Halbinsel Santa Elena liegt. Wir besaßen nämlich noch einen Gutschein über 2300 Dollar von der Hotelkette Royal Decameron, weil man uns 2020 die Rückzahlung des Betrages wegen des nicht angetretenen Quarantäneaufenthaltes verweigert hatte. Stattdessen erhielten wir einen Gutschein, den wir jetzt für diesen Aufenthalt verwenden wollten. Wir mussten ihn leider vor unserem Galapagos Besuch einplanen, weil die Gültigkeit auf den 15.3.2022 begrenzt war und nicht verlängert werden konnte.
Den nächsten Reisebaustein buchten wir bei Solecu-Tours, einem Spezialanbieter für Ecuador und Lateinamerika. Diese Auswahl hatten wir nach ausführlichem Vergleich der verschiedenen Reiseveranstalter getroffen und waren von der persönlich zugeschnittenen Auswahl der einzelnen Inseln und Hotels begeistert. Außerdem auch noch vom Preis, denn es kostete uns deutlich weniger als bei den anderen Agenturen.
Als dritten Reisebaustein haben wir danach nach nochmaligem Stopover in Bogotá einen 10-tägigen Strandurlaub in Cartagena de Indias an der Karibikküste von Kolumbien eingelegt. Wir wollten uns diese berühmte Stadt aus der Kolonialzeit anschauen und gleichzeitig die Sonne genießen, um dann zum Ende des Winters nach Hause zu fliegen.
Flug nach Ecuador
Sie erinnern sich sicher noch an den Januar und Februar 2022: Die Omicron-Welle hatte die Welt überrollt und die täglichen Infekte hatten die 100 000er Grenze in Deutschland überschritten. Eine vollständige Impfung gegen Corona und ein aktueller negativer PCR-Test waren für die Einreise nach Ecuador Voraussetzung. Außerdem verlangte die Regierung von Ecuador, dass alle Galapagos Besucher vor dem Besteigen eines Flugzeugs einen weiteren negativen PCR-Test vorlegen müssten, der in Ecuador selbst längstens 72 Stunden vor Abflug durchgeführt werden musste.
Kolumbien zog nach und verlangte zusätzlich eine Online-Gesundheitserklärung. Wir ließen uns aber nicht beirren und planten alles durch, damit wir die vorgeschriebenen Fristen einhalten konnten.
Samstag, 5.2. 2022
Frau Hansen von Solecu Tours, bei denen wir den Galapagos-Reisebaustein gebucht haben, schickt uns die letzten Instruktionen per E-mail und informiert uns, dass ab 4.2.2022
kein PCR-Test mehr für Ecuador vorgeschrieben ist. Wir sind skeptisch und lassen unseren Testtermin bestehen.
Sonntag, 6.2.2022
Es regnet stark und ist sehr windig, als wir an der Teststation in Neuss stehen. Wir hoffen, das negative Ergebnis ( 2x 89 €) bis zum Abend zu bekommen, weil morgen der Abflug ist. Erst kurz nach 23:00 Uhr kommt das Ergebnis per E-mail und wir sind happy.
Montag, 7.2.2022
In Frankfurt werden am Flughafen beim Check-In am Lufthansa Schalter alle Einreisepapiere, die Impfnachweise und der PCR-Test sorgfältig geprüft und wir bekommen unsere Bordkarten. Bei der Security ist viel Betrieb und alles wird penibel untersucht. Es stehen erstaunlich viele Leute am Gate und der Airbus A 340-300 wird zu 90% besetzt.
Als wir um 13:05 Uhr starten, wird die Flugzeit mit 11 Std. und 20 Min. angegeben. Wir stoßen mit einem Campari-Orange auf unseren Urlaub an und lassen uns von dem netten Steward mit Maske fotografieren.

Der Flug mit der Maske ist nicht angenehm und wir sind jedesmal froh, wenn wir sie zum Essen oder Trinken abnehmen dürfen.. Davon machen wir natürlich so oft Gebrauch, wie es nur eben geht.
Es ist schon eine lange Strecke - mehr als 9000 km in 10800 m Höhe, die wir bis Bogotá zurücklegen müssen  Aber anscheinend geht es noch höher, denn ab und zu ziehen Maschinen mit langen Kondensstreifen über uns hinweg. Und tatsächlich fliegen wir danach konstant in 12280m Höhe mit durchweg 870 km/h. Der Blick auf den Monitor vor uns zeigt den Erdball in einer ungewohnten Perspektive, an die man sich erst gewöhnen muss. Aber die Galapagos Inseln sind südwestlich von Quito schon zu sehen.
Um 0:15 Uhr landen wir nach 11 Stunden in Bogotá, hier ist es jetzt 18:15 Uhr. Die Inmigración geht schnell, weil wir vorn in der Warteschlange stehen. Aber alle Impfnachweise werden genau geprüft und die Formulare neu ausgefüllt, obwohl wir das alles schon online gemacht hatten. Unsere Koffer sind auch schnell.da, aber wir müssen doch ganz langsam zum Ausgang 3 gehen, denn meine Frau hat Probleme mit ihrem Blutdruck. Die Höhe von 2600 m macht sich bemerkbar.
Geld wechseln wir keins, weil die horrenden Zahlen mit den kolumbianischen Pesos fürchterlich sind. Wir rechnen damit, dass wir überall mit der Kreditkarte bezahlen können und für Trinkgelder haben wir amerikanische Dollarscheine in der Tasche. Die werden weltweit akzeptiert. Eine Viertelstunde später kommt der Hotelshuttle-Bus vom Habitel Hotel und danach müssen wir an der Rezeption doch eine halbe Stunde warten, weil dort schon eine Warteschlange steht. Wir bekommen Zimmer 349 im 3. Stock und genehmigen uns noch ein Bier in der Hotelbar. Wir sind erstaunt über den günstigen Preis der Flasche von 10 000 Pesos, das sind umgerechnet 2,20 €. Aber Pesos braucht man gar keine, denn alles wird über Kreditkarten abgerechnet. Üblich sind 10% Trinkgeld in Kolumbien, die schreiben wir gleich mit drauf. Mit dem Zimmer sind wir sehr zufrieden und haben es  für den Stopover auf der Rückreise wieder gebucht. Wenn Sie sich für das Habitel Hotel im Flughafen interessieren, können Sie meine Bewertung bei Holidaycheck oder beim Tripadvisor lesen.
Flug nach Guayaquil
Dienstag, 8.2. 2022
Wir haben schlecht geschlafen, obwohl das zwei bequeme Betten in dem neu renovierten Zimmer waren. Das WLAN funktioniert aber gut, sodass wir den Online Check-In für unseren Flug mit der Avianca machen können. Wir erhalten tatsächlich die Bordkarten und fahren um 12:00 Uhr mit dem Hotelshuttle zum Flughafen. Hier ist viel Betrieb und unsere Papiere werden genauestens geprüft. Auch unsere Impfnachweise und die PCR-Tests. Hier hat man nichts davon gehört, dass die seit dem 4.2. nicht mehr nötig sein sollen. Wie gut, dass wir die Tests noch gemacht haben! Von der Check-Mig, dem Ausreiseformular für Kolumbien will keiner mehr etwas wissen. Inge geht es nicht so gut; sie hat stark unter der Höhe zu leiden. Sie ist ganz blass und schlapp und muss sich oft hinsetzen.
Am Gate 46A müssen wir im Keller noch eine halbe Stunde warten, bis der Zugang freigegeben wird. Und nochmals erfolgt die Kontrolle der Impfpässe und der PCR-Tests. Im Gang zum Flugzeug. Alles sehr umständlich.
Tatsächlich rollen wir erst um 15:10 Uhr zur Startbahn und nach langem Anlauf erhebt sich um 15:45 Uhr die alte Airbus 320 Maschine mit viel Gerappel in die Luft.
Im Flugzeug müssen wir nochmals die Gesundheitserklärung für Ecuador ausfüllen, die wir schon ausgefüllt mitgebracht haben. Aber diesmal muss alles auf einen kleinen unleserlichen kleinen Papierstreifen geschrieben werden, der einem Kassenbon ähnelt. Nach einer halben Stunde Flugzeit kommt die Stewardess mit dem Business-Service in Form eines Styroporbechers  und eines Salzkekses, serviert auf einer Serviette mit Avianca-Symbol. Die Economyclass bekommt gar nichts. Wir sind erschüttert, denn wir haben Business gebucht, weil die Avianca Airlines zur Star Alliance gehören und wir an den Meilen für unser Miles & More Konto interessiert sind..
Als wir nach weniger als eineinviertel Stunde Flugzeit in Guayaquil landen, müssen wir wieder alles vorlegen: Pässe, Impfnachweise, PCR-Tests. Bei der inmigración nochmal dasselbe; alles wird geröntgt und desinfiziert. Das kennen wir bisher noch gar nicht und sind erstaunt, wie genau es die Ecuadorianer mit der Desinfektion und der Maskenpflicht nehmen. Wir sind trotzdem zu schnell fertig, denn in der Ankunfthalle steht noch kein Darwin mit einem Namensschild. Ich schaue nochmals auf die Whatsapp, die ich erhalten habe. Dort ist von 18:00 Uhr die Rede und wahrscheinlich rechnet hier niemand damit, dass wir bereits nach einer halben Stunde alle Einreiseformalitäten erledigt haben.
Unser Fahrer Darwin erscheint jedenfalls pünktlich um 18:00 Uhr und wir laden unser Gepäck mit einiger Mühe in seinen kleinen chinesischen Haval-SUV. Er spricht nur gebrochen Englisch und ich bitte ihn, schön langsam zu sprechen, damit ich sein Spanisch auch verstehe. Das klappt auch. Wir bauen zusammen die Rücksitze um und schleichen maskiert zunächst einmal durch den dichten Feierabendverkehr der Millionenstadt. Es ist das erste Mal, dass wir außerhalb von China in einem chinesischen Auto fahren und ich frage natürlich Darwin darüber aus. Das Auto kostet in Ecuador etwa 12 000 Dollar und ist ein Exportschlager aus China. Darwin ist Schulbusfahrer und hat wegen der Pandemie wenig zu tun. Das ärgert ihn sehr. Die Schulen sind nämlich geschlossen und die Schülerinnen und Schüler lernen im Distanzunterricht. Wir erfahren, dass Ecuador außerordentlich gute Wirtschaftsbeziehungen zu China pflegt. Man exportiert landwirtschaftliche Produkte, Shrimps und Fische, während China im Gegenzug Autos und Know-How für die Erdölförderung liefert. China hat natürlich die riesigen Erdölreserven im Amazonagebiet erkannt und will sie wie überall in Südamerika für sich nutzen.
Es regnet und wir sind gar nicht glücklich über das Wetter. Das Thermometer im Auto zeigt 29° C und es ist ziemlich schwül. Wir sind froh, dass die Klimaanlage im Auto gut funktioniert. Darwin beruhigt uns und erklärt, dass es in Santa Elena niemals regnet. Er würde dort wohnen und könne das bestätigen. Wir können das gar nicht glauben.
Inzwischen ist es dunkel geworden und als wir an der Zahlstelle ankommen, wo die neu renovierte Autopista a la Costa beginnt, hört es tatsächlich  auf zu regnen. Wir sind fasziniert  Darwin kennt die Strecke und die Radarkontrollen. Er saust jetzt mit 110 km/h durch die dunkle Nacht, sodass wir nach 2 Stunden und 5 Minuten am Hotel ankommen..Für die 132 km Strecke ist das eine gute Zeit.

Bei der Ankunft wird sofort wieder kontrolliert, ob wir Fieber haben, unsere Impfpässe in Ordnung sind und der PCR-Test gültig ist. Wir müssen wieder unendliche Formulare ausfüllen und Bestätigungen unterschreiben für unseren Zimmerschlüssel, den Safeschlüssel und das zusätzliche WLAN für das Zimmer. Alles sehr genau und umständlich.
Royal Decameron Hotel Punta Centinela
Natürlich müssen wir uns in dem All-Inclusive-Hotel ein Armbändchen um das Handgelenk knipsen lassen und werden sogleich darauf hingewiesen, dass es 20 Dollar kostet, wenn wir es verlieren. Unser Zimmer 1216 ist geräumig und liegt in der 2. Etage des Haupthauses mit Blick auf den Pool. Überall sind Schilder angebracht, dass man im gesamten Gelände die Maske tragen muss, dass man sich desinfizieren und Abstand halten soll..

Alles ist sehr sauber und ordentlich. Die Klimaanlage läuft leise und kühlt gut. Die Internetverbindung über das WLAN ist miserabel, obwohl wir für unser Zimmer einen Zusatzvertrag abgeschlossen haben, der 4 Dollar für 12 Stunden kostet. Die Ausstattung des Zimmers ist spartanisch. Eine Minibar gibt es nicht und die Beleuchtung ist ebenfalls sehr spärlich. Ich bin froh, dass ich eine amerikanische Verlängerungsschnur mit Mehrfachsteckdose mitgenommen habe, sodass wir für alle Handys, den Laptop, die elektrische Zahnbürste, den Bluetooth-Lautsprecher  und die Kameras genügend Auflademöglichkeiten haben. Es ist doch erstaunlich, wie viel Elektrokram man mit sich herumschleppt, der ab und zu aufgeladen werden muss
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Mittwoch, 9.2.2022
Als wir aufstehen, ist der Himmel bedeckt und es weht ein leichter Wind. Das gefällt uns, denn mit der Sonne müssen wir noch vorsichtig sein. Der Blick von unserem Balkon über den Pool aufs Meer ist ganz schön. Wegen der Pandemie ist nicht viel los im Hotel.

Mit dem Frühstücksbüffet sind wir sehr zufrieden. Man muss zwar im Restaurant die Maske tragen, sich überall anstellen und dem Koch hinter der Plexiglasscheibe seine Wünsche sagen, aber der legt dann alles auf einen Teller und reicht ihn unter der Scheibe durch.

Alles ist desinfiziert: das Besteck wird in zugeklebten Tüten auf den Tisch gelegt und die Kellner fassen nicht einmal eine Serviette an, sondern ziehen sie mit der Zange aus der Verpackung.
 
Das Servicepersonal ist sehr freundlich, räumt schnell alles ab und desinfiziert anschließend die Tische und Stühle. Das ist schon vorbildlich.
Anschließend schauen wir uns das Hotelgelände an. Die beiden Fotos von der Webseite des Hotels zeigen einen guten Überblick:

Blick auf das Hotelgelände vom Dach des Haupthauses
Das Gebäude mit dem Dach aus Palmblättern auf der linken Seite ist das Büffetrestaurant, das hintere kleine Haus in der Mitte ist die Beach-Bar am Strand und das rechte Gebäude ist die Bar "Faro". Die kleine Hütte neben dem Pool ist das Activity-Center mit der Handtuchausgabe. Man kann die große Sandfläche zwischen den Grünanlagen und dem Strand gut erkennen. Die eignet sich hervorragend für Spiele und Sport, wie Fußball und Volleyball. Es gibt vier Pools mit unterschiedlichen Wassertiefen, daher ist dieses Hotel ideal für den Familienurlaub.

Die Luftaufnahme des Hotelgeländes von der Seeseite muss älteren Datums sein, denn die Anlegestelle im Vordergrund ist jetzt verwüstet und außer Betrieb. Das sind sicher auch die Folgen der Pandemie gewesen, denn das Hotel war eineinhalb Jahre geschlossen. Auch jetzt ist im Februar 2022 von den 197 Zimmern nur die Hälfte besetzt.

Der Strand ist breit und aus feinem Sand - ohne Seetang und ohne Unrat. Man findet keine Steine und keine Muscheln. Allerdings ist der Sand dunkel und sieht nicht so einladend aus, wie wir es erwartet haben. Das Wasser ist auch sauber - aber wegen des aufgeschwemmten Sandes nicht ganz klar.

Am Strand sind genügend Sonnendächer und freie Liegen vorhanden, weil das Hotel nicht voll besetzt ist. Allerdings gibt es keine Auflagen für die Liegen, sondern man muss sich zwei Handtücher darauf legen, damit der Untergrund ein bisschen weicher wird.

Donnerstag, 10.2.2022
Am Morgen ist der Himmel wieder bedeckt und wir legen uns auf eine der beiden weichen Bali-Liegen am Strand. Das wäre wunderschön, wenn nicht die laute Musik wäre, die aus den großen Lautsprecherboxen von der Strandbar dröhnt. Gegen Mittag verschwinden die Wolken und der Himmel färbt sich tiefblau, aber es frischt auch der Wind auf und es wird unangenehm am Strand. Wir verziehen uns auf eine der Liegen am Pool, die wesentlich komfortabler sind und etwas im Windschatten liegen. Aber auch hier ist die Musikbeschallung fast genau so laut.
Zur Happy Hour holen wir uns an der "Faro-Bar" einen Caipirinha, weil es nur die neun Drinks gibt, die auf der Karte stehen. Andere werden nicht gemixt. Alle Getränke werden in kleinen dünnen Plastikbechern ausgegeben. Das ist zwar verständlich, leistet aber keinen Beitrag zur Umweltverträglichkeit.

Freitag, 11.2.2022
Heute ist wieder schönes Wetter mit blauem Himmel und einigen Schleierwolken. Man merkt, dass Wochenende ist, denn unzählige Familien sind mit ihren Kindern eingetroffen und verbringen hier das Wochenende. Die Anlage wird mit ungewohntem Leben erfüllt. Das Animationsteam ist voll in action und rund um den Pool tanzen die Frauen zu den lauten lateinamerikanischen Rhythmen. Aerobic und Gymnastik mit Mundschutz sind zwar nicht das Wahre bei diesen hohen Temperaturen, aber alle halten sich daran. Glücklicherweise erklingt zwischendurch Entspannungsmusik und die Animateure zeigen die passenden Übungen dazu.

Das Schwimmen im warmen Wasser des Pazifiks ist wunderbar, wenn auch die Wellen kräftig sind. Seltsam ist, dass ich fast immer allein im Wasser bin und wirklich schwimme. Alle Leute stehen immer nur am Rand des Meeres und laufen von den Brandungswellen davon. Es scheint so, als hätten die Ecuadorianer Angst vor dem Wasser. Vielleicht fehlt auch der Schwimmunterricht in den Schulen. Schnorcheln lohnt sich nicht, weil das Wasser nicht sehr klar ist. Es sind auch wenige Fische zu sehen. Es müssen aber wohl welche da sein, denn oft ziehen Fregattvögel über den Himmel und Pelikane segeln über die Wasseroberfläche.
Im Reiseführer lesen wir, dass die Halbinsel Santa Elena tatsächlich ein Phänomen ist und dass es dort nicht regnet, weil der kalte Humboldtstrom aus dem Süden hier an der Küste vorbei zieht und dann in Richtung Westen zu den Galapagos Inseln abbiegt. Die Regenwolken werden durch die aufsteigenden Luftmassen hochgehoben und regnen sich erst 20 km hinter der Küste ab.
 
Interessant ist auch, dass sich 50 km vor der Küste ein großes Riff befindet und dass dahinter das Meer bis zu 4000 m Tiefe abfällt. Dadurch kommen viele Tiefseefische hierhin und die Fischer freuen sich über große Fangquoten.
Als ich zur Happy Hour zwei Drinks bestelle, werde ich gefragt, woher ich denn komme. "De Alemania" sage ich und bekomme als Antwort: "Aha, Nazi". Ich muss laut lachen und erkläre dem Barkeeper, dass das ja 80 Jahre her sei. Der lacht auch und sagt, dass er aber die Filme mit den Nazis gern sähe.  

Samstag, 12.2.2022
Heute nacht hat es ein wenig geregnet; also regnet es doch in Santa Elena. Vom Fenster aus sehe ich den Gärtner mit der Insektenspritze durch die Anlage laufen. Vielleicht habe ich deshalb bis heute keinen Mückenstich bekommen. Wir entspannen uns am Pool, wobei man die laute Musik und die Ansagen der Animateure ertragen muss. Der Himmel ist bedeckt und es sind nur 24 °C am Vormittag. Paola, die freundliche Dame vom Veranstaltungsdesk in der Lobby teilt uns mit, dass es wohl einen neuen Erlass vom Gesundheitsministerium in Ecuador gäbe, dass ab sofort kein PCR-Test mehr für die Einreise verlangt würde. Das sei auch bei Galapagos der Fall. Für uns würde das eine große Erleichterung bedeuten, denn dann brauchten wir nächste Woche nicht nach Santa Elena ins Labor zu fahren.
Am Nachmittag haben wir eine interessante Begegnung mit einem der Leguane, die innerhalb der Hotelanlage leben. Er kommt unbeirrt an den Pool oder auch an die Liegen, schaut sich die Leute an, die darauf liegen und zeigt sein Imponierverhalten. Echt witzig:
Es ist richtig was los durch die einheimischen Gäste und am Büffet gibt es zum ersten Mal lange Warteschlangen. Von 12:45 Uhr bis 13:30 Uhr sind die Restaurants total voll. Schlimmer ist es am Abend, weil jetzt auch die Bars belagert sind und die Musik bis spät in die Nacht in voller Lautstärke ertönt. Das ist kein Wunder, denn wir sehen an der Tafel vom "Coral" Restaurant, dass die Snackbar bis 02:00 Uhr nachts geöffnet ist.

Sonntag, 13.3.2022
Es ist zwar bedeckt, aber angenehmes Wetter. Das Restaurant ist beim  Frühstück total voll und danach läuft Entspannungsmusik am Pool und die Animateure machen mit den Gästen entsprechende Übungen. Das ist von der Lautstärke her erträglich. Und dann geschieht es:
Wie ein Wunder ist kurz vor 12:00 Uhr die Anlage völlig leer und wir wissen nicht, wo die vielen Leute hingegangen sind. Aber uns kommt die Erleuchtung: Alle haben ausgecheckt und sind auf dem Nachhauseweg. Eine wunderbare Ruhe kehrt ein und wir sind froh, dass wir hier während der Pandemie in einem nur wenig besetzten Hotel sind. Zu anderen Zeiten sieht das vielleicht ganz anders aus. Andererseits muss man auch Verständnis für Kinder und junge Leute haben. Die brauchen Bewegungsanreize und Unterhaltung, sonst ist das kein richtiger Urlaub für sie.

Montag, 14.2.2022
Valentinstag in Punta Centinela. Alles ist festlich mit Herzen und bunten Luftballons dekoriert. Man kann sich in einem Hochzeitsrahmen mit Blumen fotografieren lassen oder neckische Partyspiele machen. Am Pool ist eine "Radiostation" aufgebaut worden, die Verliebtenmusik sendet und zu Paar-Wettbewerben aufruft. Die Animateure geben ihr Bestes.
Das Wetter ist wieder angenehm.  Am Mittag kommt die Sonne durch die Wolken und am Abend ergibt sich zusammen mit der Valentinsbeleuchtung eine tolle Abendstimmung am Himmel:

Abendbeleuchtung am Pool vom Royal Decameron Punta Centinela

Am Restaurant gibt es zum Abendessen einen "Valentins-Stand" mit (scheußlich) süßen Cocktails und süßem Sekt. Anschließend läuft auf der Wiese der Film "Titanic" und die Titelmusik erschallt in voller Lautstärke noch bis 23:00 Uhr.

Dienstag, 15.2.2022
Beim Aufstehen ist zwar der Himmel bedeckt, aber schon um 8:00 Uhr kommt die Sonne heraus. Es ist fast windstill und wird sicher ein heißer Tag werden. Bisher haben wir nämlich die täglichen 30 - 32°C wegen des leichten Windes tadellos verkraftet. Der Aufzug funktioniert heute nicht und das WLAN bricht dauernd ab. So bekomme ich keine Verbindung mit dem Gesundheitsministerium, um mir den Erlass herunterzuladen, denn ich zweifle immer noch, ob die Mitarbeiter am Flughafen schon Bescheid wissen, dass kein negativer Test mehr nötig ist. Die Impfnachweise reichen jetzt und man braucht nur noch ein Exemplar pro Familie auszufüllen. Anschließend bekommt man einen QR-Code als Bestätigung.

Im Internet wird immer noch der PCR-Test als verbindlich angegeben.

Mittwoch, 16.2.2022
Das Internet fällt dauernd aus. Der Fahrstuhl auch. Mit viel Mühe und Paolas Hilfe vom Front Desk schaffe ich das Online-Ausfüllen der Formulare für die Einreise nach Galapagos und die Gesundheitserklärung. Ich habe die Formulare und die Unterschrift schon auf den 19.2. vordatiert und hoffe, dass es keiner merkt. Das ist auch der Fall, denn der QR-Code kommt richtig zurück.
Am Abend gibt es ein mexikanisches Büffet im Restaurant; es ist nicht viel Betrieb und man hat die mittleren Tische weggeräumt.

Freitag, 18.2.2022
Eine dunkle Wolke hält sich den ganzen Tag über uns, aber es regnet nicht. Ich wechsle an der Rezeption 50 amerikanische Dollars gegen kleine Scheine, weil ich sie für Trinkgelder brauche. Der Dollarschein wird erst eingesprüht und dann fotokopiert. Ich muss die Fotokopie mit meiner Unterschrift und der Passnummer bestätigen. Ein-Dollar Noten bekomme ich aber nicht, sondern nur Münzen und die werden auch alle desinfiziert.
Durch die vielen Passkontrollen weiß ich inzwischen meine Passnummer auswendig und meine Kreditkartennummer auch. Das ist ganz hilfreich, stelle ich fest.
Eine große Gesellschaft ist angekommen und hat sich am nördlichen Pool niedergelassen. Alle sind in Weiß gekleidet und werden mit Champagner begrüßt. Das Abendessen wird für die Gruppe auf festlich gedeckten Tischen im Freien serviert. Das sieht sehr schön aus.

Samstag, 19.2.2022
Der Himmel ist wieder bedeckt am Morgen, aber schon beim Frühstück zeigen sich blaue Streifen. Ich habe immer noch keinen Mückenstich und bin total happy, denn das habe ich noch nie in den Tropen erlebt. Wir machen den Online-Check-In bei der Fluggesellschaft und erhalten die Avianca-Bordkarten.
Es ist ein wunderschöner Tag und am späten Abend checken wir aus, weil wir morgen früh um 05:30 Uhr abfahren wollen. Ich bekomme 20 $ Pfand für den 2. Schlüssel zurück und gebe die Bescheinigung für die abgegebenen Handtücher ab. Insgesamt waren wir eigentlich ganz zufrieden mit unserem Strandurlaub hier und können das Hotel durchaus empfehlen. Wenn Sie sich für das Royal Decameron Punta Centinela interessieren, schauen Sie sich doch einmal meine Bewertung bei Holidaycheck oder dem Tripadvisor mit vielen Bildern an.
Flug nach Galapagos
Sonntag, 20.2.2022
Wir haben schlecht geschlafen, weil bis zum frühen Morgen die laute Musik und das laute Singen der Leute in unser Zimmer drangen.
An der Rezeption geben wir den 2. Schlüssel ab, ein Angestellter geht ins Zimmer zurück und überprüft alle Schubladen und ob wir irgendetwas mitgenommen haben. Ich muss nochmals zurück und mein Armband aus dem Papierkorb holen, das ich schon abgeschnitten hatte. Auch die Reste werden überprüft und erst danach erhalte ich den ordnungsgemäßen Ausgangsabschnitt, den man an der Schranke des Parkplatzes vorweisen muss, sonst kommt man nämlich nicht hinaus.
Unser Fahrer Darwin wartet mit seinem chinesischen Auto vor der Tür und wir fahren um 05:35 Uhr ab. Es ist noch dunkel und wir unterhalten uns über die Wirtschaft von Ecuador, weil wir an so vielen Lastwagen vorbeifahren, die Shrimps geladen haben. Diese und große Mengen von Fisch und Lebensmittel werden nach China exportiert, während China im Gegenzug Technologie liefert. Es ist erstaunlich, in wie vielen Bereichen chinesische Artikel in Ecuador präsent sind.
Da am frühen Sonntagmorgen nichts los ist in der Millionenstadt Guayaquil, sind wir nach eindreiviertel Stunden Fahrzeit am Domestic-Terminal des Flughafens. Jetzt beginnen wiederum vielfältige Kontrollen. Nachdem am Eingang Körpertemperatur  und Impfausweise geprüft wurden, werden wir sofort in eine Warteschlange eingereiht, wo die Pässe überprüft werden und wo wir eine Nummer bekommen. Mit der stellen wir uns in die nächste Schlange, wo es zur Inmigración Galápagos geht. Wir legen zwar unsere ausgefüllten Formulare vor und zeigen den QR-Code, aber wie üblich wird alles noch einmal in den Computer eingetippt. Und da das bei den Computerverbindungen in Ecuador nicht alles so schnell geht, warten wir eine ganze Weile vor der Glasscheibe, bis das Ergebnis aus dem Drucker kommt. Wir schieben 2x 20 $ durch den Schlitz und erhalten die Einreisedokumente für die etwa 1000 km entfernten Galapagos Inseln:
 
Danach wird unser Gepäck geprüft und versiegelt. Erst jetzt können wir mit unseren verplompten Koffern zum Avianca-Schalter marschieren und einchecken. Inzwischen ist es 8:00 Uhr. Am Eingang zu den Gates werden nochmals unsere Bordkarten und die Impfpässe geprüft. Unser Handgepäck muss durch die Durchleuchtungsanlage an der Security.und endlich dürfen wir in den Warteraum für den Abflug. Um 9:15 Uhr steigen wir in den Airbus A 320 alter Art, dessen Business Class (die ersten 3 Reihen) in 3er Reihen Economy umgewandelt wurden. Avianca hat nämlich inzwischen die Business Class komplett gestrichen und fliegt nur noch Economy. Wer Business gebucht hat wie wir, kommt in die ersten drei Reihen, sitzt aber auf Economyplätzen, wobei der mittlere Platz frei bleibt. Das ist die neue Art Business Class bei Avianca. Dahinter kommen 10 Reihen Economy Plus und dahinter folgt erst die Economy Class.

Die neuen Recaro-Sitze sind allerdings bequem und haben USB-Anschlüsse. Als wir zu unseren Sitzen 2 D und 2 K kommen, sind die Gepäckfächer schon voll. Manche Fluggäste sind nämlich schlau und verstauen ihre Koffer direkt vorn, obwohl sie weiter hinten sitzen. Das erspart ihnen hinten in der Economy den Stress, weil der Stauraum knapp ist. Wir wundern uns nämlich immer wieder, welche Mengen Gepäck die Leute mit sich schleppen.
Jedenfalls haben wir daraus gelernt, dass es sich durchaus lohnt, ziemlich früh am Gate zu stehen und darauf zu achten, dass man möglichst als erster ins Flugzeug kommt.
Wir starten pünktlich um 10:05 Uhr und müssen während des Fluges eine Erklärung ausfüllen, dass wir keinerlei Nahrungsmittel bei uns haben und sich keine fremden Tiere oder Pflanzen in unseren Koffern befinden. Alles muss wieder mit Passnummer, Unterschrift, E-mail Adresse und Handynummer bestätigt werden.
Inzwischen haben wir uns schon daran gewöhnt, immer die Maske auf zu lassen. Es ist schon fast normal, alle Leute mit Maske zu sehen und es fällt direkt auf, wenn jemand keine Maske trägt.
Um 11:20 Uhr tauchen unter uns die ersten kleinen Inseln auf. Die Stewardessen marschieren durch den Mittelgang, öffnen alle Gepäckfächer und sprühen Desinfektionsmittel hinein. Die Maschine geht in den Sinkflug über und unter uns erscheinen die ersten kleinen Inseln. Beim Anflug auf Baltra sieht die Landschaft ziemlich öde und vertrocknet aus.

20 Minuten später landen wir auf dem kleinen Flugplatz und marschieren von der Landebahn zu Fuß in die Halle. Die Flugzeit von 1 Std. 35 Min ist nicht schlecht für die fast 1000 km Entfernung. Da wir nach Westen geflogen sind, müssen wir die Uhr um eine Stunde zurückstellen. Hier ist es nämlich erst 10:40 Uhr.
Baltra
Die Insel Baltra ist eine kleine Insel, die außer den Soldaten in den Militärkasernen keine Bewohner hat. Aber hier befindet sich der meist genutzte Flugplatz der Galapagos Inseln.
Da wir in Reihe 2 gesessen haben, können wir als erste aussteigen und und sind als erste an der Passkontrolle. Es wird die Temperatur gemessen, die Einreisepapiere werden überprüft und wir müssen 200 $ für den Eintritt in den Nationalpark bezahlen. Wir wollen natürlich auch unbedingt den schönen Stempel für unseren Pass haben.
Die Inselgruppe besteht aus 130 Inseln, wobei nur 5 bewohnt sind. Alle außer Baltra gehören zum Naturschutzpark, der wegen der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt sehr sorgsam überwacht und geschützt wird. Er ist UNESCO Weltnaturerbe.
Deshalb muss jeder Tourist ein spezielles Visum haben, für das wir 20 Dollar bezahlt haben. Außerdem haben wir unterschrieben, dass wir weder etwas auf die Inseln bringen noch etwas von den Inseln mitnehmen. Man darf auch keine Tiere berühren. Die mehr als 270 000 Touristen pro Jahr ( 2018) halten sich auch daran.
Folgende Vorschriften sind zu beachten:
  • Alle Besucher müssen von zertifizierten Nationalparkführern  begleitet werden.
  • Besucher dürfen die Inseln nur auf markierten Pfaden  betreten und müssen die Parkregeln befolgen.
  • Tiere dürfen nur ohne Blitz fotografiert werden.
  • Das Mitbringen von fremden Organismen (tierisch oder pflanzlich) ist strengstens verboten.
  • Die Zerstörung oder das Entwenden von Pflanzen, Tieren oder Teilen davon ist streng verboten.
  • Beim Beobachten von Tieren ist ein Mindestabstand von 2 Metern einzuhalten.
  • Das Berühren, Füttern oder Stören von Tieren ist verboten.
  • Rauchen ist innerhalb des Nationalparks ausdrücklich verboten.
  • Das Hinterlassen von Abfall auf den Inseln oder im Meer ist verboten.
  • Das Bemalen oder Beschreiben von Steinen oder Einritzen von Bäumen und Blättern ist nicht gestattet.
  • Sportliche Aktivitäten wie Wasserski, Jetski, Gleitschirmfliegen, Drachenfliegen oder Hubschrauberfliegen sind verboten.
Anschließend lässt man uns in den Raum mit den Gepäckbändern. Das sind drei große Rollbänder hinter Eisengittern, die hochgezogen werden und einen Teil der Koffer freigeben.

Ein Drogenhund schnuppert an sämtlichen Gepäckstücken und reagiert verdächtig an zwei Koffern, die aussortiert werden. Glücklicherweise ist unser Gepäck bei der ersten Freigabe dabei und wir müssen nicht lange warten. Draußen vor der Halle steht Jhover Alvarez  mit einem Schild, auf dem unsere Namen stehen und begrüßt uns auf Deutsch.
Jetzt beginnt unser zweiter Reisebaustein, den wir bei Solecu Tours gebucht haben und es scheint alles richtig zu klappen. Jhover hat nämlich einen Auftragszettel dabei, auf dem unsere Unternehmungen verzeichnet sind.
   
Er macht einen sehr cleveren Eindruck, schickt uns zum Bus und besorgt unterdessen die Tickets für die Fahrt zur Fähre nach Itabaca. Die Koffer werden hinten in den Bus gepackt und wir fahren durch die karge Kakteenlandschaft zur Anlegestelle, wo uns schon die Blautölpel und Mantas im türkisgrünen und wunderbar klaren Wasser begrüßen.
Der Kanal ist etwa einen Kilometer breit und trennt die Insel Baltra von der Insel Santa Cruz. Hier eine Aufnahme, die ich aus dem Flugzeug gemacht habe:
Die Fähre kostet 1 $ und eine Viertelstunde später legen wir am Landungssteg von Santa Cruz an.
 
Santa Cruz
An der Anlegestelle wartet der Fahrer Cristiano mit einem Toyota Pickup. Wir sind die einzigen Touristen an diesem Tag und das Programm sieht vor, dass wir zunächst das Hochland der Insel Santa Cruz besuchen. Unser  Guide erklärt uns unterwegs ausführlich die Entstehungsgeschichte der Inseln, den Vulkanismus,den Humboldtstrom mit dem Zusammenfluss des Panamastroms und die Entdeckung Darwins.
Bei der Fahrt ins Hochland  macht uns Jhover auf die unterschiedlichen Vegetationszonen aufmerksam, die auf Galapagos eine große Bedeutung für die Pflanzenwelt und die Landwirtschaft haben. Sie sind abhängig von der Höhe und den Niederschlägen:
1. Die Trockenzone (10-100m): Sie ist gekennzeichnet durch Kakteen und Sträucher, die mit der Trockenheit zurecht kommen. Außerdem wachsen hier Pflanzen, die während der Trockenzeit das Laub abwerfen und dann wieder grün werden, wenn es regnet. Hier wächst auch der "Palo Santo", der jetzt silbrig weiße Äste ohne Blätter hat und in der Regenzeit grüne Blätter mit weißen Blüten bekommt.
2. Die Übergangszone (100-200m): Hier findet man sowohl Pflanzen, die Laub abwerfen als auch immergründe Pflanzen, Gräser und Flechten.
3. Die Scalesia-Zone (200-400m): Sie heißt so, weil man in diesem Bereich die Scalesia-Bäume findet. Sie sind mit den uns bekannten Sonnenblumen verwandt. Dazu gibt es hier wegen der Feuchtigkeit und häufigen Niederschläge eine üppiges Pflanzenwachstum. Die einheimischen Katzenkrallen und viele Farnarten wachsen ebenfalls hier.
4. Die Miconia-Zone (400-550m): In dieser Höhe wachsen viele Miconia-Arten, das sind 3-4m hohe Bäume, die ähnlich wie Kakaobäume aussehen. Dazu findet man hier Guavas und Chinarindenbäume, die die Einwanderer eingeschleppt haben.
5. Die Pampa-Zone (über 550m): Der Name rührt von dem Elefantengras her, das man hier angepflanzt hat für die Tiere auf den Weiden. Dazu wachsen in dieser feuchten Zone alle Arten von Moosen und Farnen.
Durch diese Zonen führt schnurgeradeaus die Straße von der Anlegestelle aus, die wir jetzt hinauf fahren.

Unseren ersten Halt machen wir an den "Los Gemelos", das sind zwei tiefe Felseinbrüche, die sich direkt links und rechts neben der Straße befinden. Wir spazieren um die beiden Krater herum, die eigentlich keine Krater sind, sondern große Löcher, die die unterirdisch fließende Lava beim Erkalten hinterlassen hat. Im Laufe der Zeit sind die darüber liegenden Erdmassen eingebrochen und haben diese Felsformation hinterlassen.

So spektakulär empfinden wir allerdings die dicht bewachsenen Steinbrüche nicht, obwohl sie sicher einen Durchmesser von 100m oder mehr haben. Aber unser Guide sagt uns, dass die Pflanzenwelt eben einmalig hier ist. Es zwitschern überall in den Bäumen irgendwelche Vögel und wir entdecken auch die ersten Finken. Hier ein paar Eindrücke davon:
Anschließend geht die Fahrt weiter ins Hochland zur Rancho Primicias, wo wir zu Mittag essen wollen und die Riesenschildkröten bewundern können. Auf dem Wege dorthin sitzt schon eine traurig an der Straße und versucht verzweifelt, durch den Zaun auf die Weide zu gelangen:

Wir steigen aus und erkennen sehr schnell, warum die Schildkröte durch den Zaun will: Auf der Weide nebenan liegt nämlich ein Weibchen total friedlich zwischen den Kühen:

Wir sind beeindruckt von der Größe der Schildkröten und wollen zur Farm, aber unser Guide lotst uns erst einmal zu einem Lavatunnel, der auf dem Weg dorthin liegt.

Der Lavatunnel ist 400 m lang und ziemlich hoch. Wir sind froh, eine Taschenlampe mitgenommen zu haben, denn die Beleuchtung durch die Handys ist doch nicht ausreichend. Uns reißt der Spaziergang durch diesen höhlenartigen Tunnel nicht vom Hocker, denn wir haben schon viele dieser Tunnel gesehen. An manchen Stellen tropft Wasser durch die Decke und man sieht Ansätze von sich bildenden Stalaktiten. So wird sicher dieser Lavatunnel in 5000 Jahren ganz attraktiv für Besucher werden. Ein Stückchen weiter ist noch eine Höhle, deren Eingang aber wesentlich kleiner und ziemlich verwachsen ist. Jhover erklärt uns, dass die Piraten früher ihre Schätze in diesen Höhlen versteckt haben, aber gefunden hat bisher keiner was.
Das Mittagessen in der Farm "Rancho Primicias" ist sehr gut und das kühle Bier dazu noch besser.
Hier lernen wir jetzt auch die ersten Darwin-Finken kennen, die sich völlig ungeniert auf den Stuhl am Tisch und das Bierglas setzen und sich von uns und der Kamera nicht stören lassen. Allerdings hatten wir uns die Finken farbiger und fröhlicher vorgestellt. Und jetzt sind sie dunkel und fast schwarz:
 
Die Farm hat sich zu einem Ausflugsziel für Touristen entwickelt mit vielen Spielmöglichkeiten für Kinder, einem schön gestalteten Restaurant und Reitmöglichkeiten. Die besondere Attraktion ist das eigene Naturreservat für Riesenschildkröten. Bei unserem Spaziergang über die Ranch begegnen wir Riesenschildkröten auf den Weiden mit anderen Tieren und auf den Wiesen mit Kuhreihern:
Das ist schon ein aufregendes Erlebnis, die riesigen Schildkröten (die durchaus 200-300 kg wiegen) so aus der Nähe in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Sie lieben natürlich die Schlammlöcher, die auf der Ranch zahlreich vorhanden sind.
Die männlichen Schildkröten sind deutlich größer als die weiblichen. Die müssen ein ganz schönes Gewicht ertragen. Das tut uns richtig leid, wenn wir sie beim Liebesspiel beobachten:

Außerdem fressen sie gern die überreifen Guavas, die von den Bäumen herunterfallen. Unser Guide erklärt uns, dass sie davon unfruchtbar werden. Aber das stört sie wohl nicht. Sie hinterlassen im Übrigen ziemlich große Exkremente, die wie die Hinterlassenschaften von kleinen Elefanten aussehen. Wir sprechen unseren Guide darauf an und der sagt, dass sie ziemlich grob verdauen und die Grasbestandteile in Knäueln wieder ausgeschieden werden. Daran erfreuen sich die vielen kleinen gelben Vögel, die wir überall beobachten.

Sie sehen aus wie Kanarienvögel und wir erfahren, dass es sich um "Yellow Warblers" handelt. Den deutschen Namen kennt unser Guide nicht. Zu Hause habe ich recherchiert und erfahren, dass der deutsche Name "Goldwaldsänger" heißt. Es gibt von dieser Art sehr viele Varianten auf den Galapagos Inseln. Die Vögel picken sich aus den Exkrementen der Schildkröten die Körner heraus.
Puerto Ayora
Um 15:00 Uhr kommen wir im Hotel Acacia an, das nur 100 m von der Avenida Charles Darwin entfernt liegt. Es ist ein sehr modernes Boutique Hotel mit 8 Zimmern, von denen zur Zeit 5 belegt sind. Wir werden an der Rezeption von Bente in deutscher Sprache sehr freundlich empfangen und bekommen Zimmer 302 in der dritten Etage mit Blick über die Häuser aufs Meer. Das Hotel ist von einem Designer sehr geschmackvoll mit attraktiven Hölzern gestaltet worden, aber vieles ist unzweckmäßig, weil es im Zimmer keine Schubladen und keine Ablageflächen für unsere Sachen gibt. Man rechnet hier in Galapagos wahrscheinlich mehr mit Rucksacktouristen und nicht mit einem Ehepaar mit zwei großen Koffern, deren Inhalt mehr Stauraum erfordert. Hier einige Bilder vom Hotel:
Wenn Sie sich für das Hotel interessieren, können Sie auch meine ausführliche Bewertung bei Holidaycheck oder beim Tripadvisor lesen.
Wir sind zwar erstaunlich müde, raffen uns aber zu einem Spaziergang über die Avenida Charles Darwin  auf, um noch bei Tageslicht einen Überblick zu gewinnen. Die Straße mit vielen Geschäften, Bars und Restaurants führt am Meer entlang und zeigt den Tagesablauf eines gemütlichen Ferienortes. Es sind nicht viele Leute an diesem späten Sonntagnachmittag unterwegs. Alles ist sehr friedlich und wir sind erstaunt, wie gelassen hier Menschen und Tiere miteinander umgehen. Am Hafen liegt ein Seelöwe auf einer Bank und genießt die letzten Sonnenstrahlen.

Im Tourist-Center erfahren wir, dass es gar keine Post mehr gibt und Briefmarken oder Ansichtskarten sind gar keine mehr zu bekommen. Eigentlich auch kein Wunder, wo heutzutage alle Fotos direkt mit Whatsapp verschickt werden. Nach langem Suchen entdecken wir noch bei Açai, einem kleinen Souvenirladen, einige alte Ansichtskarten. Mit einer Briefmarke aus Ecuador müsste es uns eigentlich gelingen, diese später in Guayaquil abzuschicken. Aber ob die ankommen, wissen wir nicht, denn die Postkarten, die wir vor zwei Jahren hier verschickt haben, sind auch nicht angekommen.
Wir machen eine Happy Hour in einer Bar an der Straße und flanieren dann zur Charles Darwin Aufzuchtstation, die aber schon geschlossen hat. Wir wollen sie deshalb an einem anderen Tag besuchen, wenn wir mehr Zeit haben. Auf dem Bürgersteig watschelt ein Seelöwe entlang und legt sich neben die Fußgänger auf die Bank. Das ist echt witzig.
Am Hafen bieten die Frauen der Fischer den Fang von heute an. Die Pelikane sitzen davor oder daneben und schauen sich alles gelassen an. Keiner wird aufdringlich, wie wir das in anderen Ländern schon oft beobachtet haben. Hier leben wirklich alle friedlich zusammen.

Andererseits muss man natürlich auch bedenken, dass die Galapagos Inseln bei dem enormen Fischvorkommen Schlaraffenland für alle Vögel sind. Wahrscheinlich sitzen die Pelikane hier, weil sie sich neben ihrem normalen Fischfang einen besonderen Leckerbissen erhoffen.
Inzwischen ist die Sonne untergegangen und die Avenida Charles Darwin zeigt sich in der Abendbeleuchtung:

Die meisten Geschäfte sind noch geöffnet, aber man merkt, dass wir noch in der Pandemie sind und die Touristen noch nicht wiedergekommen sind. Puerto Ayora entpuppt sich als gemütliches Touristenstädtchen. Aus einigen Discotheken erklingt schon Musik, aber die Jugend des Ortes ist noch am Hafen und schaut sich die Skateboarder an. Für ein bisschen Nachtleben ist es noch zu früh.
Als wir am Abend im Hotel E-mails verschicken wollen, funktioniert das Internet nicht, obwohl auf jeder Etage ein Router hängt. Wir erfahren, daß es keine Telefonleitung vom Festland gibt, sondern dass alles über Satellitenverbindungen abgewickelt wird. Und die ist halt sehr schlecht. Schon ein paar Wolken mehr sorgen dafür, dass die Verbindung unterbrochen wird.

Montag, 21.2. 2022
Schon viertel nach sechs am frühen Morgen sitzen wir beim ordentlichen Frühstück im offenen Hofbereich des Hotels. Kurz nach 8:00 Uhr erscheint Markos und kündigt uns den Bus an, der uns zum Tagesausflug nach Seymour Norte abholt. Einige sitzen schon darin und aus unserem Hotel fahren zwei dunkelhäutige füllige Damen mit einem Jungen aus Florida mit, die neben uns im Zimmer 301 wohnen. Der kleine Bus lädt aus anderen Hotels noch 3 Mädels aus Israel, einen jungen Mann aus Trinidad und eine Studentin aus Quito hinzu. Mit einem Ehepaar und einer Freundin aus Alaska sind wir 13 Personen, die mit dem Bus "Española I" zur Anlegestelle nach Itabaca gebracht werden.
Ausflug nach Seymour Norte
Der Fahrer des Busses ist gleichzeitig unser Guide. Nach 40 Minuten Fahrt quer über die Insel sind wir an der Anlegestelle.
Wir müssen alle Rettungswesten anlegen und steigen in das kleine Schlauchboot, das zum Kajütkreuzer "Española I" gehört und uns dorthin bringt.
 
Auch hier liegen wieder Seelöwen ungeniert zwischen den wartenden Touristen, die irgendwelche Ausflüge gebucht haben. Wir werden mit dem kleinen Schlauchboot zum weit vor der Anlegestelle ankernden Kajütkreuzer "Epañola I" gefahren. Wir begreifen, dass der gesamte Ausflug samt Bus von dem Unternehmen "Española I" organisiert wird und dass alles zusammengehört. Sehr clever.
Der Kajütkreuzer  sieht imposant aus:

Alle müssen die Schuhe ausziehen und sich auf dem Boot barfuß bewegen. Das ist kein Problem. Wir haben die Wahl zwischen der klimatisierten Innenkabine und dem Deck. Deshalb klettern wir die steile Leiter zum Kapitänsplatz hinauf und sichern uns die vordere rechte Ecke. Da hat man den Blick in Fahrtrichtung und weiß, wo es hingehen soll.
 
Übrigens fragt hier auf dem Boot kein Mensch mehr nach einer Maske. So lassen wir sie einfach weg und fühlen uns wesentlich freier.
Schwimmen und Schnorcheln am Strand von "Las Bachas"
Wir erfahren, dass sich die Tour geändert hat und dass wir zuerst zum Strand "Las Bachas" fahren, der auf der Nordseite der Insel Santa Cruz liegt. Der Strand ist von der Landseite nicht erreichbar, sondern nur vom Wasser her. Hier einige Aufnahmen davon:
Das Schwimmen und Schnorcheln an diesem Strand ist ganz schön, aber das türkisgrüne Wasser ist nur  die ersten 10 cm an der Oberfläche klar, darunter ist es milchig. Schade. Hoffentlich ist es an anderen Inseln und  Stränden besser. Als wir aus dem Wasser kommen und uns am Strand in der Sonne trocknen lassen, stürzen sich sofort dicke Fliegen auf mich, die unseren Pferdefliegen ähneln. "Tabanidos" sagt unser Guide, als ich ihm die Stiche zeige. Es ist eine Bremsenart, die auf Galapagos sogar die Meerechsen sticht. Die Biester hinterlassen schmerzhafte Bisse und die meisten kann ich erschlagen, aber einige Stiche erwischen mich doch. Dennoch sind die harmlos gegen die mit dicken Pusteln übersäten Unterschenkel von Stephan, dem jungen Mann aus Trinidad, der mit uns geschnorchelt ist.
Nach dem Schnorchelausflug geht es mit dem Schlauchboot wieder zurück auf unseren Kajütkreuzer, auf dem jemand aus der Mannschaft ein recht gutes Mittagessen gezaubert hat. Der gegrillte Fisch mit kräftiger Sauce und Rote-Bete-Salat ist sehr lecker. Auf den Reis verzichten wir, freuen uns aber auf  die Ananas und Melone zum Nachtisch.
40 Minuten dauert die Fahrt zur unbewohnten Insel Seymour Norte. Das Schiff kann nicht bis an die Insel heranfahren, sodass wir wieder ins Schlauchboot springen und bis an die Felsen heranfahren.
Ein schmaler Trampelpfad führt über die Insel, den wir nicht verlassen dürfen, weil hier sonst die Blaufußtölpel und Fregattvögel gestört werden, die sich hier paaren, nisten und  die Jungen aufziehen.. Ich habe mein Fernglas mitgenommen, das für die Beobachtung ganz gut ist. Aber eigentlich brauche ich es gar nicht, denn die Vögel legen die Eier direkt neben dem Weg ab und stehen einfach an dieser Stelle, um sie zu beschützen.
Ausbrüten brauchen die Vögel die Eier gar nicht, sondern das macht der heiße vulkanische Lavaboden. Die Nester kann man daran erkennen, dass die Blaufußtölpel  ihren Kot ringsherum verspritzen, sodass ein weißer Bannkreis entsteht, den keiner betreten darf.
Der Bewuchs auf dieser flachen Insel ist wüstenhaft und gehört zur typischen Trockenzone der Galapagos Inseln. Salzbüsche und die silbrig glänzenden Äste des Galapagos-Balsambaumes bestimmen das Bild. Diese Bäume nennen die Einheimischen "Palo Santo", weil sie nach Weihrauch riechen.
Überall sitzen Fregattvögel in den Sträuchern und blähen ihren roten  Kehlsack auf, um Weibchen zu imponieren.

Die Balz ist ein spektakulärer Vorgang. Die männlichen Fregattvögel treffen sich zu mehreren und veranstalten eine gemeinsame Brautschau. Das sieht sehr interessant aus, wenn sie ihren Kehlsack aufblähen und den Kopf nach hinten in den Nacken legen. Wenn ein Weibchen in Sichtweite ist, rotieren sie mit dem Kopf  und geben schnarrende und kreischende Laute von sich. Das habe ich gefilmt:
Das Weibchen entscheidet sich nur für einen einzigen aus der Gruppe. Die Nester werden in den Bäumen gebaut und beim Nestbau findet die Paarung statt. Die Jungen werden über ein halbes Jahr von den Eltern gefüttert, bevor sie flugfähig sind und das Nest verlassen. Die Eltern wechseln sich bei der Nahrungssuche und Fütterung für die Jungen ab.  Leider habe ich den Fütterungsprozess beim Filmen verpasst und kann hier nur ein Foto vom Nest zeigen:

Wir sind erstaunt über die Größe der Fregattvögel. Sie haben eine Spannweite von über 2m.

Es ist ziemlich heiß beim Rundgang über die Insel, die außer dem silbrig-weißen Gestrüpp auch rosarote Flächen mit Grasbewuchs hat. Dazwischen sieht man natürlich überall die weißen Kleckse von dem Guano der Vögel. Hier noch ein paar Fotos von der Wanderung:
Anschließend klettern wir wieder ins Schlauchboot, das uns zum Schiff bringt. 40 Minuten braucht das bis zur Anlegestelle am Kanal von Itabaca, wo der Bus geparkt ist. Und die Fahrt über die Insel bis nach Puerto Ayora dauert noch einmal 40 Minuten. Unterwegs haben wir noch eine nette Begegnung, als uns eine Schildkröte auf der Straße entgegen kommt. Sie marschiert zwar auf der falschen Straßenseite, doch ziemlich flott. Natürlich schieben wir die Scheiben im Bus beiseite und fotografieren das Ereignis. Ich habe es gefilmt.
Wir sind froh, dass wir im Hotel erst einmal duschen und das Salzwasser abwaschen können. Nach einer Happy Hour auf der ersten Etage des Lemon-Hotels wandern wir über die Avenida Charles Darwin  zum Almar Restaurant, das uns die Rezeptionistin vom Hotel empfohlen hat. Man sitzt neben dem Mangrovenwald direkt am Meer und sowohl der Service als auch das Speisenangebot ist hervorragend. Wir hätten gern die Langusten probiert, aber dafür ist jetzt leider keine Saison. Einen leichten Schock bekomme ich, als uns der Kellner fragt, ob er uns ein Mückenspray bringen soll, denn gleich begänne nach dem Sonnenuntergang der Einflug der Moskitos. Deswegen verschwinden wir schnell, denn ich habe noch die Nase voll vom heutigen Ausflug an den Las Bachas Strand.

Donnerstag, 22.2.2022
Da unser Boot zur Insel Isabela erst heute nachmittag fährt, haben wir uns für den Vormittag den Besuch der Charles Darwin Aufzuchtstation vorgenommen. Nach dem guten Frühstück im Hotel Acacia packen wir unsere Koffer und stellen sie in den Abstellraum.
Charles Darwin Aufzuchtstation

Wir kommen gerade rechtzeitig zum Beginn einer Führung über die "Ruta de la Tortuga", die eine muntere kleine Rangerin durchführt. Für 2x10 $ erzählt sie in bildreichen Sätzen auf englisch und spanisch die Entstehungsgeschichte der Galapagos Inseln und die Besonderheiten der Pflanzen- und Tierwelt. Bei der Würdigung der Verdienste von Charles Darwin geht sie auf die Entstehung der Arten ein und erklärt den gläubigen Katholiken aus Südamerika, dass Darwin nachgewiesen hat, dass alle Lebewesen auf einen gemeinsamen Ursprung zurückzuführen sind. Sie legt Wert darauf, dass er nicht gesagt habe, die Menschen stammen vom Affen ab. Die Teilnehmer sind froh, denn für sie sind Adam und Eva für die Entstehung der Menschen verantwortlich.
Es ist sehr heiß und wir sind froh, dass wir auf unserem Rundgang einige Unterstände mit Schatten und Sitzgelegenheiten finden.

Beeindruckend sind die riesigen uralten Kakteen, die zu dicken Bäumen herangewachsen sind. Die Opuntien können nicht nur sehr alt werden, sondern sie gehören zu den Pflanzenarten, die schon vor 14 000 Jahren auf den Galapagos-Inseln vorhanden waren.
 
Sie haben kleine süße Früchte, die als Leckereien für Schmetterlinge gelten und von diesen häufig angeflogen werden. Diese sorgen dann auch für die Bestäubung der Blüten. Man versucht, die Schmetterlinge zu überlisten und hängt in die umliegenden Bäume kleine gelbe Behälter mit Passionsfruchtsaft, damit die Schmetterlinge sie für die Früchte der Opuntien halten und diese anfliegen.
 
In der Schildkrötenaufzuchtstation erfahren wir viel über die verschiedenen Arten und deren Verteilung auf den einzelnen Inseln. Es gibt 13 verschiedene Arten von Riesenschildkröten, die sich vor allem in der Form des Panzers unterscheiden.

In der folgenden Fotogalerie habe ich einige Fotos vom Rundgang zusammengestellt:
Am Ende der Besichtigung werden wir in den Klimaraum geführt, der extra geschaffen wurde, um eine 2012 gestorbene Riesenschildkröte vor der Verwesung zu bewahren. Man darf in dem dunklen Raum nicht mit Blitzlicht fotografieren, sodass meine Fotos auch nichts geworden sind. Ich stelle deshalb hier nur das Plakat vor: Es handelt sich um "George", den letzten Vertreter einer Riesenschildkröte, der im Alter von 102 Jahren verstorben ist. Man hat seine sterblichen Reste in einem klimatisierten Glaskasten aufbewahrt, damit spätere Generationen mit fortgeschrittener Gentechnik es schaffen können, diese Art zurückzuzüchten.

Vielleicht schaffen es ja spätere Generationen tatsächlich, solche Riesenschildkröten nachzuzüchten. Inzwischen haben wir aber erfahren, dass weitere Exemplare dieser Art auf den Galapagos Inseln entdeckt wurden, sodass eine Nachzüchtung gar nicht erforderlich ist. George kann also aus seiner Klimakammer entfernt und normal beerdigt werden. Aber wahrscheinlich wird man ihn in seine Bestandteile zerlegen und untersuchen.
Wir schauen uns anschließend noch die Ausstellungsräume an, kaufen einige T-Shirts, um die Stiftung zu unterstützen und spazieren zum Strand vor der Station, der allerdings nicht sehr einladend ist.
Überfahrt von Santa Cruz nach Isabela
Um 14:20 müssen wir wieder Solecutours, unserem Veranstalter für den Galapagos-Baustein, ein Kompliment aussprechen, denn wir werden pünktlich abgeholt und zum Hafen gebracht. Wir erhalten am Ticket - Center ein Schild zum Umhängen, auf dem "Gaby" steht. Das ist der Name des Speedboots, das uns zur Insel Isabela bringen soll. Wir reihen uns in die Warteschlange ein und stellen fest, dass sehr viele Boote hier abfahren und alle Leute vor uns andere Schilder um den Hals gehängt haben.
Wie üblich werden wir zunächst gründlich untersucht: Temperatrurkontrolle, Hände desinfizieren, Gepäck durchleuchten und alles plombieren. Danach stehen wir auf dem Landungssteg und warten wie die anderen Gruppen auf das Wassertaxi. Wie immer liegen zwischen den Warteschlangen die Seelöwen auf den Bänken und lassen sich durch nichts stören.
Mit dem Wassertaxi geht es dann zum Speedboat "Gabi", das ziemlich klein ist und gerade die 20 Personen und 4 Kinder aufnehmen kann. Wir sitzen eng gequetscht nebeneinander mit Masken und Schwimmwesten, die aber bald abgenommen werden, weil sie keiner so ernst nimmt.
 
Um 15:20 Uhr starten wir und sausen kurz darauf mit hoch aufspritzenden Wellen durch den Pazifik. Das Boot schaukelt nicht nur, sondern schlägt jedesmal kräftig auf das Wasser, wenn wir von einem Wellenkamm in ein Wellental hinunterfallen. Die Koffer im Bug purzeln durcheinander und diejenigen, die im Heck sitzen, werden ab und zu von einem Schwall Wasser überschüttet. Alle halten aber durch und nach gut 2 Stunden taucht neben uns die kleine Insel Tortuga auf und gegenüber Isabela.
Die Insel Isabela
Das Speedboot ankert im Hafen und wir müssen wieder in ein Wassertaxi steigen, das uns für 1$ an den Landungssteg von Villamil bringt. Auch hier liegen wieder viele Seelöwen auf dem Landungssteg, aber das kennen wir ja bereits. Neu für uns ist aber die Begrüßung durch die Meeresleguane, die ganz neugierig die ankommenden Gäste verfolgen:

Die sehen ganz schön gruselig aus, wie sie hinter uns her kommen:

Nachdem wir am Schalter 2x10 $ für die Einreise bezahlt haben, werden wir auf Fieber untersucht und unsere Impfnachweise werden überprüft. Schließlich wird das verplombte Gepäck entsperrt und dann steht bei den Bussen eine freundliche Dame, die uns abholt und uns zum Hotel Casa de Marita bringen lässt. Dort erklärt sie uns das Programm für morgen.
Wir werden in dem kleinen Boutique Hotel mit 20 Zimmern sehr freundlich begrüßt und bekommen das Amarillo-Zimmer in der 1. Etage. Uns gefällt sofort der große Balkon mit Liege und Hängematte, zumal der Blick auf den davor liegenden Strand und das Meer traumhaft ist.
Die Sonne steht schon tief am Horizont und neigt sich zum Untergang. Unser Zimmer ist geräumig und das Hotel ist neben einigen kleinen Problemen ordentlich. Es ist halt etwas älter und abgenutzter als das Acacia Hotel in Puerto Ayora. Einige Steckdosen funktionieren nicht und das Wasser kommt nur auf gutes Zureden aus dem Wasserhahn. Die große Dusche funktioniert gut, aber das WLAN leider nicht. Im Zimmer funktioniert es gar nicht, sondern nur unten in der Lobby und kurz davor. Dazu wird oft die Verbindung unterbrochen.  Aber das ist eben das Problem auf Galapagos, was man so schnell nicht lösen kann. Das  Beste an dem Hotel ist einfach die Lage. Hier einige Fotos davon.
Zur verspäteten Happy Hour bestellen wir 2 Caipirinhas, die gewöhnungsbedürftig, aber zumindest erfrischend sind. Der Blick von unserem Balkon auf den Strand beim Sonnenuntergang ist malerisch:

Eine polnische Gruppe sitzt noch mit uns auf der Terrasse und lässt sich bereits jetzt dort das Abendessen servieren. Wir bestellen für 19:30 Uhr einen Tisch im Restaurant im 3. Stock und sind sehr zufrieden mit dem Thunfisch und dem Rindergeschnetzelten auf peruanische Art. Die Preise sind auch sehr moderat. Allerdings sind wir die einzigen Gäste im Restaurant. Von den 20 Zimmern des Hotels sind nur 11 besetzt und viele Gäste ziehen halt Snacks auf der Terrasse vor. Schließlich ist immer noch Pandemie und der Touristenstrom für Galapagos setzt noch nicht ein. Wenn Sie mehr über das Hotel Casa de Marita wissen wollen, dann schauen Sie sich doch meine ausführliche Bewertung bei Holidaycheck oder Tripadvisor an.

Mittwoch, 23.2.2022
Schon um 6:30 sitzen wir beim sehr ordentlichen Frühstücksbüffet oben im Restaurant, denn eine Stunde später steht der alte Truck mit Holzbänken als Omnibusaufbau vor der Tür und holt uns ab.

Er fährt zu mehreren anderen Hotels , sodass wir den Ort Villamil ein wenig kennenlernen. Hier ist wohl der Tourismus noch nicht richtig durchgedrungen, denn nur wenige Straßen haben einen Steinbelag. Die meisten sind Sandpisten.

Allerdings sind die Fahrbahnbegrenzungen und Bürgersteige bereits vorhanden, sodass wahrscheinlich bald ein Asphaltbelag aufgetragen wird. Der beginnende Tourismus nach der Pandemie wird sicher wieder für die gefüllte Kasse der Gemeinde sorgen.
Schließlich starten wir mit 15 Personen in Richtung San Vicente. Unsere Fahrt geht durch den Ort und leider an der Lagune mit den Flamingos vorbei. Die hätten wir uns nämlich gern angeschaut. Hinter San Vicente beginnt im Nationalpark an einer Wartestation der Wanderweg. Die Straße ist hier zu Ende und der Bus setzt uns ab.

Unser Touristguide Paola registriert die Gruppe und zeigt uns dann an der Tafel den vorgesehenen Ablauf der Tour.

Die Strecke ist viel länger, als wir nach den Reiseunterlagen erwartet hatten. Da war von etwa 2 Stunden die Rede. Andernfalls hätten wir nämlich einen anderen Ausflug gewählt. Aber jetzt ist das nicht mehr zu ändern. Der Weg führt von diesem Punkt auf 880m Höhe hinauf zum Kraterrand des Volcan Sierra Negra auf 1180m Höhe. Damit sind dann 380 Höhenmeter zu überwinden. Unterwegs gibt es zwei Aussichtspunkte und eine überdachte Picknickstation. Von dort geht es weiter zum Volcan Chico, sodass die Gesamtstrecke hin und zurück 16km beträgt. Das wäre bei 3 Stunden hin und 2 Stunden zurück gut in 5 Stunden zu schaffen, meint Paola.
Um halb neun marschieren wir los und sind eine Stunde später am Kraterrand.

Der Krater hat einen Durchmesser von 10km und ist vollständig von Lava bedeckt, die im Jahre 2005 geflossen ist.
Paola berichtet vom letzten Ausbruch des Vulkans im Jahre 2018 und erklärt den Unterschied zwischen der braun-roten zackigen Lava und der glatten schwarzen Lava, die auch hier in Galapagos mit den hawaiianischen Namen "Aa-Lava" und "Pahoehoe-Lava" bezeichnet wird.
Inzwischen kommt die Sonne heraus und  wir können unseren Anorak ausziehen. Die Wanderung ist an sich nicht so anstrengend, aber die zwei Wasserflaschen und die Lunchboxen schleppt man halt mit. Das macht sich besonders bemerkbar, als sich der Weg hinter der Wartehalle mit den Bänken ändert. Es geht nämlich jetzt auf einem rutschigen und felsigem Schotterweg weiter. Manchmal muss man richtig klettern, um zwischen den spitzen Lavabrocken den schmalen Pfad zu finden, der mit weißen Pflöcken markiert ist. Er führt an vielen Fumarolen entlang, die zwar keine Schwefeldämpfe mehr absondern, aber im Innern noch sehr heiß sind.
Hier finden wir auch kleine Lavastücke mit farbigen Kristallen, die sich im Innern des Vulkans gebildet haben. Paola weist uns zwar darauf hin, dass man nichts von der Insel mitnehmen darf, aber gegen einen kleinen blau-glänzenden Brocken hätte sie sicher nichts einzuwenden, der verstohlen in meine Tasche wandert. Die weitere Strecke zum Vulkan Chico ist zwei Kilometer lang  und windet sich durch die Täler, bevor sie zum Crater des Chico wieder ansteigt. Der Ausblick auf die Elizabeth Bay und die Insel San Fernando ist sehr schön. Hier einige Fotos davon:
Die letzten 500m zum Vulkan bin ich nicht mehr hochgekraxelt, weil meine Hüfte die Bewegungen übelnahm und zu schmerzen anfing. Deshalb hier ein Foto vom Krater, das Denise Hasse gemacht hat:

Unterwegs begegnen wir einem gelben Landleguan. Selbst Paola ist erstaunt, als der neben dem Weg aus dem Gebüsch auftaucht. Sie sagt, das sei wie ein Lottogewinn, denn der seltene Typ sei seit 3 Jahren nicht mehr gesehen worden. Es gelingt mir gerade noch ein Foto, bis er wieder verschwindet:

Wir sind fasziniert von den Farben in der Lavalandschaft auf Isabela. Sogar die Heuschrecken haben sich der Umgebung angepasst. Wir denken an den Ausspruch von Charles Darwin: "Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt - auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die sich am besten anpasst". Das kann man bei vielen Lebewesen hier auf den Inseln gut beobachten.

Wir kraxeln zurück und machen auf den Bänken unter dem Dach der Shelterhütte unsere Lunchpause. Hier treffen wir jetzt auch die anderen Mitglieder der Gruppe, die gar nicht erst den Weg zum Volcan Chico mitgegangen sind. Um halb eins machen wir uns auf den Rückweg, der mit 6km immer noch lang genug ist, obwohl es jetzt nur noch bergab geht.
Aber auch das spürt man in den Waden und  im Schienbein.
Wir sind froh, dass wir nach einem strammen 1 1/2 Stunden Marsch wieder am Startpunkt angelangt sind und in den primitiven Bus steigen können, der uns zurück nach Villamil bringt. Alles muss nämlich schnell gehen, weil ein Teil der Gruppe um 14:30 Uhr das Speedboat nach Santa Cruz erreichen muss. Jetzt begreifen wir auch, warum unser Guide Paola heute morgen so auf die Zeit gedrängt hat und wir keinen Stopp bei den Flamingos machen durften.
Wir freuen uns jedenfalls, dass wir noch ein bisschen Zeit für uns am Nachmittag haben. Ich gehe mit Flossen und Tauchermaske an dem Strand vor unserem Hotel Casa de Marita ins Meer und fotografiere die Meeresleguane, die überall auf den schwarzen Lavafelsen liegen oder sich zwischen den Mangroven und dem Strand tummeln.
Die Kinder im Wasser stören sich nicht an den Leguanen und die Leguane stören sich nicht an den Kindern. Alle leben und spielen einträchtig miteinander.
Das türkisgrüne Wasser ist wunderbar klar, aber außer den Echsen sind keine Fische zu sehen, sodass ich nur ein wenig herumschwimme. Als ich aus dem Wasser steige, umschwärmen mich sofort einige von den dicken Pferdefliegen, die hier grau sind und eklig stechen oder beißen. Wie man´s nimmt - das Ergebnis sind dicke juckende rote Flecken. Das gefällt mir gar nicht, also flüchte ich mich ins Hotel und genieße lieber dort eine Happy Hour zum Sonnenuntergang. Das ist sehr entspannend.
Es war ein anstrengender Tag heute - aber völlig ohne Maske!

Donnerstag, 24.2.2022
Wir frühstücken sehr früh und packen unsere Sachen für einen Ausflug nach Tintoreras ein. Flossen, Tauchermaske und Sonnenschutzmittel müssen zusammen mit den Badehandtüchern vom Hotel in die Badetasche. Zum Waschen gibt es heute kein Wasser  und in der Toilette ist auch keins. Wir sind ratlos - aber nach einer halben Stunde Wartezeit ist es wieder da. Das WLAN leider nicht, die Verbindung wird dauernd unterbrochen und ich bekomme keine einzige Mail verschickt.
Ausflug zur Insel Tintoreras
Der Anlegesteg liegt voll von Seelöwen, als wir um 10:00 Uhr dort zu unserem Ausflug starten. Und die Meeresechsen sind neugierig wie immer.
   
Mit uns fährt noch eine Mutter aus Ecuador mit ihrem Sohn, sodass unsere Gruppe mit dem Naturführer Maximo aus 5 Leuten besteht. Maximo kennt sich gut auf Tintoreras aus und weiß, wo wir die Tiere finden, die wir beobachten wollen.

Zuerst steuern wir eine Ecke der kleinen Insel an, an der sich meist die seltenen Galapagos Pinguine aufhalten.

Es sind die nördlichsten Pinguine der Welt, die hier leben. Vor einigen tausend Jahren sind sie mit dem Humboldtstrom vom Südpol bis zum Äquator geschwommen und haben sich an die Lebensverhältnisse in den tropischen Gewässern angepasst. Wir fahren näher an die schwarzen Lavafelsen heran und beobachten ein Pinguinpärchen auf einem Felsen, das interessiert von einem jungen Seelöwen beäugt wird:

Der Seelöwe ist ganz neugierig, was die beiden Pinguine da oben machen und will natürlich auf den Felsen klettern, auf dem die beiden sitzen. Das habe ich gefilmt. Das Video ist ein bisschen wacklig, aber es ist gut zu erkennen, wie der Seelöwe das schafft und ganz stolz auf seine Leistung ist:
Danach geht es weiter zu einer anderen Ecke der Insel, wo man einen Trampelpfad entlang gehen darf, um die Landleguane zu beobachten, die gerade ihre Eier legen, Nester buddeln oder zuschaufeln.

Es ist gerade Brutzeit und die weiblichen Leguane haben richtig harte Arbeit vor sich, wenn sie mit den mit den scharfen Krallen der Vorder- und Hinterbeine eine Höhle in die Lavabrocken kratzen, die Eier hineinlegen und dann die Löcher wieder zuschaufeln. Schauen Sie sich das Video an:.
Es ist faszinierend zuzuschauen, wie die Echsen das Loch buddeln und wieder komplett zuschaufeln, dass nichts mehr zu sehen ist. Sie lassen sich durch uns nicht stören. Man muss sogar auf dem Trampelpfad aufpassen, dass man nicht in ein solches Nest tritt. Wenn man sie aus der Nähe betrachtet, sehen sie ganz schön furchterregend aus:

Ich frage Maximo, wie die Jungen aus der Erdhöhle wieder herauskommen, wenn sie doch die scharfen Lavabrocken wegräumen müssen, um ans Licht zu kommen. Er erklärt, dass sie sich ganz allein durch das Erdreich durcharbeiten und dann sofort nach einem Unterschlupf suchen müssen, damit sie nicht von den Vögeln, wilden Katzen, Hunden  oder Schlangen gefressen werden. Und wenn sie ins Wasser gelangen, sind sie auch nicht sicher, denn da warten die Haie auf sie. Sie ernähren sich nur von Tang und Algen, die sie auf dem Meeresgrund oder an den Klippen abfressen. Es ist die einzige Art von Echsen auf der Welt, die sich nur aus dem Meer ernähren. Sie können bis zu einer halben Stunde unter Wasser bleiben und bis zu 15m tief tauchen. Dann müssen sie wieder an Land und als wechselwarme Tiere ihren Körper erwärmen.
An der Haifischgrotte werden wir enttäuscht, weil keine Haie da sind. Auf dem Schild werden die zwar angekündigt, aber der Lavakanal ist leer. Maximo erklärt uns, dass wir leider zur falschen Zeit hier sind. Das Wasser sei zu warm zu dieser Jahreszeit. Die Haie würden nachts jagen und sich am Tag in dieser Grotte ausruhen. Er hätte vielfach Weißspitzenhaie, Tigerhaie und Blauhaie hier beobachtet. Aber jetzt seien eben keine da.
So müssen wir eben auf das Schnorcheln und die Unterwasserfotos mit den Haien verzichten. Ein Stück weiter ist am Ende des Trails eine wunderschöne Bucht mit weißem Sandstrand und türkisgrünem klarem Wasser.

Einige Seelöwen schwimmen darin und fühlen sich offensichtlich sehr wohl.
Anschließend gehen wir den Trampelpfad zurück und fahren dann mit dem Boot zum Schnorcheln in eine andere Bucht der Insel. Unterwegs kommen wir an vielen Lavafelsen vorbei, auf denen Blaufußtölpel sitzen. Die hatten wir zwar schon auf der Insel North Seymour beim Brüten beobachtet, aber hier präsentieren sich ganz stolze Exemplare.

Sie sind so groß wie Gänse und außerordentlich geschickte Schwimmer und Flieger. Sie ernähren sich nur von Fischen, wobei sie diese meist im Sturzflug und weiterem Tauchen erwischen. Je besser sie ernährt sind, desto stärker ist die Blaufärbung der Füße. Die Weibchen akzeptieren bei der Balz nur dunkel gefärbte Füße, helle mögen sie nicht.
Zum Schnorcheln müssen wir ein Stück über die Lavafelsen klettern, um einen passenden Einstieg ins Meer zu finden. Das ist nicht leicht mit den Flossen, aber ohne sie würde ich mir die Fußsohlen aufschlitzen.

Das Wasser ist wunderbar klar und es schwimmen viele Meerechsen darin herum. Maximo kennt sich sehr gut aus und zeigt mir unter Wasser viele Dinge, die ich ohne ihn gar nicht bemerkt hätte. Hier eine kleine Fotogalerie von dem, was ich gesehen habe:
Wir schnorcheln zusammen etwa eine Stunde um die Lavafelsen herum, bevor zum Schluss das Highlight für mich kommt: Maximo ruft mir zu: "Una iguana marina nada justo frente a ti. " Ich schaue hoch und sehe ihn direkt vor mir schwimmen:

Natürlich versuche ich sofort, den Meeresleguan zu erreichen. Ich tauche unter, um ihn besser zu sehen und hoffe, dass er mich nicht bemerkt, wenn ich unter Wasser an ihn heran schwimme. Aber ich habe mich getäuscht. Er ist zu schnell.und zieht mit wenigen Schwanzschlägen davon:

Als ich auftauche, kommt ein Pinguin angeschwommen und interessiert sich für meine Schwimmbewegungen. Den kann ich dann aber gut fotografieren:

Beim Hinausklettern aus dem Wasser über die scharfkantigen Lavafelsen muss man wieder sehr aufpassen, um sich nicht zu verletzen. In jedem Fall hat mir dieser Ausflug sehr viel besser gefallen als das Schwimmen und Schnorcheln auf der Insel North Seymour.
Mit dem Boot fahren wir zurück zum Landesteg von Isabela, der wie immer voll von Seelöwen liegt.
 
Das war ein schöner Abschluss für unseren Aufenthalt auf Isabela. Wir gehen zu Fuß zu unserem Hotel Casa de Marita zurück, das nicht weit entfernt ist. Wir bestellen etwas zu trinken und trocknen unsere Badesachen, nachdem wir alles am Wasserkran neben der Terrasse  ausgewaschen haben.
Pünktlich um 13:20 Uhr werden wir abgeholt und zum Speedboat nach Santa Cruz an den Landesteg gebracht. Hier beginnen wieder alle Prozeduren: Ich muss meinen Koffer öffnen und anschließend wird er verplombt. Ab jetzt besteht wieder Maskenpflicht, die wir während unseres Ausflugs ganz vergessen konnten. Wir bekommen zwei Schilder mit der Aufschrift "Wolf" zum Umhängen und stellen uns in die Warteschlange:

Mit dem Wassertaxi werden wir  zum Speedboot "Wolf" gefahren, das außerhalb der Hafeneinfahrt liegt und 30 komfortable Sitze hat. Das Boot ist größer, hat drei Außenbordmotoren mit jeweils 250 PS und die 2-stündige Überfahrt nach Santa Cruz ist wesentlich angenehmer.
   
Um 17:00 Uhr sind wir in Puerto Ayora und müssen wieder mit dem Wassertaxi an Land gebracht werden. Dort wartet Markos und lässt uns mit einem Taxi zum Hotel bringen.
Der Empfang im Hotel Acacia ist superfreundlich und wir bekommen wieder das Zimmer 302. Weil wir immer noch ganz schön geschafft sind von der Vulkanwanderung, die wir noch in den Waden haben, verzichten wir auf die Happy Hour und essen bei Mueller´s Shrimps with salad and plain bananas cookies. Mit einem kühlen Bier gefällt uns das als Abschluss unseres Galapagos Aufenthalts.
Inge bekommt Whatsapp-Nachrichten von zu Hause und wir stellen fest, dass heute im Rheinlnand Altweiberfastnacht gefeiert wird und alle Leute sich auf das Karnevalswochenende freuen. Wir müssen aber noch den Online-Check-In für unseren Avianca Flug nach Bogotá machen und die Online Migración für Kolumbien ausfüllen. Das ist alles sehr aufwändig mit dauernden Intenet-Abbrüchen, aber um 22:30 Uhr ist es geschafft.

Freitag, 25.2. 2022
Das Frühstück am Morgen um 6:30 Uhr mit langen Hosen, Schuhen und Socken ist ziemlich ungewohnt. Aber schließlich fliegen wir heute nach Bogotá in eine Höhe von 2500 m und 15°C. Pünktlich um 7:20 Uhr steht Markos mit dem Fahrer Gustavo vor der Tür, der uns zur Anlegestelle nach Itabaca bringt. Unterwegs unterhalten wir uns über die Touristen, die Migranten und die Arbeitsmöglichkeiten auf Galapagos. Die sind gut, aber alles ist auch entsprechend teurer als auf dem Festland. Ein Taxifahrer verdient 1800 $ im Monat, ein Polizist 1900 $. Aber die Wohnungen sind auch ziemlich teuer. Für zwei bis drei Zimmer muss man zwischen 200 und 800 Dollar hinblättern.
Als wir nach einer halben Stunde in Itabaca ankommen, hilft uns Gustavo perfekt, schnell mit unserem Gepäck aufs Boot zu kommen.

Abschied von Galapagos
Wir brauchen keinen Koffer zu tragen und keine Tickets zu lösen. Er fährt sogar mit uns mit dem Zubringerbus zum Flughafen, holt die Koffer aus dem Bus und schiebt sie vor uns durch die Desinfektionsanlage, die alle passieren müssen.
Hier ist jetzt unser Reisebaustein Galapagos zu Ende, den wir bei Solecu Tours gebucht haben. Die Wahl dieses Veranstalters war richtig, denn alles war hervorragend organisiert.Unsere Entscheidung für Santa Cruz und Isabela war auch richtig, denn von dort aus kann man überall Ausflüge zu den kleineren Inseln machen. Durch die Überfahrt verliert man nämlich jeweils einen halben Tag. Ein weiterer Tag auf Isabela wäre nicht schlecht gewesen.
Flug nach Bogotá
In der Abfertigungshalle im Flughafen von Baltra stehen nicht sehr viele Leute am Avianca-Schalter, sodass wir schnell an der Reihe sind. Pässe, Impfnachweise und die Touristenkarte für Galapagos werden verlangt, aber für die Migración Colombia interessiert sich keiner, wo wir doch so viel Mühe mit dem Online-Formular hatten. Wir erhalten sofort die Tickets für 3 Flüge, da die Buchung für den Flug von Baltra nach Cartagena gemacht wurde mit einem Stop in Bogotá und Weiterflug am nächsten Tag. Das ist ungewöhnlich für uns, weil wir das noch nie erlebt haben. Aber beruhigend ist es doch, die Bordkarten für den nächsten Tag schon in der Tasche zu haben.

Hier ist mein Bericht über die Galapagos Inseln zu Ende. Wenn Sie sich für die Weiterreise nach Cartagena de Indios an der Karibikküste von Kolumbien interessieren, können Sie hier weiterlesen.
Um 10:25 Uhr startet die wenig besetzte Maschine in den blauen Himmel; die Flugzeit wird mit 1 Std. 40 Min. angegeben. Nach ruhigem Flug ohne Service landen wir um 12:00 Uhr in Guayaquil. Wir müssen unsere Uhr wieder um eine Stunde vorstellen, denn hier ist es jetzt 13:00 Uhr. Nun beginnt die lange Wartezeit, denn Avianca hatte die günstige Flugverbindung geändert und statt 14:15 Uhr können wir erst um 18:15 Uhr weiterfliegen. Fast fünf Stunden verbringen wir jetzt hier im Flughafen. Mehr als eine Stunde vergeht zunächst mit Passkontrollen, Ausreisestempeln, Impfkontrollen und mehrfacher Security, bis wir eine Nische am Astoria Café finden, wo wir bis 17:40 Uhr sitzen bleiben. Dann wird nämlich Gate 7 geöffnet und wir können in den Airbus A 320 einsteigen, der noch mit alten breiten (und bequemeren) Sitzen ausgestattet ist. Die Maschine ist total voll und alle haben große Probleme mit dem riesigen Gepäck, das manche mitschleppen. Zum Schluss kommt sogar noch ein Rollstuhl, der quietschend durch den Gang geschoben wird.
Während des anderthalbstündigen Fluges gibt es für die Business-Passagiere einen Plastikbecher mit Wasser und einen Keks. Wir fliegen in einer Höhe von 11582m und weder der Chimborazo noch der Cotopaxi sind unter der Wolkendecke auszumachen, zumal es immer dunkler wird.
Bei der Landung in Bogotá kurz vor acht sind wir auf einer Höhe von 2542m und es sind 15°C. Alles geht sehr langsam bei den Kontrollen und der Immigration. Wir wechseln noch 100 € gegen 440000 kolumbianische Pesos, denn die brauchen wir bestimmt für Trinkgelder und Kleinigkeiten. Der Kurs ist nicht schlecht, aber das Umrechnen mit den großen Zahlen ist mühsam. Wir merken uns einfach, dass 10 000 Pesos 2,20 € entsprechen. Das hilft erstmal.
Die Fahrt mit dem Hotelshuttle zum Habitel kennen wir schon, aber an der Rezeption stehen zwei lange Warteschlangen, sodass es wieder eine halbe Stunde dauert, bis wir unser Zimmer 354 im Tower I bekommen. Wir freuen uns zwar über das toll renovierte Zimmer, aber es ist inzwischen schon nach 22::00 Uhr. Es geht halt ein ganzer Tag für den Flug verloren.
Samstag, 26.2.2022
Schon um 7:00 Uhr sitzen wir beim recht guten Frühstücksbüffet und sind wiederum erstaunt, wie preiswert doch dieses 5* Hotel im Flughafen ist. 42 Euro bezahlen wir für das Zimmer samt Frühstück. Die nächsten zwei Stunden verbringe ich damit, mein E-mail-Konto wieder in Ordnung zu bringen, denn das ist von GMX wegen vieler falscher Zugriffsversuche gesperrt worden. Die Ursache kenne ich nicht, aber vermutlich sind es die zahlreichen Abbrüche und vergeblichen Einwahlversuche auf den Galapagosinseln gewesen. Glücklicherweise ist die Verbindung hier im Hotel ausgezeichnet, sodass ich meine aufgestauten Mails mit einwöchiger Verspätung endlich verschicken kann.
Um 11:30 Uhr fahren wir zum Flughafen und müssen wieder lange am Schalter warten, weil der nur teilweise besetzt ist, der Strom ausfällt und das Gepäckband nicht läuft. Aber das ist halt normal in Kolumbien und alle Leute ertragen es geduldig.
Wenn Sie unsere Erlebnisse von Kolumbien und Cartagena lesen wollen, dann klicken Sie doch bitte hier den Link für die Webseite Cartagena an.
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