Reisebericht und Reisetipps für einen Urlaub auf der Insel Mauritius

Maui Hookipa Strand

Reisetipps für Hawaii und Reiseberichte von Paul Tresselt

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Reisebericht und Reisetipps für einen Urlaub auf der Insel Mauritius

Reisetipps
Schon allein der Name Mauritius ist verbunden mit einer traumhaften Insel im Indischen Ozean, die durch eine seltene Briefmarke bekannt geworden ist. Die "Blaue Mauritius" ist unter allen Briefmarkensammlern der Welt ein Begriff und mehr als eine Million Euro wert.
Unabhängig davon ist Mauritius heute in jedem höherwertigen Reisekatalog enthalten und bietet dementsprechend hochwertige Hotels an. Im Jahre 2000 war ich zum ersten Mal in Mauritius und habe damals im Hotel Ambre an der Ostseite der Insel. Das 4-Sterne Resort hatte uns gut gefallen, weil es an einem wunderschönen Strand lag und sehr günstig vom Preis-Leistungsverhältnis war. Damals hatte ich viel Volleyball am Strand gespielt und mich in den Ferien wunderbar erholt. Geärgert hatte ich mich allerdings über die ungenügenden Schwimm- und Schnorchelmöglichkeiten, weil man in dem knietiefen Wasser sehr weit über Steine und Korallenreste wandern musste, bis man in einen Bereich kam, in dem richtig schwimmen und schnorcheln konnte.
Schnorcheln war und ist immer noch meine Leidenschaft, weil mich die bunten Fische der Tropen faszinieren, wenn sie sich flink zwischen den Korallen bewegen und dort Nahrung suchen. Ab und zu kommt dann ein größerer Paradies-Fisch, ein Barsch oder auch eine Schildkröte und manchmal ein Riff-Hai vorbei. Diese zu beobachten ist spannend und  sie zu fotografieren oder zu filmen auch.
Aus diesem Grunde wollte ich mir jetzt im Jahre 2022 bei einem weiteren Besuch von Mauritius besonders die anderen Strände anschauen und erkunden, welche Schwimm- und Schnorchelmöglichkeiten dort zu finden sind.
Der Zufall kam uns zu Hilfe, weil uns im November 2021 die Lufthansa einen Schnäppchen-Flug in der Business-Class nach Mauritius anbot, den wir uns nicht entgehen lassen wollten und sofort annahmen. Das Awali Heritage Resort ergänzte das wunderbar durch ein supergünstiges  All-Inclusive-Angebot für den Frühling 2022. Als wir die Reisekataloge durchblätterten und die Beschreibung von dem großzügig renovierten 5-Sterne Resort sahen, waren wir ganz begeistert. Die Gegend von Bel Ombre kannten wir überhaupt nicht, weil wir bei unserem ersten Besuch nicht im Süden der Insel gewesen waren. Wohl war uns der berühmte Berg Le Morne bekannt, der ganz in der Nähe ist. Die Internetseite des Hotels ist toll und die 15-seitige Broschüre auch, die man sich dort herunterladen kann. Aktuelle Bewertungen fanden wir keine, weil durch die Corona-Pandemie 2020 und 2021 so gut wie keine Besucher dort waren, zumal die Regierung auch zeitweise den Besuch der Insel für Touristen gesperrt hatte. Dadurch war natürlich auch das Awali Heritage Resort geschlossen.
Ich schaute mir die Klimatabellen von Mauritius an, um einen günstigen Termin zu finden. Die nebenstehende Tabelle stammt von der Webseite reiseklima.de und zeigt, dass man am besten im September und Oktober auf die Insel reist. Dann ist es nämlich Frühling in Mauritius, die Temperaturen sind nicht so hoch und nachts kühlt es ab, sodass man ohne Klimaanlage auskommt. In dieser Zeit regnet es kaum und die Wassertemperatur ist sowieso das ganze Jahr über angenehm.
Leider konnten wir aber diese idealen Bedingungen nicht wahrnehmen, weil sowohl unser Flugangebot wie auch das Hotelangebot nur bis zum 31. Mai 2022 gültig waren. Aus der Tabelle ist aber ersichtlich, dass der Mai durchaus auch ein guter Reisemonat ist. Den nahmen wir also.
Flug nach Mauritius
Im Januar 2022 informierte uns die Lufthansa, dass sich der Flug um zwei Tage verschieben würde und wir am 8.5.2022 hinfliegen und am 30.5.2022 zurückfliegen würden. Glücklicherweise konnten wir die Buchung im Hotel noch ändern und um zwei Tage verlängern.
Sonntag, 8.5.2022
Ich glaube, ich habe mein neues Lieblingsflugzeug gefunden: den Airbus A330-300. Jedenfalls von der Innenausstattung in der Business-Class her war ich begeistert. Einzelsitze an den Außenseiten mit einem eingebauten Tisch daneben, genügend Fußraum für die horizontale Liegeposition, gepolsterte Gurte, Massagefunktion im Sitz, Netz- und USB-Buchsen und ausgetüftelte Ablageflächen für Flaschen, Handys und Kleinigkeiten. Dazu ein raffiniert versteckter ausklappbarer Tisch mit Höhenverstellung und eine komfortable elektrische Sitzsteuerung.
Der Innenraum mit 6 Reihen für die Business-Class hat in seiner vollen Breite nur jeweils 4 oder 5 Sitze. Daran kann man erkennen, wie viel Breite für jeden einzelnen Sitz zur Verfügung steht. Reihe 2K und 4K haben die besten Fensterplätze auf der rechten Seite.
 
Auf dem Foto sitze ich auf 4K und Doris hinter mir auf 5K. Bisher war ich eigentlich kein Freund von Eurowings, aber die Discover Serie kann mit der  Lufthansa mithalten. Das gilt nicht nur für den freundlichen Service, sondern auch für das ausgezeichnete Menü. Ich kann mir nicht verkneifen, Ihnen den Mund wässrig zu machen. Man konnte nach der Menükarte aus 3 Variationen auswählen: entweder deutsch oder asiatisch oder südamerikanisch.. Ich entschied mich für die deutsche Vorspeise, die aus gebeiztem Roastbeef mit Limonenpfeffer an getrüffelter Selleriecreme und  gebratenem Kürbisspalten bestand:

Vorspeise in der Eurowings Business-Class
Als Hauptspeise wählte ich gegrilltes Jerk Chicken mit Ananas-Koriander-Chutney, gegrillter Ananas auf Kokosreis mit roten Bohnen. Der hervorragende rote Medoc passte dann   anschließend auch noch sehr gut zu dem Cheddar, Cambozola Grand Noir und Reblochon mit roten Trauben. Der abschließende Baileys sorgte dann für die nötige Bettschwere, um den 11 Stunden Flug von Frankfurt nach Mauritius gut zu überstehen. Dazu hatte der Sitz die entsprechenden Motoren, die ich alle ausprobiert habe, bis ich über die Massage die richtige Liegeposition gefunden hatte
 
Der Flug war ruhig und angenehm, zumal der Pilot zwei schwere Unwetter über Äthiopien und dem Indischen Ozean geschickt großräumig umflogen hatte. Die Maskenpflicht wurde nicht sehr streng überprüft, sodass man sie zwischendurch auch einmal abnehmen konnte. Schließlich war es total dunkel in der Maschine und alle Passagiere schliefen.
Geärgert habe ich mich trotzdem, weil ich bei einem fantastischen Sonnenaufgang kurz vor der Landung um 6 Uhr morgens auf der falschen Seite saß. Nur die Passagiere auf der linken Seite konnten ihn durch die Fenster genießen und fotografieren. Ich bat die Stewardess, mit meiner Kamera ein Foto zu machen, aber sie schaffte es wegen der     Automatikeinstellungen nicht. Schade. Ich musste mich mit der  orangefarbenen Atmosphäre in der Maschine begnügen.
 
Da ich auf der falschen Seite saß, fehlte auch die Beleuchtung für ein schönes Landefoto. Man kann immerhin auf dem Foto die Lichter von Tamarin an der Ostküste und im Hintergrund den Berg Le Morne erkennen.
Montag, 9.5.2022
Die Immigration dauerte am Flughafen sehr lange, weil man uns im Flugzeug die falschen Formulare für die Einreise ausgehändigt hatte. So wurden wir bei der Passkontrolle alle zurückgewiesen und mussten neue Einreiseformulare ausfüllen und uns anschließend wieder in die lange Warteschlange einreihen. Das war besonders ärgerlich, weil die Fluggäste der Condor-Maschine, die nach uns gelandet war, alle die richtigen Formulare hatten und problemlos die Einreiseformalitäten vor uns erledigen konnten.
An der Health Control müssen wir die Gesundheitserklärungen vorlegen, die wir bereits zu Hause ausgefüllt hatten. Die gelben Impfausweise will keiner sehen.
Draußen vor der Ankunftshalle wartet unser Fahrer von Suntransfer, der uns zum Hotel bringen soll.
Auf dem nachfolgenden BIld sehen Sie die Touristenkarte von Mauritius aus dem Jahre 2020  mit allen eingezeichneten Hotels. Der Flughafen liegt im Südosten der Insel an der Blue Bay und man muss von dort zu den meisten Hotels zwischen 45 und 75 Minuten Fahrzeit rechnen. Die Taxipreise liegen zwischen 45 und 70 €.
Die Fahrtroute vom Flughafen zu unserem Hotel in Bel Ombre habe ich einmal in die Touristenkarte von Mauritius eingezeichnet. Wir hatten einen Minibus von der Firma suntransfers gebucht und haben 86 € für die HIn-und Rückfahrt bezahlt.

Touristenkarte von Mauritius mit orange eingezeichneten Stränden und Hotels
Unterwegs frage ich den Fahrer nach der Maskenpflicht. Er erklärt uns, dass im Außen- und Innenbereich eine Maske verpflichtend ist. Wie es in den Hotels aussieht, hängt von jedem einzelnen Resort ab. Ich frage auch nach den allgemeinen Trinkgeldern. Er meint, dass 50-100 Rupien pro Tag für die Zimmermädchen üblich sind und als Trinkgeld bei Ausflügen für den Reiseleiter 5 $ oder 5 €. Dollars und Euros würden ziemlich gleich gehandelt.
Nach 40 Minuten Fahrzeit kommen wir um 8:00 Uhr in unserem Hotel Awali Heritage Resort an und müssen uns erst einmal an ein ziemlich unfähiges Rezeptionsteam gewöhnen, das unser Zimmer nicht fertig hat, obwohl wir bereits die Nacht davor zusätzlich gebucht und bezahlt hatten.Wir bekommen einen Begrüßungsdrink und können in der Lobby den wunderschönen Blick aufs Meer genießen:
Nach einer langatmigen Check-In-Prozedur erhalten wir erst nach mehrmaliger Nachfrage unseren Zimmerschlüssel . Wir werden darauf hingewiesen, dass wir zunächst den obligatorischen Coronatest absolvieren müssen. Dazu dürfen wir aber bereits in unser Zimmer 5101 und sollen auf den Arzt warten, der um 9:00 Uhr kommen soll.
Wir nutzen die Zeit für einen ersten Blick vom Balkon, der schon einmal sehr vielversprechend ist:

Kurz vor 10 Uhr erscheint eine Ärztin, entschuldigt sich für die Verspätung und nimmt uns den Test ab, der glücklicherweise negativ ausfällt. (Nicht auszudenken, wenn der ein positives Ergebnis gezeigt hätte!) Jetzt sind wir jedenfalls beruhigt und können uns auf unseren Erholungsurlaub freuen.
Meiner Schwiegertochter Doris, die mit uns geflogen und angekommen ist, geht es allerdings nicht so gut. Ihr gebuchtes Zimmer auf der 1. Etage ist angeblich nicht verfügbar und man bietet ihr ein Zimmer im Erdgeschoss im hinteren Bereich der Anlage an. Erst nach mehreren Protesten wird ihr das gebuchte Zimmer zugesagt, wobei es allerdings bis 18:00 Uhr dauert, bis sie das Zimmer 3109 beziehen kann. Sie könne ja bis dahin das Zimmer 8007 benutzen, wird ihr gesagt. Sie verzichtet auf den doppelten Umzug und wir verkürzen die Wartezeit dadurch, dass sie ihr Gepäck auf unserem Zimmer lässt und wir uns einige freie Liegen unter den Palmen suchen. Wir finden ein schattiges Plätzchen und lassen uns den leichten Wind um die Nase wehen.
Unsere erste Happy Hour mit einem Planter´s Punch können wir erst kurz vor 19:00 Uhr machen und gehen danach in das Büffet-Restaurant zum Abendessen. Es regnet und wir sind froh, dass in unserem Zimmer ein großer Regenschirm hängt, der uns trocken  dorthin bringt. Das Büffet ist sehr ordentlich
Trotzdem sind wir mit dem ersten Tag unzufrieden, denn der ist durch die Formalitäten und schlechte Organisation als Erholungstag eigentlich hinfällig.
Dienstag, 10.5.2022
Die Aussicht auf das Meer ist wunderschön, als wir aufwachen und durch das Fenster auf das Meer und den blauen Himmel schauen. Um 8:15 Uhr gehen wir frühstücken und sind sehr zufrieden mit dem Angebot. Das üppige Büffet enthält alles, was man sich nur wünschen kann. Anscheinend haben alle Gäste All Inclusive, denn wir haben keine Armbändchen bekommen und es fragt keiner nach dem Verpflegungsstatus. Es fragt auch keiner nach einer Maske. Das Servicepersonal trägt grundsätzlich eine Maske, aber bei den Gästen sehen wir keine einzige. Das gefällt uns sehr, weil damit doch ein gewisses Gefühl der Freiheit vermittelt wird und der Glaube, dass die Pandemie vorbei sei.
Überrascht sind wir von dem gut organisierten Frühstücksbüffet, denn ein Teil ist einem klimatisierten Bereich hinter einer Schiebetür untergebracht, während sich die 3 Kochstationen und die Warmhalteplatten im Nebenraum befinden. Kaffee und Cappuccino werden gebracht und das Servicepersonal ist sehr freundlich und anschließend schnell beim Abräumen.

Wer Lust und zusätzliche Rupien investiert, kann sich das Frühstück natürlich auch am Strand oder sogar im Wasser servieren lassen. Dazu wird dort ein Tisch sehr kunstvoll dekoriert:
 
Das sieht toll aus und ist sicher für den Beginn eines romantischen Tages eine fantastische Lösung.
Wir schauen uns aber erst einmal in Ruhe um, was es alles so in der Hotelanlage gibt . Im Shop kaufe ich 3 Postkarten und Briefmarken für 285 Rupien, denn ich habe im Hotel eine witzige Briefkastenstation entdeckt:

Im Shop muss ich sehr schnell erkennen, dass ich mich mit dem Umrechnungskurs anfreunden muss.  Man kann zwar alles mit einer Kreditkarte bezahlen und braucht eigentlich gar kein Bargeld, aber es ist ganz nützlich, den Gegenwert in Euro zu wissen. Da wir aber in den nächsten Tagen auch einige Ausflüge machen wollen und auch etwas Trinkgeld für die Zimmermädchen oder Kellner haben wollen, wechsle ich an der Rezeption 100 Euro und bekomme dafür 3950 Rupien. Das ist ein miserabler Kurs . Demnach entspricht 1 Euro also 39,50 MUR. Wir merken uns, dass ein Euro etwa 40 Rupien sind, obwohl uns der Fahrer, der uns vom Flughafen hierher ins Hotel gefahren hat, von 45 Rupien als Gegenwert für einen Euro gesprochen hat. Er hat uns aber auch bestätigt, dass in Mauritius genau so gern amerikanische Dollars als Trinkgelder angenommen werden. Das tröstet uns, denn wir haben von zu Hause genügend viele 1-Dollar-Scheine mitgenommen, die wir immer üblicherweise als Trinkgeld weltweit verwenden. Dann haben wir immer noch eine Reserve, wenn uns die Rupies ausgehen.
Als wir zum Strand gehen, tröpfelt es und während des Tages regnet es immer wieder. Wir sind froh, dass wir einen großen Schirm im Zimmer haben, unter dem wir trocken ins Restaurant kommen. Am Abend git es ein Mauritius-Themenbüffet mit vielen Spezialitäten, an die wir uns erst gewöhnen müssen, denn manche sind sehr scharf.
Mit dem Zimmer sind wir sehr zufrieden, da es eine gute Beleuchtung und viele Steckdosen hat. Die Dusche ist sehr gut, der Stauraum für unsere Textilien ausreichend und das WLAN ist sehr schnell. Bei einem Speedtest erreiche ich 170,479 kbit/s für den Download, 18,968 für den Upload und einen Ping von 227 ms.  An der Rezeption hatte man uns für das WLAN ein Passwort gegeben, das im gesamten Hotelgelände funktioniert. Der Empfang ist unterschiedlich gut.
Mittwoch, 11.5.2022
Blauer Himmel und schönes Wetter empfangen uns wiederum beim Aufwachen. Das Internet bricht aber dauernd ab und die Übertragungsraten sind miserabel. Wahrscheinlich gehen jetzt viele Gäste ins Netz und müssen sich die Datenrate teilen.
Wir legen uns in den Schatten unter den Palmen auf der Wiese, weil wir noch nicht so viel Sonne vertragen können. Nach 11:00 Uhr frischt der Wind auf und der Himmel ist bewölkt.
Der Strand vor uns sieht gut aus. Er wird jeden Morgen in der Frühe sorgfältig gekehrt, sodass keine Muschelreste oder Seegras darauf zu finden sind.
 
Das Wasser ist sauber, es schwimmt nur wenig Seegras darin herum und man kann in dem flachen Bereich bis auf den Boden schauen. Der ist allerdings voller Steine und Korallenreste. Man muss schon mit Badeschuhen ins Wasser gehen, wenn man sich nicht die Füße aufscheuern will.
Ich mache meine ersten Schnorchelversuche und bin sehr enttäuscht, weil in dem flachen Wasser nur wenig zu sehen ist und die Strömung außerhalb des markierten Schwimmbereichs sehr stark ist. Das ärgert mich ziemlich, denn ich bin nicht nur zum Sonnenbaden hierhin gefahren, sondern weil ich auch im Meer schwimmen will. Jetzt verstehe ich auch, warum alle Leute um den Pool herum liegen und kaum jemand im Meer ist.
Der große Pool ist sehr komfortabel und nicht tief, er wird aber vorrangig von Eltern mit Kindern benutzt:

Außerdem gibt es einen Adultspool vor der Hauptbar:

Die Liegen um die Pools werden schon sehr früh am Morgen mit Handtüchern belegt.
Etwa 500 m vor der Küste befindet sich ein Riff, an dem sich die großen Wellen brechen. Hier fahren auch manchmal Glasbodenboote, Kajütkreuzer oder Boote mit Tauchausrüstung hin.
Mit dem Wetter sind wir zufrieden, denn es regnet nicht, die Temperatur liegt bei 28°C und der leichte Wind wirkt kühlend.
Das abendliche Büffet im Savana Restaurant ist heute mediterran und sehr lecker. Wir probieren viele Kleinigkeiten und der Service ist nach einigen Trinkgeldern sehr aufmerksam. Inge und Doris haben an dem südafrikanischen Rosé Gefallen gefunden und ich bleibe beim Bier. Beeindruckend ist auch das Vorspeisenbüffet und Dessertbüffet in dem gekühlten Nebenraum. Jedenfalls sind wir mit dem Essen, dem Hotel, dem Zimmer und dem Ambiente sehr zufrieden.
Donnerstag, 12.5. 2022
Der Wetterbericht sagt Regen für heute voraus, aber am Vormittag ist der Himmel noch blau. Condor und Eurowings sind um 6:00 Uhr morgens gelandet und die Touristen stehen um 8:00 Uhr an der Rezeption, denn man sieht es an den Kofferbanderolen. Ihnen geht es wie den meisten, die das Zimmer für heute gebucht haben, es aber erst um 15:00 Uhr bekommen. So sitzen viele an der Rezeption und in der Lobby herum. Das ist nicht gut organisiert. Dazu kommt noch, dass nach Auskunft der Rezeption immer einige Gäste einen Late-Checkout machen, weil ihre Maschinen erst am Abend starten. Dadurch dürfen sie bis 16:00 Uhr im Zimmer bleiben. Die müssen dann aber gereinigt werden und sind nicht vor 18:00 Uhr für neu angekommene Gäste verfügbar. Durch die Corona-bedingte Intensivreinigung und Desinfizierung dauert das manchmal noch länger.
Ich mache einen Spaziergang am Strand entlang und schaue mir die Nachbarhotels an. Die Lage ist gut an einer Karte zu erkennen, die wir an der Rezeption bekommen haben:

An dem kilometerlangen Strand kann man wunderbar spazierengehen. Allerdings muss man sehr auf Steine und Korallenreste achten. Zunächst einmal liegt neben dem Awali das Tamassa Hotel, das als 4-Sterne Resort zur Lux-Hotelgruppe gehört. Die Strandbedingungen vor diesem Hotel sind die gleichen wie beim Awali Resort nebenan. Allerdings sind auf der Luftaufnahme aus der Fotogalerie des Hotels doch ehrlicherweise die Korallen und Steine im flachen Wasser zu sehen.

Es ist eigentlich ein sehr schönes Hotel, denn wir haben einige Gäste gesprochen, die sehr damit zufrieden waren. Und es ist deutlich preiswerter als das Awali nebenan.
 
Das Wasser ist so flach, dass die Badegäste noch hinter der Schwimmzone im Wasser stehen können.
Ein Stückchen weiter schließt sich das nächste Resort an: das Outrigger Mauritius. Auch hier sind die Strandbedingungen identisch mit den beiden vorigen Hotels. Das geht deutlich aus dem Luftbild von dem Resort hervor, das Outrigger auf seiner Webseite anbietet:

Immerhin hat man hier einen Landungssteg ins Wasser gebaut, von dem man aus bei Flut ins Meer springen kann, ohne sich an den Korallen und Steinen die Füße aufzukratzen.

Der wird vor allem für Hochzeitsfotos verwendet, denn auch hier ist das Wasser so flach, dass man nicht vom Steg ins Meer springen sollte.
Mir scheint es allerdings so, dass zur Zeit in dem Outrigger Resort nichts los ist, denn die meisten Villen am Strand sind im Augenblick unbewohnt und nur wenige Gäste bewegen sich im Innern der Anlage. Hier zwei Fotos vom Strand davor:
 
Wandert man am Outrigger weiter, kann man am kilometerlangen Naturstrand bis zum Sofitel SO Mauritius Resort oder sogar noch weiter bis zum Shanti Maurice Resort laufen.

Bei meinen Spaziergängen stelle ich fest, dass an allen Resorts die Menschen an den Pools und am aufgeschütteten Sandstrand liegen. Ins Wasser geht fast keiner und die Spaziergänger kann man an einer Hand abzählen, die man unterwegs trifft. Ich erkenne, dass die hochklassigen Hotels, die hier vertreten sind, vorrangig von Touristen besucht werden, die Entspannung auf der Liege am Pool und im Spa-Bereich suchen.
Freitag, 13.5.2022
Der Himmel ist heute Morgen mit kleinen Wölkchen bedeckt und es weht ein kühler Wind. Angenehm warm ist es nur, wenn die Sonne durch die Wolken kommt. Die Strömung in der Lagune vor dem Strand ist stark und ich habe Mühe dagegen anzukommen, obwohl ich mit Flossen und Schnorchel unterwegs bin. Außerhalb der Schwimmzone sind Bojen befestigt, die den Motorbooten die Einfahrtrinne zur Anlegestelle am Strand anzeigen. Unter Wasser sieht man nicht viel, denn die Korallen sind fast alle tot.
 
Vorn am Riff wird es sicher etwas besser aussehen, aber da muss man schon mit dem Boot hinfahren.
Aus diesem Grund überlege ich, ob man nicht einen Ausflug zu anderen Stränden der Insel machen kann, wobei dann doch sicher Schnorchelmöglichkeiten gegeben sind.
Ich frage an der Rezeption nach und werde auf die örtlichen Agenturen verwiesen. So verhandele ich mit Marisa von der Agentur Kreola, um die Preise zu erfahren. Ich erkläre ihr, dass wir schon einmal an der Ostküste gewohnt haben und jetzt besonders an schönen Stränden interessiert sind, an denen man richtig schwimmen und schnorcheln kann. Hier in Bel Ombre wäre das nämlich nicht der Fall. Sie antwortet mir, dass es schönere Strände gäbe und empflehlt drei Touren:
1. Ausflug mit dem Speedboot oder Katamaran zur Ile aux cerfs. Es handelt sich um einen 8-stündigen Tagesausflug, wobei wir morgens um 8:00 Uhr am Hotel abgeholt werden und zum Startpunkt an die Blue Bay Bucht gefahren werden, wo die Boote von Aqua Soleil am Strand des Shandrani Hotels abfahren. Der Strand soll schöner sein als unserer hier in Bel Ombre, lediglich die Nähe des Flughafens könne stören. Das gefällt uns schon einmal ganz gut, weil unterwegs zur Insel Ile aux cerfs zwei Schnorchelstopps eingelegt werden und auch auf der Insel selbst eine Möglichkeit dazu bestehen soll. Der Preis wird mit 5950 Rupien pro Person angegeben, das sind etwa 130 €
2. Ausflug nach Port Louis und zu den Stränden des Nordwestens. Auch das ist ein 8-stündiger Tagesausflug, der 7900 Rupien kostet, als etwa 170 €. Die Fahrt im Privatwagen würde hier im Bel Ombre beginnen und zunächst zu den Stränden um Le Morne führen, an denen die hochklassigen Hotels der Lux Gruppe und Beachcomber liegen. Von dort geht die Fahrt weiter an der Küste entlang nach Flic en Flac mit vielen Hotels. Im Norden ist ein Besuch von Port Louis und seinen Sehenswürdigkeiten vorgesehen, bis man dann nach Trou ax Biches kommt, wo zweifellos der schönste Strand von Mauritius zu finden sei. Dann könne man auch noch Grand Baie besuchen, das als am besten ausgebauter touristischer Ort gilt.   
3. Ausflug zu den Sehenswürdigkeiten des Südens. Der ließe sich zwar in einem halben Tag bewältigen sagt Marisa, da wir ja schon hier im Süden starten würden, aber man solle doch einen ganzen Tag einplanen, da die Rochester Falls, der La Vanille Nature Park, das Grand Bassin, der Riviere Noire Gorges Natural Park und besonders Chamarel mit den Wasserfällen und der Coloured Earth besondere Attraktionen wären, die man gesehen haben müsse. Außerdem sei auf der Route auch ein Besuch von Gris-Gris dabei, das sei ein schöner Strand an der Südküste. Als Preis wird für 2 Personen 9550 Rupien genannt, also etwa 205 €.
Bei der Happy Hour mit einem "Dark and Stormy" Drink besprechen wir die Ausflüge und sind begeistert von dem fantastischen Sonnenuntergang:

Von unserem Standpunkt aus versinkt zwar die Sonne nicht im Meer, sondern verschwindet hinter den Bäumen des öffentlichen Strandes von Bel Ombre, aber es entsteht eine tolle Abendstimmung.
Samstag, 14.5.2022
Es ist schönes Wetter und es weht nur ein leichter Wind, als wir am Morgen unter den Palmen auf der Wiese liegen. Aber es ist richtig was los im Hotel und besonders im angrenzenden Beach Club. Wegen des Wochenendes haben sich viele Kitesurfer, Segler und Windsurfer eingefunden, die anscheinend hier das Wochenende verbringen.

Es sind einige Anfänger dabei, aber auch viele Könner, die waghalsige Kunststücke in der Luft vollbringen.. Der Beach Club am westlichen Ende der Lagune gehört zur Hotelanlage und bietet vielfältige Wassersportaktivitäten an.
 
 

Wer sich also für einen aktiven Erholungsurlaub hier interessiert, findet hier alle Möglichkeiten.

Sonntag, 15.5.2022
Heute sind mehr Wolken unterwegs, aber das Wetter ist schön. Der Wind ist nicht so stark wie gestern, obwohl manchmal recht kräftige Böen durch die Palmen rauschen.
Ich mache einen Spaziergang am Strand entlang zur anderen Seite. Neben dem Beachclub ist die Kitesurf-Schule und danach kommt man zum öffentlichen Strand von Bel Ombre.
Der ist kilometerlang, naturbelassen und relativ sauber, denn es ist kaum Seegras und kein Plastikmüll zu finden. Man kann sehr gut daran entlang laufen, muss aber auf Steine und Korallenreste aufpassen. Im hinteren Bereich grenzt eine gepflegte Baum- und Graszone daran an, die jeweils als Beachpark ausgewiesen ist.

Hier befinden sich auch teilweise Bänke, Toiletten oder Spielgeräte für die Kinder.
 
Dieser wie auch alle anderen Beachparks auf der Insel sind zur Zeit völlig leer, weil es den Bewohnern von Mauritius zur Zeit untersagt ist, die Beachparks zu besuchen. Die Corona-Krise hat auch hier dazu geführt, dass Menschenansammlungen und Gruppen- oder Familienfeiern verboten sind.
Montag, 16.5.2022
Das Wetter ist nicht so schön. Es nieselt bereits am Morgen und ist durch den bedeckten Himmel und die fehlenden Sonnenstrahlen auch ziemlich kühl. Wir verziehen uns auf den Balkon, wo man es sich wegen der vorhandenen Liege durchaus ein bisschen gemütlich machen kann. Doris hat inzwischen mit der Agentur Solis Indian Ocean Kontakt aufgenommen, die hier für verschiedene deutsche Reiseveranstalter Ausflüge anbietet. Die Preise gefallen uns besser, zumal uns außerdem ein deutsch sprechender Fahrer zugesagt wird.
Dienstag, 17.5.2022
Obwohl der Wetterbericht für heute eigentlich viel Sonne verspricht, ist es bewölkt und ziemlich windig. Es wird auch am Mittag nicht besser, sondern es fängt an zu regnen. Wir bekommen eine Whatsapp von Sunita von Solis Indian Ocean, dass wir morgen erst um 8:30 Uhr abfahren. .
Mittwoch, 18.5.2022
Wir können noch in Ruhe frühstücken, bis pünktlich 5 Minuten vor halb neu unser Fahrer mit einem Pkw vor der Tür steht.
Ausflug zur Ile aux cerfs
Jeff spricht deutsch und auf der 50 Minuten dauernden Fahrt zur Blue Bay erzählt er einiges über die Insel, was wir aber schon wissen. Er spult seinen Reiseleitersermon ab, den er wahrscheinlich allen deutschen Fahrgästen erzählt, die Mauritius besuchen. Er antwortet aber bereitwillig auf unsere Fragen und so erfahren wir einige interessante Details über die derzeitige Situation während der Pandemie auf der Insel. Die Tourismusbranche hat große Probleme, weil die meisten Hotels geschlossen waren und erst seit Beginn des Jahres 2022 wieder geöffnet wurden. Die Touristen kommen meist aus England, Frankreich und Südafrika oder Indien. Die Deutschen machen nur einen geringen Teil der Touristen aus, wobei es aber auch auf die Jahreszeit ankommt. Der Spritpreis ist wegen des Ukraine-Krieges sehr stark gestiegen und liegt zur Zeit bei 80 Rupien pro Liter, was ungefähr 1,90 € entspricht, also einem Preis wie bei uns in Deutschland. Der Preis wird staatlich festgesetzt und gilt für alle Tankstellen - egal welche Marke sie vertreten. Dabei sind die Einkünfte deutlich niedriger als bei uns. Ein Arbeiter auf den Zuckerrohrfeldern verdient etwa 10 € pro Tag, ein Lehrer 350-500 € im Monat. Am besten verdienen Juristen, die meist in Frankreich studiert haben oder Ärzte, die ihre Ausbildung in England oder Indien absolviert haben. Außerdem gibt es viele gut ausgebildete Akademiker, die in Südafrika studiert haben.
Die Einkünfte der Insel aus dem Zuckerrohr als Haupt-Exportprodukt hätten stark abgenommen, weil der Zuckerpreis auf dem Weltmarkt so gesunken sei, sagt er. Meine Frage, warum man dann nicht aus dem Zuckerrohr Alkohol herstellt und den Sprit verkauft wie in Brasilien kann er genau so wenig beantworten wie das Fehlen von Windturbinen und Solarpanels zur Stromerzeugung. Eine Insel, die in den Tropen liegt mit konstant hoher Sonneneinstrahlung und stetigen Passatwinden ist doch hervorragend geeignet für eine derartige Energiegewinnung. Jeff vermutet, dass die Regierung vielleicht zu korrupt sei oder die Zeichen der Zeit nicht erkannt habe. Vom chinesischen Einfluss weiß er zu wenig und vermutet eher starke Beziehungen zu Indien und Südafrika.. Fasziniert lauschen wir seinen Ausführungen vom Zusammenleben der religiösen Gruppen auf der Insel. Die Hälfte der Einwohner sind wie er selbst Hindus, etwa ein Drittel sind Christen und der Rest Muslime. Alle verständen sich prächtig und es gäbe überhaupt keine Probleme zwischen den einzelnen Religionsgruppen.
Kurz vor halb zehn sind wir in Blue Bay. Hier die Route für unseren Tagesablauf: Die Anfahrt mit dem Auto habe ich rot eingezeichnet, die Fahrt mit Speedboot pinkfarben.

Am Strand vom Shandrani Resort liegen viele Speedboote und ein Katamaran der Firma Angel Cruises. Das Shandrani Hotel ist uns wegen seines schönen Strandes empfohlen worden, an dem man gut schwimmen und schnorcheln könne. Allerdings sei die Nähe zum Flughafen ein Problem, weil die startenden Maschinen eine Lärmbelästigung darstellen könnten. Unser erster Eindruck ist nicht überragend, weil hier viele Leute am Strand warten, die den einzelnen Speedboats für den Ausflug zugewiesen werden. Die Liegen vor den Hotelzimmern sind noch alle frei und wir erfahren, dass dieses Hotel sich über mehrere Strandbuchten hin erstreckt, die durchaus ruhiger sind als die, in der wir
abfahren. Hier ein Foto von der Bucht, das ich beim Abflug aus der Luft aufgenommen habe:

An der Zahl der Boote und der wartenden Gruppen erkennen wir, dass hier der Start von einer der typischen Massenveranstaltungen erfolgt. Dennoch scheint es wegen der nur 9 Personen für das Boot (max. sind 14 Personen zulässig) recht privat und amüsant zu werden.

Wir werden zusammen mit einem belgischen Pärchen, zwei Engländerinnen und und einem deutschen Paar aus dem Riu Le Morne einem Speedboot der Firma Aqua & Soleil zugewiesen. .
Der Kapitän und sein junger Begleiter sind ein lustiges Pärchen, wie sie mit viel Witz die Begrüßung machen und Hinweise zum Verhalten auf dem Boot geben. Sie zeigen uns auf einer Karte die vorgesehene Route für den heutigen Tag, die von der Blue Bay an der Küste entlang nach Norden bis zur Ile aux Cerfs gehen soll.
Zur gleichmäßigen Sitzverteilung müssen wir uns nach hinten begeben, weil vorn nur zwei sitzen dürfen und einige der Mitfahrenden doch ganz schön gewichtig sind.

Das macht sich besonders beim ersten Halt nach 5 Minuten bemerkbar, wo wir  noch in Sichtweite der Abfahrtstelle zum Schwimmen und Schnorcheln ankern. Fünf von uns springen ins Wasser und versuchen verzweifelt, in dem 1,50m flachen Wasser der Bucht einige Fische zu entdecken. Das Wasser ist sehr klar und man kann bis auf den Grund schauen, der voll von Steinen und Korallenresten ist. Fische sind aber keine zu entdecken und die fünf kommen etwas frustriert wieder an Bord. Die Sonne scheint auch nicht und deshalb verzichte ich auf das Schnorcheln hier, zumal der Kapitän mir versichert, an der zweiten Schnorchelstelle sei es besser. Das Hineinplatschen ins Wasser ist ja noch ganz einfach und das Schwimmen auch, weil Fett ja immer oben schwimmt. Das Einsteigen ins Boot ist anschließend aber ohne Hilfe nicht möglich und alle müssen bei dem schwierigen Vorgang herzhaft lachen, obwohl die dickste Portion auf dem Bild gar nicht zu sehen ist und noch herausgezogen werden muss.
 
An der kleinen Insel Ile aux Aigrettes liegen schon einige Boote und der Kapitän erklärt uns, dass es eine Naturschutzinsel für Vögel ist und wir an dem kleinen Sandstrand schwimmen und auch aussteigen könnten. Das will aber keiner von uns, sodass die Fahrt weiter an das äußere Riff geht, an dem die Reste des englischen Frachters Dalblair liegen, der 1902 hier aufgelaufen und gesunken ist.
 
Unser nächstes Ziel ist der alte Leuchtturm auf der Insel Ile de Phare. Weil schon viele andere Ausflugsboote hier liegen, müssen wir uns hindurch manövrieren, um einen Ausstieg durch das flache und steinige Wasser zu finden. Wir nehmen unsere Strandsandalen mit und kraxeln den Korallenberg hinauf. Außer einem Blick auf das alte Gemäuer, die aufspritzende Gischt und die Touristenmassen kann ich aber nichts Interessantes hier entdecken.

Von der Insel aus erkennt man jetzt erst richtig, wie viele Speedboote vorhin in der Bucht vom Shandrani Hotel gestartet sind.
Als wir nach 20 Minuten wieder ablegen, werden Cola mit Rum und Bier ausgeschenkt und der Kapitän gibt zur Freude aller richtig Gas.

Wir halten noch einmal vor einer Fischfarm zum Schwimmen und Schnorcheln. Da aber keine Sonne scheint und das Meer auch nicht einladender als vorher erscheint, hat nur das belgische Pärchen Lust zu einem Bad. Fische sind keine zu sehen, nicht einmal die Reste der Bananenchips locken sie an. Dafür entdecken wir aber kurze Zeit später einige Delphine, die vor uns aus dem Wasser springen. Leider zeigt mein Videofilm nur einige Flossen, die für wenige Sekunden aus dem Wasser herausragen und schnell wieder verschwinden.
Die erste wirkliche Sehenswürdigkeit kommt dann nach der Einfahrt in den Great River South East, was wir schon an dem braunen Flusswasser erkennen können, das sich ins Meer ergießt. Wir müssen uns in die lange Schlange der wartenden Speedboote einreihen, die hier hintereinander den Fluss hinauf fahren, damit die Passagiere einen Blick auf den Wasserfall werfen können.

Einige Makaken turnen an den Seitenwänden herum und verkürzen den Touristen die Wartezeit. Diese Langschwanzaffen sind im Übrigen ein begehrter Exportartikel von Mauritius an die Tierversuchslabore in aller Welt.
Da die Sonne inzwischen scheint, kann ich auch ein Video vom Wasserfall drehen:

Der junge Belgier aus unserem Boot hat sich aber für seine Freundin etwas Besonderes ausgedacht: Er macht am Wasserfall kniend vor ihr einen Heiratsantrag und überreicht einen kleinen Diamantring.
 
Alles ist sehr rührend und bewegt den Gitarrenspieler vom Nachbarboot zu einer Songeinlage mit Lionel Richie´s "Hello", was sehr romantisch ist und die anderen Speedboote zum geräuschvollen Aufbrausen der Außenbordmotoren mit Wasserfontänen veranlasst. Das ist schon ein Erlebnis und treibt selbst unserem Kapitän die Tränen in die Augen.
Anschließend geht es weiter am Four Seasons Resort und einigen traumhaften Millionärsvillen vorbei zur Ile aux Cerfs, wo wir für 20 Minuten ankern, damit alle zur Toilette können.

Dieselbe Absicht haben natürlich auch die anderen Boote und Katamarane, die hier am Ufer liegen.  Dadurch verliert der wunderschöne weiße Sandstrand seinen Reiz und wegen der vielen Leute sieht die Lagune gar nicht mehr so malerisch wie auf den Abbildungen aus, mit denen die Veranstalter werben.
Wir spazieren auf die Rückseite der Insel und finden dort den Strand noch genauso enttäuschend wie vor 20 Jahren, als wir das erste Mal hier waren.
Es ist halt ein Naturstrand und kann schön daran spazieren gehen. Schnorcheln und schwimmen sind möglich, aber man muss halt auf die Steine und Korallenreste acht geben.
Alle Leute kommen eigentlich nur auf Ausflügen hierhin, gehen auf die Toilette, trinken oder essen etwas an den Schnellimbiss-Ständen und verschwinden nach kurzer Zeit wieder.
Auch wir starten nach 20 Minuten, fahren um die Insel herum und machen unsere Mittagspause auf der Nachbarinsel Ile de l´Est gegenüber dem Touessrok Hotel.

Unter den Pinien hat das Team von Aqua&Soleil sehr dekorativ verschiedene Tische vorbereitet, wo uns ein schmackhafter Lunch mit Salat, Fisch, Lobster und Hähnchen vom Grill serviert wird. Alles ist sehr lecker und wird mit afrikanischer Live-Music  abgeschlossen.
Eigentlich ist diese Insel schöner als die überlaufene Ile de Cerfs und man könnte hier schon bleiben und am Strand träumen:
 
Aber inzwischen ist es viertel nach drei und wir müssen zurück.
Mit Vollgas sausen wir zur Insel Ile aux Aigrettes, wo wir heute morgen nicht schwimmen wollten. Jetzt sind keine Boote mehr da und vier von uns springen nochmal ins Wasser, bevor wir um 16:45 Uhr wieder am Strand des Shandrani Hotels ankommen.Dort wartet unser Fahrer Jeff auf uns und es fängt kräftig an zu regnen
Um 18:00 Uhr kommen wir in unserem Hotel in Bel Ombre an und frieren ziemlich bei unserem verspäteten Happy Hour Drink, weil es sich durch den Regen so abgekühlt hat.
Im Nachhinein sind wir nicht unzufrieden mit unserem Ausflug und können den eigentlich durchaus empfehlen. Aber zum Schwimmen und Schnorcheln hätte man mehr Zeit haben müssen und eine Stelle, an der es unter Wasser etwas zu sehen gibt.
Donnerstag, 19.5. 2022
Wir nehmen den Schirm zum Frühstück mit, weil es noch tröpfelt. Es ist auch nicht besonders warm. Die Sonne zeigt sich nur spärlich und auf der Liege am Strand ist es nicht gemütlich.
Freitag, 20.5. 2022
Schon beim Frühstück zeigt sich, dass das Wetter nicht so schön ist, weil es zu nieseln beginnt. Wir verziehen uns unter einen Schirm und lesen. Sunita von der Agentur Soli360 kommt und wir bezahlen die beiden geplanten Ausflüge für die nächste Woche im voraus (jeweils 7100 Rupien und 7300 Rupien). Dafür erhalten wir zwei Voucher.
Das Restaurantangebot in der Heritage Resortanlage
Weil das Angebot so vielfältig ist, haben wir bisher immer im Büffetrestaurant gegessen. Heute Abend gibt es ein "Safari-Büffet" im Restaurant. Die Büffets sind zu jeder Tageszeit erstklassig. Die abendlichen Büffets sind jeweils unterschiedliche Themenbüffets, die jede Woche wechseln. Durch die großzügige und gut durchdachte Anordnung gibt es auch keine Warteschlangen. Hier eine kleine Fotogalerie aus dem Büffetrestaurant:
Sehr schön ist allemal der Blick aus dem Restaurant auf die umlaufenden Wasserlandschaften.
 
Interessant ist auch ein Besuch in dem indischen Restaurant Zafarani. Das ist klein, eng und jeden Tag ausgebucht. Man muss schon eine Woche im voraus reservieren, wenn man einen  Tisch bekommen will. Die Speisekarte ist original indisch, die Köche auch, die Gewürze auch - und die Schärfe auch.

Samstag, 21.5. 2022
Als wir zum Frühstück gehen, regnet es, aber um 10:00 Uhr scheint die Sonne bei nur leichter Bewölkung. Es sind erstaunlicherweise noch viele Liegen frei und Inge hat in vorderster Position drei für uns gesichert. In der Sonne ist es ziemlich warm. Das ist mal ein wunderschöner Tag mit Sonne bis zur Happy Hour. Wir finden auch einen  Platz auf den bequemen Sesseln am Strand vor der Infinity Bar und der Barkeeper mixt einen ordentlichen Fruit-Punch. Das ist sehr entspannend, so der untergehenden Sonne zuzuschauen.

Sonntag, 22.5.2022
Inge hat sich inzwischen den Gepflogenheiten der anderen Gäste angeschlossen und die vordersten Liegen zwischen Pool und Strand schon vor 8:00 Uhr reserviert. Es wird ein sonniger Tag, obwohl kurzfristig ein Nieselschauer herunter kommt. Ich schaue mir die komplette Heritage Resortanlage an und bin erstaunt, wie groß sie ist. Es gibt ja nicht nur das Heritage Awali Resort, sondern auch das Heritage Telfair, den Heritage Golf Club, das Heritage Cháteau, den Heritage Beach Club, die Boma und für die Kinder natürlich den Timomo Kids Club. Jetzt verstehe ich auch, warum so viele Familien mit Kindern hier sind. Man kann nämlich als Gast in einem Hotel alle anderen Bereiche kostenlos mitbenutzen.
Ich habe zwar viele Fotos gemacht, kann aber an dieser Stelle nicht alles beschreiben, weil es einfach zu vielfältig ist und zu viel Platz braucht. Deshalb eine kleine Fotogalerie mit einigen Details:
Wenn Sie detaillierte Informationen zu der großen Anlage erhalten wollen, laden Sie sich die 40-seitige Hotelbroschüre von Heritage herunter, die ich als PDF- File hier gespeichert habe. Ich habe auch ein ausführliche Bewertungen bei Holidaycheck und beim Tripadvisor veröffentlicht.
Montag, 23.5.2022
Das Wetter scheint schön zu werden an diesem frühen Morgen und im Restaurant ist noch nichts los. Heute wollen wir unseren zweiten Ausflug machen.
Ausflug zu den Sehenswürdigkeiten des Südens von Mauritius
Um 9:00 Uhr steht unser Fahrer Chris von Solis360 vor dem Hoteleingang und wir besprechen zunächst die Route. Da wir immer noch an schönen Stränden zum Schwimmen und Schnorcheln interessiert sind, schlägt er vor, dass wir zuerst an der Küste entlang fahren und dann folgende Besichtigungspunkte ansteuern, die für uns interessant sein könnten. Zum Schluss könnten wir dann noch nach Le Morne fahren. Damit ergibt sich für uns folgender Fahrplan:
1. Gris-Gris Felsen, die Steilküste und La Roche qui pleure
2. Der Freizeitpark La Vanille und La Réserve des Mascareignes
3. La Domaine Le Saint Aubin und die Rumfabrik
4. Die Route du Thé
5. Das Grand Bassin
6. Die Gorges de la Riviere Noir
7. Chamarel mit dem Wasserfall und den Terres de 7 couleurs
8. Die Strände um Le Morne

Chris macht uns darauf aufmerksam, dass wir im Taxi und draußen auf der Straße eine Maske tragen müssen. Zuerst fahren wir zum Gris-Gris Felsen, der Steilküste im Süden, wo die Brandung hoch schlägt. Chris spricht zwar kein deutsch, aber ein gut verständliches Englisch. Man merkt, dass er wie alle Kinder in Mauritius, Englisch und Französisch als Fremsprache gelernt hat, weil seine Muttersprache das Kreol ist.

Als wir am Aussichtspunkt ankommen und auf den Strand hinunterschauen, ist gerade Ebbe und der Wellengang ist nicht besonders hoch. Chris erklärt uns, dass bei starker Flut der Felsen im Hintergrund voll überschwemmt wird und dass das anschließend herunterlaufende Wasser den Namen "la Roche qui pleure", also den "weinenden Felsen" geprägt hat. Aber das ist natürlich auch in unseren Augen kein schöner Strand zum Schwimmen oder Schnorcheln.
 
Wir können auch keine "betende Nonne" irgendwo als Profil erkennen, wie es auf dem Hinweisschild am Viewpoint geschrieben steht. Chris kann uns auch nichts dazu sagen.
So fahren wir also weiter zur Vanillefarm mit dem Freizeitpark und den Krokodilen. Aber als wir dort sind und erkennen, dass es ein Ausflugsziel für Familien mit KIndern ist und wir die Insekten, Tiere und Krokodile schon oft woanders beobachtet haben, verzichten wir auf den Besuch und fahren weiter zur Domaine Le Saint Aubin.
Die Plantage mit dem Herrenhaus wird zur Zeit renoviert und ein Besuch ist nur eingeschränkt möglich.
 
Die Rum-Destillerie ist eine der ältesten von Mauritius und es wird noch nach alten Rezepturen und in Kupferkesseln gearbeitet. Aber die Destillerie arbeitet zur Zeit nicht, sodass wir auf einen Rundgang durch die Fabrikanlagen verzichten und uns nur im Shop einmal umsehen. Der Verkäufer will uns unbedingt eine Flasche Rum verkaufen, aber die Preise sind ziemlich hoch und der Saint Aubin Premium Gold Rum ist bei uns zu Hause im Internet günstiger zu bekommen. Warum also eine Flasche mitschleppen? Außerdem kennen wir aus der Karibik durchaus bessere Rumsorten.
Unser Fahrer Chris ist natürlich nicht glücklich, dass wir den Shop lediglich mit einem Glas Vanillezucker für 350 Rupien verlassen.
Danach geht es durch die engen Straßen des Hochlands und durch die ursprünglichen Dörfer die Route du Thé" entlang. Wir sind erstaunt, dass alle Leute, die draußen auf den Straßen zu sehen sind, eine Maske tragen. Die Maskenpflicht wird also hier sehr ernst genommen.

Das Wetter wird sehr schlecht und der Regen erwischt uns jedesmal, wenn wir aussteigen und ein Foto machen wollen. Wir sehen, wie die ärmlich aussehenden Plantagenarbeiter von den Teefeldern heimwärts wandern. Zwischendurch erfahren wir viel über die Geschichte der Insel, die französische und englische Besatzung bis zu den heutigen wirtschaftlichen Problemen der Landbevölkerung.
Der Regen hört auch nicht auf, als wir am Grand Bassin ankommen.
Chris, der selbst Hindu ist, erklärt uns sehr weitschweifig die Götterwelt mit Shiva, Hanuman und Ganesha. Das Grand Bassin ist ein Kratersee, der nach der Legende mit dem Ganges verbunden ist und deshalb von den Hindus auch "Ganga Talao" genannt wird. Es ist das größte Heiligtum der Hindus außerhalb Indiens und deshalb eine wichtige Pilgerstätte. Nach der Legande flog der Gott Shiva mit seiner Gattin Parvati mit einem Schiff um die Welt. Weil Shiva seiner Frau die schönsten Orte der Erde zeigen wollte, machten sie auf der Insel Mauritius halt. Während der langen Reise hatte Shiva den Fluss Ganges auf seinem Kopf getragen, um die Erde vor den Überschwemmungen zu schützen. Während der Landung auf Mauritius verschüttete Shiva aus Versehen etwas Wasser vom Ganges, das in das Kraterloch vom Grand Bassin hinein floss. Deshalb ist dieser See ein heiliges Gewässer.
Rund um den See befinden sich mehrere Tempel und Opferschreine, an denen wir Gläubige beobachten, die hier ihre Opfergaben niederlegen. Es ist wirklich schade, dass es so regnet, denn so haben wir wenig Lust zum Besuch der Tempel oder auch der beiden 33 m hohen Statuen, die sich 2km weiter auf dem Berg befinden:
 
Aus dem riesigen leeren Parkplatz vor den Statuen schließen wir, das zur Zeit keine Pilgersaison ist und fahren weiter über viele Serpentinen hinunter in den Black River National Park. Chris hält unterwegs mehrmals an, kriecht in die Büsche und kommt mit exotischen Früchten, wie Guavas und Kampfer zurück. Wir müssen daran riechen und die Verwandtschaft zu Zimt erkennen. Er ist sehr bemüht, uns die Bäume und Sträucher zu erklären, die irgendwann von anderen Kontinenten hier eingeschleppt oder bewusst angebaut wurden.
Vom Wasserfall im Black River Gorges Nationalpark sehen wir recht wenig, weil wiederum eine Regenwand uns den Blick versperrt.

Das ist sehr schade. An den Souvenirständen wollen wir wegen des Regens auch nicht stehen bleiben, sondern fahren weiter zum Chamarel Wasserfall. Unterwegs kommen wir auch am Piton de la Petite Rivière Noire vorbei, dem mit seinen knapp 830 Metern höchsten Berg der Insel. In Chamarel kommen wir zwar auch im Regen an, aber als ich den Wanderweg am Aussichtspunkt des Wasserfalls nach oben klettere, um von dort ein Foto zu schießen, hört der Regen auf und ich kann sogar ein kleines Video aufnehmen.
Der gesamte Park ist gut gepflegt und und sehenswert für einen Ausflug, denn die farbigen Erden aus dem ausgewaschenen Vulkangestein sehen schon gut aus, auch wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Sie erinnern mich stark an den Haleakala Vulkan auf der Insel Maui in Hawaii. Auf dem Schild wird erklärt, wie die Farben zustande gekommen sind.
 
Es gibt in dem Park auch einen Garten mit Riesenschildkröten, die man von den Seychellen hierhin gebracht hat. Ähnlich wie im Pamplemousse Botanical Garden im Norden von Mauritius sollen sie als Touristenattraktion dienen.

Die Schildkröten suhlen sich in dem braunen Schlamm  und sehen dar nicht gut aus. Man kann die Augen und das Maul überhaupt nicht richtig erkennen. Nachdem wir im Februar dieses Jahres die Riesenschildkröten in ihrer natürlichen Umgebung in Galapagos gesehen haben, erkennen wir um so deutlicher hier die Zoo-Situation. Die ist unwirklich für die Tiere.
 
Es fängt wieder an zu regnen und die Wege werden matschig. Wir möchten eine Pause machen und einen Cappuccino trinken. Aber nicht hier in dem ungemütlichen Ausflugscafé mit den Papp-Bechern. Wir überlegen, ob wir nicht zurückfahren zur berühmten Rhumerie de Chamarel, die ja eine Touristenattraktion ist und ein gutes Restaurant enthält. Aber Chris empfiehlt uns das Chamarel-Restaurant einige Kilometer weiter, weil man von dort aus ja auch einen schönen Blick auf die Bucht von Le Morne hat. Die wollen wir ja schließlich auch noch wegen der schönen Strände besuchen.
 
Um nach Le Morne zu kommen, müssen wir leider erst wieder zurück nach Baie du Cap, weil die Straße nach Case Noyale wegen eines Erdrutsches gesperrt ist. Der Vorschlag ist gut, denn als wir auf der Terrasse vom Chamarel Restaurant sitzen, lockert sich ein wenig der Himmel auf und wir können sehr gut die Ile aux Benitiers und den Felsen von Le Morne sehen.

Ein bisschen traurig bin ich schon, dass ich wegen des bedeckten Himmels keine schönen Fotos machen kann.
Da ist natürlich solch eine Luftaufnahme vom Le Morne wesentlich schöner, die Myroslava 2017 gemacht hat. Darauf kann man sogar den Unterwasserfall erkennen.

Jedenfalls wollen wir jetzt dorthin, um die Strände zu inspizieren. Über viele Serpentinen geht es hinunter zum  Baie du Cap, das an der Mündung des Riviere du Cap liegt. Natürlich klettere ich noch den Viewpoint an der Straße hoch, um von dort ein Foto von der Flussmündung zu schießen:
 
Übrigens stehen hier viele Fischer mit Angeln in der Lagune, weil sich das Süßwasser des Flusses ins Meer ergießt und viele Fische anlockt. Der gesamte Strand ist flach und steinig. Die Beachparks sind leer, weil das Picknicken wegen Covid-19 untersagt ist . Man darf nämlich nach der Verfügung der Regierung nur schwimmen oder angeln.
Wir fahren bei Le Morne am Strand vom Beachcomber Paradis Golf Club ab und steigen am Public Beach aus, der zwischen dem Dinarobin Beachcomber Resort und dem Lux Le Morne Resort liegt. Wir wollen beide Hotelstrände besuchen und sind sehr gespannt, wie sie im Vergleich zu unserem im Heritage Awali aussehen.
 
Die Luftaufnahme aus dem Hotelprospekt vom Beachcomber Dinarobin sieht vielversprechend aus, aber wenn man an den Strand geht, sieht es nicht so toll aus. Man kann nämlich dann sehr deutlich die Steine und Korallenreste erkennen. Der Einstieg ins Wasser ist nicht sehr angenehm:

Wir sind sehr enttäuscht, denn da ist ja bei uns in Bel Ombre der Strand noch schöner. Es ist auch kein Mensch im Wasser zu sehen. Lediglich ein Pärchen liegt am Strand und im Pool ist überhaupt keiner zu entdecken, obwohl der malerisch vor dem Le Morne Felsen liegt.
 
Die Anlage macht einen gepflegten, aber verlassenen Eindruck. Anscheinend sind zur Zeit nur ganz wenige Gäste hier.
 
Wir spazieren jetzt zur anderen Seite über den öffentlichen Strand mit großem Beachpark zum Lux Le Morne hinüber. Dort sieht es etwas besser aus, weil der Einstieg ins Wasser nicht über die Steine geht. Allerdings ist auch hier das Wasser sehr flach und mit Korallenresten gespickt.

Aus dem Luftbild vom Lux Le Morne Prospekt sieht der Strand wundervoll hell und sauber aus  Sauber ist er zwar, weil er jeden Tag gekehrt wird, aber zum Schwimmen und Schnorcheln ist er wegen der Korallenreste wenig geeignet.
 
Als wir uns die Lagune etwas näher anschauen, stellen wir fest, dass sie doch schöner ist als am Heritage Awali, weil sie größer und langgestreckter ist. Es ist auch keine so starke Strömung vorhanden. Das flache Wasser und die Korallenreste darin sind aber gleich. Die abgesteckten Schwimmzonen sind ebenfalls klein und davor sausen die Speedboote entlang.
 
Irgendwie begreifen wir, dass Mauritius eine wunderschöne grüne Insel mit hochwertigen Luxushotels ist, die jeden Komfort bieten und alle Touristenwünsche erfüllen können. Auf den Fotos der Reiseveranstalter sehen die Strände traumhaft aus, bei näherer Betrachtung können sie aber nicht mithalten mit den Stränden der Malediven, der Karibik und vieler anderer tropischer Ferieninseln.
Mit dieser Erkenntnis fahren wir zurück nach Bel Ombre, wo es stark geregnet hat in der Zwischenzeit. Alle Sitzkissen an der Strandbar sind stark durchnässt und es sitzt keiner mehr dort. Unseren verspäteten Happy Hour Drink nehmen wir in der Hauptbar. Beim Abendessen sind wir nur noch zu zweit, weil Doris abgereist ist.
Dienstag, 24.5. 2022
Der wolkenlose Himmel ist blau am Morgen und Inge marschiert deshalb schon um 7 Uhr mit den Handtüchern zum Pool, um zwei Liegen zu reservieren. Eigentlich schade, dass man das machen muss. Schade ist auch, dass die Handtücher auf den Liegen oft mehrere Stunden oder einen halben Tag die Liegen blockieren, obwohl sie keiner benutzt. In anderen Ferienzentren werden die Handtücher abgeräumt, wenn die Liegen mehr als zwei Stunden nicht benutzt werden.
Es ist jedenfalls ein wunderschöner Tag, den wir am Pool verbringen. Beim Sonnenuntergang sind nur wenige Wolken am Himmel und man müsste um die Lagune herum zum öffentlichen Strand wandern, um die Sonne im Meer versinken zu sehen. .

Daran habe ich aber nicht gedacht und muss mich deshalb mit dem Blick vom Heritage Awali aus begnügen. Mit dem Untergang der Sonne im Meer können natürlich die Resorts um Le Morne punkten, weil man von dort einen freien Blick auf das Meer hat.
Mittwoch, 25.5. 2022
Es hat stark geregnet am frühen Morgen und alle Liegen sind nass, als ich um 7 Uhr mit den Handtüchern am Pool stehe und zwei Liegen reservieren will. Aber nach dem Frühstück ist der Himmel wolkenlos blau und es wird ein wunderschöner Tag. Wir erfahren, dass morgen Abend das Büffetrestaurant wegen einer Gruppenreservierung geschlossen ist und wir uns zum Abendessen in einem anderen Restaurant der Anlage anmelden sollen. Leider ist wieder in dem indischen Restaurant Zafarani kein Tisch frei, sodass wir uns im Annabelle vom Telfair anmelden.
Ausflug zu den Sehenswürdigkeiten des Nordens von Mauritius
Wir hatten ja mit Sunita von der Agentur Solis360 vereinbart, dass wir uns für den Tagesausflug neben der Hauptstadt Port Louis die Strände im Norden und den Pamplemousses Botanical Garden anschauen wollten..
Donnerstag, 26.5. 2022
Pünktlich um 9:00 Uhr steht unser Fahrer Sharif mit seinem Pkw vor dem Hoteleingang und wir besprechen mit ihm unsere Wünsche und die sich daraus ergebende Route für den heutigen Tag. Er schlägt vor, dass wir über Le Morne an der Küste entlang nach Norden fahren bis in die Hauptstadt und uns dort die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anschauen. Danach sollten wir an der Küste weiter nach Norden fahren und uns die Strände anzusehen. Zum Schluss würde er uns dann in den Botanischen Garten bringen. So ergibt sich unsere Fahrtroute für den heutigen Tag:

Den kleinen Umweg über Le Morne wollen wir in Kauf nehmen, weil heute besseres Wetter ist als bei unserem letzten Besuch. Vielleicht kann man dann schönere Fotos von dem Berg und der Bucht machen.
Leider ist aber Ebbe und es sieht alles nicht sehr attraktiv aus. Wir halten am Monument für die Sklaven, die hier im Jahre 1835 in den Tod gesprungen sind. Die Gedenkstätte hatten wir bei unserem Besuch in der vorigen Woche gar nicht beachtet, obwohl sie UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Geschichte des Berges Le Morne Brabant
Dieser Felsen hat schon eine interessante Geschichte: Nach der Entdeckung der Insel durch die Portugiesen im 16. Jhdt. hatten diese hier nur einen Stützpunkt für die Versorgung der Schiffe mit frischem Wasser und Nahrungsmitteln angelegt. Eine Kolonie gründeten sie nicht. Das machten dann später die Holländer, die 1598 hier die erste Siedlung errichteten. Sie nannten die Insel "Prinz Maurits von Nassau", sodass heute noch der Name Mauritius darauf zurückzuführen ist. Für die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen hatte die holländische Ostindien-Company schon im Jahre 1639 Sklaven aus Madagaskar nach Mauritius geholt.  Die Holländer exportierten von hier aus hauptsächlich Ebenholz, verließen aber 1710 die Insel. Danach besetzten die Franzosen die Insel und benutzten Port Louis als Flottenstützpunkt. In dieser Zeit wurden viele Sklaven aus Afrika und Madagaskar auf die Insel geholt, um uf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. 1776 lebten laut Volkszählung schon 33.536 Menschen auf der Insel, wobei der größte Teil (etwa 85 %) davon Sklaven waren, während nur etwa 6000 Menschen  europäischer Abstammung waren.
Als im Zuge der Französischen Revolution 1794 - 1803 die Sklaverei abgeschafft wurde, versuchte auch Mauritius, sich selbstständig zu machen, aber das gelang nicht so richtig, weil die Insel zeitweilig Stützpunkt der Piraten war, die im Auftrag der französischen Krone die englischen Schiffe überfielen. Schließlich schickten die Briten eine größere Flotte nach Mauritius, die im Jahre 1810 bei Cap Malheureux die Franzosen besiegte und die Insel für sich einnahmen.. Dadurch wurde ab 1814 Mauritius britische Kronkolonie. In der Folgezeit wurde der Zuckerrohranbau immer stärker intensiviert.
Viele Sklaven flüchteten von den Zuckerrohrfeldern und fanden in dem steilen und zerklüfteten Bergmassiv von Le Morne einen Zufluchtsort. Sie konnten sich in den Höhlen gut verstecken und das bewaldete Gebiet bot guten Schutz. Wie in der Karibik auch wurden die entflohenen Sklaven "Maroons" genannt. Im Laufe der Zeit hatten sie auf der Höhe kleine Siedlungen eingerichtet.
Als aber im Jahre 1835 die Sklaverei von den Briten abgeschafft wurde, schickte man am 1. Februar des Jahres eine Gruppe von Soldaten auf den Berg, die den Sklaven mitteilen sollten, dass sie nun frei seien. Als diese den Trupp sahen, der den Berg bestieg, glaubten sie fälschlicherweise, dass man sie zurückbringen wolle. Da sie keinesfalls wieder in Gefangenschaft wollten, wählten sie lieber den Tod und sprangen vom Felsen in die Tiefe und in den Tod.
Heute ist der 1. Februar ein Feiertag in Mauritius als Andenken an das Ende der Sklaverei.
Künstler aus Mauritius und den Ländern, aus denen die Sklaven kamen, haben die Skulpturen geschaffen, die heute in der Gedenkstätte stehen. Hier zwei Beispiele:
      
Das linke BIld stellt den Phönix dar, den mythischen Vogel aus dem alten Ägypten, der sich selbst verbrennt und aus dessen Asche ein neuer Vogel entsteht. Er gilt seit langer Zeit als Symbol für Freiheit und Wiederauferstehung. Die Skulptur ist aus mauritianischen 5-Cent-Stücken zusammengeschweißt.
Das rechte BIld eines Künstlers aus dem Senegal zeigt eine Skulptur, die ein Segelschiff darstellen sioll, aus der sich hilfesuchende Hände nach oben recken. Es spielt auf die Schiffe an, in deren Frachtraum die Sklaven in fremde Länder verschifft wurden. Die Tür soll einerseits die Aussichtslosigkeit einer Rückkehr wie auch den winzigen Hoffnungsschimmer einer Rückkehr ausdrücken.
Ein wenig nachdenklich wird man schon bei der Betrachtung der Skulpturen. Ein Stück weiter nördlich halten wir an der Stelle, wo die Wasserflugzeuge zu den Inselrundflügen starten. Für 115 € können Sie 15 Minuten fliegen, aber nicht viel sehen. Da lohnt sich schon ein Flug von 40 Minuten für 280 € oder mehr, um beispielsweise die schönen Strände oder auch den berühmten Unterwasserfall aus der Luft zu sehen. Buchen können Sie den Flug bei Lagoon Flight.
Es ist Ebbe und am Anleger in der Lagune von Case Noyale sieht die Bucht von Le Morne auch nicht sehr attraktiv aus. Das Wasser ist schmutig und schlammigt zwischen den Mangroven und für für die Fischer interessant, die hier mit ihren Booten liegen.
 
Danach fahren wir die Küste entlang weiter nach Norden und kommen zunächst nach Flic en Flac, wo viele Ferienwohnungen liegen und auch viele bekannte Hotels. Der Strand ist mittelmäßig und lohnt keinen Besuch.
In Port Louis quälen wir uns durch die engen und überfüllten Straßen und halten oben an der der Zitadelle.
Port Louis
Die Zitadelle ist ein trostloses altes Bauwerk mit ein paar rostigen Kanonen und verwinkelten Treppengängen entlang der Mauer.
 
Man hat von hier oben zwar einen recht guten Überblick über die Stadt mit der großen Pferderennbahn, aber attraktiv ist sie nicht.

Wesentlich interessanter ist der Besuch der Markthalle. Hier eine kleine Fotogalerie mit meinen Eindrücken:
In den umliegenden Straßen geht es sehr geschäftig zu. Hier blüht der Handel mit lautstarken Verkäufern und Sonderangeboten. Besonders die Frauen stürzen sich auf die billigen Textilien, die in den kleinen Läden mit den Plagiaten angeboten werden. Ein kleines Video zeigt einen Eindruck davon:
Anschließend setzt uns Sharif an der Caudan Waterfront ab, das ist ein großes Einkaufs- und Veranstaltungszentrum, das es bei unserem letzten Besuch vor 20 Jahren noch nicht gab. Damals gab es auch noch keine Metro, die hierhin fährt.
Die Waterfront ist schön gestaltet  und erinnert mit ihren Gebäuden, Geschäften, Passagen und Cafés an die Waterfront von San Francisco. Leider haben wir nicht so viel Zeit, durch die Geschäfte zu schlendern, aber immerhin reicht es für einen Cappuccino in einem der schönen Cafés und ein zu einem Eins vo Haagen Dasz.
Hier eine kleine Fotogalerie:
Wir fahren weiter nach Norden an der Küste entlang, weil wir uns doch die Strände anschauen wollen.
Sharif erklärt uns, dass sich ein Aussteigen an den ersten 10 Hotels (vom Interconti bis zum Mauritius Hotel) das Aussteigen gar nicht lohnen würde. Die Hotels wären zwar erstklassig, aber die Strände wären noch schlechter als bei uns im Heritage Awali.
Wir sollten besser am öffentlichen Strand von Trou aux Biches aussteigen, weil man von dort aus auch gut den Hotelstrand vom Beachcomber Trou aux Biches besuchen kann.
So verzichten wir also auch darauf und sehen uns den Beachpark Trou aux Biches an. Der ist eigentlich ganz schön, weil er schattig ist und aus angeschüttetem Sand besteht. .

Viel ist allerdings nicht los hier, weil ja zur Zeit durch das Dekret der Regierung immer noch das Picknicken in den Beachparks verboten ist. Nur Schwimmen und Angeln ist erlaubt.

Hier ein kurzes Video vom Strand:


Der Strand sieht sehr gut aus. Das Wasser ist flach und sauber. Allerdings ist die mit Bojen markierte Schwimmzone ziemlich klein und man kann darin stehen. Weiter hinaus sollte man nicht schwimmen, weil offensichtlich viele Boote vorbeifahren. An dem gesamten Strand herrscht reger Bootsverkehr und wir werden auch sofort angesprochen, ob wir nicht eine Bootsfahrt machen möchten.

Aber auch hier ist der Strand, der schön weiß aussieht, weil er aus Korallensand besteht, nicht ohne Makel. Man kann deutlich die Steine und Korallenreste erkennen, die überall im Sand herumliegen. Sie sind natürlich genau so im Wasser vorhanden.

Direkt neben dem öffentlichen Strand beginnt der Strand des Beachcomber Resorts Trou aux Biches. Das kann man an den Liegen und den grünen Handtüchern erkennen, die die Hotelgäste mitbringen. Wir spazieren einmal durch den Hotelgarten und schauen uns von dort den Strand an. Hier unsere Eindrücke:
Wenn also die Korallenreste nicht wären, die Schwimmzonen etwas größer wären und die Boote davor etwas weiter weg vorbeifahren würden, wäre das in der Tat ein idealer Strand. Jedenfalls ist das der beste, den wir bisher auf Mauritius gesehen haben.
Wir fahren weiter an der Küste entlang  nach Grand Baie.

Dabei kommen wir zunächst an dem großen öffentlichen Strand von Mont Choisy vorbei. Das Bild von der offiziellen Webseite www.mauritiusisland.com zeigt den kilometerlangen Strand mit seinen typischen Casuarina-Bäumen:

Der Beachpark ist ziemlich verlassen, weil ja durch das Verbot der Regierung kein Grillen und Campen erlaubt ist. Eigentlich wollen wir mal hin, aber Sharif drängt uns zur Weiterfahrt, denn wenn wir noch zum Botanischen Garten Pamplemousses wollten, müssten wir uns beeilen, weil wir sonst nicht von 19:00 Uhr zurück in Bel Ombre sein würden.
Im Nachhinein habe ich mich darüber geärgert, denn so habe ich keinen persönlichen Eindruck von der Qualität des Strandes bekommen.
Der Besuch von Grand Baie ist enttäuschend, denn die Strände sind nicht besonders attraktiv und die Bucht selbst liegt voller Boote, die Touristen für irgendwelche Ausflüge suchen.

Auch wir werden angesprochen, ob wir nicht eine Bootstour machen wollen. Der Strand ist wie erwartet voller Korallenreste. Nur wenige  Badegäste sind am Strand und die abgetrennte Schwimmzone, die auf der linken Seite des Bildes zu sehen ist, lädt auch nicht gerade zum Schwimmen ein.

Im Ort selbst ist zwar viel Verkehr, aber der Tourismus liegt darnieder.
 
Der Fischer am Hafen wartet auf Kunden, die seine Fische kaufen und auf den Straßen rund um die Bucht sind die meisten Geschäfte geschlossen, weil keine Touristen da sind.
Wegen der gesperrten Clubs und Discos sind viele Attraktionen nicht möglich. Sharif erklärt uns, dass alle sehr traurig sind und auf Besserung hoffen, wenn die Pandemie vorbei ist.
Hier in Grand Baie ist der Startpunkt für die Autobahn, über die wir recht schnell am Botanischen Garten sind.
Der Botanische Garten Pamplemousses

Der Jardin Botanique de Pamplemousses gehört zu den großen Attraktionen von Mauritius, der normalerweise jährlich von mehr als 250 000 Touristen besucht wird. Usprünglich war es ein Gewürz- und Gemüsegarten, der im Laufe der Zeit durch die Sammlung von exotischen Pflanzen zu einem botanischen Park angewachsen ist. Inzwischen wachsen hier mehr als 80 verschiedene Palmenarten.
Für 200 Rupien bekommen wir eine Eintrittskarte und einen Plan, mit dem wir uns zurechtfinden wollen, denn es sind alle Straßen und Wege mit Namen aufgezeichnet. Heute sind nur ganz wenige Besucher im Park. Da wir vor 20 Jahren schon einmal hier waren, hoffen wir zielgerichtet zu den Teichen mit den Wasserlilien und Seerosen zu kommen. Auf die Hirsche, Enten und Schildkröten wollen wir verzichten, weil wir die schon einmal in der vorigen Woche im Süden der Insel  im Coloured Earth Geopark gesehen hatten. Wir nehmen uns zwei Stunden Zeit für einen Spaziergang durch den großen Park, der eigentlich ganz erholsam ist, denn unter den schattigen hohen Bäumen spürt man nicht die Hitze des Tages, denn immerhin sind es jetzt noch 32°C.
Wir marschieren also geradeaus los und sind auch ziemlich schnell am Chateau de Mon Plaisir, an dem gerade Bauarbeiten stattfinden. Nach kurzer Zeit merken wir, dass wir uns auf den verschlungenen Wegen kräftig verlaufen haben, was allerdings kein Wunder ist, denn fast überall fehlen die Schilder an den Wegen. Der Park ist schlecht gepflegt und die Bezeichnungen an den Bäumen und Pflanzen sind so verwittert, dass sie fast alle unlesbar sind. Das ist sehr schade.
Immerhin erklärt uns einer der Gärtner den richtigen Weg zu dem geschwungenem Teich mit den langstieligen Wasserlilien. Leider blühen zur Zeit nur wenige Pflanzen, aber mit dem Spiegelbild des Himmels iauf der Wasseroberfläche sieht alles dennoch sehr malerisch aus.
Ein Stückchen weiter sind wir aber ganz happy, als wir den schmalen Teich mit den Seerosen entdecken.
Von diesen Amazonas Seerosen gibt es nur zwei Arten und sie heißen so, weil sie ursprünglich nur dort existierten. Sie sehen wunderschön aus mit ihren riesigen Blättern, die bis zu 60kg tragen können. Sie haben 6-7m lange Stiele und öffnen ihre Blüten nur in der Nacht. Die Bestäubung erfolgt durch Käfer, die in der ersten Nacht in die offenen Blüten krabbeln, am darauffolgenden Tag in der geschlossenen Blüte gefangen bleiben und erst in der zweiten Nacht wieder freigelassen werden. Während die Blüten tagsüber geschlossen sind, wechseln sie ihre Farbe von weiß in der ersten Nacht zu einem dunklen purpur-rot in der zweiten Nacht.
Hier einige Fotos davon:
Den Rest des Parks haben wir uns nicht mehr angeschaut, sondern sind über die Autobahn nach Süden gefahren und nach 1 1/2 Stunden wieder im Hotel angekommen.
Am Abend ist eine geschlossene Veranstaltung im Heritage Awali und wir haben stattdessen einen Tisch im Restaurant Annabelle des Telfair Hotels reserviert. Dort wird ein ordentliches Fischbüffet angeboten, obwohl der Gebläsekrach im offenen Küchenbereich unerträglich ist. Draußen auf dem Grill werden Shrimps mit Rum flambiert
 
Das Ambiente des Hotels und auch des Restaurants im Kolonialstil ist sehr schön, aber das Heritage Awali gefällt uns besser.
Freitag, 27.5. 2022
Das Wetter ist traumhaft beim Aufstehen und vom Balkon aus sehen wir schon, wie die ersten Liegen zwischen dem Pool und dem Strand belegt werden. Deshalb sind wir jetzt auch gezwungen, mit den Handtüchern herunterzumarschieren und zwei Liegen zu belegen. Es weht ein leichter Wind, der ein wenig kühlend wirkt. Nachmittags wird er etwas stärker, aber der Himmel bleibt wolkenlos. Ich mache einen langen Strandspaziergang bis zum SO-Hotel und abends sitzen wir gemütlich an der Strandbar bei einem tollen Sonnenuntergang.
Samstag, 28.5. 2022
Am Morgen sieht der Himmel zwar nicht so einladend aus und es ist ziemlich windig. Aber die dicken Wolken ziehen alle vorbei und es regnet nicht. Der frische Wind lockt die Kitesurfer auf das Wasser, die jetzt am Wochenende wieder zahlreich vertreten sind. Überhaupt scheint sich jetzt die Saison geändert zu haben, denn viele neue Familien sind mit ihren Kindern eingezogen. Auch das Personal hat gewechselt und ist verstärkt worden.
Leider wird er Wind immer stärker, sodass wir uns zur Happy Hour nicht mehr an die Strandbar setzen können, sondern innen in der Hauptbar bleiben, wo jetzt viele Leute sitzen.
Sonntag, 29.5. 2022
Unser letzter Tag im indisch-afrikanischen Paradies ist angebrochen, das doch keins mehr ist um diese Jahreszeit, denn die Temperaturen am Morgen und Abend sind sehr gesunken. Der Wind ist ziemlich heftig heute Morgen und die kräftige Brandung hört man auch. Ohne Sonne ist es nicht mehr warm, sondern recht frisch. Die Strömung in der Lagune am Strand ist so stark, dass man nicht schwimmen kann, ohne weit abgetrieben zu werden.
Die Sonne kommt nicht mehr richtig hinter den Wolken heraus  und es wird richtig ungemütlich, sodass wir uns auf den Balkon verziehen. Auch aus der Happy Hour in der Strandbar wird nichts mehr, weil man am Strand ohne Badetuch friert. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass Mauritius im April und Mai noch ideale Temperaturen hat, aber im Juni wahrscheinlich nicht mehr.
Nach dem Abendessen checken wir aus und bestellen einen Wake-up-Call für 04:15 Uhr und den Kofferboy für 04:45 Uhr, weil uns die Eurowings mitgeteilt hat, dass sich der Abflug auf 7:45 Uhr verschoben hat.
Montag, 30.5.2022
Um 04:15 Uhr kommt der Weckruf, aber der Kofferboy natürlich nicht, sodass wir die Koffer selbst zum Hotelausgang bringen. Ich checke mit Flightradar 24 unseren Flug und stelle fest, dass die Eurowings Maschine erst gegen 06:30 Uhr landen wird. Aber der Wagen von Suntransfer steht pünktlich schon am Hoteleingang und bringt uns zum Flughafen. Wir setzen uns in ein Café und trinken einen Cappuccino (für unfassbare 525 Rupien = 12 Euro!).
Um 8:20 Uhr heben wir ab und ich fotografiere noch das Shandrani Hotel aus der Luft:

Das sieht alles fantastisch aus und ich merke wieder, wie trügerisch doch die Fotos sind: Wenn man nämlich an diesem Strand steht, sieht das türkisgrüne Wasser auf einmal nicht mehr so türkisgrün aus und der makellose Sandstrand ist übersät mit kleinen Korallenresten, die das Spazierengehen und Baden doch nicht so angenehm machen.
Das ist das Abschiedsfoto von Mauritius und damit auch das Ende meines Reiseberichts.
Ich hoffe, der Bericht hat Ihnen gefallen und Sie haben einige Hinweise für Hotels oder Strände bekommen, wenn Sie auf dieser Insel Urlaub machen wollen.
Falls Sie sich für andere Reiseberichte interessieren, schauen Sie doch mal auf meine Reiseseite!
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