Reisebericht über einen Urlaub auf Hainan - dem "Hawaii Chinas"
Reiseberichte
Die Insel Hainan
Als wir unsere Rundreise durch China gebucht hatten, fiel uns im Asienkatalog von Meiers Weltreise die Insel Hainan ins Auge. Sie wird als das "Hawaii Chinas" bezeichnet und als Anschlussprogramm für eine Rundreise empfohlen. So entschieden wir uns für einen 14-tägigen Erholungsurlaub in Sanya, dem schönsten Urlaubsort auf der Insel Hainan. Hier ist unser Reisebericht:Auf der Karte vom Nations Online Project erkennt man, dass ich die Insel Hainan an der südlichsten Spitze Chinas im südchinesischen Meer befindet. Sie liegt etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Hawaii. Von Beijing ist sie in etwa 3 1/2 Flugstunden zu erreichen. Dadurch ist die Insel von den klimatischen Bedingungen durchaus mit Hawaii vergleichbar. Sie ist etwa 250 km lang und 160 km breit. Ganz unten im Süden der Insel liegt die Stadt Sanya mit vielen großen Stränden. Etwa 25 km entfernt davon ist die Yalong-Bucht, an der das Marriott-Hotel liegt, das wir uns aus dem Meiers-Weltreisen Katalog Asien für unseren Erholungsurlaub ausgesucht hatten.
Mittwoch, 26.10.2011
Flug von Peking nach Sanya
Schön, dass wir noch am Morgen gemütlich frühstücken können und nicht wie die andern um 5:30 Uhr aufstehen müssen, die nach Frankfurt fliegen. Unsere Maschine geht um 13:25 Uhr, aber wir fahren bereits um 10:00 Uhr los, weil wir nicht wissen, wie heute der Stau zum Flughafen aussieht. Es läuft doch alles ein wenig anders ab, wenn man keinen Reiseführer mehr hat und völlig auf sich selbst gestellt ist. Da uns auch keiner mehr zum Flughafen bringt, schreibt uns Liu noch mit chinesischen Zeichen den Namen des Terminals 2, die Fluggesellschaft China Southern und die Flugnummer unseres Fluges nach Sanya auf einen Zettel, damit wir dem Taxifahrer das zeigen können.
Der Taxifahrer versteht in der Tat kein Wort Englisch, aber mit Hilfe der Angaben auf dem Zettel saust er los und schlängelt sich so geschickt über alle vier Spuren der Stadtautobahn, dass wir nur staunen können. In weniger als einer Stunde ist er am Flughafen und mit 80 Yuan (= 9 €) zufrieden.
Der Taxifahrer versteht in der Tat kein Wort Englisch, aber mit Hilfe der Angaben auf dem Zettel saust er los und schlängelt sich so geschickt über alle vier Spuren der Stadtautobahn, dass wir nur staunen können. In weniger als einer Stunde ist er am Flughafen und mit 80 Yuan (= 9 €) zufrieden.
Den Schalter von China Southern finden wir leicht und schaffen auch das Einchecken, werden aber zurückgeschickt, weil unser Gepäck (beide Koffer werden zusammen gewogen) 7 kg zu schwer ist. Die Chinesen sind knallhart: nur 20 kg pro Person sind erlaubt. So müssen wir erst an einem anderen Schalter 245 Yuan (=26 €) bezahlen und mit der Quittung wiederkommen, bevor wir unsere Bordkarten bekommen. Natürlich kriege ich meine Standpauke: "Wie kann man nur Steine im Koffer mitschleppen - so ein Blödsinn" meint Inge. Sie weiß natürlich nicht, dass ich auch noch ein paar Terrakotta-Soldaten und Rolex-Uhren im Koffer habe. Eine Rolex habe ich schon mal angezogen und beichte es ihr. Aber sie verzieht nur verächtlich die Mundwinkel: "Wenn man schon eine Rolex trägt, dann eine echte oder überhaupt keine!" Verschämt stecke ich sie in die Jackentasche.
Die Maschine startet außerdem um 12:55 Uhr, also gut, dass wir früher abgefahren sind. Wir sitzen auf Platz 47A+B in dem mit Chinesen vollgestopften Airbus 321, der sich in den diesigen Smog Beijings erhebt, sodass man nichts sehen, geschweige denn fotografieren kann. Ich frage mich, warum ich unbedingt einen Fensterplatz haben wollte, denn die Sicht bleibt während des gesamten Fluges so.
Die Maschine startet außerdem um 12:55 Uhr, also gut, dass wir früher abgefahren sind. Wir sitzen auf Platz 47A+B in dem mit Chinesen vollgestopften Airbus 321, der sich in den diesigen Smog Beijings erhebt, sodass man nichts sehen, geschweige denn fotografieren kann. Ich frage mich, warum ich unbedingt einen Fensterplatz haben wollte, denn die Sicht bleibt während des gesamten Fluges so.
Die Fluggesellschaft China Southern Airlines kannten wir überhaupt nicht, staunten aber nicht schlecht, als wir am Gate G36 einen Blick in die VIP-Lounges werfen konnten, die wie eine Anhäufung von Clubzimmern in Asiens Superhotels anmuten. Dann erfahren wir, dass diese Fluggesellschaft neben 425 Boeings und Airbussen, die sie bereits besitzt, über 5 Airbusse A 380 in diesem Jahr in Betrieb nimmt und noch 8 Dreamliner von Boeing dazu. Die Aktien der Gesellschaft werden wegen der guten Auslastung hoch gehandelt und wenn man das weltweite Flugnetz betrachtet, weiß man, was chinesische Fluggesellschaften demnächst machen, denn China Southern Airlines ist nur eine von 14 großen Fluggesellschaften in China!
Nach 3 Stunden und 40 Minuten landen wir in der südlichsten Stadt Chinas, in Sanya auf der Insel Hainan. Es ist schönes Wetter, aber diesig und keine klare Sicht. Immerhin sehen die Bilder beim Landeanflug schon recht vielversprechend aus.
Nach 3 Stunden und 40 Minuten landen wir in der südlichsten Stadt Chinas, in Sanya auf der Insel Hainan. Es ist schönes Wetter, aber diesig und keine klare Sicht. Immerhin sehen die Bilder beim Landeanflug schon recht vielversprechend aus.
Landeanflug in Sanya
Sanya
Unsere Koffer kommen als letzte vom
Band und wir müssen uns erst mal auf die hohe Temperatur und
Feuchtigkeit einstellen. Draußen holt uns keiner ab, sondern wir
wollen uns ein Taxi schnappen zur Yalong Bay fahren lassen.
Eigentlich ist es kein echtes Taxi, sondern ein Chinese mit Auto,
der sich am Flughafenausgang als Taxifahrer anbietet und eine Fahrt
ergattern will. Inge ist der "Schwarzfahrer" zwar nicht geheuer,
weil es kein richtiges Taxi mit Taxameter ist und der Fahrer
schwarze Zähne vom Betelkauen hat - aber er bringt uns mit seinem
alten VW Santana für 100 Yuan (=11 €) zum Hotel, obwohl er kein Wort
Englisch versteht.
Wir staunen nicht schlecht, als wir unterwegs auf der Straße links und rechts eine Straßenbeleuchtung mit Selbstversorgung finden. Es ist nämlich auf jedem Lampenmast jeweils eine Solaranlage und zusätzlich ein Windgenerator montiert. Die kleinen Windräder schnurren fleißig in dem Passatwind, der hier das ganze Jahr weht und die Solarzellen laden gleichzeitig die Akkus für die Nacht auf. Eine Superidee. Hier ein kleines Video davon:
Wir staunen nicht schlecht, als wir unterwegs auf der Straße links und rechts eine Straßenbeleuchtung mit Selbstversorgung finden. Es ist nämlich auf jedem Lampenmast jeweils eine Solaranlage und zusätzlich ein Windgenerator montiert. Die kleinen Windräder schnurren fleißig in dem Passatwind, der hier das ganze Jahr weht und die Solarzellen laden gleichzeitig die Akkus für die Nacht auf. Eine Superidee. Hier ein kleines Video davon:
Völlig fasziniert erkennen wir, was die Chinesen hier ausprobieren und wie fortschrittlich sie sind. Die Deutschen sollten das an den Straßen mit viel LKW-Verkehr auch machen, denn die vorbeifahrenden Lkws machen so viel Wind, dass die Windrädchen sicher auch schnurren würden. Im Marriott Hotel Sanya werden wir ausnehmend freundlich empfangen und bekommen als Marriott Reward Members ein kostenloses Upgrade von unserem gebuchten Mountain-Zimmer auf ein Meerblickzimmer im 6. Stock. Das freut uns natürlich sehr. Alles ist sehr gediegen mit Mahagonimöbeln eingerichtet, ein Schreibtisch mit schnellem Internetanschluss ist vorhanden und ein großes Bad in Marmor mit moderner Dusche. Das gefällt uns besonders gut und nach dem Auspacken der Koffer, einer Dusche und einem Blick vom Balkon unseres Zimmers 6018 fühlen wir uns fast schon wie zu Hause.
Freitag, 28.10.
Dienstag, 1.11.
Blick von unserem Balkon auf die Schwimmlandschaft und den Strand
Wer Interesse hat, sollte sich das Resort mal im Internet anschauen, es hat eine gute deutsche Webseite:
https://www.marriott.de/hotels/travel/syxmc-sanya-marriott-yalong-bay-resort-and-spa/
Wenn man das alles sieht, kann man neidisch werden. Wir wollen jetzt erst mal prüfen, ob die Versprechungen alle zutreffen.
Wenn man das alles sieht, kann man neidisch werden. Wir wollen jetzt erst mal prüfen, ob die Versprechungen alle zutreffen.
Wir wachen bei lauer Luft und schönem Wetter auf. Die Sonne ist schon warm und scheint auf unseren Balkon. Jetzt erkennen wir erst, welch schönen Blick wir von unserem Zimmer auf die Poolanlage und das Meer haben.
Maria, die russische Assistentin des deutschen Managers gibt uns den Tipp, wie man an frischen Cappuccino kommt und hilft uns mit vielen Informationen, damit wir uns erst einmal hier zurechtfinden. Das Frühstücksbuffet ist hervorragend und noch besser als das im Renaissance Hotel in Peking, denn es gibt mehr frische Früchte, zum chinesischen Buffet noch ein japanisches Buffet und ein internationales Buffet. Wir sitzen draußen und lassen uns das laue Lüftchen um die Nase wehen - die Zeit des Relaxens beginnt merklich. Wir sind sehr zufrieden.
Maria, die russische Assistentin des deutschen Managers gibt uns den Tipp, wie man an frischen Cappuccino kommt und hilft uns mit vielen Informationen, damit wir uns erst einmal hier zurechtfinden. Das Frühstücksbuffet ist hervorragend und noch besser als das im Renaissance Hotel in Peking, denn es gibt mehr frische Früchte, zum chinesischen Buffet noch ein japanisches Buffet und ein internationales Buffet. Wir sitzen draußen und lassen uns das laue Lüftchen um die Nase wehen - die Zeit des Relaxens beginnt merklich. Wir sind sehr zufrieden.
Blick auf den Strand von unserem Hotel aus nach Westen
Blick von unserem Hotel aus nach Osten
Der Strand ist wunderschön breit, aus weißem Sand und supersauber. Kein Tang, keine Abfälle, keine Steine. Vor unserem Hotel und den Nachbarhotels ist nicht viel Betrieb.
Die Leute liegen auf den Liegen unter den Sonnenschirmen am Strand oder innerhalb der Gartenanlagen Zwei Kilometer links von uns kommt man in einen Bereich, wo sich ein Komplex mit Geschäften befindet. Dort ist natürlich etwas los, weil da viele Chinesen sind. Zwei Kilometer rechts von uns ist gar nichts los, dort ist reiner Naturstrand.
Eine Muschelsammlerin breitet ihre Schätze am Strand aus
Es ist also für alle etwas vorhanden: Ruhe, Unterhaltung, Sportmöglichkeiten, Schwimmen und Wandern. Wir suchen jetzt erst einmal Entspannung von unserer Rundreise, bei der wir so viele Chinesen gesehen und so viele Eindrücke gesammelt haben.
Am Strand ist es immer etwas diesig; meist ist es windig und am Strand fegt der feine helle Sand um die Beine. In der Bucht befinden sich viele große Hotelanlagen, die allerdings alle ein ziemlich großes Gelände haben, sodass sich alle Leute verteilen und nirgendwo am Strand ein Gedränge herrscht.
Es ist überall sehr sauber und die Anlagen sind sehr gepflegt. Für Kinder sind ebenfalls alle Spielmöglichkeiten vorhanden.
Es ist überall sehr sauber und die Anlagen sind sehr gepflegt. Für Kinder sind ebenfalls alle Spielmöglichkeiten vorhanden.
Die 7 km lange Yalong-Bay ist eine der großen Buchten hier an der Südküste der Insel Hainan. Davon gibt es mehrere, wobei die Nachbarbucht (Haitang Bay) gerade in der Endphase der Erschließung ist und ebenfalls mit Luxushotels vollgestopft wird. Man muss sich nur wieder die Größe der Insel (300 km Durchmesser) und die 10 Millionen Einwohner vor Augen führen, die hier leben. Die Stadt Haikou im Norden hat 2,5 Millionen Einwohner, Sanya im Süden hat 600 000 Einwohner. Entsprechend sind beide mit Hochhäusern bestückt. Das sind enorme Dimensionen
Die Yalong-Bay ist außerhalb der Hotelzone wunderschön leer.
Wir befinden uns 30 km außerhalb von Sanya und merken glücklicherweise von dem Trubel der Stadt nichts. Ehrlich gesagt zieht uns auch nichts hin - wir haben vorerst genug Chinesen gesehen und brauchen etwas Erholung. Die suchen wir hier und finden sie glücklicherweise auch.
30.10.2011
"Hainan-Chicken" - die Spezialität im Restaurant
Wir stehen bei blauem Himmel und leichtem Wind auf und sitzen um 8:00 Uhr beim Frühstück.
Wir wundern uns, dass so viele Angestellte sich um uns bemühen und glauben, dass sie uns einen besonderen VIP-Status zuschreiben. Maria, die Public-Relations-Managerin kommt an unseren Tisch und fragt uns, ob wir mit dem Hotel und dem Service zufrieden seien und ob uns das Essen nicht geschmeckt hätte. Das "Hainan-Chicken" als Spezialität des Hauses war zwar wirklich gewöhnungsbedürftig, denn das Huhn war gekocht, die Haut nicht knusprig, sondern fett und labbrig, dazu alles mit Knochen. Zumindest war es gut gewürzt und wem das nicht reichte, konnte die Hühnerteile in Sojasoße dippen bzw. in Ingwer mit Knoblauch oder Tomaten mit Chili. "Hainan-Chicken" - die Spezialität im Restaurant
Jetzt fällt uns allerdings auf, dass wir auf dem Beurteilungsbogen, den wir anschließend bekommen haben, versehentlich "poor" angekreuzt hatten. Daher also die Aufregung bei dem Personal. Wahrscheinlich hat der Manager allen gesagt, so etwas dürfe nicht vorkommen, dass ein Gast unzufrieden sei.
Jedenfalls bringt uns dieser kleine Fehler eine bevorzugte Bedienung und Aufmerksamkeit für die nächsten Wochen ein. Das müssen wir uns unbedingt als Trick merken.
Jedenfalls bringt uns dieser kleine Fehler eine bevorzugte Bedienung und Aufmerksamkeit für die nächsten Wochen ein. Das müssen wir uns unbedingt als Trick merken.
Dienstag, 1.11.
Einige Unterhaltungen mit Maria, die hervorragend Englisch spricht und auf einer Schweizer Hotelfachschule war, enthalten interessante Hintergrundinformationen:
Lu ho,
das ist Hainan-Chinesisch und heißt auf deutsch: Hallo, wie geht´s? Ich wünsche einen schönen Tag allerseits.
Es ist so ähnlich wie das Aloha in Hawaii.
In allem wollen sich die Chinesen hier unten an der subtropischen Südspitze Chinas mit den Palmen und schönen Sandstränden als das Hawaii Chinas verstehen. Dazu kurbeln sie auch den Tourismus gewaltig an und versuchen, einheimische und ausländische Touristen für einen Badeaufenthalt hierhin zu locken. Sogar der chinesische "Ironman" Triathlon-Wettbewerb findet jedes Jahr im März auf der Insel statt. Hainan wurde zur Sonder-Freihandelszone erklärt, um die Wirtschaft zu fördern und ausländische Investoren zu gewinnen. Das scheint auch zu funktionieren, denn hier sind in den letzten 7 Jahren viele Luxushotels entstanden, die für die reichen Chinesen aus Shanghai, Hongkong oder anderen Großstädten so schnell zu erreichen sind wie bei uns die Hotels in Mallorca. Auch für die Russen - besonders aus Sibirien - ist die Tropeninsel ein attraktives Ziel für einen Badeaufenthalt mit der ganzen Familie, denn alles ist sehr familienfreundlich angelegt.
das ist Hainan-Chinesisch und heißt auf deutsch: Hallo, wie geht´s? Ich wünsche einen schönen Tag allerseits.
Es ist so ähnlich wie das Aloha in Hawaii.
In allem wollen sich die Chinesen hier unten an der subtropischen Südspitze Chinas mit den Palmen und schönen Sandstränden als das Hawaii Chinas verstehen. Dazu kurbeln sie auch den Tourismus gewaltig an und versuchen, einheimische und ausländische Touristen für einen Badeaufenthalt hierhin zu locken. Sogar der chinesische "Ironman" Triathlon-Wettbewerb findet jedes Jahr im März auf der Insel statt. Hainan wurde zur Sonder-Freihandelszone erklärt, um die Wirtschaft zu fördern und ausländische Investoren zu gewinnen. Das scheint auch zu funktionieren, denn hier sind in den letzten 7 Jahren viele Luxushotels entstanden, die für die reichen Chinesen aus Shanghai, Hongkong oder anderen Großstädten so schnell zu erreichen sind wie bei uns die Hotels in Mallorca. Auch für die Russen - besonders aus Sibirien - ist die Tropeninsel ein attraktives Ziel für einen Badeaufenthalt mit der ganzen Familie, denn alles ist sehr familienfreundlich angelegt.
Für das Hawaii-Feeling
sollen die kopierten Hawaiihemden mit Hainan-Aufdruck sorgen, die
die Chinesen mit Vorliebe anziehen.
Das Hotel hat 420 Zimmer und 22 Suiten. Im Augenblick sind 528 Gäste hier; 89% Chinesen, 10% Russen und 1% andere Ausländer. Viele Familien sind darunter, allerdings auch größere Gruppen aus Firmen, die hier ein mehrtägiges Meeting veranstalten. Sie verteilen sich aber alle in der großen Gartenanlage; man bemerkt sie eigentlich nur beim Frühstück.
Das Hotel hat 420 Zimmer und 22 Suiten. Im Augenblick sind 528 Gäste hier; 89% Chinesen, 10% Russen und 1% andere Ausländer. Viele Familien sind darunter, allerdings auch größere Gruppen aus Firmen, die hier ein mehrtägiges Meeting veranstalten. Sie verteilen sich aber alle in der großen Gartenanlage; man bemerkt sie eigentlich nur beim Frühstück.
Vielleicht ist es ja auch so,
dass viele Chinesen aus der Mongolei oder anderen Landesteilen zum
ersten Mal ihren Fuß in das laue südchinesische Meer setzen und
erstaunt sind, wie wohl sich das anfühlt. Mindestens genau so gern
laufen sie allerdings am Strand mit den Bademänteln herum, die in
den Luxushotels Standard sind und für die ganze Familie angeboten
werden. Irgendwie muss das faszinierend für die Chinesen sein. Das
ist nicht nur links neben uns im Sheraton und rechts im Hilton und
Ritz-Carlton der Fall, sondern auch in den rein chinesisch
orientierten Hotels, die ein Stück weiter entfernt sind. Maria, die
russische Manager-Assistentin erklärte uns, dass viele Russen und
Chinesen den Aufenthalt hier in Hainan als Wellness-, Sauna- oder
Jungbrunnen-Urlaub verstünden mit chinesischer Massage, Medizin und
südchinesischer Küche, die ja der Kanton-Küche ähnlich ist und die
beste Chinas sein soll.
Viele chinesische Familien laufen
tagsüber mit Bademänteln durch die Anlage.
Die Umgebung mit den vielen Kokospalmen, Königspalmen, den blühenden
Bougainvilleas und Plumerias ist in der Tat mit Hawaii zu
vergleichen. Der kilometerlange weiße Sandstrand hier in der
Yalong-Bay ist zudem wunderschön, sauber, ohne Tang und Muscheln -
und steht in keiner Weise hinter einem Südseestrand zurück.
Das Meer am flach abfallenden Strand
ist ebenfalls sauber, mit leichten Wellen und sauberem Wasser ohne
Quallen und Fische. Wer Fische sehen will, muss mit einem Boot
hinaus auf eine der kleinen vorgelagerten Inseln fahren.
Freitag, 4.11.
Hainan - das Hawaii Chinas?
Man kann also überhaupt nicht
meckern. Wir haben noch keine einzige Mücke entdeckt und auch kein
Ungeziefer. Es ist wirklich wie in Hawaii. Mit ein paar kleinen
Unterschieden:
1. Es ist und bleibt China.
Das zeigt sich vor allem in der Zahl der Chinesen, die sich anders anziehen und anders bewegen als Europäer oder Amerikaner. Sie sind laut, vergnügungssüchtig und brauchen immerzu irgendwelche Effekte. Entweder sie fotografieren sich dauernd, brausen schreiend mit Jetskis am Strand vorbei oder vergnügen sich mit Plastikreifen oder Kinderspielzeug im Wasser, weil sie nicht schwimmen können. Und wenn sie nicht nah im Wasser an Strandnähe sind, dann ergötzen sie sich mit entsprechender Lautstärke am Pool.
In Ruhe genüsslich zu essen ist schwierig, weil die Chinesen laut schlürfen, meist mit Stäbchen essen und dazu sehr schlimme Essgewohnheiten an den Tag legen. Man kann nicht hinschauen, ohne dass einem der Appetit vergeht. Wir essen schon immer draußen auf der Veranda. Ich darf das auch nicht fotografieren oder filmen, weil es Inge dann schlecht wird. Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt: Chinesen essen ja mit Stäbchen. Das geht prima mit allen Fleischstückchen oder Nahrungsmitteln, die sich mit den Stäbchen zerkleinern und anschließend in den Mund schieben lassen. Und wenn es Suppe oder flüssig ist, so schlürft man es eben als Chinese. Aber habt ihr mal einen Chinesen ein Spiegelei mit Stäbchen essen sehen? Oh Gott! Einmal und nie wieder!
1. Es ist und bleibt China.
Das zeigt sich vor allem in der Zahl der Chinesen, die sich anders anziehen und anders bewegen als Europäer oder Amerikaner. Sie sind laut, vergnügungssüchtig und brauchen immerzu irgendwelche Effekte. Entweder sie fotografieren sich dauernd, brausen schreiend mit Jetskis am Strand vorbei oder vergnügen sich mit Plastikreifen oder Kinderspielzeug im Wasser, weil sie nicht schwimmen können. Und wenn sie nicht nah im Wasser an Strandnähe sind, dann ergötzen sie sich mit entsprechender Lautstärke am Pool.
In Ruhe genüsslich zu essen ist schwierig, weil die Chinesen laut schlürfen, meist mit Stäbchen essen und dazu sehr schlimme Essgewohnheiten an den Tag legen. Man kann nicht hinschauen, ohne dass einem der Appetit vergeht. Wir essen schon immer draußen auf der Veranda. Ich darf das auch nicht fotografieren oder filmen, weil es Inge dann schlecht wird. Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt: Chinesen essen ja mit Stäbchen. Das geht prima mit allen Fleischstückchen oder Nahrungsmitteln, die sich mit den Stäbchen zerkleinern und anschließend in den Mund schieben lassen. Und wenn es Suppe oder flüssig ist, so schlürft man es eben als Chinese. Aber habt ihr mal einen Chinesen ein Spiegelei mit Stäbchen essen sehen? Oh Gott! Einmal und nie wieder!
Büffet im Marriott Hotel in Hainan
Deshalb kann man hier auch nicht in ein chinesisches Restaurant
gehen. Im Hotel gibt es neben dem japanischen und dem chinesischen
Restaurant ein "Marriott Café", das chinesische und internationale
Küche anbietet. Es gibt auch zu jedem Essen Besteck und einen
erstklassigen Service, da es genügend Serviererinnen und Kellner
gibt, die das 5-Sterne-Niveau garantieren. Die Menükarte ist
allerdings begrenzt und die Gerichte sind überteuert.
Zur Zeit gibt
es täglich ein Thailändisches Buffet, das sehr gut ist, aber
ebenfalls überteuert ist (358 Yuan +15%, das entspricht bei dem
heutigen Kurs 45,20 Euro). Es stehen dann zwar 50 verschiedene
kunstvoll dekorierte Töpfchen und Schüsselchen herum, aber wir
nutzen sie nicht aus.
Oder was halten
Sie
von gedämpften Hühnerkrallen in Soyasoße oder von einem Salat aus
marinierten Pilzen mit Quallen? Hier eine kleine Auswahl aus dem
Büffet:
2. Die Preise sind
unverschämt.
Wir waren bisher in China immer in sehr guten Hotels und haben in den Restaurants ganz gut und preiswert gegessen. Deshalb sind wir völlig schockiert über die Preise hier. Es wird alles in Yuan angegeben, wobei auf alles grundsätzlich eine Servicegebühr von 15% aufgeschlagen wird. Wir bezahlen für ein Bier (Heinecken aus der Dose, 330 ml) 6 Euro oder für 2 Cappuccino 13 Euro. Das darf einfach wahr nicht sein - ist es aber. Für eine Cola oder einen Saft muss man 5 € hinblättern. Alte Leute sollen ja viel trinken - also wandere ich alle zwei Tage zum Supermarkt und kaufe dort das Bier (1,20 € die Dose) und Cola (50 Cent die Dose) für uns ein, die wir uns in der Minibar des Zimmers kühl halten. Bisher hat noch keiner vom Hotel dagegen protestiert. Am 1. November hat die Hauptsaison hier begonnen, also hat der Supermarkt sofort die Preise um 12% erhöht. Wir haben nur gestaunt.
Aber das ist eben China. Die Chinesen sind Geschäftemachen und suchen in allem ihren finanziellen Vorteil.
3. Das Klima ist anders
Den Unterschied zum Klima Hawaiis merkt man schon. Es ist nicht nur deutlich feuchter hier, sondern sehr oft schwül, weil der Wind nur wenig Abkühlung bringt. Außerdem ist die Luft niemals klar, sondern es liegt immer ein leichter Dunst wie Nebel über dem Strand und dem Meer. Das kann man an sämtlichen Fotos feststellen.
4. Das Wasser ist anders.
Auch wenn die Strände sauber sind und auch das Wasser ohne Schlingpflanzen und angeschwemmten Schmutz ist, so ist es doch nicht so klar und türkisgrün wie auf den hawaiianischen Inseln. Wahrscheinlich liegt es am Untergrund: Hawaii ist vulkanischen Ursprungs und hat durch die Vulkanausbrüche und den Lavafluss zum Meer hin felsige Untergründe mit vielen Korallen. Die findet man hier nicht.
5. Die Menschen sind anders
Abgesehen davon, dass Chinesen nun einmal anders aussehen als Hawaiianer, merkt man den Unterschied schon im Verhalten: Die Hawaiianer sind freundlich, gelassen und haben amerikanische Manieren angenommen. Die Chinesen sind geschäftstüchtig und in jedem Fall auf ihren Vorteil bedacht. Die Touristen kommen vorwiegend aus den USA, Japan, Kanada, Australien und Korea. Die Touristen in Hainan kommen vorwiegend aus China und aus Russland. Dabei besuchen etwa 1 Mill. Touristen jährlich die Insel, während es in Hawaii 9 Millionen sind. Außerdem spielt natürlich auch die Bevölkerungsdichte eine große Rolle. Hawaii hat eine Fläche von 28000 km², wobei die von Hainan mit 33000 km² etwas größer ist. In Hawaii wohnen 1,4 Mill. Menschen, in Hainan 10 Millionen.
Wir waren bisher in China immer in sehr guten Hotels und haben in den Restaurants ganz gut und preiswert gegessen. Deshalb sind wir völlig schockiert über die Preise hier. Es wird alles in Yuan angegeben, wobei auf alles grundsätzlich eine Servicegebühr von 15% aufgeschlagen wird. Wir bezahlen für ein Bier (Heinecken aus der Dose, 330 ml) 6 Euro oder für 2 Cappuccino 13 Euro. Das darf einfach wahr nicht sein - ist es aber. Für eine Cola oder einen Saft muss man 5 € hinblättern. Alte Leute sollen ja viel trinken - also wandere ich alle zwei Tage zum Supermarkt und kaufe dort das Bier (1,20 € die Dose) und Cola (50 Cent die Dose) für uns ein, die wir uns in der Minibar des Zimmers kühl halten. Bisher hat noch keiner vom Hotel dagegen protestiert. Am 1. November hat die Hauptsaison hier begonnen, also hat der Supermarkt sofort die Preise um 12% erhöht. Wir haben nur gestaunt.
Aber das ist eben China. Die Chinesen sind Geschäftemachen und suchen in allem ihren finanziellen Vorteil.
3. Das Klima ist anders
Den Unterschied zum Klima Hawaiis merkt man schon. Es ist nicht nur deutlich feuchter hier, sondern sehr oft schwül, weil der Wind nur wenig Abkühlung bringt. Außerdem ist die Luft niemals klar, sondern es liegt immer ein leichter Dunst wie Nebel über dem Strand und dem Meer. Das kann man an sämtlichen Fotos feststellen.
4. Das Wasser ist anders.
Auch wenn die Strände sauber sind und auch das Wasser ohne Schlingpflanzen und angeschwemmten Schmutz ist, so ist es doch nicht so klar und türkisgrün wie auf den hawaiianischen Inseln. Wahrscheinlich liegt es am Untergrund: Hawaii ist vulkanischen Ursprungs und hat durch die Vulkanausbrüche und den Lavafluss zum Meer hin felsige Untergründe mit vielen Korallen. Die findet man hier nicht.
5. Die Menschen sind anders
Abgesehen davon, dass Chinesen nun einmal anders aussehen als Hawaiianer, merkt man den Unterschied schon im Verhalten: Die Hawaiianer sind freundlich, gelassen und haben amerikanische Manieren angenommen. Die Chinesen sind geschäftstüchtig und in jedem Fall auf ihren Vorteil bedacht. Die Touristen kommen vorwiegend aus den USA, Japan, Kanada, Australien und Korea. Die Touristen in Hainan kommen vorwiegend aus China und aus Russland. Dabei besuchen etwa 1 Mill. Touristen jährlich die Insel, während es in Hawaii 9 Millionen sind. Außerdem spielt natürlich auch die Bevölkerungsdichte eine große Rolle. Hawaii hat eine Fläche von 28000 km², wobei die von Hainan mit 33000 km² etwas größer ist. In Hawaii wohnen 1,4 Mill. Menschen, in Hainan 10 Millionen.
Montag, 7.11.
Morgens beim Frühstück sieht es
düster aus, aber es regnet noch nicht. Als wir zum Strand
hinuntergehen, beginnt es aber in Strömen zu regnen, sodass wir uns
auf zwei Liegen am Wasserfall unter ein richtiges Dach zurückziehen.
Dennoch sind die heftigen Windstöße mit Nieselregen sehr unangenehm,
die uns sogar hier erwischen. Die Temperaturen sind in den letzten
Tagen deutlich gesunken.
Mit Hilfe des Restaurantmanagers Fox Wang lerne ich jetzt immer mehr chinesische Wörter, weil ich inzwischen die Beziehungen der Wörter untereinander besser verstehe. Ich frage, was auf Chinesisch "Have a nice day" heißt, weil man sich immer damit verabschiedet. Das ist ein interessantes Beispiel:
Mit Hilfe des Restaurantmanagers Fox Wang lerne ich jetzt immer mehr chinesische Wörter, weil ich inzwischen die Beziehungen der Wörter untereinander besser verstehe. Ich frage, was auf Chinesisch "Have a nice day" heißt, weil man sich immer damit verabschiedet. Das ist ein interessantes Beispiel:
Englisch | Chinesisch | Deutsch |
Have a nice day | 祝你今天愉快 (Zhù nǐ jīntiān yúkuài) | 1 Tag haben glücklich (einen schönen Tag noch) |
Wir werden aber immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass es viele Sprachen in China gibt und dass hier viele Kantonesisch sprechen, das ein Chinese aus dem Norden gar nicht versteht. Es ist vergleichsweise so, als würden wir in Deutschland mit einem Dänen oder Schweden sprechen. Manche Wörter verstehe ich zunächst, vergesse sie aber leider schnell wieder. Immerhin bekomme ich nach Komplimenten für die neue Pony-Frisur einer Kellnerin wieder ein Bier spendiert.
Die russische Familie neben uns am Nachbartisch ist aber wegen der fehlenden russischen Speisekarte und dem fremdartigen "Hainan Chicken" ziemlich verzweifelt.
Beim Abendessen sehen wir dann hier im Hotel auch fast nur Russen, weil die Chinesen in Gruppen oder allein mit den billigen Taxis in die Stadt fahren und dort sehr preiswert chinesisch essen können. Das chinesische Restaurant des Hotels ist infolgedessen abends auch nur gering besetzt, im japanischen ist es fast immer leer. Wir haben Maria gefragt, wo sich die 528 Gäste des Hotels am Abend befinden, aber sie kann sich das auch nicht erklären. Wir waren nebenan im Sheraton und im Ritz Carlton (das übrigens auch zur Marriott-Kette gehört); dort sieht es genau so aus. Am Servicepersonal kann es nicht liegen; sicherlich sprechen die Mädchen zum Teil kaum Englisch und noch weniger Russisch, aber sie sind freundlich und sehr hilfsbereit. Der Restaurantmanager gibt uns eine ausweichende Antwort und der Küchenchef sagt, es liege am Umrechnungskurs des Euro, was völliger Quatsch ist, denn die Restaurants in den Städten haben den gleichen Kurs und die gleichen Bedingungen. Der Generalmanager Stephan Stoß ist ein Deutscher, den könnten wir fragen - wir haben ihn aber bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
So fehlt uns einfach die Atmosphäre, die uns in Hawaii so gut gefällt. Dort steht ein riesiges Angebot an preiswerten Restaurants zur Verfügung, man kann abends bummeln gehen, ein Eis essen oder einen Cappuccino trinken, ohne gleich pleite zu gehen. Hier ist alles steril und tot am Abend. Klar kann man in eine rot beleuchtete chinesische Bar gehen, die nur 200 m entfernt ist und sich dort vergnügen (ein Schlepper wollte mich schon hineinlocken, als ich vom Einkaufen zurück kam und hat mir für die Mädels ein Sonderangebot gemacht), aber das ist ja nicht unser Urlaubsziel. Man kann natürlich mit dem Taxi in die Stadt fahren, wo es unzählige chinesische Restaurants gibt. Die sind zwar sehr preiswert, aber eben typisch chinesisch und nur etwas für die Leute, die die Speisekarte lesen können und Fans der chinesischen Küche sind. Mit dong ban (Hühnerfleisch ohne Knochen), mifán (Reis) und pidschu (Bier) kommt man jedenfalls schon mal weiter und braucht nicht zu verhungern.
Wenn das wenigstens so wäre wie in Thailand, könnten wir uns mit Sanya anfreunden, denn das Wetter ist nicht so heiß und der leichte Wind ist sehr angenehm. Wir können eigentlich über nichts meckern. Aber im Gegensatz zu Hainan sind in Thailand die Preise angemessen, die thailändische Küche ist exquisit, der Service ist ausgezeichnet und vor allem sind die Essmanieren vernünftig. Hier sieht das leider alles ganz anders aus.
Aber wir wollen uns nicht ärgern und schließlich hier nur relaxen. Erfahrungen kann man eben nicht kaufen. Deshalb haben wir auch einige neue chinesische Wörter gelernt und verblüffen immer wieder das Personal, wenn sich die Mädels auch manchmal vor Lachen verbiegen, wenn wir wiederholen, was die uns vorsagen.
Eine Beurteilung des Hotels von mir können Sie im Tripadvisor lesen.
Die russische Familie neben uns am Nachbartisch ist aber wegen der fehlenden russischen Speisekarte und dem fremdartigen "Hainan Chicken" ziemlich verzweifelt.
Beim Abendessen sehen wir dann hier im Hotel auch fast nur Russen, weil die Chinesen in Gruppen oder allein mit den billigen Taxis in die Stadt fahren und dort sehr preiswert chinesisch essen können. Das chinesische Restaurant des Hotels ist infolgedessen abends auch nur gering besetzt, im japanischen ist es fast immer leer. Wir haben Maria gefragt, wo sich die 528 Gäste des Hotels am Abend befinden, aber sie kann sich das auch nicht erklären. Wir waren nebenan im Sheraton und im Ritz Carlton (das übrigens auch zur Marriott-Kette gehört); dort sieht es genau so aus. Am Servicepersonal kann es nicht liegen; sicherlich sprechen die Mädchen zum Teil kaum Englisch und noch weniger Russisch, aber sie sind freundlich und sehr hilfsbereit. Der Restaurantmanager gibt uns eine ausweichende Antwort und der Küchenchef sagt, es liege am Umrechnungskurs des Euro, was völliger Quatsch ist, denn die Restaurants in den Städten haben den gleichen Kurs und die gleichen Bedingungen. Der Generalmanager Stephan Stoß ist ein Deutscher, den könnten wir fragen - wir haben ihn aber bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
So fehlt uns einfach die Atmosphäre, die uns in Hawaii so gut gefällt. Dort steht ein riesiges Angebot an preiswerten Restaurants zur Verfügung, man kann abends bummeln gehen, ein Eis essen oder einen Cappuccino trinken, ohne gleich pleite zu gehen. Hier ist alles steril und tot am Abend. Klar kann man in eine rot beleuchtete chinesische Bar gehen, die nur 200 m entfernt ist und sich dort vergnügen (ein Schlepper wollte mich schon hineinlocken, als ich vom Einkaufen zurück kam und hat mir für die Mädels ein Sonderangebot gemacht), aber das ist ja nicht unser Urlaubsziel. Man kann natürlich mit dem Taxi in die Stadt fahren, wo es unzählige chinesische Restaurants gibt. Die sind zwar sehr preiswert, aber eben typisch chinesisch und nur etwas für die Leute, die die Speisekarte lesen können und Fans der chinesischen Küche sind. Mit dong ban (Hühnerfleisch ohne Knochen), mifán (Reis) und pidschu (Bier) kommt man jedenfalls schon mal weiter und braucht nicht zu verhungern.
Wenn das wenigstens so wäre wie in Thailand, könnten wir uns mit Sanya anfreunden, denn das Wetter ist nicht so heiß und der leichte Wind ist sehr angenehm. Wir können eigentlich über nichts meckern. Aber im Gegensatz zu Hainan sind in Thailand die Preise angemessen, die thailändische Küche ist exquisit, der Service ist ausgezeichnet und vor allem sind die Essmanieren vernünftig. Hier sieht das leider alles ganz anders aus.
Aber wir wollen uns nicht ärgern und schließlich hier nur relaxen. Erfahrungen kann man eben nicht kaufen. Deshalb haben wir auch einige neue chinesische Wörter gelernt und verblüffen immer wieder das Personal, wenn sich die Mädels auch manchmal vor Lachen verbiegen, wenn wir wiederholen, was die uns vorsagen.
Eine Beurteilung des Hotels von mir können Sie im Tripadvisor lesen.
Mittwoch, 9.11.
Lu ho,
letzter Tag in Hainan. Schon um 6:30 Uhr am Morgen stehe ich auf dem Balkon und mache Aufnahmen vom traumhaften Sonnenaufgang im südchinesischen Meer. Zum ersten Mal haben wir klare Sicht und die Sonne erhebt sich hell und klar hinter den Bergen.
letzter Tag in Hainan. Schon um 6:30 Uhr am Morgen stehe ich auf dem Balkon und mache Aufnahmen vom traumhaften Sonnenaufgang im südchinesischen Meer. Zum ersten Mal haben wir klare Sicht und die Sonne erhebt sich hell und klar hinter den Bergen.
Sonnenaufgang im südchinesischen Meer auf der Insel Hainan
Das haben wir bisher noch nicht erlebt und möchten am liebsten hier bleiben ( so ganz stimmt das nicht - denn Inge sagt: "Dann kannst du allein hier bleiben!").
Dabei hat mich beim Frühstück die nette kleine Chinesin, die mich morgens immer mit "Mr. Paul" begrüßt und mir so viele chinesische Wörter beigebracht hat, gefragt, wann ich wiederkomme. "Nächstes Jahr" habe ich gesagt und sie hat mit feuchten Augen geantwortet:
我會很高興再次見到你,並會等你
我會很高興再次見到你,並會等你
Wǒ huì hěn gāoxìng zàicì jiàn dào nǐ, bìng huì děng nǐ.
Das ist doch nett - oder? Ich habe dann auch für sie eine besonders gute compliments-card für den Manager an der Rezeption abgegeben.
Jedenfalls packen wir hinterher unsere sieben Sachen alle um, weil wir ja nicht mehr als 20 kg im Koffer haben dürfen und schleppen jetzt außer den Koffern zwei prall gefüllte Handtaschen mit uns herum. Zum ersten Mal im Urlaub lässt Inge alle Bücher zurück. Die Hausbücherei des Marriott Hotels freut sich sicher über den Zuwachs an guten und dicken Krimi-Wälzern.
Donnerstag, 10.11.
Donnerstag, 10.11.
Flug nach Hongkong
Mit dem Taxi geht es zum Flughafen, nachdem wir wieder vom Manager einen Zettel mit chinesischen Schriftzeichen mitbekommen haben, den wir dem Taxifahrer überreichen. Der nickt und befördert uns auch schnell und richtig zum internationalen Terminal in Sanya, wo wir geduldig mit mehr als hundert Russen auf die einzige Maschine warten, die heute nach Hongkong fliegt. Das ist wieder tiefstes China: Der Schalter wird erst geöffnet, wenn die Maschine startbereit ist. Dann muss jeder einzeln einchecken (Gott sei dank werden unsere 42,8 kg zusammen akzeptiert - irgendwie müssen die alle eine falsche Waage haben!), jeder muss einzeln durch die Ausreisekontrolle, jeder Chinese muss seinen Hut abnehmen, weil ihn die Überwachungskamera erfasst und weil wir ja aus China ausreisen und in die Sonderfreihandelszone Hongkong einreisen. Und anschließend gibt es Startschwierigkeiten mit dem Flug HX162 der Hongkong Airlines, sodass wir erst eine Stunde in der Departure Lounge (mit Holzbänken!) warten müssen, bis wir endlich um 15:20 Uhr abheben.
Nach einer Stunde und 10 Minuten landen wir in Hongkong. Hier ist es jetzt 16:30 Uhr, also kein Zeitunterschied.
Wenn Sie wissen wollen, was wir dort erlebt haben, lesen Sie weiter auf der Webseite Hongkong. Oder - falls Sie meinen China-Reisebericht noch nicht gelesen haben, zur Webseite China.
Nach einer Stunde und 10 Minuten landen wir in Hongkong. Hier ist es jetzt 16:30 Uhr, also kein Zeitunterschied.
Wenn Sie wissen wollen, was wir dort erlebt haben, lesen Sie weiter auf der Webseite Hongkong. Oder - falls Sie meinen China-Reisebericht noch nicht gelesen haben, zur Webseite China.
Vielleicht haben Sie aber auch Interesse an anderen Reiseberichten von mir. Dann schauen Sie doch mal auf meine Reiseseite mit der Übersicht.