Reisebericht: 10 Tage Busreise durch Irland mit Trendtours
Reiseberichte
"Glanzlichter Irlands" mit Trendtours
Als wir den Faltprospekt von Trendtours-Touristik bekamen, waren wir sofort von dem Angebot begeistert, eine 10-tägige Rundtour durch Irland zu machen. Das Programm zu dem günstigen Preis gefiel uns deshalb so gut, weil 20 Irland-Highlights enthalten waren, eine Übernachtung in einem Schlosshotel (wir wussten noch nicht, in welchem...) und wir uns auch nicht ums Essen zu kümmern brauchten, weil die Halbpension eingeschlossen war.
Wir buchten die Tour für den Monat Juli 2012, weil wir annahmen, dass die grüne Insel im Sommer auch wirklich grün, der Himmel blau und es wunderbar warm sein würde.
Wie es dann wirklich aussah, schildere ich hier:
Wir buchten die Tour für den Monat Juli 2012, weil wir annahmen, dass die grüne Insel im Sommer auch wirklich grün, der Himmel blau und es wunderbar warm sein würde.
Wie es dann wirklich aussah, schildere ich hier:
Mit Air Lingus fliegt es sich besser, als wir gedacht haben. Pünktlich geht es um 10:30 in Düsseldorf los und nach einer Stunde und 25 Minuten auf bequemen Sitzen in einem A 320 Airbus (ich sitze am Fenster und Inge am Gang - die Mitte bleibt frei) sind wir schon im Landeanflug auf Dublin.
Hier ist es 16 Grad, eine Stunde früher und nur wenig bewölkt. Das stimmt uns schon einmal positiv. Im Flughafen werden wir auf Gälisch und Englisch begrüßt (alle Schilder sind zweisprachig, weil Gälisch Amtssprache ist). Das ist ganz witzig. Es erwartet uns eine Reiseführerin, die mit uns vor dem Terminal erstmal 600 m durch verschiedene Glasgänge marschiert bis zum Parkplatz der Hotelshuttles, die hier im 15 Minutentakt 24 Stunden am Tag die Fluggäste in die Hotels bringen. Ich weiß gar nicht, was Leute machen, die keine Rollen unter den Koffern haben...
Dublin
Es muss ein großes Hotel sein, denn unser Bewleys-Hotel Shuttlebus ist riesig, sodass nacheinander mehr als 30 Leute mit vollem Gepäck hineinmarschieren und trotzdem bequem sitzen.
8 Minuten später kommen wir am Hotel an, einem großen, viereckigen Kasten mit 16 Konferenzräumen und 1200 Parkplätzen. Wir sind richtig erstaunt, dass es nur 466 Zimmer hat.
Das Einchecken geht superschnell: Wir brauchen nur unseren Pass vorzuzeigen und bekommen die Zimmerkarte. Als wir die durch den Türautomat von Zimmer 334 stecken, blickt uns verschreckt ein Opa entgegen, der nichtsahnend auf dem Bett sitzt. Wir sind natürlich auch verblüfft und marschieren zur Rezeption, die sich entschuldigt und uns Nr. 359 zuweist. Dort steht die Tür offen und wir müssen uns erst noch ein paar Handtücher besorgen. Aber sonst ist alles ok. Auch ein Netzwerkkabelstecker ist vorhanden, sodass das Internet problemlos und kostenlos verfügbar ist.
Die Aussicht geht auf eine Kuhwiese zwischen zwei Autobahnkreuzen. Aber was soll´s? Wir bleiben nur eine Nacht und morgen geht es auf die Rundfahrt über die Insel.
Das Einchecken geht superschnell: Wir brauchen nur unseren Pass vorzuzeigen und bekommen die Zimmerkarte. Als wir die durch den Türautomat von Zimmer 334 stecken, blickt uns verschreckt ein Opa entgegen, der nichtsahnend auf dem Bett sitzt. Wir sind natürlich auch verblüfft und marschieren zur Rezeption, die sich entschuldigt und uns Nr. 359 zuweist. Dort steht die Tür offen und wir müssen uns erst noch ein paar Handtücher besorgen. Aber sonst ist alles ok. Auch ein Netzwerkkabelstecker ist vorhanden, sodass das Internet problemlos und kostenlos verfügbar ist.
Die Aussicht geht auf eine Kuhwiese zwischen zwei Autobahnkreuzen. Aber was soll´s? Wir bleiben nur eine Nacht und morgen geht es auf die Rundfahrt über die Insel.
Da es aber gerade Mittag ist und die Sonne scheint, nehmen wir die Gelegenheit wahr und fahren in das Zentrum von Dublin. Dafür benutzen wir wieder den Hotelshuttle zum Flughafen und lösen dort eine Rambler-Family-Card als Tagesticket (11 € für zwei Personen), mit dem wir mit sämtlichen Bussen 24 Stunden fahren können. 30 Minuten später sind wir schon im Gedränge der O´Connell-Street und der Henry-Street.
Wir bestaunen den Spire, die 120m hohe glitzernde Metallnadel, die als Wahrzeichen auf der Kreuzung steht. Man kann diese "Needle" auf dem Foto im Hintergrund sehen, das ich von der O´Connell-Bridge aus gemacht habe. Beim Spaziergang durch die Fußgängerzone fallen uns die vielen jungen Menschen auf und vor allem die vielen Mütter mit Kinderwagen. Das ist toll und das haben wir bisher noch nirgends so beobachten können. Hier ein kurzer Videoeindruck davon:
Unsere Reiseleiterin Catherine erinnert uns aber daran, dass die Iren zu einem überwiegenden Prozentsatz katholisch sind (87%) und die Abtreibung nicht erlaubt ist.
Irland ist ein junges Volk, das Durchschnittsalter der 4,6 Mill. Einwohner beträgt 34,7 Jahre und das Bevölkerungswachstum ist überdurchschnittlich hoch.
Und dann die Straßen mit den vielen Blumenampeln, den bunten alten Fassaden und malerischen Pubs!. Viele Leute sitzen jetzt am frühen Nachmittag schon an den Fenstern, trinken braunes Guinness aus großen Gläsern und lassen es sich gut gehen. Das gefällt uns auch.Hier ein paar Fotos von unserem Spaziergang:
Irland ist ein junges Volk, das Durchschnittsalter der 4,6 Mill. Einwohner beträgt 34,7 Jahre und das Bevölkerungswachstum ist überdurchschnittlich hoch.
Und dann die Straßen mit den vielen Blumenampeln, den bunten alten Fassaden und malerischen Pubs!. Viele Leute sitzen jetzt am frühen Nachmittag schon an den Fenstern, trinken braunes Guinness aus großen Gläsern und lassen es sich gut gehen. Das gefällt uns auch.Hier ein paar Fotos von unserem Spaziergang:
Man bekommt ganz schön müde Füße vom Herumlaufen und Hunger. So freuten wir uns am Abend dann auf ein leckeres Bier und ebenso leckeres Menü. Die Freude auf eine leckeres Bier wurde dann aber leicht getrübt, weil sich das Restaurant "Brasserie" in unserem Bewley´s Dublin Airport Hotel leider sehr schnell als minderwertiges Abfütterungsrestaurant entpuppte: Für die Trendtours- Gruppen ist ein langer Tisch gedeckt, die Getränke muss man sich an der Bar holen und gleich bezahlen (1 Pint Guinness 5,05 €, 1 Pint Heinecken 5,30 €). Der griechische Salat als Vorspeise ist eine Zumutung und das Irish Stew mit Rindfleisch und Kartoffelpüree eine geschmackloses Zwischending von Rindfleischsuppe und ungesalzenem ungarischem Gulasch. Von dem Pie des Tages als Nachspeise lassen wir die Hälfte zurückgehen. In einer halben Stunde ist die gesamte Reisegruppe abgefertigt. Bei den Privatgästen, die an den anderen Tischen sitzen, sieht es nicht viel anders aus: Sie bezahlen für den Greek Salad 10,95 €, für das Traditional Irish Stew 13,95 und für ein Sirloin Steak 22 €. Ganz schön happig. Schade. Wir werden schon am ersten Abend vom kulinarischen Schlemmerland Irland kuriert.
Das sehen wir auch in der Lobby des Hotels, wo viele vor Riesenportionen von Fritten und Burgern in tiefen Sesseln versunken sitzen und der Bequemlichkeit halber mit den Fingern essen. Wir erfahren, dass die Iren alles essen würden - vorausgesetzt, es sei tot und würde mit Fritten serviert: Spaghetti mit Fritten, Pizza mit Fritten, Steak und Fisch mit Fritten. Das deckt sich jetzt völlig mit unseren Beobachtungen. Pub grub oder bar food gibt es überall und kann zu jederzeit verschlungen werden.
Das Hotel ist sonst in Ordnung und als Stopover und zum Schlafen durchaus zu empfehlen. Immerhin werden die Zimmer für 59 € (am Wochenende incl. Parkplatz, Frühstück und Dinner) angeboten.
Das sehen wir auch in der Lobby des Hotels, wo viele vor Riesenportionen von Fritten und Burgern in tiefen Sesseln versunken sitzen und der Bequemlichkeit halber mit den Fingern essen. Wir erfahren, dass die Iren alles essen würden - vorausgesetzt, es sei tot und würde mit Fritten serviert: Spaghetti mit Fritten, Pizza mit Fritten, Steak und Fisch mit Fritten. Das deckt sich jetzt völlig mit unseren Beobachtungen. Pub grub oder bar food gibt es überall und kann zu jederzeit verschlungen werden.
Das Hotel ist sonst in Ordnung und als Stopover und zum Schlafen durchaus zu empfehlen. Immerhin werden die Zimmer für 59 € (am Wochenende incl. Parkplatz, Frühstück und Dinner) angeboten.
Freitag, 6.7.2012
Ärgerlich ist, dass wir am nächsten Morgen schon wieder um 6 Uhr aufstehen müssen, weil es um 7:00 Uhr Frühstück gibt und der Bus um 7:45 Uhr startet. Das Frühstück im Hotel ist eine leichte Katastrophe: kein schönes Buffet mit Obst, Cerials und einer Auswahl von frischem Brot, sondern vorbelegte Teller, die aus dem Kühlschrank kommen. Dazu kann sich jeder Marmelade und Kaffee holen. Wir erfahren, dass Marmelade "jam" heißt und nur Orangenmarmelade als "marmelade" bezeichnet wird. Die Bilder vom Frühstück will ich hier nicht zeigen, ich habe aber eine Beurteilung des Hotels auf der Webseite des Tripadvisors veröffentlicht. Da kann man sich das Frühstücksbuffet anschauen.
Für exklusive Gäste, die nicht zur Gruppe gehören, gibt es natürlich ein richtiges Frühstücksbuffet mit allem Drum und Dran. Ein Express-Frühstück kostet 7,50 €, ein Irish Breakfast 12,50 und für ein richtiges amerikanisches Frühstück muss man jedes Item extra zahlen: für die Hackfleischbällchen 1,65, das Spiegelei 1,35, die Miniwürstchen 1,95 usw. Alles zusammen kommt das locker auf 20 €. So begnügen wir uns mit dem Gruppenfrühstück, das in unserem Reisepreis inbegriffen ist und sind gespannt, wie sich alles weiter entwickelt. Die Preise sind jedenfalls gesalzen, was man von dem Essen nicht behaupten kann.
Ärgerlich ist, dass wir am nächsten Morgen schon wieder um 6 Uhr aufstehen müssen, weil es um 7:00 Uhr Frühstück gibt und der Bus um 7:45 Uhr startet. Das Frühstück im Hotel ist eine leichte Katastrophe: kein schönes Buffet mit Obst, Cerials und einer Auswahl von frischem Brot, sondern vorbelegte Teller, die aus dem Kühlschrank kommen. Dazu kann sich jeder Marmelade und Kaffee holen. Wir erfahren, dass Marmelade "jam" heißt und nur Orangenmarmelade als "marmelade" bezeichnet wird. Die Bilder vom Frühstück will ich hier nicht zeigen, ich habe aber eine Beurteilung des Hotels auf der Webseite des Tripadvisors veröffentlicht. Da kann man sich das Frühstücksbuffet anschauen.
Für exklusive Gäste, die nicht zur Gruppe gehören, gibt es natürlich ein richtiges Frühstücksbuffet mit allem Drum und Dran. Ein Express-Frühstück kostet 7,50 €, ein Irish Breakfast 12,50 und für ein richtiges amerikanisches Frühstück muss man jedes Item extra zahlen: für die Hackfleischbällchen 1,65, das Spiegelei 1,35, die Miniwürstchen 1,95 usw. Alles zusammen kommt das locker auf 20 €. So begnügen wir uns mit dem Gruppenfrühstück, das in unserem Reisepreis inbegriffen ist und sind gespannt, wie sich alles weiter entwickelt. Die Preise sind jedenfalls gesalzen, was man von dem Essen nicht behaupten kann.
Donegal
Wir starten bei trübem Wetter nach Nordwesten in Richtung Donegal. 10 Gäste fehlen, weil deren Flug gestern ausgefallen ist. So sitzen wir mit 37 Leuten in einem modernen Reisebus, der aber innen ziemlich eng ist. Auf der Strecke beginnt es zu nieseln und Catherine, unsere rothaarige, reinrassige irische Reiseführerin erklärt uns, das sei kein Problem, denn in Irland würde es nur zweimal in der Woche regnen: Einmal von Montag bis Mittwoch und das andere Mal von Donnerstag bis Sonntag.
Wir lernen jetzt auch die ersten gälischen Vokabeln: Fáilte heißt Willkommen, Mna ist die Toilette für Frauen, Fir ist die Toilette für Männer, Lough ist der See, Bal bzw. Bally ist die Stadt und Kil ist die Kirche. Dazu gibt es unterwegs Musik und Balladen im Radio, die von Hungersnot, Liebe und Leid, Krieg und Unterdrückung erzählen. Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, werden die Straßen enger und der Bus muss langsam fahren. Die Hecken am Straßenrand werden immer höher und dichter, sodass wir froh sind, im Bus zu sitzen und von oben die Landschaft betrachten zu können. Im Pkw sieht man sicher links und rechts nicht viel.
Wir lernen jetzt auch die ersten gälischen Vokabeln: Fáilte heißt Willkommen, Mna ist die Toilette für Frauen, Fir ist die Toilette für Männer, Lough ist der See, Bal bzw. Bally ist die Stadt und Kil ist die Kirche. Dazu gibt es unterwegs Musik und Balladen im Radio, die von Hungersnot, Liebe und Leid, Krieg und Unterdrückung erzählen. Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, werden die Straßen enger und der Bus muss langsam fahren. Die Hecken am Straßenrand werden immer höher und dichter, sodass wir froh sind, im Bus zu sitzen und von oben die Landschaft betrachten zu können. Im Pkw sieht man sicher links und rechts nicht viel.
Die Bar im Kilmore Hotel
Unterwegs machen wir eine Pause im Kilmore-Hotel und sind ziemlich begeistert, denn die Atmosphäre ist doch ganz anders als in den Rasthäusern, in denen wir sonst auf den Gruppenreisen eine Toilettenpause eingelegt haben.
Hier gibt es Bars mit gediegener Ausstattung, wo man gemütlich einen Kaffee trinken kann. Der altehrwürdige Kamin hat sich im Laufe der Zeit auch verändert: Im oberen Teil ist jetzt ein Flachbildschirm eingebaut.
Nordirland
Danach geht es nach Nordirland: Ohne Grenzübergang. Man merkt es nur an den Nummernschildern der Autos, die vorn weiß und hinten gelb sind, an den Fahnen, die jetzt nicht mehr gelb-grün, sondern als rot-weiße Unionjacks von Häusern und Kirchen wehen und an den Preisen an den Tankstellen, die den Sprit in englischen Pfund Sterling bezahlt haben wollen. Natürlich nimmt man auch Euros an, die aber raffinierterweise 1 € = 0,75 £ abgerechnet werden. Außerdem fehlen die gälischen Namen, hier ist alles englisch. Dazu gibt es viel mehr Cameras und Radarkontrollen an den Straßen.
Unser Besuch in den Marble Caves reißt uns nicht vom Hocker, weil die Tropfsteinhöhlen in Deutschland viel schöner sind, aber wir steigen die 153 Stufen in die nasskalten Kalksteinhöhlen hinunter und trippeln brav hinter dem irischen Führer 3 km durch die engen Felsengänge.
Unser Besuch in den Marble Caves reißt uns nicht vom Hocker, weil die Tropfsteinhöhlen in Deutschland viel schöner sind, aber wir steigen die 153 Stufen in die nasskalten Kalksteinhöhlen hinunter und trippeln brav hinter dem irischen Führer 3 km durch die engen Felsengänge.
Marble Caves
Nur wenige Highlights (wie der "Guinness-Pool" oder "Lost City" als Spiegelung im Wasser) sind in dem weitläufigen Höhlengewölbe wirklich zu sehen.
Am Nachmittag schauen wir uns noch eine Vorführung bei einem alten Schafhirten an, der seine Hirtenhunde antreibt, die Schafe zu sortieren. Er ist früher Meister in der Hirtenhund-Ausbildung gewesen und zeigt jetzt den Touristen, was er den Border-Collies alles beigebracht hat. Beeindruckend, was Opa Patrick so präsentiert - aber nicht so toll wie in Neuseeland. Hier ein Video davon:
Ardara
Abends sind wir in Ardara (gesprochen: "Ardscha"), einem kleinen, aber hübschen Nest an der Küste, wo wir jetzt zwei Tage im Nesbitt Arms Hotel bleiben, das von 1838 ist und viel Flair hat. Hier gibt es jetzt kein Internet mehr, dafür Musik in den Pubs, preiswerteres Guinness (nur noch 3,90 € für ein Pint) und besseres Essen. Es gibt wieder eine ausgedruckte Menükarte für die Gäste von Trendtours. Die Homemade Vegetable Soup ist in Ordnung, der Schellfisch mit Petersiliensauce und Kartoffelpüree auch und der Rhabarberkuchen mit Vanillesauce sogar ganz lecker. Das stimmt uns versöhnlicher.
Morgen machen wir einen Ausflug in den Nationalpark. Hoffen wir, dass das Wetter besser wird.
Samstag, 7.7. 2012Morgen machen wir einen Ausflug in den Nationalpark. Hoffen wir, dass das Wetter besser wird.
Das Frühstücksbuffet ist ländlich rustikal und sehr ordentlich. Wir sprechen dem Hotel ein Kompliment aus (auch in der Beurteilung beim Tripadvisor nachzulesen) und sind sehr zufrieden.
Leider regnet es danach Bindfäden , als wir bei 15°C durch die Hochmoorlandschaft zwischen steinigen Wiesen und Büschen hindurch in die Berge fahren.
In Carrick müssen wir in kleinere Busse umsteigen, die die steile und enge Straße nach Slieve League hochfahren dürfen. Leider regnet es ziemlich. Als wir nach 20 Minuten oben ankommen, zischt uns ein gewaltiger Wind um die Ohren, der keinen Regenschutz mit einem Schirm zulässt. Also schnüren wir unseren Anorak ganz eng und versuchen, nicht von den steilen Klippen geweht zu werden. Die Sicht ist miserabel und ich muss dauernd die Kamera unter dem Anorak verstecken, weil das Objektiv nass wird).
Wenn der Regenschauer einmal nachlässt bzw. eine Regenwolke hier oben in 600m Höhe vorüber ist, kann man kurzzeitig die Steilhänge sehen. Es ist nicht ganz ungefährlich bei diesem Wind und den Regenschauern über die nassen Wiesen und Felsen zu klettern.
Es führt ein Wanderweg an den Klippen entlang bis oben auf die Spitze, wo man einen schönen Blick auf die Buchten hat.
Regenwolken hängen über Slieve League, aber bei schönem Wetter müssen die Steilhänge atemberaubend sein.
Unsere Weiterfahrt nach Norden habe ich auf der Karte eingezeichnet: Es geht zunächst wieder über Ardara zurück und dann in den Nationalpark Glenveagh.
Durch die engen Straßen dauert es fast zwei Stunden, bis wir im Ionad Cois Locha angekommen sind. Hier wird natürlich nur Gälisch gesprochen.
Wir sind froh, dass überall eine englische Übersetzung auf den Schildern und Prospekten steht. Es ist quasi ein Freilichtmuseum in dem Nationalpark.
Wir sehen uns einen Film über die Besiedlungsgeschichte Irlands an, werfen einen Blick in die ärmlichen Hütten der Schafzüchter von damals, lassen uns das Weben der Tweedstoffe vorführen und schauen beim Torfstechen zu.
Wir sehen uns einen Film über die Besiedlungsgeschichte Irlands an, werfen einen Blick in die ärmlichen Hütten der Schafzüchter von damals, lassen uns das Weben der Tweedstoffe vorführen und schauen beim Torfstechen zu.
Im Hintergrund ist der Mount Errigal zu sehen, der höchste Berg im County Donegal. Die Spitze liegt natürlich in den Regenwolken und wir fragen uns, was die 3-Stiefel-Wanderer von Studiosus dort oben sehen wollen, die sich am Parkplatz auf den Aufstieg machen. Wanderwege gibt es genug hier oben.
Etwas leichter ist das Wandern am Lough Veagh entlang zum Schloss Glenveagh, das wir anschließend besuchen. Glücklicherweise lässt der Regen nach.
Auch hier kann man nicht mit dem Bus heranfahren, sondern wird mit kleinen Shuttles zum Schloss gebracht, das 1867-1873 erbaut wurde und noch die komplette Inneneinrichtung von damals besitzt.
Der komfortable Bergfried mit 1,5m dicken Mauern ist zwar nicht mit den Schlössern hier in Deutschland oder Frankreich zu vergleichen, ist aber immerhin ein imposantes Herrenhaus in schönster Seelage. Wohnen möchte ich allerdings hier nicht - alles ist feucht und soll auch im Sommer voller Mücken sein.
Wir hatten jedenfalls Glück und sahen keine, als wir durch den schönen Schlossgarten spazierten. Ohne Sonne sind die Farben der Blumen und Bäume aber nur halb so schön. Ein bisschen besseres Wetter hätten wir uns schon gewünscht.
Alles war gut durchorganisiert heute von Trendtours: Shuttlebus, Eintritt, Führung. Ungewöhnlich erschien uns der Wald mit vielen Bäumen, der das Schloss umgibt, wo sonst um den See herum alles abgeholzt ist.
Abends essen wir wieder ganz ordentlich im Hotel Nesbitt Arms: die Porree.- Rahmsuppe ist lecker und die Makrele auch.
Abends essen wir wieder ganz ordentlich im Hotel Nesbitt Arms: die Porree.- Rahmsuppe ist lecker und die Makrele auch.
Sonntag, 8.7.2012
Um Viertel nach sieben sitzen wir beim country breakfast, mit dem wir durchaus zufrieden sind, weil sich auch die Kellnerinnen sehr bemühen. Leider ist das Wetter nicht besser geworden: Es ist trüb und kühl (15°C). als wir in Donegal zu einer Bootsfahrt durch die Bay starten.
Um Viertel nach sieben sitzen wir beim country breakfast, mit dem wir durchaus zufrieden sind, weil sich auch die Kellnerinnen sehr bemühen. Leider ist das Wetter nicht besser geworden: Es ist trüb und kühl (15°C). als wir in Donegal zu einer Bootsfahrt durch die Bay starten.
Dennoch gefällt uns die langsame Tuckerfahrt ganz gut, zumal der Irishcoffee sein Übriges dazu tut, den der Stewart hervorragend mit einer richtigen Portion Whiskey zubereitet.
Fahrtroute mit dem Waterbus durch die Donegal Bay
Der Stewart macht einen hervorragenden Irish Coffee. Der wärmt innerlich und macht alle Leute feuchtfröhlich, sodass das gesamte Boot nach einer Stunde Fahrt kräftig mitsingt, als der Alleinunterhalter (hauptamtlich Manager des Viehmarktes) irische Shanties anstimmt. Die Inselwelt ringsum ist nicht aufregend, immerhin begleiten uns ein paar Seehunde. Bemerkenswert ist nur der hohe Unterschied zwischen Ebbe und Flut von 4,50 m. Den sehen wir auch am Mittag, als wir durch die Grafschaft Sligo fahren und am weiten und menschenleeren Rossnowlagh-Beach eintreffen, wo viele Iren zum Surfen hinfahren.
Strand am Rossnowlagh Beach
Man sieht viele Ferienhäuser und Wohnwagen, die leer stehen, einige Jogger am Strand und sogar einige unentwegte Surfer im Wasser, aber wir bibbern vor Kälte (14°C) und verstehen nicht, wie man bei diesem nasskalten Wetter hier Urlaub machen kann. Wahrscheinlich sind wir aber auch durch die warmen Palmenstrände von Hawaii und der Karibik verwöhnt.
Auf der Weiterfahrt besuchen wir Creevykeel, einen der vielen 3000 Jahre alten Steinhaufen aus der Eisenzeit, der zu den besterhaltenen prähistorischen Steinkreisen in Irland gehört.
Durch die schmalen Straßen der Grafschaft Sligo begleiten uns immer wieder alte Schlösser, die links und rechts zwischen den Hecken und Steinmauern auftauchen. Wir besichtigen aber keins, sondern spazieren stattdessen über den Friedhof in Drumcliff, wo der berühmte irische Dichter W.B. Yeats begraben liegt.
Die Sprüche von ihm sind zwar ganz nett, aber das Grab ist kümmerlich. Bemerkenswerter finden wir die großen keltischen Kreuze, die überall über den Gräbern aufragen. Es sind interessante Sprüche und gemeißelte Figuren darauf.
Als wir bei Carrick on Shannon den Fluss überqueren, fallen uns die vielen Kajütboote auf, die hier vor Anker liegen und auf Feriengäste warten, die den Shannon hinunterschippern. Gemütlich kann das bei dem Wetter auch nicht sein. Wir sind jedenfalls froh, dass wir im Bus im Trockenen sitzen. Abends regnet es immer noch, als wir in Kilronan Castle ankommen. Das ist eine echte Überraschung, denn wir übernachten hier. Aus dem Schloss hat man mit vielen Millionen Investition ein tolles Hotel gemacht. Das sieht nicht nur gut aus, sondern alles ist perfekt: Wir werden sehr freundlich empfangen, bekommen ein tolles Zimmer mit stilvoller alter Einrichtung, einem 80 cm hohen Bett (wie im Krankenhaus) mit 11 (!) Kissen und einem traumhaften Bad. Besser kann man es sich nicht wünschen. Dazu hört sogar der Regen auf und wir können am Abend noch einen Spaziergang um den See und durch den Wald mit Jahrhunderte alten Baumriesen machen. Hier ein paar Fotos davon:
So würde uns Irland sogar bei schlechtem Wetter gefallen: Ein geräumiges und stilvoll eingerichtetes Zimmer, in total ruhiger Lage mit einer hilfsbereiten und freundlichen Bedienung, die zum Teil erstaunlicherweise deutsch spricht. Ein weiteres Mal, dass wir auf dieser Reise Trendtours ein Kompliment aussprechen müssen. Wer Interesse hat, hier einmal zu übernachten, sollte sich die Webseite anschauen:https://www.kilronancastle.ie/. Vom Hotel habe ich auch eine Beurteilung beim Tripadvisor veröffentlicht.
Beim Abendessen merken wir natürlich schnell, dass alles nicht für uns ist. Der schön gedeckte Speisesaal ist für eine Hochzeitsgesellschaft vorgesehen, während unsere Reisegruppe in einem engen Nebenraum gesondert mit einem Touristenmenü abgefüttert wird. Immerhin dürfen wir dazu auf roten Sesseln mit Wappen sitzen, mit Wappen bedruckte Servietten auf unseren Schoß legen und schwerstes Silberbesteck zum Essen benutzen. Auch Kaffee oder Tee wird aus gewichtigen Silberkannen serviert. Das gefällt uns schon, wenn auch das Glas Heineken 5,30 Euro und das Glas Wein 6,70 Euro kostet. Anschließend spielt in der Dungeon Bar im Keller eine Irin auf der Harfe.
Beim Abendessen merken wir natürlich schnell, dass alles nicht für uns ist. Der schön gedeckte Speisesaal ist für eine Hochzeitsgesellschaft vorgesehen, während unsere Reisegruppe in einem engen Nebenraum gesondert mit einem Touristenmenü abgefüttert wird. Immerhin dürfen wir dazu auf roten Sesseln mit Wappen sitzen, mit Wappen bedruckte Servietten auf unseren Schoß legen und schwerstes Silberbesteck zum Essen benutzen. Auch Kaffee oder Tee wird aus gewichtigen Silberkannen serviert. Das gefällt uns schon, wenn auch das Glas Heineken 5,30 Euro und das Glas Wein 6,70 Euro kostet. Anschließend spielt in der Dungeon Bar im Keller eine Irin auf der Harfe.
Wir lauschen und sind begeistert. Das ist das, was wir von Irland erwartet haben. Das schlechte Wetter ist vergessen. Aber kühl und feucht ist es im Keller trotzdem.
Montag, 9.7.2012
Wie gestern Abend sitzen wir als Gruppe sehr eng in dem Frühstücksraum nebeneinander. Auch das Frühstücksbuffet ist klein; es wird allerdings dauernd alles nachgebracht, sodass Käse, Wurst, Eier, Marmelade und Cerials in ausreichender Menge vorhanden sind - sogar frische Croissants, Toast und frischer Obstsalat. Wenn man ehrlich ist, kann man gar nicht meckern. Was stört, ist einfach nur das Abschiebeverhalten des Hotels, indem die Gruppe in einen Nebenraum gesetzt wird. Wir waren einmal mit Trendtours in Sizilien unterwegs, da war das nicht der Fall. Warum geht hier so etwas nicht?
Bei der Abfahrt hat sich am miserablen Wetter nichts geändert. Immer noch Regen. Die Stimmung wird ein wenig besser, als Catherine hinter Bellyhaunis eine Irish-Coffee-Break vorschlägt. Dazu haben der Fahrer Kevin und sie Kaffee im Hotel gekocht, Gläser ausgeliehen und Sahne mitgebracht. Die wird jetzt geschlagen und ein zünftiger Irish Coffee mit einem kräftigen Schuss Whiskey hergestellt. Der nasse Parkplatz am Wegekreuz ist zwar nicht gemütlich, aber wir vergessen dabei den Regen und freuen uns über die gelungene Überraschung der Reiseleiterin.
Unterwegs lernen wir weitere gälische Wörter:
Sláinte (gesprochen: Släntsche) für "Prost" und "An bhfuil céad agam dul amach go dtí an leithreas más é do thoil é?" (unaussprechlich) für "Kann ich auf die Toilette gehen?
Wir lachen, denn Catherine erzählt uns, dass jeder Ire das in jedem Fall auf Gälisch beherrscht, weil man in der Schule die Lehrerin auf Gälisch fragen muss, wenn man auf die Toilette will.
Sláinte (gesprochen: Släntsche) für "Prost" und "An bhfuil céad agam dul amach go dtí an leithreas más é do thoil é?" (unaussprechlich) für "Kann ich auf die Toilette gehen?
Wir lachen, denn Catherine erzählt uns, dass jeder Ire das in jedem Fall auf Gälisch beherrscht, weil man in der Schule die Lehrerin auf Gälisch fragen muss, wenn man auf die Toilette will.
Um 10:00 Uhr ist Viehversteigerung in Tuam. Die besuchen wir anschließend und erleben die irischen Bauern mit den breiten Gesichtern, den Sommersprossen und dem kantigen Haarschnitt in Gummistiefeln, wie sie am Gatter stehen und dem Auktionator durch einen kleinen Fingerwink zu verstehen geben, ob sie mitbieten wollen. Der rattert unverständliche Silben und Zahlen hinauf - und auch hinunter, wenn keiner mehr bieten will. Einige Ochsen bringen 1190 Euro, andere gehen für 800 € nicht in andere Hände über, weil keiner mehr bietet, der Bauer aber den Ochsen für diesen Preis auch nicht hergeben will. Hier ein Video davon:
Galway
Auf der Weiterfahrt verändert sich die Landschaft: die Hecken weichen Steinmauern, alles wird flacher und die Gegend ist stärker bewohnt. Irische Musik klingt aus dem Lautsprecher - I am a Rover... oder The Fields of Athenry - und wir summen mit. Die Regentropfen klatschen auf die Windschutzscheibe, die Scheibenwischer wischen sie draußen weg und innen beschlagen die Fensterscheiben. Aber es ist gemütlich und wir sitzen im Trockenen. Die Musik und die Texte sind im Internet bei YouTube zu finden:
Mittags sind wir in Galway, einer schönen, richtig typisch gälischen Stadt und haben Glück: Endlich regnet es mal nicht. Die Straßen sind voller Leute, man trifft Straßensänger, viele junge Leute, man entdeckt Straßencafés und unzählige historische und bunt bemalte Pubs oder Fassaden. Das gefällt uns sehr. Wir spazieren durch die Fußgängerzone, besuchen die St. Nichola`s Church und machen "People watching" bei einem Cappuccino mit Scones. Hier gibt es aber auch verlotterte Iren, Pinkelecken und Penner, was wir bisher noch nicht beobachtet hatten. Aber so ist das nun mal.
Fußgängerzone in Galway
Als nächstes steht die Besichtigung der mittelalterlichen Burg Bunratty Castle auf dem Programm. Die Führung bringt uns sehr eindringlich das harte Leben der Iren im Mittelalter und die Ausbeutung durch die Earls vor Augen. Im Verhältnis zu den mittelalterlichen Burgen Deutschlands ist Bunratty ziemlich primitiv; hier stellt man wieder fest, wie arm die irischen Grafen gegenüber den deutschen in der damaligen Zeit gewesen sind.
Aber der Spaziergang durch das Freilichtmuseum gefällt uns, denn es gibt außer der Burg noch viele Gebäude und Einrichtungen zu sehen, die das Leben in der damaligen Zeit anschaulich illustrieren. Bauernhäuser, eine Dorfstraße mit Geschäften und das Bunratty Haus mit seinen herrschaftlichen Gärten wurden genauso aufgebaut und ausgestattet, wie sie damals aussahen. Natürlich interessiert uns das Schulhaus mit den altertümlichen Bänken, während das Behandlungszimmer des Arztes, der gleichzeitig auch der Apotheker im Ort war, ziemlich abenteuerlich aussieht, wenn man die heutigen Verhältnisse gewöhnt ist.
Als wir durch Limerick fahren, liest uns Catherine einen Limerick-Vers vor und fordert uns zu einem Wettbewerb auf. Wir sollen für morgen alle einen Limerick dichten, und der beste bekommt einen Preis.
Haus in Ardere
In Ardere spazieren wir an schönen alten Häusern vorbei, die mit einfachen Mitteln angestrichen und mit Feldblumengärten geschmückt sind, bevor wir am Abend in Tralee eintreffen. Das Hotel Earl of Desmond ist leider ein mittelmäßiges Massenabfertigungsunternehmen und wir vermissen schmerzlich unser schönes Schlosshotel von gestern. Aber leider war das wohl die Ausnahme. Abends spielt und tanzt eine 10köpfige Hobbytruppe von Jugendlichen sehr engagiert und erntet von den Zuschauern viel Beifall. Die selbst wird das wohl als Altersheimbelustigung empfunden haben, denn nicht nur der Opa neben mir aus Nottingham war mindestens 15 Jahre älter als ich. Eine Beurteilung vom Hotel "Earl of Desmond" habe ich im Tripadvisor veröffentlicht.Natürlich dichten wir am Abend auf unserem Zimmer und müssen viel lachen. Wir haben nämlich im Internet geforscht und noch einmal die wichtigsten Eigenarten des Limericks untersucht:
Der muss in der ersten Zeile einen
Ortsnamen haben, die nächste muss sich auf die erste reinem, die
beiden nächsten dürfen nur 5 Silben haben und müssen sich reimen.
Und die letzte muss sich wieder auf die erste reimen. Inge findet
den folgenden Limerick am besten:
Ein trunkener Mann in Salzgitter
Der pinkelte mal bei Gewitter.
Doch traf ihn zum Pech
Ein Blitz ins Gemäch`.
Seitdem ist er leider ein Zwitter.
Ich fand den nächsten auch nicht schlecht:
Ein Geistlicher aus Uckermünde
Traf alternd ein Weib voller Sünde.
Er sprach ein Gebet
Und hat sehr gefleht,
Dass an ihm ein Stück auferstünde.
Ein trunkener Mann in Salzgitter
Der pinkelte mal bei Gewitter.
Doch traf ihn zum Pech
Ein Blitz ins Gemäch`.
Seitdem ist er leider ein Zwitter.
Ich fand den nächsten auch nicht schlecht:
Ein Geistlicher aus Uckermünde
Traf alternd ein Weib voller Sünde.
Er sprach ein Gebet
Und hat sehr gefleht,
Dass an ihm ein Stück auferstünde.
Wir haben dann viel gedichtet und auch
drei Limericks zustande gebracht; einer lautet so:
Irland ist voll von Torf und Moos,
Whiskey schreibt man hier ganz groß.
Man zapft Guinness vom Fass,
das ist ein teurer Spaß!
Doch ohne Moos ist auch hier nix los!
Whiskey schreibt man hier ganz groß.
Man zapft Guinness vom Fass,
das ist ein teurer Spaß!
Doch ohne Moos ist auch hier nix los!
Unsere Reiseroute in Irland
Dingle
Dienstag, 10.7. 2012
Es regnet immer noch. Wir starten zur Rundfahrt über die Halbinsel Dingle. Wie üblich ist es wieder kalt (14°C) und es regnet. Die Fahrt geht über die Berge zwischen blühenden Fuchsienhecken hindurch, die die Straßen begrenzen. Auf den Wiesen weiden schwarz-weiße Galloway-Rinder und nur noch wenig Schafe. Der Bus hat seine Mühe, die engen und steilen Straßen durch die Dingle-Halbinsel hochzusteigen.
Für 14 € kann man eine Rundfahrt durch die Dingle-Bucht machen. Es ist verflixt ungemütlich auf dem kleinen Boot, das durch die Bucht kreuzt, nur um den Delphin Fungie aufzustöbern, der sich hier seit 29 Jahren aufhält. Wir sehen ihn tatsächlich, aber die Digitalcameras aller Leute sind zu lahm: Jedesmal, wenn er auftaucht und irgendjemand "Da ist er!" ruft, schauen alle hin und bevor die Auslöser gedrückt sind, ist er wieder abgetaucht.
In der Bucht von Dingle auf der Suche nach dem Delphin "Fungie"
Das ist schon sehr witzig. Ich habe ihn gefilmt und es ist ein kräftiger Bursche.
Der Ort selbst und die Halbinsel Dingle sind wegen des trüben Wetters und des Regens uninteressant. Wegen des Regens verzichten wir auf einen Spaziergang durch die Straßen des Städtchens Dingel, das für die Iren ein typischer Touristenort am Meer ist. Das merken wir auch an den Preisen von den Restaurants, die rund um den Hafen angesiedelt sind.
Bei der Weiterfahrt über die Dingle-Halbinsel über die enge Küstenstraße sieht man Beehive-Häuser aus dem 12. Jahrhundert und viele verlassene Häuser oder Ruinen zwischen den "Hungersnot"-Hecken.
Bei der Weiterfahrt über die Dingle-Halbinsel über die enge Küstenstraße sieht man Beehive-Häuser aus dem 12. Jahrhundert und viele verlassene Häuser oder Ruinen zwischen den "Hungersnot"-Hecken.
Manchmal lässt der Regen etwas nach und ermöglicht einen Ausblick auf die Küstenfelsen und die davor liegende Inselwelt Als wir kurz vor 14:00 Uhr wieder durch Dingle fahren, ist hier richtig viel los.
Ein Stück weiter am Strand von Inch Beach machen wir eine Pause für einen längeren Strandspaziergang. Es leider ziemlich ungemütlich und so windig, dass uns der Schirm wegfliegt. Außer einem Kite-Surfer ist kein Mensch im Wasser, obwohl 3 Surfschulen ihre Bretter ausgelegt haben. In Sammy´s Store kaufen wir einen neuen grünen Knirps für 7,50 $ mit irischen Kleeblättern und sind 50 Minuten später wieder in Tralee.
Leider ist das Abendessen wieder eine minutengenaue Massenabfütterung, aber immerhin gibt es danach einen kleinen interessanten Lichtblick: Das Windhundrennen in der Arena von Tralee. Die Zuschauertribünen sind nämlich überdacht, sodass wir alles im Trockenen mitverfolgen können. Wir schauen bei sieben verschiedenen Rennen zu und finden es sehr spannend. Zuerst werden die Hunde vorgeführt und wir bekommen alle Daten und Wettlisten mit Tippvorschlägen vom Manager für den Totalisator. Hier ein kurzes Video vom Rennen:
Ein Stück weiter am Strand von Inch Beach machen wir eine Pause für einen längeren Strandspaziergang. Es leider ziemlich ungemütlich und so windig, dass uns der Schirm wegfliegt. Außer einem Kite-Surfer ist kein Mensch im Wasser, obwohl 3 Surfschulen ihre Bretter ausgelegt haben. In Sammy´s Store kaufen wir einen neuen grünen Knirps für 7,50 $ mit irischen Kleeblättern und sind 50 Minuten später wieder in Tralee.
Leider ist das Abendessen wieder eine minutengenaue Massenabfütterung, aber immerhin gibt es danach einen kleinen interessanten Lichtblick: Das Windhundrennen in der Arena von Tralee. Die Zuschauertribünen sind nämlich überdacht, sodass wir alles im Trockenen mitverfolgen können. Wir schauen bei sieben verschiedenen Rennen zu und finden es sehr spannend. Zuerst werden die Hunde vorgeführt und wir bekommen alle Daten und Wettlisten mit Tippvorschlägen vom Manager für den Totalisator. Hier ein kurzes Video vom Rennen:
Die Rennen kann man natürlich nicht fotografieren, weil man nicht blitzen darf. Da es schon 21:30 Uhr und nicht mehr sehr hell ist, schaffen die Digitalcameras bei normaler Belichtung mit Automatik nichts mehr. Die Biester sind einfach zu schnell. Also habe ich es mit einer 1000. Sekunde versucht. Das hat dann zwar geklappt, aber man sieht kaum noch etwas. Wie froh war ich aber, als ich mit Photoshop das Foto aus dem Film extrahieren konnte. Besser war natürlich der Film mit der kleinen Lumix - zwar nicht ohne Verwacklung, dafür aber doch einigermaßen scharf. Gewonnen haben wir natürlich nichts, weil wir immer falsch getippt haben. Am Nebentisch hat eine Dame 12 Euro gewonnen und laut gejubelt. Es geht also doch. Ich habe mir von meiner Frau sagen lassen müssen, dass ich wieder wie immer ein Versager bin... Hoffentlich bezieht sie das nur auf das Glücksspiel!
Ring of Kerry
Mittwoch, 11.7. 2012
Als wir um 7:15 Uhr frühstücken, sehen wir zum ersten Mal auf unserer Rundreise ein paar blaue Flecken am Himmel, aber die Straßen haben große Pfützen. Es muss in der Nacht stark geregnet haben. Die blass-blauen Stellen am Himmel lassen uns hoffen, denn wir wollen heute den Ring of Kerry fahren. Die 200 km lange Panoramastrecke soll zu den schönsten Stücken Irlands gehören, deshalb sind wir sehr gespannt darauf. Der Bus fährt von Killarney los in den Nationalpark. Als wir am Eingang von Muckross Gardens auf die Kutschen aufsteigen, regnet es schon wieder. Die Schauer verderben uns die ganze Fahrt durch den Schlosspark. Schade, dass die Rhododendronbüsche - und bäume keine Blüten mehr haben und dass die Sonne nicht scheint, sonst wäre das wirklich schön hier!
Der Busfahrer fährt die Rundstrecke entgegen dem Uhrzeigersinn, was sich sehr schnell als schlau erweist, weil er andersherum immer am Abgrund sitzt und den entgegenkommenden Fahrzeugen nicht ausweichen kann. Unterwegs stehen irische Bauern mit Kindern und Eseln an der Straße und verlangen ein Trinkgeld, wenn sie fotografiert werden wollen.
Bauer mit Kindern am Straßenrand stellt sich zum Fotografieren in Pose.
Ganz schlau ist eine irische Bäuerin, die auf ihrem Gelände alte Steinzeitwälle und Steinzeitbehausungen beherbergt. Ob sie echt sind, weiß keiner, aber sie verlangt zwei Euro für ein Foto. So machen die Iren auch bei schlechtem Wetter aus dem Tourismus Geld.
Strand in Waterville mit Blick auf den Beach von Inch
Und dann kommt die große Überraschung: Die Sonne kommt heraus. Plötzlich wird die Landschaft ganz anders und die Fotos werden es auch. Der Strand hat plötzlich eine andere Farbe und der Himmel ist blau.
Als wir in die Berge fahren, wird es sehr windig, aber die Inselwelt sieht sehr schön aus.
In Sneem wird die Landschaft richtig
malerisch.
So bleibt das Wetter den Rest des Tages und wir fahren durch die bisher schönste Gegend von Irland. Das gefällt uns schon viel besser.
Am Ladies View in Killarney NP. halten wir noch einmal an einem schönen Ausblick, aber leider ist die Sonne jetzt weg.
Das Abendessen in Tralee im Hotel Earl of Desmond ist wieder eine Abfütterung. Nicht sehr schön. Ich habe über das Hotel eine Beurteilung beim Tripadvisor geschrieben. Wen es interessiert, kann es sich ja mal ansehen.
Was mir überhaupt nicht gefällt, ist, dass ich am Abend plötzlich Post von mir selbst bekomme. Es sind sehr seltsame Briefe, die sich mit Arbeit in Deutschland und Jobsuche beschäftigen. Ich soll eine bestimmte Webseite in der Mail anklicken. Das ist doch sehr offensichtlich eine Falle.
Ich bin ziemlich konfus, weil wohl jemand meine Mails über den irischen Server in dem Hotel abgefangen hat. Es zeigt sich bei näherer Untersuchung, dass die Mails aus Russland und der Ukraine kommen. So bin ich den Rest der Nacht damit beschäftigt, mein Netbook zu analysieren, die Cookies aufzuspüren und alle Viren zu beseitigen. Jedenfalls lösche ich die gesamte Eingangspost und setze mein Postprogramm neu auf. Ich hoffe, es hilft. Ein gutes Zeichen für das Hotel ist das allerdings nicht.
Was mir überhaupt nicht gefällt, ist, dass ich am Abend plötzlich Post von mir selbst bekomme. Es sind sehr seltsame Briefe, die sich mit Arbeit in Deutschland und Jobsuche beschäftigen. Ich soll eine bestimmte Webseite in der Mail anklicken. Das ist doch sehr offensichtlich eine Falle.
Ich bin ziemlich konfus, weil wohl jemand meine Mails über den irischen Server in dem Hotel abgefangen hat. Es zeigt sich bei näherer Untersuchung, dass die Mails aus Russland und der Ukraine kommen. So bin ich den Rest der Nacht damit beschäftigt, mein Netbook zu analysieren, die Cookies aufzuspüren und alle Viren zu beseitigen. Jedenfalls lösche ich die gesamte Eingangspost und setze mein Postprogramm neu auf. Ich hoffe, es hilft. Ein gutes Zeichen für das Hotel ist das allerdings nicht.
Donnerstag, 12.7.2012
Morgens beim Frühstück haben wir uns wieder zu früh gefreut, als es nicht regnete. Es regnet nämlich in Strömen, als wir in Blarney Castle aussteigen und einen Spaziergang durch den Schlosspark machen. Wir klettern durch die engen Felsentreppen auf den moosbewachsenen Turm und schauen uns den Stein an, den man küssen soll, damit man besser reden kann. Der ist ganz blank vom Küssen und feucht und nass heute. Trotzdem küssen ihn viele Leute und bezahlen 3 Euro für das Foto, das der Fotograf unter der Regenplane macht. Hier unsere Eindrücke:
Morgens beim Frühstück haben wir uns wieder zu früh gefreut, als es nicht regnete. Es regnet nämlich in Strömen, als wir in Blarney Castle aussteigen und einen Spaziergang durch den Schlosspark machen. Wir klettern durch die engen Felsentreppen auf den moosbewachsenen Turm und schauen uns den Stein an, den man küssen soll, damit man besser reden kann. Der ist ganz blank vom Küssen und feucht und nass heute. Trotzdem küssen ihn viele Leute und bezahlen 3 Euro für das Foto, das der Fotograf unter der Regenplane macht. Hier unsere Eindrücke:
Jedenfalls marschieren wir eine gute Stunde durch den Regen und haben hinterher trotz der beiden Regenschirme ziemlich feuchte Hosen. Bei schönem Wetter ist sicher der gepflegte Schlosspark eine Attraktion, denn er enthält nicht nur Blumen, seltene Kräuter, exotische Bäume, sondern auch mystische Felsen und weitläufige Wanderwege.
Cork
Ein bisschen besser sieht das Wetter in Cork aus, wo wir nach zwei weiteren Regenstunden ankommen.
Cork: Blick von der St. Patrick´s Bridge auf den Emmett Place
Ein Seeteufel schaut uns grimmig an im English Market
Der English Market ist wenigstens überdacht, sodass wir nicht nass werden, als wir durch die Reihen mit den Feinkostständen spazieren und die Spezialitäten aus aller Welt betrachten. Bei schönem Wetter muss Cork ein lebendiges und schönes Städtchen sein, denn es gibt viele bunt gestrichene alte Fassaden und 80 Pubs.
In Midleton besuchen wir die Jameson´s Whiskey-Brennerei. Leider ist es nichts als ein Freilichtmuseum mit den alten Klamotten, die nicht mehr gebraucht werden. Es wird keine echte Whiskeyherstellung gezeigt, wie wir es mehrmals in den USA miterlebt haben. Hier duftet auch nichts. Schade. Dafür bekommt man am Ende der Führung eine Kostprobe. Die Flasche Jameson kostet 24 Euro und ist teurer als in Deutschland bei Edeka, wo sie 19.95 € kostet. Deshalb nehmen wir nur Whiskeymarmelade mit, weil es die bei uns nicht gibt. Und Whiskey-Trüffel, die besonders Inge hervorragend schmecken, denn am Ende der Busfahrt sind seltsamerweise alle verschwunden.
Unsere Reiseleiterin Catherine versüßt uns die restliche Fahrt mit einem Jameson Whiskey im Bus. In ihrem irischen Outfit sieht sie sehr typisch aus und mit der zünftigen irischen Musik ertragen wir den kräftigen Regen bis zu unserer Ankunft in Dungarvan.
Wir übernachten an diesem Tag in Dungarven in einem ziemlich miserablen Hotel am Hafen (Lawlors Hotel). Das Zimmer ist mittelmäßig, der Teppichboden ziemlich verwohnt und die Dusche versifft. Es ist ziemlich kühl in dem Zimmer bei 13°C, die wir heute haben, obwohl es Mitte Juli ist - und die Heizung funktioniert natürlich auch nicht. Das Beste an dem Zimmer ist noch eine gut funktionierende Internet-Verbindung über einen modernen Amino-Router mit LAN-Anschluss. Ich habe auch eine Hotelbeurteilung für den Tripadvisor geschrieben. Das Abendessen wird wie immer in einem gesonderten Raum als Menü für Trendtours serviert. Das ist diesmal der kühle und ungemütliche Ballsaal. Das Essen ist mäßig, die Bedienung unpersönlich und das Bier unverhältnismäßig teuer.
Da das Wetter immer noch schlecht ist, besteht der einzige Lichtblick an diesem Abend in einem Besuch im Pub um die Ecke, in dem drei Iren laute Musik machen.
Freitag, 13.7. 2012
Frühstück gibt es um 7:45 Uhr. In dem Ballsaal sieht es aus wie in der Jugendherberge. Das Frühstück ist auch so. Man kann einen Teller mit einer Scheibe Käse, einer Scheibe Wurst und einer Scheibe Schinken haben oder stattdessen ein Mini-Spiegelei mit Schinken und Miniwürstchen. Toast wird gebracht, Kaffee auch; Cerials, Obst und Saft gibt es am Büffet. Butter und Marmelade werden auf Anfrage nachgebracht. Satt werden kann man also. Aber irgendwie ist alles ärmlich und trostlos.
Als wir losfahren, glauben wir, dass wir uns mitten in den Regenwolken befinden, denn links und rechts von der Straße sehen wir nichts mehr. Das ist die richtige Atmosphäre für den Besuch der Dunbrody, eines "Hungerschiffs", wie die Iren die Schiffe nennen, die während der Hungersnot 1849 viele Auswanderer nach Amerika brachten. Alles ist sehr traurig.
Der Besuch des alten Segelschiffs, das von 1845 bis 1870 viele Iren nach Amerika gebracht hat, ist hochinteressant. Nach einer gut gestalteten audiovisuellen Einführung klettern wir auf das Deck, in die Frachträume und Passagierräume, wo uns die Verschiffung ziemlich authentisch nahe gebracht wird. Wie im Auswanderermuseum in Bremerhaven bekommen wir auch hier ein Ticket und können damit die unsäglich enge Überfahrt nach Amerika nachvollziehen.
Ein "Hungerschiff" - die Dunbrody im Hafen von New Ross
Auf dem Schiff, das für 178 Passagiere gebaut war, befanden sich durchweg mehr als 300 Aussiedler, die meist ihr Land verkauft hatten, um das Ticket überhaupt bezahlen zu können. Die Überfahrt kostete mehr als 3 Pfund, was bei einem Wert von 5 Pfund für den Morgen Land ziemlich viel Geld war. Die 1. Klasse kostete sogar 25 Pfund. In einer dramatischen Gesprächsszene wird uns von Mrs. White aus der 2. Klasse in der Originaltracht der damaligen Zeit sehr anschaulich demonstriert, sodass wir die große Not der Iren noch besser verstehen.
Der Brief einer Mutter aus Kerry an ihren Sohn in Amerika, den uns dann Catherine im Bus vorliest, lässt uns die Iren noch besser verstehen, obwohl wir ihn schmunzelnd zur Kenntnis nehmen:
Mein lieber Sohn,
ich schreibe Dir diesen Brief, damit Du weißt, dass ich noch lebe! Ich schreibe langsam, weil ich weiß, dass Du nicht schnell lesen kannst. Auch tue ich den Brief in einen gefütterten Umschlag, weil ich weiß, dass es bei Euch kalt ist. Wenn Du wieder einmal nach Hause kommst, wirst Du unsere Wohnung nicht wieder erkennen. Wir sind nämlich umgezogen. In der neuen Wohnung stand schon eine neue Waschmaschine, aber sie tat´s nicht richtig. Ich habe14 Hemden hineingetan und an der Kette gezogen. Die Hemden habe ich bis heute nicht wieder gesehen.
Vater hat jetzt eine neue Arbeit. Er hat 500 Leute unter sich. Er mäht nämlich den Rasen auf dem Friedhof. Letzte Woche ist Onkel Patrick in einem Whisky-Fass ertrunken. Einige Männer wollten ihn retten, aber er leistete heftigen Widerstand.
Am Donnerstag bin ich zum Arzt gegangen und dein Vater ging mit mir. Der Doktor hat ein kleines Röhrchen in meinen Mund gesteckt und gesagt, ich solle 10 Minuten nicht sprechen. Dein Vater wollte das Röhrchen kaufen.
Deine Schwester Marie hat gestern ein Baby bekommen. Da wir nicht wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, weiß ich auch nicht, ob Du Onkel oder Tante geworden bist. Es hat diese Woche 2 Mal geregnet! Erst 3 Tage, dann 4 Tage lang. Es hat gedonnert, dass unsere Henne 4 Mal dasselbe Ei legte.
Viele Grüße
Deine Mutter
P.S.: Ich wollte Dir etwas Geld hineintun, aber ich hatte den Brief schon zugeklebt.
ich schreibe Dir diesen Brief, damit Du weißt, dass ich noch lebe! Ich schreibe langsam, weil ich weiß, dass Du nicht schnell lesen kannst. Auch tue ich den Brief in einen gefütterten Umschlag, weil ich weiß, dass es bei Euch kalt ist. Wenn Du wieder einmal nach Hause kommst, wirst Du unsere Wohnung nicht wieder erkennen. Wir sind nämlich umgezogen. In der neuen Wohnung stand schon eine neue Waschmaschine, aber sie tat´s nicht richtig. Ich habe14 Hemden hineingetan und an der Kette gezogen. Die Hemden habe ich bis heute nicht wieder gesehen.
Vater hat jetzt eine neue Arbeit. Er hat 500 Leute unter sich. Er mäht nämlich den Rasen auf dem Friedhof. Letzte Woche ist Onkel Patrick in einem Whisky-Fass ertrunken. Einige Männer wollten ihn retten, aber er leistete heftigen Widerstand.
Am Donnerstag bin ich zum Arzt gegangen und dein Vater ging mit mir. Der Doktor hat ein kleines Röhrchen in meinen Mund gesteckt und gesagt, ich solle 10 Minuten nicht sprechen. Dein Vater wollte das Röhrchen kaufen.
Deine Schwester Marie hat gestern ein Baby bekommen. Da wir nicht wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, weiß ich auch nicht, ob Du Onkel oder Tante geworden bist. Es hat diese Woche 2 Mal geregnet! Erst 3 Tage, dann 4 Tage lang. Es hat gedonnert, dass unsere Henne 4 Mal dasselbe Ei legte.
Viele Grüße
Deine Mutter
P.S.: Ich wollte Dir etwas Geld hineintun, aber ich hatte den Brief schon zugeklebt.
Natürlich lachen wir alle - vor allem auch deshalb, weil wir vorher noch einen selbst gemachten Irish-Coffee von Kevin und Catherine getrunken haben, den sie auf einem Parkplatz am Fluss von Inistioge gebraut haben.
Kilkenny
So vergessen wir den Regen und kommen gegen Mittag nach Kilkenny. Das soll die schönste Stadt Irlands sein und sie begeistert uns wirklich. Trotz des Regens sind die Straßen wunderschön mit vielen Blumenampeln geschmückt, die zwischen den vielen bunten Hausfassaden toll aussehen. Wir spazieren eine Stunde über die High Street und finden das überaus nette Café Mocha, wo wir uns in der 1. Etage einen Cappuccino mit einem Berrycrumble gönnen. Von oben am Fenster kann man alles gut beobachten. Leider geht der gesamte Verkehr durch die Stadt und staut sich überall. Hier würden wir gern bleiben und durch die vielen kleinen Shops bummeln. Stattdessen steht wieder die Besichtigung des Schlosses auf dem Programm. Aber wegen des Regens machen wir sie gern mit, denn im Schloss ist es wenigstens trocken.
Kilkenny Castle
Die Geschichte des Schlosses geht bis in das Jahr 1172 zurück. Danach war es bis ins 20. Jhdt. Hauptwohnsitz der Familie Butler. In einem Selfguide - Besuch spazieren wir durch die Gänge und Säle des Schlosses und blicken durch die Fenster schadenfroh nach draußen, wo die Leute im Regen herumlaufen müssen. Der hält auch noch an, bis wir in Dublin ankommen und an der Nassau Street anhalten. Wir spazieren bei leichtem Nieselregen um den Merrion Square herum, fotografieren die gregorianischen Fassaden mit den bunten Türen und registrieren, dass viele Häuser zu verkaufen oder zu vermieten sind. Weil es dann aufhört zu regnen, gönnen wir uns noch einen Bummel über die Crafton Street.
Um 18:00 Uhr sind wir wieder im Bewley´s Airport Hotel und essen um 19:30 Uhr mit der Gruppe zu Abend. Es ist wieder der gleiche Massenbetrieb wie am ersten Tag und sehr laut.Dublin
Samstag, 14.7.2012
Da wir erst um 17:40 Uhr abfliegen, haben wir noch Zeit für ein gemütliches Frühstück und einen City-Besuch. Dazu verstauen wir unser Gepäck im Store-Room des Hotels, was auch bereitwillig und unkompliziert an der Rezeption geregelt wird, die uns auch noch einen Dublin-Visitor-Stadtplan mitgibt. Mit dem Airport Shuttle fahren wir zum Flughafen und lösen dort ein "Rambler-Family-Ticket" für 11 Euro , mit dem wir den schnellen grünen Bus 747 besteigen und in der City am Castle Market aussteigen.
Unterwegs sieht man mit dem Flughafenbus sehr viel und man kann auf diese Weise eine prima Stadtrundfahrt machen. So sehen wir aus höherer Sitzposition die modernen Gebäude wie das Convention Center:
Convention Centre in Dublin
Als einziges speziell konstruiertes internationales Kongresszentrum in Irland bietet das CCD erstklassige Einrichtungen für mehr als 5000 Teilnehmer für Konferenzen, und Bankette.
Stark beeindruckt sind wir von der Samuel Beckett Brücke, die wie eine große Harfe aussieht und mit mächtigen blitzenden Stahlseilen den Liffey River überspannt. Das Besondere an ihr ist, dass sie um 90° gedreht werden kann, um Schiffe durchzulassen.
Die Samuel Beckett Bridge ist einer Harfe nachempfunden
Wir lassen uns von unserem Rundgang leiten, der im Visitorguide empfohlen wrd und spazieren durch die Straßen. Hier ein paar Fotos davon:
Am Merrion Square No. 29 besuchen wir ein altes Haus mit typisch georgianischen Baustil und alter originaler Einrichtung. Bei einer Führung lassen wir und die Lebensweise aus der damaligen Zeit anschaulich erklären und bekommen wieder mehr Verständnis für die Iren und ihre Geschichte.
Es ist schade, dass es immer noch so schlechtes Wetter ist. In dem Fußgängerbereich um die Grafton Street begegnen wir außer vielen Touristen auch wieder vielen jungen Muttis. Wie bunt und fröhlich muss doch hier alles aussehen, wenn schönes Wetter ist.
Wir überlegen uns, ob wir nicht doch noch einmal Irland zu einer anderen Zeit besuchen, denn schließlich ist Dublin nur eineinhalb Flugstunden von Düsseldorf entfernt. Das wird uns bewusst, als wir am Abend wieder zu Hause eintreffen.
Wir überlegen uns, ob wir nicht doch noch einmal Irland zu einer anderen Zeit besuchen, denn schließlich ist Dublin nur eineinhalb Flugstunden von Düsseldorf entfernt. Das wird uns bewusst, als wir am Abend wieder zu Hause eintreffen.
Das war Irland
Wir sind wieder zu Hause und 1868 km gefahren. Sehr beeindruckt hat uns natürlich die wirklich grüne Insel. Alles war grün: die Felder, die Flaggen, die T-Shirts und die Hüte. Leider war der Himmel immer grau statt blau und das Wasser im Meer auch. Die Burgen waren ebenfalls grau und viele Bäche braun.
Irland war ein teurer Spaß, wenn man bedenkt, dass wir für ein Pint Guinness 4,90 € und ein Pint Heineken 5,30 € bezahlen mussten. Günstig waren nur die Schuhe und der Sommerschlussverkauf, den es bei uns in dieser Art gar nicht mehr gibt. Sehr gut fanden wir die Organisation auf dem Dubliner Flughafen und die Busse in Dublin, wo es kein Wechselgeld gibt, sondern man muss das Fahrgeld passend parat haben. Zurück gibt es nichts. Die Preise sind hoch: der Sprit kostet 1,59 € pro Liter, wie hier auch. Das Porto für die Ansichtskarten ist mit 0,85 € unverschämt hoch, die Mehrwertsteuer mit 21% auch. Die Hotelpreise sind niedriger als bei uns, besonders viele Bed and Breakfast-Häuser bieten sich an. An den Straßen, auf den Flughäfen und in den Hotels findet man unverhältnismäßig viele Überwachungscameras. Die Deutschen sollten froh sein, dass sie so wenig beobachtet werden und sich nicht aufregen. In anderen Ländern ist das total anders. Sehr entspannt ist das Fahren auf den irischen Straßen. Man fährt zwar links und sieht nicht viel von der Landschaft, weil links und rechts von der Straße hohe Hecken angepflanzt sind, aber es gibt halt nur wenige Verbotsschilder. Meist ist die Geschwindigkeit mit 100 km/h angeben - und sonst nichts. Wer dann in unverhoffte Kurven zu schnell hinein fährt, ist es selbst schuld. Er hätte halt aufpassen müssen. Meist werden die Straßenkreuzungen mit einem Kreisverkehr geregelt, selten mit Ampeln. Die Fußgängerampeln in den Städten haben einen Taster, den man betätigen muss, wenn man über den Zebrastreifen gehen will. Wenn dann Grün erscheint, so hält das nur 10 Sekunden an. Man muss sich also verflixt beeilen, wenn man bei Grün über die Straße kommen will. Daran erinnert auch gleichzeitig ein akustisches Signal.
Gut fanden wir auch, dass man in den Restaurants oder Pubs das Bier oder die Getränke direkt an der Theke bestellen, bezahlen und mitnehmen musste. So gab es keine Probleme mit der Bedienung und mit dem Trinkgeld. Die Pubs sind irgendwie die verlängerten Wohnzimmer der Iren. Sie sind sehr gemütlich, die Sprache ist familiär und die Stimmung immer fröhlich. Man kann sich dort wohlfühlen. Laut ist es allerdings manchmal schon. An den Wochenenden ist in den Pubs richtig was los. Da wird viel irische Musik mit der Fidel, der Flöte, der Gitarre und dem Akkordeon gemacht. Es werden irische Lieder gesungen und es wird getanzt. Straßencafés findet man selten, allerdings auch verständlich bei dem Wetter.
Die Treppenstufen sind uns aufgefallen: Sie sind meist aus Holz, oft mit Teppichen belegt und sehr kurz. Die Häuser haben keine Keller und sind ziemlich altmodisch. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass im Krieg nichts zerstört wurde und alles noch wie früher ist. In den Hotels z.B. fanden wir sehr oft getrennte Wasserhähne für kaltes und warmes Wasser, während man hier bei uns Mischarmaturen hat. Irgendwie erscheinen uns die Iren auch sehr einfach gestrickt, genügsam und wenig anspruchsvoll zu sein. Die Fassaden sind oft bunt gestrichen (Catherine sagt, das sei notwendig, damit die Männer abends, wenn sie betrunken aus den Pubs kommen, ihr Haus wiederfinden), aber wenig restauriert. Unter der dicken Farbe sehen die Häuser nicht besonders gut aus. Dekorationen oder kunstvolles Ambiente findet man selten. Besonders auf dem Land ist alles nur einfach und zweckmäßig. Aber viele Blumen sieht man. Nicht in den Vorgärten - da muss nur ein großer, grüner und kurz geschnittener Rasen zum Vorzeigen vorhanden sein. Aber an den Häusern und Straßen sind vielfach Blumenkästen oder Ampeln angebracht, die mit Petunien, Begonien, Fuchsien oder bunten Sommerblumen bestückt sind. Das sieht besonders in den Dörfern schön aus. In den Städten stehen viele Häuser und Wohnungen leer, die Straßen sind voll von Schildern mit "To Let" oder "To Sale".
Die Bevölkerung Irlands ist ziemlich jung. Von den 4,5 Mill. Einwohnern sind 40% unter 25 Jahren. Das merkt man auch, wenn man in den Städten spazieren geht: Überall stehen junge Muttis mit ihren Kinderwagen und plaudern. Alte Leute sieht man kaum auf den Straßen. Das sind dann meist Touristengruppen. Man sieht allerdings vielfach in ernste oder verkniffene Gesichter - wie hier in Deutschland, wenn man über die Straße geht. Ausländerinnen mit Kopftüchern sind äußerst selten zu beobachten.
Gälisch ist nicht nur Amtssprache und Pflichtsprache in der Schule, sondern findet sich auf allen Schildern. Darauf legt man besonders viel Wert. Die Schule beginnt morgens um neun oder halb zehn und endet um drei oder halb vier. Viele Iren sprechen aber gar kein Gälisch, sondern nur Englisch. Eine Grenzkontrolle zwischen Nordirland und Irland gibt es nicht, man merkt es nur an den Fahnen, die auf den Häusern oder Kirchtürmen wehen.
Schade, dass das Wetter so schlecht war. Gefallen hat uns die Reise trotzdem. Besonders zu danken ist das der Reiseleiterin Catherine Given, die alles exzellent vorbereitet und organisiert hatte. Ihre Reisebegleitung war höchst unterhaltsam und informativ. Durch sie haben wir Irland und die Iren kennen- und verstehen gelernt. Vielleicht fahren wir noch einmal hin, wenn ein stabiles Hoch über Irland steht und uns über eine ganze Woche lang gutes Wetter garantiert. Dann kann man sich dank der kurzen Flugzeiten kurzfristig entscheiden.
Das war´s erstmal aus Irland.
Slán ! (Das heißt "Tschüss" auf Gälisch)
Gut fanden wir auch, dass man in den Restaurants oder Pubs das Bier oder die Getränke direkt an der Theke bestellen, bezahlen und mitnehmen musste. So gab es keine Probleme mit der Bedienung und mit dem Trinkgeld. Die Pubs sind irgendwie die verlängerten Wohnzimmer der Iren. Sie sind sehr gemütlich, die Sprache ist familiär und die Stimmung immer fröhlich. Man kann sich dort wohlfühlen. Laut ist es allerdings manchmal schon. An den Wochenenden ist in den Pubs richtig was los. Da wird viel irische Musik mit der Fidel, der Flöte, der Gitarre und dem Akkordeon gemacht. Es werden irische Lieder gesungen und es wird getanzt. Straßencafés findet man selten, allerdings auch verständlich bei dem Wetter.
Die Treppenstufen sind uns aufgefallen: Sie sind meist aus Holz, oft mit Teppichen belegt und sehr kurz. Die Häuser haben keine Keller und sind ziemlich altmodisch. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass im Krieg nichts zerstört wurde und alles noch wie früher ist. In den Hotels z.B. fanden wir sehr oft getrennte Wasserhähne für kaltes und warmes Wasser, während man hier bei uns Mischarmaturen hat. Irgendwie erscheinen uns die Iren auch sehr einfach gestrickt, genügsam und wenig anspruchsvoll zu sein. Die Fassaden sind oft bunt gestrichen (Catherine sagt, das sei notwendig, damit die Männer abends, wenn sie betrunken aus den Pubs kommen, ihr Haus wiederfinden), aber wenig restauriert. Unter der dicken Farbe sehen die Häuser nicht besonders gut aus. Dekorationen oder kunstvolles Ambiente findet man selten. Besonders auf dem Land ist alles nur einfach und zweckmäßig. Aber viele Blumen sieht man. Nicht in den Vorgärten - da muss nur ein großer, grüner und kurz geschnittener Rasen zum Vorzeigen vorhanden sein. Aber an den Häusern und Straßen sind vielfach Blumenkästen oder Ampeln angebracht, die mit Petunien, Begonien, Fuchsien oder bunten Sommerblumen bestückt sind. Das sieht besonders in den Dörfern schön aus. In den Städten stehen viele Häuser und Wohnungen leer, die Straßen sind voll von Schildern mit "To Let" oder "To Sale".
Die Bevölkerung Irlands ist ziemlich jung. Von den 4,5 Mill. Einwohnern sind 40% unter 25 Jahren. Das merkt man auch, wenn man in den Städten spazieren geht: Überall stehen junge Muttis mit ihren Kinderwagen und plaudern. Alte Leute sieht man kaum auf den Straßen. Das sind dann meist Touristengruppen. Man sieht allerdings vielfach in ernste oder verkniffene Gesichter - wie hier in Deutschland, wenn man über die Straße geht. Ausländerinnen mit Kopftüchern sind äußerst selten zu beobachten.
Gälisch ist nicht nur Amtssprache und Pflichtsprache in der Schule, sondern findet sich auf allen Schildern. Darauf legt man besonders viel Wert. Die Schule beginnt morgens um neun oder halb zehn und endet um drei oder halb vier. Viele Iren sprechen aber gar kein Gälisch, sondern nur Englisch. Eine Grenzkontrolle zwischen Nordirland und Irland gibt es nicht, man merkt es nur an den Fahnen, die auf den Häusern oder Kirchtürmen wehen.
Schade, dass das Wetter so schlecht war. Gefallen hat uns die Reise trotzdem. Besonders zu danken ist das der Reiseleiterin Catherine Given, die alles exzellent vorbereitet und organisiert hatte. Ihre Reisebegleitung war höchst unterhaltsam und informativ. Durch sie haben wir Irland und die Iren kennen- und verstehen gelernt. Vielleicht fahren wir noch einmal hin, wenn ein stabiles Hoch über Irland steht und uns über eine ganze Woche lang gutes Wetter garantiert. Dann kann man sich dank der kurzen Flugzeiten kurzfristig entscheiden.
Das war´s erstmal aus Irland.
Slán ! (Das heißt "Tschüss" auf Gälisch)
Viuelleicht hat Ihnen der Reisebericht gefallen und Sie konnten einige Informationen für eine eigene Irlandreise sammeln.Vielleicht interessieren Sie sich aber auch für andere Reiseberichte von mir. Dann schauen Sie doch einmal auf meine Reiseseite!