Reisebericht von der Reise "Schätze Vietnams" mit Meiers Weltreisen

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Reisebericht von der Reise "Schätze Vietnams" mit Meiers Weltreisen

Reiseberichte
Es gibt viele interessante Reiseziele in Asien. Nachdem wir in Thailand, China und Japan gewesen sind, wollten wir auch Vietnam kennenlernen. Bei einem Badeurlaub auf der chinesischen Insel Hainan vor einigen Jahren war uns aufgefallen, dass wir dort ja gar nicht weit von der weltbekannten und legendären Halong Bucht entfernt waren. In den Reisekatalogen der Veranstalter findet man viele Angebote für Rundreisen durch Vietnam, die meisten werden in Verbindung mit Kambodscha angeboten. Am besten gefiel uns "Schätze Vietnams" aus dem Meiers Weltreisen-Katalog, weil bei diesem Programm die Höhepunkte Vietnams in kompakter Form angeboten werden. Außerdem ist die Maximalteilnehmerzahl bei dieser Gruppenreise auf 14 Personen beschränkt, was uns sehr entgegenkam, weil das sehr viel entspannter ist als in einer großen Gruppe zu reisen. Das hatten wir nämlich auf vielen Gruppenreisen erkannt.
Die 8-tägige Reise startet immer montags in Hanoi mit einem Stadtrundgang in der Altstadt. Am nächsten Tag geht es dann mit einem Bus in die Halong Bucht, wo man während einer Kreuzfahrt durch die Inselwelt auf einer Dschunke den Nachmittag und die Nacht  verbringt. Nach der Rückkehr in Hanoi am nächsten Tag steht eine Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten auf dem Programm und dann folgt der Flug nach Da Nang und die Weiterfahrt nach Hoi An. In der UNESCO-Welterbe-Stadt mit der malerischen Altstadt bekommt man einen Einblick in das Vietnam mit dem aufstrebenden Tourismus, während der nachfolgende Besuch in die alte Kaiserstadt Hue  vom Besuch der Königsgräber und des Kaiserpalastes geprägt ist. Von dort fliegt man nach Ho Chi Minh City, in die Millionenstadt, die früher Saigon hieß und heute die quirlige Metropole des modernen Vietnams darstellt. Nach der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten ist auch ein Ausflug nach Cu Chi vorgesehen, wo die Vietnamesen während des Vietnamkrieges ein einzigartiges Tunnelsystem gegen die Amerikaner gegraben hatten.
Dieses Programm gefiel uns sehr, da es nicht zu umfangreich war und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Vietnam einschloss.
Die "Schätze Vietnams" mit dem entsprechenden Reiseverlauf können Sie sich im Internet auf der Webseite von Meiers Weltreisen anschauen:
Diese Rundreise wollten wir als Reisebaustein in unsere Vietnamreise einbauen und danach noch zwei Wochen auf der Insel Phu Quoc als Entspannung und Badeaufenthalt verbringen.
Planung der Reise und Flug nach Hanoi
Die "Schätze Vietnams" im Meiers Weltreisen Katalog waren relativ preiswert, sodass wir die passende Reisezeit suchten, um danach einen Flug buchen zu können. Eine Bekannte aus Vietnam hatte uns gesagt, dass man unbedingt im November/Oktober nach Vietnam reisen müsste, weil dann die besten Klimabedingungen vorzufinden seien. Zu allen anderen Zeiten sei es entweder zu heiß oder zu nass. Man müsse am besten dreimal nach Vietnam fahren: Einmal im Oktober/November, wenn man Hanoi und die Halongbucht besuchen will. Für einen Besuch im Süden sollte man sich den Januar und Februar aussuchen, wenn es zwar ziemlich heiß ist, aber trocken und  die Nächte angenehm zum Schlafen sind. Wer die Badeorte um Da Nang an der Küste von Zentralvietnam besuchen will, sollte am besten von März bis Mai dorthin fahren.
Die Auswahl gestaltet sich deshalb so schwierig, weil  sich Vietnam von Norden nach Süden über mehr als 1600 km erstreckt und damit drei verschiedene Klimazonen berücksichtigt werden müssen. Eigentlich herrscht im gesamten Land ein tropisches Klima, sodass die Vietnamesen gar nicht von vier Jahreszeiten sprechen, sondern immer nur von Trockenzeit und Regenzeit. Und diese unterscheiden sich stark von Norden nach Süden. In Nordvietnam sind die Sommermonate von Mai bis September sehr heiß und feucht. Die Temperaturen steigen am Tag bis 33° C an, nachts kühlt es sich nur wenig ab und es regnet viel. Die Wintermonate von Dezember bis März sind deutlich kühler, weil die Tagestemperaturen dann nur bei 20-23°C liegen. Außerdem regnet es dann wenig, sodass man von Trockenzeit spricht.
Fährt man weiter nach Süden, wird es immer heißer. Das bedeutet, dass in Zentralvietnam die Sommermonate von Mai bis September Temperaturen von 30-34°C am Tag aufweisen, aber trockener sind. Dafür sinken in den Wintermonaten die Tagestemperaturen auf ein erträgliches Maß von 20-27°C ab, wobei es aber kräftig regnet.
Noch weiter im Süden ist es das ganze Jahr heiß und in den Sommermonaten fällt dazu noch viel Regen. Die günstigste Reisezeit für Südvietnam ist also der Winter mit den Monaten Januar bis April und nur wenigen Regentagen. Wenn Sie sich näher informieren wollen, können Sie ausführliche Klimatabellen und Hinweise auf der Webseite https://www.urlaubsguru.de/reisekalender/beste-reisezeit-vietnam/ lesen.
So fiel unsere Wahl auf den Februar als beste Reisezeit, wobei für diesen Monat lediglich der 6.2. und 20.2. 2023 als Start für die Gruppenreise angeboten wurden. Ein passender Flug wurde uns für diese Termine von Meiers nicht angeboten, weil wir Business fliegen wollten, um nicht 12 Stunden beengt in der Economy Class sitzen zu müssen. Einen supergünstigen Preis erhielten wir aber bei Vietnam Airlines für den 4.2.2023, der war nämlich 1200 € billiger als der Flug am 5.2. So griffen wir zu und buchten deshalb bei Meiers eine zusätzliche Hotelübernachtung in Hanoi. Das ging auch als Erweiterung der Pauschalreise.
Nun kam noch unser Wunsch nach zwei Wochen Badeurlaub hinzu, den wir im Anschluss an die Rundreise als Erholung buchen wollten. Nach Studium der Prospekte und Kataloge entschieden wir uns für die Insel Phu Quoc im Südosten von Vietnam, die von Ho Chi Minh City aus mit Vietnam Airlines leicht für 48 € zu erreichen war. Aus dem großen Hotelangebot wählten wir das Green Bay Resort aus, weil das 5 -Sterne-Hotel  mit einer privaten ruhigen Sandbucht  unseren Badevorstellungen am meisten entsprach. Außerdem waren die Bewertungen Bei Holidaycheck und Tripadvisor gut und die Preise bei den deutschen Reiseveranstaltern durchaus angemessen.
Im Nachhinein haben wir erkannt, dass die Wahl unserer Reisezeit gut gewesen ist und vielleicht noch Ende Februar/Anfang März besser gewesen wäre. Für den Erholungsurlaub auf der Phu Quoc war es jedenfalls ideal.

Flug nach Hanoi
Samstag, 4.2.2023
Das Einchecken bei Vietnam Airlines am Flughafen in Frankfurt geht schnell, das Boarding geht pünktlich vonstatten und am Eingang von Gate D5 auf dem Terminal 2 stehen nicht so viele Leute. Im Dreamliner 787 von Boeing  haben wir die Plätze 5K und 6K. Die 28 Sitzplätze in der Business Class sind auf sieben Sitzreihen verteilt. Wir sitzen hintereinander am Fenster und werden von einer Stewardess mit einem Glas Champagner begrüßt. Das ist zwar nicht besonders günstig für das gemeinsame Anstoßen, aber tut der Vorfreude auf einen tollen Urlaub keinen Abbruch.
Die Maschine hebt superpünktlich ab und wir sind schnell über den Wolken. Wir studieren die opulente Menükarte , während der freundliche Steward zu uns kommt und die Menüwünsche aufschreibt.

Wir bestellen einen Campari Orange als Urlaubseinstieg , der stilgerecht mit Wasabi und Nüssen serviert wird. Die Speisekarte sieht auf vietnamesisch ziemlich kurz aus, aber man kann daraus schon Tiroler Schinken, Salat mit Balsamico Dressing und Suppe erkennen. Den Rest muss man dann aus der Übersetzung entnehmen, die es glücklicherweise auch auf Deutsch gibt.
   
Der Service ist erstklassig und das Menü auch. Hier ein Foto von der Vorspeise:

Wir sind total begeistert und landen nach einem ruhigen Flug um 0:05 Uhr am nächsten Morgen in Hanoi.
Hanoi
Sonntag, 5.2.2023
Es ist noch dunkel, als wir landen. Hier ist es jetzt 06:05 Uhr am frühen Sonntagmorgen. Draußen ist es neblig und leichter Regen nieselt herunter. Kein freundlicher Anblick, als wir über die Landebahn rollen. Der Flug hat genau 10 Stunden gedauert, was wir fast gar nicht glauben können, denn er war mit 12 Stunden vorausberechnet. Wir sind die ersten an der Immigration, zeigen unseren Pass mit dem Visum und sind superschnell fertig - entgegen der Voraussagen des Marco Polo Reiseführers. Unsere Koffer sind schnell auf dem Gepäckband und an der Wechselstube wechseln wir 200 Euro in vietnamesische Dong. Dabei müssen wir uns erst einmal an die unwahrscheinlich hohen Zahlen gewöhnen. Wir merken uns einfach, dass  1 Euro = 25000 Dong sind und 1.000 000 Dong  40 Euro sind. In der Wechselstube fragen wir nach dem Taxipreis für eine Fahrt vom Flughafen zum Hotel Lapis. Natürlich fallen wir auch hier sofort auf die Taxi-Mafia herein, die es wie überall an den Flughäfen dieser Welt gibt. Uns wird nämlich geantwortet, dass wir uns gar nicht darum kümmern müssten, denn wir sollten uns nur hier entspannt auf die Bank setzen. Es käme in 5 Minuten ein Taxi, das uns abholen würde. Der Preis würde 491 000 Dong (= 19 €) betragen und wir brauchten uns um nichts kümmern. Wie das so ist bei der Ankunft in fremden Ländern, akzeptieren wir das, weil wir zu Hause im Internet gesehen hatten, dass der Taxipreis zum Hotel etwa 20 Euro betragen würde. Wir bezahlen also diesen Preis mit Kreditkarte und tatsächlich erscheint nach 10 Minuten ein Fahrer, der uns abholt. Natürlich war das kein Taxi mit Taxameter, sondern ein Privatmann, der kein Wort Englisch verstand, aber einen Zettel mit der Hoteladresse in der Hand hielt. Eine halbe Stunde später liefert er uns am Hotel Lapis ab. Das ist auch das Hotel, wo morgen die Rundreise starten soll.
Um halb acht stehen wir an der Rezeption und können nicht einchecken, weil unser gebuchtes Zimmer erst um 14:00 Uhr bezugsfertig ist. Eigentlich finden wir das nicht sehr entgegenkommend, aber wir wollen uns wenigstens ein bisschen ausruhen und mieten deshalb einen Day-Room für 1,980 000 Dong (= 78 €uro). Das Zimmer im 7. Stock hat kein Fenster, sondern nur zwei Klappen zum Lüftungsschacht. Das Bett ist aber bequem, sodass wir zwei Stunden schlafen können. Um 12:00 Uhr werden wir geweckt und gefragt, ob wir in unser gebuchtes Zimmer umziehen wollen. Das machen wir und bekommen ein geräumiges Zimmer 903 im 9. Stock mit einer komfortablen Dusche und einem Fenster zur Straße.
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, sodass wir einen Sonntagsspaziergang  machen können. Wir stellen mit Google Maps fest, dass das Hotel Lapis recht günstig am Rand der Altstadt liegt und es nur 600 Meter bis zum Opernhaus sind, wo sich die Haltestelle des Hop On-Hop Off Buses befindet.
Für 6 € machen wir erst einmal eine einstündige Rundfahrt ohne Halt, um einen Überblick über die Stadt zu gewinnen. Der Sprecher in der Audioanlage spricht zwar ein miserables Deutsch, aber anhand unserer Karte können wir doch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt identifizieren. Zum Glück regnet es nicht und ich kann ein paar Fotos schießen. Beeindruckend sind die großen Massen von Motorrollern, die sich hupend den Weg zwischen den Autos hindurch suchen. Ampelzeichen werden vielfach missachtet und Fußgänger haben wenig Chancen. Hier ein Video vom Verkehr:
In dem kurzen Film kann man deutlich erkennen, dass die Ampel rot zeigt und trotzdem viele Rollerfahrer über die Kreuzung fahren. Als es grün wird, startet der größere Pulk und die Linksabbieger warten nicht, sondern fahren einfach in die Gegenspur in der Hoffnung, dass man ihnen ausweicht. Und das passiert auch: Irgendwie nehmen trotz aller Verkehrsverstöße die Verkehrsteilnehmer Rücksicht aufeinander, indem sie einfach den anderen vorbeilassen. Keiner regt sich auf, sondern alles fließt mit einer gewissen Gelassenheit. Und so stehen sie auch total gelassen im Stau, den es an jeder Kreuzung wieder gibt.
Fußgänger haben keine Chance, weil die Bürgersteige überall mit  Motorrollern völlig zugeparkt sind:

Wenn mal keine Motorroller dort stehen, haben Verkäufer, Garküchen oder Restaurants den Platz für sich in Anspruch genommen:
 
Jeder versucht, ein bisschen zu verdienen und andere durch sein ausgestelltes Angebot anzulocken. Irgendwie gelingt das auch, denn überall sehen wir Kunden an den Verkaufsständen oder Gäste in den primitiven Restaurants.  Alle sitzen auf kleinen Plastikhockern und haben vor sich einen kleinen Plastiktisch, auf dem sie ihren Teller abstellen können.
Wir gehen ein Stück zu Fuß und merken schnell, wie schwierig das ist, auf dem Bürgersteig voranzukommen. Alles ist zugeparkt und wir müssen dauernd auf die Straße ausweichen.

Deshalb geht auch kaum jemand zu Fuß. Alle fahren mit dem Roller. Wenn sie einkaufen, fahren sie mit dem Roller bis vor das Geschäft und steigen oftmals gar nicht erst ab, sondern lassen sich das anreichen, was sie gekauft haben.
Der Motorroller ist das Wichtigste in ihrem Leben, weil sie alles damit machen. Es ist das Transportmittel für die Familie, das Geschäft und für die Freizeit:
 
Dass man auf dem Motorroller während der Fahrt telefoniert oder ins Navi schaut, ist überhaupt kein Problem. Zu viert oder zu fünft auf dem Roller zu sitzen, ist auch kein Problem. Den Roller auf der Straße stehen zu lassen, um eben einkaufen zu gehen, ist auch kein Problem. Mit dem Roller in ein Restaurant zu fahren und neben seinem Tisch abzustellen, ist auch kein Problem. Warum haben wir eigentlich in Deutschland so viele Probleme mit der Straßenverkehrsordnung? Hier wird eigentlich nur der Mensch mit seinen Problemen ernst genommen und akzeptiert.
Und wer wirklich zu Fuß gehen muss, der  muss sich halt den Weg auf der Straße zwischen den Rollern und Autos selbst suchen. Hier ein typisches Foto von einer Straße:

Wir fragen uns, wie chaotisch der Verkehr an den Wochentagen sein muss, wenn heute am Sonntag schon so viel los ist. Eine gute Idee ist es jedoch, dass am  Wochenende die Straßen um den Hoan Kiem See für den Verkehr gesperrt sind. Viele Spaziergänger sind dort unterwegs und machen Selfies. Hier ein paar Fotos davon:
Über das verkehrsfreie Wochenende auf den Straßen rund um den Hoan Kiem See freuen sich vor allem die Kinder, denn es werden überall Spielzeugautos ausgeliehen und die Eltern können den Bitten der Kinder nicht widerstehen. So ergibt sich ein entspanntes Familienleben auf den Straßen.
Inzwischen ist es dunkel geworden und die Leuchtreklamen gehen überall an. Auch das Opernhaus wird jetzt angestrahlt.
Um 18:00 Uhr sind wir wieder im Hotel. Wenn man aus dem Fenster blickt, schaut man auf das nächtliche Hanoi, über dessen rotbraunen Häuserdächern ein nebliger Smog liegt.

Um halb acht fahren wir in den 2. Stock des Lapis-Hotels, wo sich das Restaurant befindet. Außer uns ist nur ein einziger Tisch besetzt. Wir suchen uns Spring Rolls und Salate aus der Speisekarte aus und sind erstaunt über die günstigen Preise. Das Dressing ist ziemlich scharf und die Portionen sind riesig. Aber mit 2 Tiger Bier ( aus der Dose)  ist das für ungefähr 9 Euro ein gutes Abendessen.

Montag, 6.2.2023
Wir frühstücken kurz nach acht. Das Frühstücksbüffet ist bis auf den dünnen Kaffee ganz in Ordnung. Unser Tourguide ruft an und erklärt, dass er gestern am Flughafen auf uns gewartet habe, denn der Transfer zum Hotel sei ja in der Rundreise von Meiers inbegriffen. Wir erklären ihm, dass wir zwei Stunden zu früh angekommen seien und keinen gesehen hätten, der auf uns gewartet hätte. Wir hätten halt ein Taxi genommen. Der Reiseleiter weist uns darauf hin, dass wir uns um 15:00 Uhr in der Lobby des Hotels zum gemeinsamen Spaziergang in die Altstadt treffen. Für den Besuch von Sehenswürdigkeiten ist der heutige Montag kein guter Tag, denn die meisten Museen sind geschlossen. Daran hatten wir natürlich nicht gedacht. So nehmen wir uns vor, die Tran Quoc-Pagode zu besuchen.
Um halb elf spazieren wir los zum Opernhaus, um um 10:45 Uhr den Hop on-Hop off-Bus zu bekommen. Die Frau am Ticketschalter sagt uns, dass der Bus erst um 11:15 Uhr fährt und die angegebenen Zeiten wegen des unübersichtlichen Verkehrs nicht unbedingt stimmen würden. Da wir um 15:00 Uhr wieder im Hotel sein müssen, lösen wir für diesen Tag nur ein Vier-Stunden-Ticket für 6,50 €  und setzen uns auf das obere Deck, denn es sieht nicht nach Regen aus.
Der Bus nimmt eine ähnliche Route wie die, die wir auch gestern schon einmal gefahren sind. Wir kommen auch an der berühmten Mosaikstraße vorbei.

Diese mehr als 6km lange Straße entlang des Roten Flusses wurde 2007 begonnen und in der Folgezeit setzten viele Künstler ihre Gemälde aus kleinen Keramic-Mosaiksteinen zusammen. 2010 wurde die Mauer als längste Mosaikstraße der Welt ins Guiness Buch der Rekorde aufgenommen.
Kurz vor 12 Uhr steigen wir an der Ein-Säulen-Pagode aus, die als eine der Sehenswürdigkeiten von Hanoi gilt. Es ist viel Betrieb dort und das Wetter verschlechtert sich, weil ein leichter Nieselregen einsetzt

Viele Verkaufsstände gibt es an der Brücke zur Pagode, an denen Frauen Fische verkaufen, die dann auf der anderen Seite in den See geschüttet werden. Das soll Glück bringen und auch für den See gut sein, an dessen Ufer wiederum Angler stehen und sich einen guten Fang versprechen.
  
Als wir in die Pagode hinein wollen, werden wir zurückgewiesen, weil von 11:30 Uhr bis 13:00 Mittagspause ist. Das gefällt uns weniger und wir stehen jetzt hier im Nieselregen und können nur auf den nächsten Bus warten, der aber erst um 13:15 Uhr  vorbeikommen soll. Deshalb entschließen wir uns zu einem Fußmarsch zurück bis zum Haltepunkt 6, wo sich der Quan Thanh Tempel befindet. Der Marsch dorthin ist gar nicht einfach, denn der Bürgersteig steht naturgemäß voll von Motorrollern und wir müssen oft auf die Straße ausweichen. Glücklicherweise hört es auf zu regnen und schon von weitem  sehen wir die Schwaden der Räucherstäbchen emporsteigen.

Es ist viel Betrieb vor dem taoistischen Tempel aus dem 13. Jahrhundert. Wir schauen über die Mauer in den großen Innenhof und sind nicht sehr begeistert, weil der wirklich nicht einladend aussieht. So sparen wir uns den Eintritt und verzichten auf den Besuch. Ein Hop-on Bus ist auch hier nicht zu entdecken, deshalb gehen wir weiter zur Zitadelle, wo der Haltepunkt 5 für den Bus ist.
 
Als wir durch das Tor der mittelalterlichen Festung gehen, werden wir höflich zurückgewiesen und darauf aufmerksam gemacht, dass wir erst an einem anderen Eingang Tickets lösen müssten. Da es wieder zu nieseln  anfängt, vergeht uns die Lust an einem Besuch der Kaserne. Inzwischen haben wir schon müde Füße bekommen und warten an der Bushaltestelle . Als der Bus aber um halb zwei noch nicht da ist, wollen wir auch nicht weitermarschieren, sondern fahren mit dem Taxi für 300 000 Dong (=12€) ins Hotel zurück.
Die Altstadt von Hanoi
Um 15:00 Uhr treffen wir unseren Reiseleiter Liu in der Lobby und gleich dazu noch Andrea und Lutz aus der Nähe von Frankfurt, die ebenfalls die Rundreise als Reisebaustein gebucht haben. Die Beiden sind zwar 20 Jahre jünger als wir, aber sehr sympathisch und so bilden wir jetzt für eine Woche eine Reisegruppe aus nur vier Personen. Das ist prima. Als erstes steht ein Rundgang durch die Altstadt auf dem Programm. Wir kämpfen uns durch das laute Gewirr von hupenden Mopeds, Rollern und Autos bis zum 1946 gegründeten Café Giang durch, wo es den berühmten Eier-Kaffee gibt.
Unser Reiseleiter Liu schleppt  uns durch einen engen Gang in das Café , das sich schnell als Touristenfalle entpuppt, denn vor uns sitzen schon andere Reisegruppen dichtgedrängt auf den kleinen Plastikhockern. Die räumen glücklicherweise gerade die Plätze und wir merken, dass hier alle für einen kurzen Eier-Kaffee-Besuch hindurchgeschleust werden. Gespannt setzen wir uns, während Liu die Geschichte von dem Restaurantbesitzer erzählt, der im Indochinakrieg, als es nur wenig Kondensmilch gab, diese mit Eiern streckte. Für Nguyen van Giang als Barkeeper war es ziemlich einfach, weil es genug Hühner in Vietnam gab. Das Getränk war nach kurzer Zeit so beliebt, dass er bald sein eigenes Café eröffnen konnte. Heute hat er sogar ein zweites in Japan.
Hier ein paar Fotos dazu:
Der Eier-Kaffee wird in einer Tasse serviert, die in heißem Wasser steht. Er schmeckt irgendwie wie ein übersüßter Cappuccino und ist mehr ein Dessert als ein Kaffee.
Auf der Getränkekarte stehen mehr als 30 Variationen Eier-Kaffee, wobei wir von  unserem Reiseleiter Liu erfahren, dass Vietnam heute einer der weltweit größten Kaffee-Exporteure ist (Er sagt natürlich als guter Kommunist: "Wir sind inzwischen der größte Kaffee-Exporteur der Welt!"). Sehr stark forciert wurde der Kaffee-Anbau übrigens von der ehemaligen DDR, die  in den 60er Jahren einen großen Mangel an Kaffee hatte und in Verbindung mit Vietnam die große Chance zum Kaffeeanbau sah, weil die klimatischen Bedingungen ideal sind. Zu der damaligen Zeit lebten fast 400 000 Vietnamesen in der DDR - auch Liu erzählt uns, dass er sechs Jahre in Dresden gearbeitet und Deutsch gelernt habe.
Seine deutschen Sprachkenntnisse sind leider gerade mal ausreichend und die Aussprache ist schwer verständlich. Das ist schade, denn wir haben große Mühe, ihn zu verstehen, zumal er das ostdeutsche Vokabular aus der ehemaligen DDR benutzt. Wir müssen immer schmunzeln, wenn er von den "Werktätigen" spricht, die in den BMW-Werken, Canon-Werken oder Samsung-Werken hier arbeiten. Sehr viele westliche Firmen haben nämlich hier ihre Produktionsstätten. Allerdings lerne ich auch noch etwas anderes: Die vietnamesische Sprache besteht nur aus einsilbigen Wörtern. Weil bei solchen Silben die unterschiedlichen Bedeutungen nicht deutlich gemacht werden können, muss man die Aussprache durch besondere Akzente kennzeichnen. Oft sind das sogar mehrere auf einem einzigen Buchstaben. Die vietnamesische Sprache hat viele Wörter aus dem Chinesischen übernommen, aber auch viele aus dem Französischen. Wenn man also genau hinsieht, erkennt man die Verwandtschaft:
  • sô-cô-la  Schokoladensoße
  • sa lát  Salat
  • bê tông  Beton
  • cà phê  Kaffee
Das versteht man allerdings nur bei der Schreibweise. Die Aussprache ist total unterschiedlich in den einzelnen Regionen Vietnams.
Nach dem Cafébesuch spazieren wir weiter durch die 36 Handwerkerstraßen. Eigentlich sind es ziemlich enge Straßen oder Gassen, in denen sich schon seit dem 12. Jahrhundert die Handwerker niedergelassen hatten. Jede Straße ist nach den Produkten benannt: "Hang Non" ist die Hutmachergasse, "Hang Bo" die Korbmachergasse oder "Hang Hom" die Gasse der Bestatter.
 
Heute haben natürlich in den Straßen nicht mehr nur die in den Namen ausgewiesenen Handwerker ihre Geschäfte und Wohnungen, sondern man findet hier inzwischen auch viele Schnellküchen und Souvenirläden für die Touristen. Das Leben spielt sich auf der Straße ab und für Autofahrer ist kaum Platz, weil manchmal nur noch Roller durch die engen Gassen passen.

Die Häuser sind alle eng aneinander gebaut. Vorn ist das Geschäft und durch das Geschäft geht man in das Lager und da durch in den Wohnbereich, der sich oben im Haus befindet. Da die Steuer früher nach der Breite des Grundstücks bemessen wurde, haben die Häuser alle eine schmale Front, einen Hinterhof und wurden immer nachträglich noch aufgestockt, wenn die Familie größer wurde.
  
Viele Fassaden aus der französischen Kolonialzeit sind noch erhalten und werden renoviert. Die Kaufpreise der Grundstücke in der Altstadt sind fast unbezahlbar und  es will auch keiner wegziehen, weil man hier mit Verkäufen an Touristen gut seinen Lebensunterhalt verdienen kann.
Wir sehen viele, die ihr ganzes Geschäft auf dem Fahrrad, dem Motorroller oder sogar auf einem Einkaufswagen durch die Straßen fahren. Unser Reiseleiter Liu erklärt uns, dass diese Verkäufer dadurch die Ladenmiete und die Steuern sparen. Und sie würden durch diese Art des Verkaufs ihren Lebensunterhalt verdienen und damit auskommen:
Liu führt uns in Gassen, in die wir uns allein gar nicht hineingewagt hätten und bugsiert uns sogar durch schmale Hauseingänge in die Hinterhöfe, um uns das Leben hinter den Fassaden zu zeigen:
  
Ein bisschen schäme ich mich schon, dass ich hier ein Foto mache, weil ich sehe, wie die Bewohnerin wütend die Tür zuschlägt. Es ist auch hier halt so wie in allen Ländern dieser Welt, dass die Schere zwischen reich und arm immer weiter auseinanderklafft. Diejenigen, die schon genug Geld haben, verdienen immer mehr dazu und diejenigen, die nicht genug zum Leben haben, werden immer ärmer.
Am Nachmittag holen die Mütter ihre Kinder von der Schule ab und bilden wie bei uns in Deutschland auch hier vor der Schule mit ihren Fahrzeugen die Verkehrshindernisse. Nur sind es diesmal keine parkenden Autos, sondern Motorroller, die die Straße verstopfen und den rollenden Verkehr zum Erliegen bringen:
Bei dem Spaziergang erfahren wir einiges über die Lebensweise der Menschen hier in der Altstadt. Wir fragen nach Drogen, Kriminalität und Prostitution. Als Mitglied der kommunistischen Partei erklärt er uns, dass es das in einem kommunistischen Land nicht gäbe. "Aber", sagt er, "Geheimnis: Es gibt es alles." Prostitution in Vietnam ist verboten und wird bestraft. Sex-Clubs gibt es nicht, aber in Massage-Salons oder in den Bars bestimmter Hotels wird alles angeboten.
Jeder versuche halt irgendeine Möglichkeit zum Leben und Überleben zu finden und zeigt uns das an einer alten Frau, die in einem dunklen Hauseingang sitzt und neben Zigaretten auch allerlei Krimskrams  verkauft. Man könne bei ihr alles bekommen und sie könne alles besorgen. Was soll sie auch machen? Sie habe keine Familie und müsse für sich selbst sorgen. Es gäbe ja nur die Möglichkeit, dass sie in ihrem Hinterzimmer ohne Fenster vor sich hin vegetiere. Da sei es doch besser, auf diese Weise noch etwas am Leben auf der Straße teilzuhaben.  Liu führt uns an einigen Schnellküchen vorbei, die nicht sehr einladend aussehen. Er betont aber, dass es sich um "weltbekannte" Spezialitäten-Küchen handelt, wie die Nudelsuppen-Küche in einer kleinen Nebengasse oder das Spezialitätenrestaurant neben dem Fleischverkaufsstand.

Wie überall stehen auch hier kleine Plastikhocker, die entweder als Sitzgelegenheit oder als kleiner Tisch genutzt werden. Weitere Stapelhocker stehen zur Verfügung für diejenigen, die vorn an der primitiven Theke keinen Platz mehr finden. Besteck wird keins benötigt, denn es wird mit Stäbchen gegessen oder die Suppe wird gelöffelt. Positiv finde ich, dass keine Plastikschüsseln ausgegeben werden, sondern Porzellanschüsseln. Wie allerdings das Geschirr hinterher gespült wird, da darf man nicht hinsehen. Die meisten dieser einfachen Garküchen haben auch schon englische Beschriftungen für die Touristen.
Die Gemüsestände sehen sehr ordentlich aus, während wir den Fleischverkaufsständen ziemlich skeptisch gegenüberstehen. Unser Reiseführer sagt dazu in seinem schwer verständlichen Deutsch: "Die Speisschen und ihre SSubereiten nisst immer hyschienisch aus, aber wenn man ssich gewohnt hat, werden immer besser!"
Nach mehr als zwei Stunden Spaziergang sind wir fußmüde und fahren mit einem Taxi ins Hotel zurück, weil es auch zu nieseln beginnt. Abends essen wir im Hotelrestaurant Singapore Noodles (für 6,50 €) und sind sehr zufrieden.
Danach versuche ich noch Mails zu verschicken, aber die kommen alle zurück, weil die Mailserver sie zu Hause in Deutschland nicht annehmen. Wahrscheinlich ist die IP- Absenderadresse aus dem Hotel in Vietnam zu suspekt.
Halong-Bucht
Dienstag, 7.2. 2023
Wir stehen schon um 6 Uhr auf und haben schlecht geschlafen.Draußen ist es regnerisch und diesig. Die Temperatur liegt aber bei 19°C. Um 8: 00 Uhr holt uns ein Minibus ab und wir begegnen den unendlich langen Schlangen von Pendlern auf Motorrollern, die in die Stadt wollen. Unser Fahrer schlängelt sich geschickt rechts und links an den vorausfahrenden Fahrzeugen und Rollern vorbei, sodass wir viel schneller als gedacht vorankommen. Dadurch gewinnen wir 50 Minuten, die durch eine Pause mit einer Besichtigung auf einer Perlenfarm genutzt werden. Zwischendurch kommt sogar die Sonne heraus, sodass man in der Ferne die Berge der Halong-Bucht sehen kann. Unzählige Lastwagen und Bagger stehen an der Straße, die die Bucht zwischen der Insel Dao Tuan Chau zuschütten, damit dort  Hochhäuser, Wohnanlagen und ein Golfplatz gebaut werden können.

Auf der Insel, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist, entsteht eine riesige Vergnügungsanlage mit einem Golfplatz, Villen, Apartmenthäusern und unzähligen Hotels, die jetzt bereits im Rohbau oder fertig zur Vermietung erstellt sind. Ein Blick in die Google Earth Karte macht die Entwicklung deutlich, die sich zur Zeit und in den nächsten Jahren dort vollziehen wird.

Auf der Satellitenaufnahme sind die vielen Dschunken zu erkennen, die im Wasser des angelegten Hafens liegen. Vom Anleger aus sieht man die vielen noch unbewohnten Hotelkomplexe und bekommt eine Vorstellung davon, welche Touristenströme hier erwartet werden.
 
An der Anlegestelle am Ende der Straße sind einige Wohnungen belegt und hier befinden sich auch die Büros und Warteräume der einzelnen Schifffahrtsgesellschaften. Am Kai liegen sehr viele Dschunken und wir müssen noch etwas warten, bis die Boarding-Formalitäten erledigt sind. Der Reiseleiter und unser Fahrer gehen nicht mit aufs Schiff, sondern bleiben auf der Insel und werden uns morgen mittag wieder hier abholen. Danach können wir unsere Dschunke Baya II besteigen. Hier einige Fotos:
Fahrt mit der Dschunke durch die Halong Bucht
Als wir unsere Kabine 208 betreten, sind wir zunächst einmal sehr wütend über unseren Reiseleiter Liu, der uns in Hanoi geraten hatte, wir sollten ruhig unsere Koffer mitnehmen. Das war ein großer Fehler, denn die mit dunklen Tropenhölzern schön ausgebaute Kabine ist so klein, dass man den Koffer gar nicht irgendwo ablegen kann. Den packen wir gar nicht erst aus. Es ist auch kein Schrank vorhanden. Eine Reisetasche hätte vollauf genügt.

Auf dem Bett liegt das Programm für die Kreuzfahrt in der Halong Bucht. Es ist wahlweise für Zwei- oder Drei-Tage-Fahrten gedacht:

Unser deutschsprechender Reiseleiter Liu ist nun durch den Cruise-Manager der Baya II ersetzt worden, der ein sehr gutes Englisch spricht und auch gewitzt ist. Er erklärt uns die Sicherheitsbedingungen, die Aufteilung des Schiffes und das umfangreiche Bordprogramm.
Zunächst einmal finden sich die 18 Gäste zum Mittagessen im Bordrestaurant auf Deck 3 ein, wo alles sehr ordentlich gedeckt ist:
 
Die Speisekarte ist allerdings ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil frische Muscheln aus der Halong Bucht, Squids und Seebarsch auf der Speisekarte stehen. Das sieht alles sehr lecker aus und wird auch wie in einem 5-Sterne-Restaurant sehr ansprechend serviert.

Die Hühnersuppe mit Lotus-Samen, Pilzen und Ginseng schmeckt uns hervorragend und Brot und Butter dazu auch. Aber als der vietnamesische Bananenblüten-Salat mit frischen Muscheln aus der Halon Bucht serviert wird, sind wir doch etwas skeptisch. Wir haben nämlich draußen das schmutzig-grüne Wasser in der Halong Bucht gesehen und können uns nicht vorstellen, dass sich darin gesunde Muscheln, Squids und Fische entwickeln können. Da außerdem Squids nicht gerade unsere Leidenschaft sind, bleiben auch die Squid-Kekse auf dem Teller liegen, die als Zwischengang serviert werden. Zum Schluss fragt uns der Cruise Manager, ob es uns denn gar nicht geschmeckt hätte, weil wir doch so viel hätten zurückgehen lassen. Als wir ihm antworten, dass Muscheln und Squids nicht unsere Geschmacksrichtung sind, sagt er, dass er das gar nicht verstehen könne, denn Squids wären seine favorisierten Leckerbissen.
Nach dem Essen schauen wir uns zum ersten Mal richtig die Halong Bucht an, durch die wir jetzt fahren:
Wir sind etwas enttäuscht von dieser sagenumwobenen Landschaft aus grün bewachsenen Kalksteinfelsen, die überall aus dem Meer zu erwachsen scheinen. Es sind mehr als 2000 kleine und größere Inseln, die die weltberühmte Kulisse auf den Prospekten aller Reisekataloge bilden. Wir hatten uns entweder eine geheimnisvolle Nebellandschaft vorgestellt, aus der die Felsen schemenhaft an unserem Schiff vorbeiziehen oder kleine Inselchen, die sich bei Sonnenschein farbig und im türkisgrünen Meer spiegeln.
Beides finden wir nicht, sondern eine trübe, wolkenverhangene Felsenlandschaft in graugrünem, schmutzigen Wasser. Alles ist sehr trostlos - vor allen Dingen, weil keine einzige Möwe oder irgendeine andere Vogelart am Himmel zu sehen oder zu hören ist.
Am Nachmittag klart es etwas auf, als der Start zur Kajaktour in eine Höhle mit dahinterliegendem Strand angekündigt wird. Das Wasser sieht jetzt wenigstens nicht mehr so schmutzig grün aus. Alle werden ins Beiboot geladen, müssen Schwimmwesten anziehen und dann geht es los zu dem Bootshaus auf dem schwimmenden Ponton.
 
Ich hatte erst gedacht, dass Beiboote nur von unserer Dschunke starten würden, erkannte dann aber schnell, dass mehrere Dschunken ihre Boote zur Höhle schickten. Hier zwei kurzes Videos dazu:
Zunächst geht es mit dem Beiboot zu einer Plattform im Wasser, wo die Kajaks liegen, mit denen man zur Höhle paddelt. Die Trinh Nu Höhle ist einer der schönsten Höhlen in der Halong Bucht, bei der man zwar mehr als 100 Treppenstufen klettern muss, die aber im Innern nicht nur fantasievolle Tropfsteingebilde aufweist, sondern vor allem einen fantastischen Ausblick auf den dahinter liegenden Strand erlaubt. Hier eine kleine Fotostrecke von dem Höhlenbesuch:
Kurz vor 17:00 Uhr liegen wir vor Anker in einer Bucht und ich fotografiere die acht anderen Dschunken, die jetzt hier auch ankern. In dem kurzen Video sieht man deutlich den Schmutz und den Unrat, der im Meer und am Ufer herumschwimmt.
Auch ein Fischerboot tuckert vorbei, das mit einem Kescher den schwimmenden Müll aufsammelt.

Nach der Happy Hour, bei der es zwei Drinks für einen Preis gibt, lädt der Cruise Manger zu einem kleinen Kochkurs ein, bei dem er selbst den Meisterkoch spielt und die Gäste dann nach seiner Anweisung die berühmten vietnamesischen Frühlingsrollen herstellen.
Das machte er sehr gekonnt: Zunächst stellt er alle Zutaten vor, vermischt sie und knetet die Masse in einer großen Schüssel. Danach wird Reispapier in einer Schale eingeweicht und anschließend durften die Passagiere die Mischung aus Fleisch, Shrimps und Gemüse einrollen und verpacken.
Das macht allen Teilnehmern großen Spaß und nach dem Frittieren werden die Frühlingsrollen auf den Tellern mit der passenden Soße verteilt, ein Schnaps aus einer Kokosnuss vorgestellt und natürlich auch ausprobiert.
 
Anschließend wird das Abendessen serviert, wobei die Frühlingsrollen eine der Vorspeisen darstellen. Diesmal sind wir sehr zufrieden mit der Kürbissuppe als Vorspeise, dem gegrillten Rindfleisch im Bambusrohr als Hauptgericht und dem Creme Brulee mit Passionsfrucht als Dessert.
Inzwischen ist die Sonne längst untergegangen und wir treffen uns zu einem Schlaftrunk auf dem Oberdeck. Hier sieht man jetzt viele Dschunken, die um uns herum ankern.
Das ist natürlich wegen der schlechten Lichtverhältnisse schwer zu fotografieren, aber immerhin zeigt das Foto eine gewisse Abendstimmung in der Halong Bucht:
Lieber hätte ich natürlich schönes Wetter und einen Sonnenuntergang gehabt, aber dazu muss man wahrscheinlich sehr oft hierhin fahren oder länger hier bleiben. Jedenfalls hat mir das Foto gut gefallen, das ich bei Pixabay entdeckt habe:
Mittwoch, 8.2.2023
Auch die Dusche in der alten Dschunke ist mit tropischen Hölzern ausgekleidet ; daher verzichten wir auf das Duschen in der winzigen Kabine, um nicht alles vollzuspritzen. Um 06:15 Uhr findet Tai Chi auf dem obersten Deck statt, aber ich sehe keinen, der daran teilnimmt. Um 6:25 Uhr bin ich als erster oben im Restaurant, wo es ein Frühstück mit Croissants und Kaffee gibt, denn wir wollen zeitig um 7:00 Uhr mit dem Beiboot starten, um möglichst vor den Touristen der anderen  9 Dschunken an der Höhle zu sein, die ebenfalls dort einen Besuch machen wollen. Es wird aber 7:30 Uhr, bis wir starten. Dennoch sind wir die ersten am Eingang der Hang Sung Sot Höhle.
Man muss einige steile Treppenstufen hinaufsteigen, bis man in die ersten Hallen dieser beeindruckenden Höhle kommt. Alles ist sehr schön farbig beleuchtet, sodass die Stalaktiten und Stalakmiten gut in Szene gesetzt werden.

Obwohl wir schon viele Tropfsteinhöhlen besucht haben, ist diese interessant und anders, weil sie im Innern völlig trocken ist. Die Felsenformationen haben sich ganz anders gebildet als in den Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Daher sind auch die Farben und Formen völlig anders. Die einzelnen Touristengruppen, die nach uns die Höhle besuchen, stören gar nicht, weil das weitverzweigte Höhlensystem mit den unterschiedlichen Räumen sehr groß ist.
 
Über viele Treppen und enge Felsdurchgänge gelangt man in die einzelnen Räume, die seit Jahrhunderten den Einwohnern hier als Unterschlupf gedient haben. Im Vietnamkrieg befanden sich hier drinnen Munitionslager, Lazarette oder Verstecke der Vietkong. Durch Süßwasserteiche und Öffnungen mit Sonneneinstrahlung gab es gute Voraussetzungen für geheime Aufenthaltsorte.
Manche Tropfsteingebilde - wie die Schildkröte in dem Foto - erscheinen den Vietnamesen mit ihrem animalistischen Glauben natürlich als Wunderwerke, sodass sie dort Geldscheine als Opfer hinterlegen.
Dadurch, dass man innerhalb der Höhlen an verschiedenen Stellen auch einen Blick auf das Meer und die Inselwelt hat, kann man von hier aus alles gut überschauen.
Hier ein Blick aus einem Felsvorsprung:

Bei unserer Rückfahrt von der Höhle zum Schiff sehe ich meine Frau Inge oben auf dem obersten Deck der Bhaya II stehen und sehe auf diese Weise die Dschunke zum ersten Mal in voller Breite:

Nach unserer Rückkehr auf die Bhaya II gibt es einen "Brunch" auf Deck 3, der ganz ordentlich ist. Lediglich  Brot und Baguettes fehlen und das Toastbrot ist schlecht getoastet. Aber wir lassen uns an der Kochstation ein Omelett zubereiten und schlürfen dünnen Kaffee dazu. Währenddessen dieselt die Dschunke gemächlich durch die Felsenlandschaft auf den Hafen zu. Das Wetter ist besser geworden und ich versuche noch einige Fotos zu schießen - in der Hoffnung, etwas von der nebligen Stimmung  in der Halong Bucht einfangen zu können. Aber es gelingt mir nicht.
So bewahre ich mir als  Abschiedsfoto von der Halong Bucht das Fischerboot im Gedächtnis, das neben unserer Dschunke an uns vorbeituckert:

Um halb elf landen wir mit der Dschunke wieder am Steg auf der Insel Dao Tuan Chao. Unser Reiseleiter steht dort und teilt uns mit, dass der Fahrer mit dem Minibus etwas später kommt, weil er noch eine Panne hatte. So geht es um 11:00 Uhr zurück nach Hanoi. Unterwegs halten wir noch an einer Schmuck- und Kunstwerkstatt, wo Behinderte als Nachfahren aus dem giftgeschädigten Vietnamkrieg in einer Seidenstickerei arbeiten. Wir nehmen noch ein gesticktes Bild aus Seide mit einem Motiv der Halong Bucht als Souvenir mit.
Die Rückfahrt nach Hanoi zieht sich lange hin und wir sind erst um 15:30 Uhr am Literaturtempel, den uns Liu unbedingt zeigen will, weil er kurz darauf geschlossen wird.

Der Literaturtempel wurde bereits 1070 zu Ehren des Konfuzius errichtet und wenige Jahre später wurde in einem Nebengebäude die erste Universität Vietnams gegründet.
Eigentlich ist das kein Tempelkomplex, sondern eine Ansammlung von Gebäuden  mit 5 Innenhöfen zu Ehren von Konfuzius und seiner Lehre. Es war die erste Eliteschule für die Söhne der Mandarine und hochbegabte Kinder aus dem Volk. Die Kronprinzen der Herrscher wurden hier ebenfalls erzogen.
Für die Vietnamesen hat Konfuzius auch eine große religiöse Bedeutung  - ähnlich wie Buddha  oder Laotse. Hier eine Fotosammlung von unserem Rundgang durch die Anlage:
Unser nächster Besuch gilt dem Ho Chi Minh Mausoleum und ist sehr anstrengend, weil uns unser Führer Liu lange Vorträge zu Ho Chi Minh in schwer verständlichem Deutsch hält, die man besser in jedem Geschichtsbuch oder Reiseführer nachlesen kann.
Da das Mausoleum bereits geschlossen ist, können wir nur ein Foto von außen machen und nebenan in den Botanischen Garten schauen, an dessen Anfang die Ein-Säulen-Pagode steht, eine der ältesten Pagoden von Vietnam, die der vietnamesischen buddhistischen Göttin Quan Am gewidmet ist.
 
Die kleine 3 m³ große Pagode ist aus Holz gebaut und wurde ursprünglich auf einem dicken, drei Meter hohen Baumstamm errichtet, der aber durch einen Betonsockel ersetzt wurde, als der Baum verfault war. Sie wurde mehrmals zerstört und umgebaut, gilt heute aber immer noch als eine der am meisten verehrten Sehenswürdigkeiten der Stadt in einer wunderschön ruhigen Gartenlandschaft mit Bänken für besinnliche Stunden.
Am Mausoleum stehen Wachsoldaten und weisen jeden Besucher weg, der sich zu nah an die Stufen heranwagt
Neben dem Mausoleum ist der große gelbe Präsidentenpalast und auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich das Regierungsgebäude:
In den beiden Konstruktionen sieht man die unterschiedliche Architektur: Während der Regierungspalast aus der französischen Kolonialzeit stammt, gleicht der Betonkoloss den stalinistischen oder chinesischen Vorbildern.
Als wir um halb sechs in unser Hotel zurück wollen, müssen wir auf unseren Fahrer ziemlich lange warten, weil er telefonisch nicht erreichbar ist. Wir stehen also an der Kreuzung und schauen uns den vorbeifließenden Verkehr an:
Liu scheint Recht zu haben, wenn er uns erklärt, dass Hanoi 9 Millionen Einwohner hat und 6 Millionen Motorroller. Dabei gibt es nach seinen Angaben nur 80 000 angemeldete Autos. Wir bewundern jedenfalls immer die Rollerfahrer, wenn sie sich unter Missachtung  der Verkehrsregeln durch den Verkehr schlängeln, ohne einen Unfall zu verursachen.
Als wir endlich im Hotel Lapis ankommen, bekommen wir ein noch schöneres Zimmer 901. Das gefällt uns sehr und nach Dusche und Friseur genehmigen wir uns ein gutes Abendessen. Anschließend versuchen wir noch Mails zu verschicken, aber die kommen wiederum alle als blockiert vom Mailer Daemon zurück.
Übrigens: Wenn Sie sich für das Hotel Lapis als empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit  in Hanoi interessieren, lesen Sie doch meine ausführliche Bewertung bei Holidaycheck und beim Tripadvisor.
Flug nach Da Nang
Donnerstag, 9.2. 2023
Um 8:45 Uhr fahren wir zum Flughafen und sind um 9:30 Uhr dort. Wir checken bei Gruppenreisen am Schalter 26 im Domestic Terminal ein , was relativ schnell geht, weil uns Liu freundlicherweise bis dorthin begleitet und zum Check-In gelotst hat. Die Security Kontrolle geht ebenfalls ziemlich schnell, weil man seine Sachen in Plastikkästen legen muss, die vorbezeichnete Fächer für Schuhe, Elektronik-Teile und Sonstiges enthalten.
Auch am Gate geht alles zügig, weil die Reihen zum Einsteigen in das Flugzeug angegeben werden, sodass die Warteschlange schnell abgearbeitet wird. Das ist ein cleveres Verfahren. Wir sitzen in Reihe 32 G+E und stellen fest, dass es im gesamten Flugzeug keinen Sitz mit dem Buchstaben "F" gibt. Wir hatten schon früher vermutet, dass es in der vietnamesischen Sprache diesen Buchstaben gar nicht gibt. Jetzt schaue ich im Internet nach und lerne, dass das vietnamesische Alphabet aus 29 Buchstaben besteht, wobei die Buchstaben  f, w, j und z fehlen. Das ist interessant.
Pünktlich um 10:45 Uhr startet der Airbus 321 neo und eine Stunde später sind wir im Anflug auf Da Nang:

Genau so pünktlich, wie wir abgeflogen sind, landen wir um 12:00 Uhr in Da Nang. Die Voraussagen über die Unpünktlichkeit der vietnamesischen Fluggesellschaften stimmen nach unseren bsiherigen Erfahrungen  überhaupt nicht. Es ist wunderschönes Wetter und der Flugkapitän gibt 28°C als Temperatur an. Unter uns sehen wir die kilometerlangen Sandstrände von Da Nang. Am Ausgang des Flughafens steht unser neuer Reiseleiter Hung, der sich uns wie "Hunger", aber ohne "er" vorstellt. Leider spricht er noch schlechter Deutsch als Liu in Hanoi. Auf der Fahrt nach Süden in das 30 km entfernte Hoi An erzählt er uns, dass er drei Jahre in Deutschland in Dresden gearbeitet habe. Da das in DDR- Zeiten gewesen ist, muss das schon eine Weile her gewesen sein und er hat anscheinend viel verlernt.
Hoi An
Er teilt uns mit, dass sich das vorgesehene Hotel geändert hat und wir checken nun im Allegro Hotel Hoi An ein. Das Hotel und auch unser Zimmer 201 ist wunderschön , groß,  geräumig mit Badewanne und Dusche. Wir sind sehr zufrieden.
Es geht aber gleich weiter mit einem Spaziergang durch Hoi An, das  Städtchen mit etwa 80 000 Einwohnern. An den englischsprachigen Hinweistafeln merken wir, dass  hier der Tourismus Einzug gehalten hat. Wegen der zahlreichen Kanäle wird Hoi An auch das "Venedig Vietnams" genannt. Durch die Ansiedlung von japanischen und chinesischen Kaufleuten im 16. und 17. Jahrhundert gewann die Stadt große Bedeutung im späten Mittelalter und wurde attraktiv für die Händler aus den europäischen Ländern. Holland, England und Frankreich hinterließen ihre Spuren in der Architektur der Häuser, sodass die Altstadt nicht ohne Grund UNESCO Weltkulturerbe geworden ist.
Bevor wir in die Altstadt kommen, müssen wir aber erst noch eine Seidenweberei besuchen. Wir können die Seidenraupen beobachten, die in einem großen Korb herumkrabbeln und kräftig mit saftig grünen Maulbeerblättern gefüttert werden.
   
Wenn die Raupe aus dem Ei schlüpft, ist sie nur 2 mm groß, aber nach vier Wochen ist sie fast 10 cm lang und beginnt sich einzuspinnen. Der eiförmige Kokon besteht aus einem einzigen Seidenfaden, der bis zu 3km lang sein kann. Anschließend demonstriert eine Spinnerin das Zusammenzwirbeln eines Fadens aus den vielen Kokons.

Zum Schluss müssen wir natürlich noch durch den Verkaufsladen, wo viele Produkte angeboten werden, die aus Seide hergestellt werden. Interessant sind sogar die preiswerten Seiden-Sakkos oder Anzüge, die nach Maß hier innerhalb von zwei Tagen gefertigt werden.
Die Altstadt mit den bunt geschmückten Straßen, Lampions und lebendigem Fußgängerverkehr gefällt uns sehr.

Der blaue Himmel und die angenehme Temperatur sind nach den Tagen in Hanoi und der Halong Bucht neu für uns und heben gewaltig die Stimmung. Unser Spaziergang führt natürlich zuerst zu dem Wahrzeichen von Hoi An, nämlich zur japanischen Brücke:

Die 18 m lange Holzbrücke aus dem 16. Jahrhundert schaffte damals die Verbindung vom japanischen Teil der Stadt zum chinesischen. Auch eine kleine Pagode wurde später eingebaut. Unser Führer Hung erklärt die Bedeutung der beiden Portalfiguren, die den Eingang der Brücke bewachen. Nach dem chinesischen Kalender wurde nämlich die Brücke im Jahr des Affen begonnen und im Jahre des Hundes fertig gestellt.
  
Von der Brücke aus hat man einen schönen Blick auf den Thu Bon Fluss und die geschmückten Straßen auf der anderen Uferseite.

Eigentlich würden wir jetzt gern durch die Straßen und Gassen bummeln, aber Hung schleppt uns von einem Tempel zum nächsten. Wahrscheinlich muss er das Programm abspulen, das ihm vom Reiseveranstalter vorgegeben ist. Hier drei Fotos davon:
Wir spazieren hinunter zum Fluss und schießen ein paar schöne Fotos von der charmanten Kulisse dieses Städtchens:

Als wir fußmüde werden, setzen wir uns ins Cargo Café und machen eine Pause mit einem  Cappuccino. Der Service, die Speisekarte und auch das Innere gefallen uns, sodass wir für das Abendessen einen Tisch in der oberen Etage bestellen, wo man eine schöne Aussicht auf den Fluss und die Uferstraße hat.

Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir noch durch so viele pittoreske Straßen und Gassen, dass es uns leid tut, dass wir nicht länger hier sind. Zwei oder drei Tage mehr wären bei dem schönen Hotel schon besser gewesen. Man hätte sicher noch einen Ausflug mit dem Boot auf dem Thu Bon River, in die Umgebung und an die schönen Strände machen können. Die Nachtmärkte auf dem anderen Flussufer wären sicher auch einen Besuch wert gewesen. Hier einige Eindrücke von unserem Nachhauseweg:
Als wir um 17:00 Uhr wieder im Hotel sind und den einladenden Pool vor dem Fenster sehen, bedauern wir ein zweites Mal, dass wir hier in dem schönen Städtchen nicht noch einige Tage länger bleiben können. Wir haben gerade noch ein Stündchen Zeit zum Ausruhen, bevor wir uns wieder auf den Weg in das Cargo Club Restaurant machen, wo wir für 18:30 Uhr einen Tisch reserviert haben. Jetzt am Abend erstrahlen alle Straßen im Lichterglanz der Laternen und Lampions:

Pünktlich sind wir dort und haben von unserem Tisch auf der Balustrade einen schönen Blick auf die Uferstraße und den Fluss:

Viele machen eine Bootsfahrt mit den kleinen Fischerbooten, die mit Lampions geschmückt sind. Im gesamten Uferbereich des Flusses warten mehr als hundert Fischer mit ihren geschmückten Booten auf Fahrgäste.

Der Fluss und die Uferzonen erstrahlen im Lichtermeer der Lampions:
Viele Menschen spazieren auf beiden Seiten des Flusses die Uferpromenade entlang. Auf der Brücke ist viel Betrieb.
Da von der  der anderen Seite viel Musik herüberklingt,  gehen wir auch hinüber und sehen viele Live Bands. Aus der Shamrock Bar - einem irischen Pub - hören wir Songs aus den 70ern zu, die eine junge Band mit einem Mädchen als Sängerin spielt. Leider ist vorn an der Straße kein Platz mehr frei, sodass unsere Ohren in der Nähe der Lautsprecher ganz schön strapaziert werden. Aber Lutz hat heute Geburtstag und wir genießen den Abend.
Um kurz vor 22:00 Uhr machen wir uns auf den Heimweg, während Andrea und Lutz noch eine Weile der Musik zuhören.

Freitag, 10.2. 2023
Wir stehen früh auf und genießen im Alegro Hotel das bisher beste Frühstücksbüffet der ganzen Reise. Mit diesem Hotel waren wir sehr zufrieden. Wenn Sie sich dafür interessieren, lesen Sie doch meine ausführlichen Bewertungen bei Holidaycheck und beim Tripadvisor. Auf dem Programm steht heute die Busfahrt nach Hue. Als Zwischenaufenthalte soll es in Da Nang in das Cham Museum gehen und danach geht die Fahrt über den Wolkenpass weiter nach Hue.
Fahrt von Hoi An nach Hue
Für die Fahrt nach Hue mit dem Minibus rechnet der Fahrer mit etwa 3 1/2 Stunden. Er fährt in Hoi An nicht direkt über die Nationalstraße A1, sondern eine Nebenstraße in Richtung Da Nang, das etwa 30 km nördlich von Hoi An liegt. Unser Reiseleiter Hung erklärt uns, dass eine Programmänderung erfolgt ist: Wir besuchen nicht das Cham-Museum, sondern die Wolkenberge. Das ist eine Gruppe von 5 Kalksteinfelsen, die ähnlich wie in der Halongbucht grün bewachsen und von Höhlen und Grotten durchzogen sind. Sie liegen neun Kilometer vor Da Nang. Obwohl die Kalksteinberge nicht einmal 150 m hoch sind, ist der Anblick sehr imposant, weil sie aus dem flachen Land steil emporragen. Sie sind benannt nach den Elementen der traditionellen vietnamesischen Philosophie: Feuer, Wasser, Erde, Holz und Metall. Da sich in der Gegend um die Kalksteinfelsen schon früh Steinmetze niedergelassen haben, findet man hier überall Steinmetzwerkstätten, die ihre Marmorkunstwerke an die Einheimischen und Touristen verkaufen. Die Skulpturen und Brunnen sind allerdings meist ziemlich groß und für die Gärten geeignet. Der Marmor aus den fünf Bergen reicht aber nicht mehr aus für die Werkstätten, sodass diese ihn heute aus den nördlichen Provinzen von Vietnam und Kambodscha beziehen.
Natürlich schleppt uns Hung erst einmal in eine solche Werkstatt. Lutz als Gartenfachmann hat beim Anblick einiger Marmorprodukte sofort interessante Ideen für seine Gartengestaltung, während der Besuch dieser Ausstellungsräume für uns nichts Attraktives darstellt. Anschließend besuchen wir den Wasserberg, das ist der höchste der Felsen. Glücklicherweise brauchen wir nicht die 156 Stufen hinaufzuklettern, sondern können den modernen Aufzug benutzen, den man hier ziemlich unpassend an den Berg gebaut hat.
Auf der Eingangstafel ist das System der Grotten und Höhlen erklärt, denn überall gibt es buddhistische, taoistische oder hinduistische Tempel, Skulpturen oder Altäre. Für die Vietnamesen ist es nämlich eine Wallfahrtsstätte.

Der Aufzug hat uns beileibe nicht an die höchste Stelle gebracht, sondern wir müssen noch viele in Stein gehauene Stufen und Treppen bewältigen. Aber immerhin gibt es von hier oben schon einmal eine schöne Aussicht auf die anderen vier Marmorberge.

Eigentlich ist der Berg sehr schön gestaltet. Er besteht nicht nur aus einem System von Höhlen, Grotten und Tunneln, sondern dazwischen gibt es Skulpturengärten, Teiche, Brunnen, Pagoden und Blumengärten. Hier eine kleine Diashow davon:
Alles ist sehr gut beschildert und wir finden uns gut zurecht. Aber die Treppen hinauf und hinunter sind doch ziemlich anstrengend wegen der feuchten Luft und den Räucherstäbchen, die in allen Höhlen qualmen.
Wir sind jedenfalls froh, als es endlich weitergeht nach Da Nang, wo wir entlang der beiden großen Buchten und der langen Sandstrände fahren und einen kurzen Fotostopp am Strand machen:
 
Begeistert sind wir nicht, denn der Strand sieht so aus wie in allen hochfrequentierten Badeorten dieser Welt: Eine breite Strandpromenade mit einer Straße, an der riesige Hotelkomplexe liegen.

Jetzt ist hier nicht viel los, aber man kann sich vorstellen, wie es in der Hauptsaison hier zugeht. Unser Fahrer fährt die Küstenstraße entlang, sodass wir den Verlauf der ganzen Bucht bis zum Peninsula Resort mitverfolgen können.
Danach biegen wir ab in die etwas ältere Hotelzone Da Nangs und fahren an den kilometerlangen Stränden vorbei bis zum Fischereihafen von Da Nang:

Hier liegen Hunderte von Fischerbooten vor Anker, die abends alle aufs Meer hinaustuckern. Daran kann man erkennen, wie fischreich hier das Südchinesische Meer ist.
Da Nang an der Mündung des Han Flusses war schon immer ein bedeutender Fischereihafen und während des Vietnamkrieges der Marine-Stützpunkt der Amerikaner. Danach wuchs die Stadt zu einer Millionenstadt heran und ist heute sogar das Ziel von Kreuzfahrtschiffen aus Japan und den USA.

Auch hier sehen wir wieder die typischen kleinen Boote mit einem Müllbehälter, die Abfall und Plastikreste aus dem Hafen fischen.
Unsere Fahrt nach Norden geht weiter über den Han-Fluss. Von der Brücke aus sieht man im Hintergrund die Skyline von Da Nang mit der berühmten Drachenbrücke.

Eigentlich schade, dass wir nicht über diese Brücke gefahren sind, denn es ist schon ein spektakuläres Bauwerk. Aber unser Fahrer wollte nicht über die stark befahrene Nationalstraße 1A fahren, sondern an der Küste entlang, weil ja von hier aus in 20 km Entfernung der Wolkenpass erreicht wird.
Hier machen wir einen Fotostopp und können im Hintergrund der großen Bucht von Da Nang sogar die Wolkenkratzer der Stadt schemenhaft erkennen.
 
Der Wolkenpass bildet die Wasserscheide und damit die natürliche Grenze zwischen Nordvietnam und Südvietnam. Die Straße ist eng und führt mit vielen Serpentinen 20 km bis zur Passhöhe. Die Berge sind hier fast 500m hoch und reichen bis an die Küste. Deswegen liegt der Pass fast immer in den Wolken; aber heute haben wir schönes Wetter und klare Sicht. Schon immer hatte der Pass, über den die Nationalstraße 1 läuft, eine  sehr hohe strategische Bedeutung. Während des Indochinakrieges und Vietnamkrieges war er schwer umkämpft. Noch heute sind Geschützstellungen und Bunker vorhanden. Inzwischen hat man einen  6km langen Tunnel durch die Berge gebaut, der auf der anderen Seite des Passes heraus kommt. Durch ihn führt jetzt die Nationalstraße 1A über die lange Brücke nach Hue.

Die Lagune Dam Lap An liegt aber noch 60 km vor Hue und wir machen hier erst einmal eine Kaffeepause, bevor wir jetzt auch auf die Nationalstraße 1A abbiegen.

Unterwegs bleiben wir an der Straße stehen, weil hier ein Bauer Eukalyptusblätter kocht und daraus Öl und Hustensaft herstellt, den er an die Apotheken in den Dörfern verkauft:

Es ist erstaunlich, wie ein Bauer mit primitiven Mitteln eine einfache Destillieranlage hergestellt hat und sich damit seinen Lebensunterhalt verdient. Unser Reiseleiter Hung kauft auch eine Flasche Hustensaft für seine Enkelkinder.
Einige Kilometer können wir an der Lagune wieder viele Fischerboote beoachten. Die Menschen hier leben vom Fischfang und von der Garnelenzucht.
 
Als wir in die Außenbezirke von Hue kommen, wird der Verkehr dichter und unser Fahrer biegt in ein kleines Dorf ab, das kurz vor den Königsgräbern liegt. Hier werden Räucherstäbchen in allen Variationen hergestellt.

Alle Räucherstäbchen werden mit der Hand hergestellt. Man kann sich die Farbe aussuchen und auch die einzelnen Gewürze, die zugemischt werden. Am meisten wird Zimt verwendet. Das ist für uns zwar sehr interessant, aber wir brauchen keine Räucherstäbchen und kaufen auch nichts in dem Laden.
 
Der Besuch in der Räucherstäbchenwerkstatt sei eigentlich nur ein Vorwand, erklärt uns unser Reiseleiter Hung. Er sei hierhin gefahren, weil die Damen gewünscht hätten, vor dem Besuch der Königsgräber irgendwo Halt zu machen, wo es eine Toilette gebe. Lutz freut sich auch über die kurze Stippvisite, denn so kann er im Dorfladen gegenüber Zigaretten kaufen.
Hue
Die Königsgräber von Tu Duc und Khai Dinh sind ein wichtiger Programmpunkt der Meiers Rundreise. Hung erklärt am Eingang die große Anlage, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.

Alles ist ziemlich verfallen, obwohl die Anlage zwischen 1843 und 1873 erbaut wurde. Sehr schön ist allerdings der Blick über den Teich auf das Teehaus der Königin:

Tu Duc war der vierte Kaiser der Nguyen-Dynastie, die seit 1802 in Vietnam regierten. Alle hatten einen Staat nach chinesischem Vorbild organisiert, das Mekong-Delta unter ihre Vorherrschaft gebracht und auch Teile von Kambodscha unterworfen. Während der erste Kaiser Gia Long noch sehr weltoffen war, schotteten sich die Nachfolger immer mehr ab und gaben einen strengen Konfuzianismus vor, der sich nicht mit dem aufstrebenden Christentum vertrug. Die europäischen Missionare waren verhasst und wurden ins Gefängnis gesteckt oder ermordet. Da die Franzosen schon früh Interesse an Vietnam hatten, nahmen sie das als Grund für ihr militärisches Eingreifen und unterwarfen schließlich Vietnam. Tu Duc musste Südvietnam als französisches Protektorat anerkennen und wurde vom Volk nicht mehr geliebt, weil er große Teile der Heimat preisgegeben hatte. Da Tu Duc wegen einer Pockenerkrankung impotent war und trotz einer hohen Zahl von Konkubinen kinderlos blieb, adoptierte er drei seiner Neffen und wählte einen als Nachfolger, der aber wie die beiden anderen ermordet wurde.
Diese Geschichte erzählt uns unser Reiseleiter Hung sehr weitschweifig und in sehr schwer verständlichem Deutsch, sodass seine Ausführungen für uns anstrengend und langweilig sind. Es dauert lange, bis wir begreifen, dass "Knick" König bedeutet und "Dinsti" Dynastie heißt, als wir ihn nach Nguyen und seiner Bedeutung gefragt haben. Schließlich kommt der Name hunderttausendfach in Vietnam vor.
Was uns noch auffällt im Mausoleum: Überall das Symbol des doppelten Glücks von Konfuzius. Hier noch einige Fotos von dem Mausoleum:
Wir sind ziemlich müde, als wir um 16:30 Uhr im Hotel Pilgrimage Village einchecken. und unser schönes Zimmer im Bungalow 148 beziehen können. Besser hätte es uns gefallen, wenn wir zwei Stunden eher hier gewesen wären! So haben wir gerade noch 1 1/2 Stunden Zeit, um uns ein wenig am Pool zu erholen und ein bisschen auszuspannen, bevor die Sonne untergeht.

Im Pool ist allerdings viel Chlor und mir brennen anschließend die Augen. Als wir auf der Liege unseren Happy Hour Drink von der Poolbar serviert bekommen, werden wir wieder schmerzlich daran erinnert, wie kompakt doch das Reiseprogramm ist und dass es besser wäre, wenn Meiers Weltreisen an allen Stationen einen Tag mehr Zeit eingeplant hätte. Das wäre zwar wahrscheinlich teurer, aber dafür könnte man deutlich entspannter Vietnam und seine Besonderheiten genießen.
Zum Abendessen machen wir einen Fehler, weil wir den Empfehlungen von Hung folgen und auf der anderen Straßenseite das Restaurant besuchen. Das Essen ist zwar preiswert, aber nicht besonders gut.

Samstag, 11.2. 2023
In der Nacht haben wir schlecht geschlafen, weil die Frösche in den Teichen und im Kanal unentwegt gequakt haben. Wir stehen früh auf und sitzen schon vor 7:00 Uhr beim ausgezeichneten Frühstücksbüffet. Man sitzt sehr schön im Grünen und wird nirgendwo von Mücken belästigt, obwohl wir direkt am Kanal sitzen und wahrscheinlich deshalb gestern auf unserem Balkon eine Räucherspirale entdeckt hatten. Auch jetzt am Morgen stellen wir wieder fest, dass kein einziger Vogel singt oder zwitschert. Es ist totenstill. Wir sind irritiert und fragen Hung, unseren Reiseleiter, warum wir keine Vögel am Himmel sehen und keine in den Bäumen zwitschern hören. Er antwortet uns mit einem vietnamesischen Sprichwort: " Wenn kein Vogel am Himmel, dann ist Vietnamese satt!." Das verstehen wir gar nicht und er erklärt uns, dass die Vietnamesen alle Vögel essen. Sie würden auch Hunde, Katzen, Schlangen und alle Schuppentiere essen. Das wären halt Leckerbissen, die man auf den Märkten kaufen könne.
Wir sind ziemlich entsetzt, müssen aber einsehen, dass jedes Jahr in Vietnam mehr als 5 Millionen Hunde gegessen werden. Zwischendurch gab es mal ein Verbot, das aber aufgehoben wurde. Nach China ist Vietnam der zweitgrößte Hundeverzehrstaat der Welt.
Insgesamt sind wir mit dem Hotel Pilgrimage Village sehr zufrieden. Es verdient seine 5 Sterne durchaus. Wenn Sie sich dafür interessieren, lesen doch meine ausführlichen Bewertungen bei Holidaycheck oder beim Tripadvisor.
Der Kaiserpalast in Hue
Um 8:30 Uhr starten wir zur Besichtigung des Kaiserpalastes.
Wegen der vielen Stufen und der langatmigen Erklärungen von unserem Reiseleiter Hung ist der Besuch sehr anstrengend. Es weht kein Lüftchen und die Temperaturen bei der feuchten Luft liegen bei 30°C. Die riesige Zitadelle ist mit einer 10 km langen Mauer umgeben und liegt am Ufer des Parfümflusses. Natürlich wurde von den Nguyen-Kaisern in den Jahren 1804 -1840 alles nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt in Peking gebaut.
Im Laufe der Zeit wurde der Palast ziemlich beschädigt und mit Millionenkosten wieder teilweise restauriert. Die grün eingezeichneten Gebäude sind noch nicht vollständig wieder aufgebaut. Durch die Aufnahme in das UNESCO Weltkulturerbe sind neue finanzielle Mittel bereitgestellt worden, sodass die Restaurationen fortschreiten. Bei unserem Besuch standen jedenfalls im hinteren Teil noch viele Baugerüste.
Durch vier verschiedene Tore kann man in die Zitadelle hinein. Im Innern befindet sich die wiederum ummauerte Königsstadt und innerhalb dieser wieder abgegrenzt die Purpurne Verbotene Stadt. Hier eine kleine Diashow von unserem Besuch:
Am Ausgang des Kaiserpalastes sitzt eine Frau, die Räucherstäbchen herstellt. Im Gegensatz zu der Frau im Dorf gestern hat sie aber eine Maschine mit Fußbedienung, sodass sie das Vielfache der Stäbchen in der entsprechenden Zeit schafft. So begegnet man hier dem Mittelalter und der Neuzeit, wobei die Industrialisierung noch nicht erreicht ist.
 
Natürlich gibt es hier wegen der vielen Touristen auch ein Souvenirshop am Ausgang des Kaiserpalastes. Wir werden zum Tee eingeladen und zum Kauf eines echten vietnamesischen Strohhutes animiert. Viel Spaß macht uns die Herstellung eines Strohhutes aus Bambusblättern. Das ist gar nicht einfach, denn die getrockneten Blätter müssen erst gebügelt, sorgfältig nebeneinander gelegt und auf ein Drahtgestell gezogen werden. Danach muss noch alles beschnitten und mit einem dünnen Faden vernäht werden.
 
Lutz erweist sich jedenfalls als perfekter Handwerker und erntet ein entsprechendes Lob von der Vietnamesin:
Zum Schluss bekommen wir alle noch einen Strohhut geschenkt, der als Mitbringsel nach Deutschland nicht einfach zu transportieren ist.
Auf den Gang über den Markt, der nach dem Tourprogramm jetzt vorgesehen ist, verzichten wir, weil wir ja noch einen Marktbesuch in Saigon (Ho Chi Minh City) vor uns haben. Wir wollen lieber noch einen Cappuccino in einem Café trinken und uns ein wenig von dem anstrengenden Kaiserpalastbesuch erholen. Leider hat unser Reiseleiter Hung kein gutes Café an der Uferstraße des Parfümflusses ausgesucht, denn der Cappuccino ist miserabel.. Besser macht er seine Sache jedenfalls beim Einchecken am Flughafen, denn er erledigt alles perfekt für uns. Bei der Security müssen wir wieder die Maske anziehen, Schuhe, Gürtel, Uhr, Taschentücher und alle Utensilien in die vorgeformte Schule legen. Die Maschine startet wie erwartet total pünktlich um 15:10 Uhr und landet um 15:35 Uhr in Ho Chi Minh Stadt. Es ist heiß und feucht hier, aber es regnet nicht.
Saigon (Ho Chi Minh City)
Am Ausgang des Flughafens begrüßt uns unser neuer Reiseleiter Lok, der allerdings nur wenig besser Deutsch spricht als Hung gestern. Zunächst müssen wir uns durch den dichten Feierabendverkehr quälen. Jedesmal, wenn ich beim Stopp an einer Kreuzung aus dem Rückfenster des klimatisierten Minibuses schaue, bekomme ich einen leichten Schock: Hinter mir steht eine Armee von Motorrollern, die nur auf das Ampelsignal wartet, um anzugreifen:

Wir wundern uns, dass alle vor dem Zebrastreifen anhalten, wo wir doch in Hanoi gesehen haben, dass man darauf gar keine Rücksicht nimmt. Die Lösung sehen wir an der nächsten Kreuzung, wo wieder alle stehen bleiben müssen. Es hält nämlich ein Polizist an der Ampel, wodurch die anderen Rollerfahrer diszipliniert hinter ihm anhalten, während sie sonst durchrauschen würden. Aber auch jetzt kommen einige auf der Gegenfahrbahn nach vorn, die den Polizisten von hinten noch nicht gesehen haben:

Unterwegs erzählt uns Lok, dass immer noch der Name Saigon für Ho Chi Minh Stadt verwendet wird, auch der Bahnhof heißt Sái Gón. Der Saigon River fließt durch die Stadt und der Flughafen hat die Abkürzung SGN. Die Stadt hat 12 Millionen Einwohner und 9 Millionen Motorroller. Die garantieren aber, dass der Verkehr noch einigermaßen flüssig ist. Wenn sich noch mehr Vietnamesen ein Auto leisten können, wird er zum Stillstand kommen. Zur Zeit beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Taxis oder eines Busses etwa 16 km/h in der Stadt.
Um 18:00 Uhr sind wir im Hotel Equatorial, das als 5-Sterne Hotel sehr schöne Zimmer und einen Pool in der 4. Etage hat. Wir bekommen Zimmer 734 und sind erfreut über die ordentliche Dusche, genügend Platz, einen Schreibtisch und ein bequemes Bett. Nach einer wohltuenden Dusche schauen wir aufs Handy und suchen ein Restaurant in der Nähe. Aber  da es schon dunkel ist, wollen wir nicht weit laufen, sondern essen im Hotel. Die Speisekarte ist umfangreich und die Preise nicht zu hoch. Nur die Getränke sind teuer. Aber der Service ist gut und das Essen auch. Hier verstehen alle etwas mehr Englisch als in Hanoi oder Hue. Wenn Sie sich für das Hotel interessieren, schauen Sie doch mal auf meine ausführlichen Bewertungen bei Holidaycheck oder beim Tripadvisor.
Nach dem Abendessen trinken wir noch etwas in der Lobby Bar und unterhalten uns mit Andrea und Lutz, die übermorgen nach Kambodscha fliegen.

Sonntag, 12.2.2023
Um 9:00 Uhr starten wir zum Besuch des chinesischen Marktes Binh Tay. Jetzt am Sonntagmorgen ist noch nicht so viel Verkehr, obwohl vor dem großen mehrgeschossigen Marktgebäude schon Hunderte von Motorrollern parken.

Der riesige Markt ist wohlgeordnet, denn im Eingangsbereich ist eine große Orientierungstafel angebracht, wo man die einzelnen Verkaufsstände findet und was sie anbieten.
  
Eigentlich sind das ja keine Verkaufsstände, sondern 667 richtige Geschäfte. Alles ist sehr gut durchorganisiert und nach Warengruppen geordnet. Auch Treppen und Toiletten sind auf dem Übersichtsplan eingezeichnet. Es ist wie in einem großen Kaufhaus bei uns in Europa.
Die Geschäfte haben alle eine Nummer und Adresse

Bei unserem Spaziergang durch den Lebensmittel- und Haushaltsbereich sind wir fasziniert von dem Angebot, begreifen aber auch schnell, welche Delikatessen Vietnamesen und Chinesen bevorzugen. Der Markt hier in Cho Lon, dem chinesischen Viertel von Saigon, ist seit mehr als hundert Jahren Zentrum des Warenhandels für die Bauern aus der Umgebung und für die Stadtbevölkerung. Hier ist die weltgrößte Chinatown mit mehr als 3,5 Millionen Chinesen. Nicht mitgezählt sind die Vietnam-Chinesen, die früher hier eingewandert sind.

Die ehemals breiten Durchgänge zwischen den Geschäften sind vollgestellt mit den typischen kleinen Plastik-Hockern, auf denen sich Eimer, Plastiksäcke oder Plastikbehälter aller Art stapeln, in denen sich die Waren befinden. Es ist gerade so viel Platz, dass ein Motorroller hindurchpasst. Hier gibt es in der Tat nicht nur Hunderte Arten von Muscheln, Schuppentieren und Eiern, sondern auch halb ausgebrütete Vögel, Enten-Embryos oder Küken. Man sagt nicht umsonst, dass die Chinesen alles essen, was Beine hat - nur keine Tische und Stühle. Erstaunt war ich auch über viele Geschäfte, die Grabbeigaben und Utensilien für die Leichen und Gräber verkauften. Hier ein paar Fotos vom Markt:
Nicht weit vom chinesischen Markt braucht man nur dem Geruch der Räucherstäbchen nachzugehen, um zwischen den Häusern einen Tempel zu finden. Die Chinesen sind nicht kleinlich, wenn es um die Räucherstäbchen, Räucherspiralen oder auch um Trommelklänge geht. Alles kann man bestellen und kaufen.
Danach kämpfen wir uns durch den chaotischen Verkehr mit den unzähligen Motorrollern. Obwohl es Sonntag ist, sind die Straßen voll. Noch viel voller, als wir das am Sonntag in Hanoi erlebt haben.
An manchen Straßen ist sogar der Bürgersteig frei, an anderen ist wieder alles vollgestopft mit Verkaufsständen.

Auch ein Vogelverkäufer steht hier und wir denken an die halb ausgebrüteten Küken auf dem chinesischen Markt Binh Tay..

Wenn man den Vogelkäfig sieht und dass alle Vögel nebeneinander auf einer Stange sitzen und sich nicht bewegen können, darf man natürlich nicht an artgerechte Tierhaltung denken. Es ist hier einfach Schlachtgeflügel wie lebende Hühner oder Enten auf jedem chinesischen oder vietnamesischen  Markt.
Der Verkehr stadtauswärts ist enorm. Jeder transportiert etwas auf seinem Motorroller: Der eine  seine Familie, der andere Roller-Reifen und wieder andere tragen auf dem Roller ihr ganzes Geschäft mit sich herum. Einen Sonntag gibt es für Verkäufer nicht. Für Chinesen und Vietnamesen ist das Geschäft vorrangig. Jeder versucht, möglichst viel zu verdienen.
Unser Ausflug geht nach Cu Chi, das etwa 50 km nördlich von Saigon liegt. Dort wollen wir das Tunnelsystem besichtigen.
Es dauert eine ganze Weile, bis wir aus der Stadt heraus sind und auf der B 22 einigermaßen voran kommen.

Neben uns und hinter uns sehen wir viele Familien, die mit ihren Motorrollern einen Sonntagsausflug machen. Meist sitzen zwei oder drei Personen auf dem Roller, manchmal aber auch vier oder fünf.
Wir sind kurz vor dem Ort Cu Chi und fahren an einem Friedhof vorbei. Deshalb fragen wir Lok nach den Beerdigungsgewohnheiten der Vietnamesen, die ja stark vom Konfuzianismus, Buddhismus, Hinduismus und Taoismus beeinflusst sind.
Wir erfahren, dass hier im Süden Vietnams viele Grabmale in den Gärten oder Feldern zu finden sind, weil man glaubt, dass die Toten zur Familie gehören und als Ahnen einen Platz dort haben. Wenn jemand stirbt, wird er zunächst unter Anteilnahme der Familie begraben, aber das ist nicht das große Fest der Beerdigung. Das erfolgt erst drei bis fünf Jahre später. Dann wird nämlich die Leiche wieder ausgegraben, die verbliebenen Knochen werden gesäubert und in ein Tongefäß gepackt. Danach beginnt erst die eigentliche feierliche Beerdigung, weil die  Knochen in das Grab der Ahnen auf dem Friedhof gelegt werden. Das ist dann ein Steingrab  auf einem Hügel oberhalb der Erde. Es ist oben offen, damit die Verbindung von der Erde zum Himmel gewährleistet ist. Die Ahnen werden in Vietnam hoch verehrt und man kommt öfter zu dem Grab, um sie um Glück und Reichtum zu bitten. Dafür werden auch Opfergaben und Geschenke mitgebracht.
Natürlich haben sich heute auch die Gewohnheiten gewandelt. Heute wünschen viele, dass sie verbrannt werden, damit ihre Familie nicht die hohen Kosten der Exhumierung tragen müssen.
Die Tunnel von Cu Chi
Als wir in Cu Chi auf die Landstraße abbiegen, lässt der Verkehr stark nach und wir merken an den Feldern ringsum, dass wir auf dem Land sind und die Bauern einen ruhigen Sonntag haben. Die berühmten Tunnelanlagen aus dem Vietnamkrieg sind heute fast alle zerstört, aber man hat in einem Freilichtmuseum kleine Stücke erhalten und auch andere zum Besuch von Touristen etwas ausgebaut. Zu Beginn erklärt uns Lok anhand eines Propaganda-Videos und mit Hilfe eines Schaukastens, wie das System aufgebaut war.
Etwa 3m unter der Oberfläche waren die militärischen Gänge mit Befehlsständen, Waffen und Munition. In 6 m Tiefe befanden sich Versorgungsräume und Aufenthaltsräume; darunter noch tiefer Schutzräume und Lazarette. Der Bau erfolgte mit primitivsten Mitteln, war aber wegen des lehmigen Untergrundes gut zu bewerkstelligen.
Die ersten Tunnel wurden nach dem zweiten Weltkrieg gebaut, als die Franzosen im Indochinakrieg wieder Vietnam besetzten. Die vietnamesischen Freiheitskämpfer wehrten sich gegen die Unterdrückung durch die Franzosen und versteckten in unterirdischen Kammern und Gängen ihre Waffen und Waffen und Munition. Die Franzosen wurden zwar vertrieben, aber dafür kamen die Amerikaner. Deshalb wurde das Tunnelsystem immer mehr erweitert und hatte schließlich eine Länge von 245 Kilometern. Einige Gänge reichten sogar bis Kambodscha. Als die Amerikaner im Vietnamkrieg in der Nähe von Cu Chi ihr Hauptquartier errichteten, ahnten sich nicht, dass sich unter ihnen ein mehrstöckiges Tunnelsystem befand. Es gab sogar Eingänge unter Wasser zum Saigon-Fluss.

Die Grafik zeigt die enorme Ausdehnung der Tunnel, die trotz intensiver Bekämpfung und Bombardierung der Amerikaner nicht zerstört werden konnten. An einzelnen ausgebauten Stellen können wir in die Tunneleingänge hineinklettern.
Für Besucher ist der gebückte Gang und das Kriechen durch den dunklen Tunnel schon ein beklemmendes Erlebnis und jeder ist froh, wenn er am anderen Ende wieder das Tageslicht erblickt. Für die Partisanen muss das damals eine enorme Belastung gewesen sein, denn sie mussten außer mit den Amerikanern auch noch mit dem Luftmangel, mit Schlangen, Ratten und Krankheiten kämpfen.
Am beeindruckendsten ist für uns aber der Einstieg in einen echten verborgenen Tunnel. Zunächst ermuntert uns Lok, doch mal im Wald neben einem Pfad zu suchen, wo der sein könnte. Wir klopfen mit den Füßen den Boden ab, finden aber nichts. Lok zeigt uns dann den Einstieg. Schauen Sie sich die Fotoshow an, wie er langsam im Tunnel verschwindet:
Das habe ich natürlich anschließend auch versucht, wie Sie auf dem  Video sehen können. Es hat aber leider nicht ganz geklappt, weil meine Schultern doch ein wenig breiter sind als die von den kleinen und unterernährten Vietnamesen in der damaligen Zeit. So muss es den Amerikanern in ihren dicken Militäruniformen auch gegangen sein, wenn sie den Einstieg in den Tunnel versucht haben.
Dazu kommt noch, dass die Partisanen einfache, aber hochwirksame Fallen eingebaut haben. Die bestanden aus angespitzten Bambusstäben oder verrosteten Eisenstangen. Wenn man auf die fiel, schlitzte man sich die Beine und den Körper auf. Das war zwar nicht immer gleich tödlich, aber die Wunden entzündeten sich oft und heilten bei den tropischen Temperaturen schlecht.

In dem Freilichtmuseum können verschiedene Arten solcher Fallen als Demonstrationsmodelle besichtigt werden. Wenn man sich die anschaut, denkt man unwillkürlich daran, wie die alten Germanen damals Fallen für die Bären gebaut haben.
Das Freilichtmuseum ist für die Vietnamesen noch viel mehr, nämlich eine Heldengedenkstätte für die Freiheitskämpfer. Hier sind viele ausgebrannte amerikanische Panzer ausgestellt, alte Kampfhubschrauber, Bomben und Raketen. Für ein kommunistisches Land ist auch die Verteidigung gegen die Amerikaner äußerst wichtig, sodass die militärischen Gesichtspunkte nicht vernachlässigt werden dürfen. Die Jugend muss frühzeitig an das Militär und die Verteidigung des Landes gewöhnt werden. Darum gibt es auch einen Schießstand hier, auf dem die Besucher mit den Waffen der damaligen Zeit mit scharfer Munition schießen dürfen. Man kann sich eine Kalaschnikow, eine Maschinenpistole oder sogar ein Maschinengewehr aussuchen. Die Munition kauft man an der Theke, wobei jeder Schuss etwa 60000 Dong kostet. Das sind umgerechnet 2,40 €. Da eine Kalaschnikow ein Magazin mit 100 Schuss hat, kostet solch eine Salve locker mehr als 200 Euro.
 
Der Preis ist es vielen Besuchern durchaus wert, denn wir hören von Zeit zu Zeit die Schüsse.
Wir verabschieden uns von dem Freilichtmuseum mit einem Erinnerungsfoto, das unser Reiseleiter Lok schießt:

Um kurz vor halb zwei fahren wir nach Saigon zurück. Der Sonntagsverkehr auf der Autobahn hat zugenommen, sodass wir doch fast zwei Stunden für die Rückfahrt benötigen. Das reicht aber noch für einen Spaziergang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Saigon - zumindest im Sinne unseres Reiseleiters und des Programms von Meiers Weltreisen.
Dazu gehört zunächst das Hauptpostamt, das im französischen Architekturstil  in den Jahren 1886 - 1891 nach den Plänen von Gustav Eiffel gebaut wurde. Das sieht man schon an den Stahlkonstruktionen, die sich im Innenraum über die riesige Decke wölben.
Schräg gegenüber von der Post ist die Kirche Notre Dame. Die ist natürlich auch im französischen neuromanischen Stil für die katholischen Kolonialisten erbaut worden.Für den Bau wurden alles französische Baumaterialien verwendet, auch die roten Ziegelsteine kamen aus Marseille. Ein Foto von der Kirche lohnt sich nicht, weil ein großes Gerüst für die Renovierung um die Kirche errichtet wurde. Es geht weiter zum Opernhaus. Auch das ist ein Produkt französischer Architekten, die es von 1898 bis 1900 nach französischen Vorbildern erbauten. Die Oper ist ein Kultgebäude von Saigon geworden, vor dem man sich gern fotografieren lässt.
 
Wir erleben das auf dem Platz davor mit einem Hochzeitspaar, das sich mitten im dichten Verkehr von allen Seiten mit diesem Hintergrund fotografieren lässt. Die Verkehrsteilnehmer lassen sich aber davon nicht beeindrucken, sondern fahren alle gemächlich um das Brautpaar herum.
Einige Ecken weiter kommen wir zum Rathaus von Saigon, das ebenfalls nach französischen Architekturvorstellungen erbaut wurde. Wenn man das hier so sieht, glaubt man sich in Paris zu befinden und nicht in Saigon.

Interessanterweise ist ist alles sehr gepflegt und auch die Blumenbeete, die Bäume und die Terrassen. Wir fragen unseren Führer Lok, warum hier die Plumerias (oder Frangipani) alle blühen, während sie in den anderen Bereichen von Saigon nicht blühen. Es würden doch die gleichen klimatischen Bedingungen  herrschen. Sie würden hier halt begossen und woanders nicht, antwortet er. Das verstehen wir nicht. "Korruption" sagt er und meint, dass hier mächtige Sponsoren dafür sorgen, dass ein Heer von Gärtnern dafür sorgt, dass alles blüht.
Das letzte Gebäude, das wir unbedingt besichtigen müssen, ist der Wiedervereinigungspalast, der während des Vietnamkrieges Sitz der südvietnamesischen Regierung war.
Heute ist er mehr oder weniger ein Museum und wird nur noch für bestimmte Empfänge verwendet. Wir spazieren durch alle Etagen und fühlen uns in die 70er Jahre versetzt, wenn man die Büros, die alten Telefone und die Kücheneinrichtung sieht. Im Keller ist ein Bunker  mit den Landkarten, Befehlsstationen und Funkgeräten der damaligen Zeit. In den Obergeschossen befinden sich die prunkvoll ausgestatteten Empfangsräume für die ausländischen Delegationen.

Vom Balkon hat man einen schönen Blick über die Grünanlage vor dem Gebäude und die dahinter liegende Prachtstraße. Auf dem Dach kann man sich noch Panzer, Hubschrauber und Waffen aus der Zeit des Vietnamkrieges anschauen. Für die Vietnamesen hat der Palast Kultcharakter, weil am 30. April 1975 ein nordvietnamesischer Panzer das eiserne Tor durchbrach und damit das Ende des Vietnamkrieges herbeiführte.
Damit ist unser Besichtigungsprogramm von Saigon zu Ende und wir fragen uns, warum wir nichts von dem modernen Saigon gesehen haben, denn diese Gebäude sind doch alle geschichtliche Vergangenheit. Ich persönlich hätte zum Beispiel gern ein paar Fotos von der Aussichtsplattform des Bitexco Financial Towers oder vom Skydeck des Landmark 81-Towers gemacht. Von dem 461m hohen Gebäude muss die Aussicht auf die Stadt doch fantastisch sein.
Unser Reiseleiter Lok verabschiedet sich, weil seine Aufgabe beendet ist und morgen früh lediglich ein Fahrer für den Transport zum Flughafen erscheinen wird.
Zum Abendessen bleiben wir noch im Hotel Equatorial und unterhalten uns mit Andrea und Lutz, die morgen weiter nach Kambodscha fliegen. Ein bisschen neidisch sind wir schon und hätten den Anschluss-Reisebaustein vielleicht auch buchen sollen, wenn man schon einmal hier unten im Süden ist und mit dem Flugzeug in 1 1/4 Std. in Siem Reap ist. Jetzt haben wir aber 2 Wochen Erholungsurlaub auf der Insel Phu Quoc gebucht. Deshalb fliegen wir auch morgen vom Domestic Terminal  ab und werden erst um 10:00 Uhr abgeholt. Andrea und Lutz müssen schon eher reisefertig sein, denn ihr Fahrer zum International Terminal kommt um 9:00 Uhr.

Montag, 13.2. 2023
Flug auf die Insel Phu Quoc
Wir wechseln an der Rezeption des Hotels noch 1 Mill. Dong in kleine Scheine und warten auf den Fahrer, der erst nach einem Telefongespräch um 10:20 Uhr mit einem Minivan erscheint. Um 11:00 Uhr sind wir am Flughafen und müssen uns mühsam den Weg durch Baustellen und Parkhäuser bahnen, bis wir den Check-In-Schalter finden. Der Fahrer hatte uns nämlich sehr clever am Eingang des Terminals aussteigen lassen, indem  er uns klar machte, dass er hier im Stau stehen würde und sobald nicht mehr herauskäme. Wir sollten darum besser aussteigen.
Jedenfalls geht nach dem Einchecken alles sehr zügig: Wir müssen die Maske anziehen, die Schuhe ausziehen und alles in die Kästen packen. Seltsamerweise sind Flaschen mit Flüssigkeiten erlaubt, wie wir an den vielen Wasserflaschen der Passagiere erkennen. Die Maschine hebt wieder superpünktlich um 12:15 Uhr ab. Wir sitzen in Reihe 21 und ich kann sogar mit dem Handy ein paar Fotos aus dem Fenster machen. Bei dem Blick aus dem Fenster bereue ich es wieder, dass wir von Saigon nur so wenig gesehen haben. Die Millionenmetropole bietet doch sicher mehr als einen chinesischen Markt und ein paar koloniale Gebäude aus der französischen Besatzungszeit.

Schon nach 35 Minuten Flugzeit landen wir auf Phu Quoc bei bedecktem Himmel und 34°C.
Hier ist mein Reisebericht über den Reisebaustein "Schätze Vietnams" von Meiers Weltreisen zu Ende. Den Bericht über die zwei Wochen auf der Insel Phu Quoc habe ich als Reisetipp Phu Quoc zusammengefasst. Ich würde mich freuen, wenn Ihnen dieser Reisebericht gefallen hat. Vielleicht interessieren Sie sich auch noch für andere Reiseberichte. Schauen Sie sich doch einmal meine anderen Reiseberichte an.
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